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Veröffentlicht am 19.06.2020

Der Kuss des Raben – Ein Buch mit Mystik und Thriller-Momenten

Der Kuss des Raben
0

Ohne die Empfehlung einer guten Freundin hätte ich dieses Buch von Antje Babendererde vermutlich nicht gelesen. Wenn auch der Klappentext interessant erscheint, so habe ich während der ersten Seiten nicht ...

Ohne die Empfehlung einer guten Freundin hätte ich dieses Buch von Antje Babendererde vermutlich nicht gelesen. Wenn auch der Klappentext interessant erscheint, so habe ich während der ersten Seiten nicht das Gefühl gehabt, in das Buch eintauchen zu können.
Aber mal von vorne:
Das Cover ist meiner Meinung nach sehr ansprechend, schlicht, aber schön gehalten. Der Titel weckt ebenfalls Interesse, vor allem, so ging es mir, da man schlecht einschätzen kann, in welches Genre das Buch tendiert. Auch nach dem Lesen bin ich mir da nicht so sicher… neben sehr mystischen und rätselhaften Geschehen tauchen immer mal wieder kleine Thriller-Momente auf. Auch Freundschaft, Verrat, Liebe, Vorurteile und (Aber)glaube spielen eine große Rolle.
Die Kapitel des Buches sind in Abschnitte mit dem Datum des Geschehens eingeteilt. Das ist relativ übersichtlich, allerdings spielen manche Abschnitte vor und andere nach dem Höhepunkt des Buches. So ist man direkt auf der ersten Seite damit konfrontiert, dass ein Unfall passieren wird/passiert ist, um welchen sich das gesamte Buch dreht. Diese Tatsache birgt eine gewisse Spannung, die sich durch die ganze Geschichte zieht.
Die Protagonistin Mila, welche als Austauschschülerin in Moorstein wohnt, verliebt sich in den immer schwarz gekleideten Tristan. Beide tragen jedoch große Geheimnisse mit sich herum, sodass das Netz aus Lügen, welches sie umgibt, immer weiterwächst. Durch einige Geschehnisse reißt dieses Netz jedoch und plötzlich ist nichts mehr so wie zuvor.
Mein Problem an dem Buch war, dass ich mich in keine der Figuren richtig hineinversetzen konnte. Mila ist in vielen Situationen sehr abergläubisch, und zwar so sehr, dass ich als Leserin nur die Augen darüber verdrehen konnte. Tristan ist mir von Grund auf unsympathisch und Lucas… schwierig. Die einzigen mir sympathischen Figuren waren Jassi, die beste Freundin von Mila, und Tilde, Milas Gastmutter. Leider waren die zwei für mich zu wenig in die Haupthandlung integriert (gerade zum Ende hin), sodass ich mich nicht wirklich „willkommen“ gefühlt habe und mich beim Lesen irgendwie fehl am Platz gefühlt habe.
Zum finalen Teil des Buches hat die Spannung allerdings gewonnen und ich kam doch noch in einen Lesefluss.

Achtung Spoiler! (Das Fazit ist wieder spoilerfrei und ich habe es kenntlich gemacht)

Das Ende hat mich dann allerdings doch etwas überrascht. Weder hätte ich damit gerechnet, dass Tristans Mutter versucht hat ihren Sohn zu töten, noch habe ich erwartet, dass Munin überlebt hat. Auch wenn ich gerne noch gewusst hätte, wie Tristans Unfall tatsächlich abgelaufen ist.
FAZIT

Alles in allem hat mir das Buch eher weniger gefallen, da ich mich nicht hineinversetzen konnte und ich erst in den letzten Kapiteln in einen Lesefluss gekommen bin. Dennoch hat es mich gerade zum Ende hin ein paar Mal ehrlich überrascht. Außerdem fand ich den Schreibstil der Autorin sehr gelungen. Ich kann dazu nur sagen, dass es bestimmt ein gutes Buch ist, jedoch nicht für mich.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.07.2020

Jeden Tag ein neuer Himmel – wichtiges Thema mit nicht ganz überzeugender Romanze

Jeden Tag ein neuer Himmel
3

Ich habe dieses Buch als Manuskript während einer Leserunde gelesen und als allererstes muss ich sagen, dass ich anders lese, wenn ich rezensieren und mich über das Buch austauschen muss, weshalb diese ...

Ich habe dieses Buch als Manuskript während einer Leserunde gelesen und als allererstes muss ich sagen, dass ich anders lese, wenn ich rezensieren und mich über das Buch austauschen muss, weshalb diese Rezension etwas länger wird.
Die Autorin Violet Thomas hat sich in diesem Roman für ein sehr interessantes Thema entschieden. Und zwar geht es um Charlotte, welche nun ihren Beruf als Krankenschwester in einem Kinderhospiz wieder aufnimmt, nachdem sie ihre Tochter bis zu deren Tod gepflegt hat. Charlotte hört dann, ein paar Tage nach ihrem ersten Arbeitstag ein Lied des Straßenmusikers Sam, welches sie sehr emotional werden lässt. Und so nimmt die Geschichte nach und nach ihren Lauf.
Die Themenwahl habe ich sehr bewundert! Vor allem, da ich noch nie zuvor ein Buch über ein Kinderhospiz gelesen habe und ich glaube, dass dieses Thema von viel zu vielen Menschen verdrängt wird, da diese ihre Augen vor dem Traurigen verschließen wollen. Umso wichtiger ist es, darauf aufmerksam zu machen und den Menschen ihre Unwissenheit zu nehmen.
Die Umsetzung dieser Idee ist meiner Meinung nach jedoch nur teilweise gelungen.

Die Charaktere des Buches waren sehr unterschiedlich.
Charlotte ist eine sehr starke, aber auch emotionale junge Frau. Sie ist durch den Verlust ihrer Tochter geprägt, nimmt allerdings trotz der Trauer den Job im Kinderhospiz wieder auf, um den Kindern dort zu helfen. Sie ist eine von Schmerz gezeichnete Protagonistin, was sie sehr interessant macht. Außerdem ist es bewundernswert, wie sie mit ihrer Lebenssituation umgeht.
Der Straßenmusiker Sam ist sehr willensstark. Er tut alles, um seiner Leidenschaft der Musik nachzugehen und verzichtet sogar auf einiges, um seinen Wunsch, einmal als Musiker berühmt zu werden, zu erfüllen. Dabei wird er von seinem Bruder Marc unterstützt, der ihn bei sich wohnen lässt.
Ein weiterer interessanter und wichtiger Charakter ist Hamish. Er ist ein kleiner Junge, welchen Charlotte im Kinderhospiz betreut. Hamish hat zuvor einige Jahre auf der Straße gelebt und ist eine echte Kämpfernatur. Er war mit Abstand meine Lieblingsfigur in „Jeden Tag ein neuer Himmel“ und hat mir in jeder Szene ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.
Allgemein find ich die Charakterwahl sehr gelungen, allerdings hätten gerade Sam und Charlotte noch genauer gezeichnet werden können.

Den Schreibstil der Autorin fand ich ganz gut. Manche Szenen hätten durchaus detailreicher beschrieben werden können, aber ich konnte das Buch schnell lesen, obwohl mich die Handlung nicht wirklich fesseln konnte.
Positiv daran fand ich außerdem, dass die Songtexte, welche Sam geschrieben und gesungen hat, mit abgedruckt waren.

Die Handlung des Buches besteht aus vielen kleinen Handlungssträngen.
Da ist einmal die Geschichte zwischen Charlotten und Sam, die sich nach und nach entwickelt und die Handlung um Hamish, welcher immer schwächer wird. Dies sind die beiden Haupthandlungen. Dazu kommt unter anderem noch Charlottes Vergangenheit, die immer wieder eine Rolle spielt, der Streit mit einer ihrer Kolleginnen und Sams Gespräche mit seinem Bruder Marc.
Mir war diese Vielfalt manchmal (besonders gegen Ende des Buches) zu viel. Lieber wäre es mir gewesen, wenn die Autorin sich hier auf ein oder zwei Handlungsstränge konzentriert hätte. So war ich teilweise überfordert mit den vielen Ereignissen, die zwar alle genannt, aber immer nur kurz angeschnitten wurden. Besser wäre es meiner Meinung nach gewesen, weniger Ereignisse zu nennen, diese jedoch detailreicher darzustellen.
Zu Beginn des Buches waren die Kapitel noch nicht überladen, weshalb ich das erste Drittel echt gelungen fand. Vor allem die Beschreibungen von Sam über seine Begegnungen mit der Lady fand ich sehr gelungen.

Achtung Spoiler! (Das Fazit ist wieder spoilerfrei und ich habe es kenntlich gemacht)

Eine weitere gelungene Szene war das Schreiben des Songs „Sad Woman“. Sam ist in dieser Szene so vertieft in den Song und ich konnte mich richtig gut in ihn hineinversetzen.
Ab der Hälfte jedoch wurde mir die Handlung zu unübersichtlich.
Die Suche nach Stella wurde dazwischengeschoben und die Funkstille zwischen Charlotte und ihrer Kollegin Mary-Jane schien immer unwichtiger zu werden, obwohl sie immer mal wieder kurz erwähnt wurde. Aber eben nur kurz, ohne dass man gemerkt hat, dass Charlotte dieser Konflikt wirklich nahe geht. Auch die Lösung dieses Streits ist auf 2 oder 3 Seiten reduziert, obwohl eigentlich noch so viel mehr zu sagen gewesen wäre.
Dazu kommt, dass ich Charlotte und Sam nicht wirklich als Paar gesehen habe. Es hätte mir gereicht, wenn Charlotte in Sam einfach einen weiteren sehr guten Freund gefunden hätte, der sie in allem unterstützt. Es hat meiner Meinung nach nicht zwischen den Beiden gefunkt, und wenn doch, habe ich es wohl überlesen, denn ich war tatsächlich etwas überrumpelt, als Charlotte auf einmal die Gefühle zu Sam erwiderte.

FAZIT

Letztendlich fand ich das Buch nicht so gut, wie ich es auf den ersten Seiten erwartet habe. Für mich war es einfach zu überladen und auch die Romanze zwischen den beiden Protagonisten Sam und Charlotte konnte mich nicht so richtig überzeugen. Dennoch find ich das Thema des Buches super wichtig und find es gut, dass Violet Thomas sich daran begeben hat.

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  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 12.06.2022

Wir am Meer – alles andere als Urlaubsfeelings…

Wir am Meer
4

„Wir am Meer“ von Nina Resinek habe ich in einer Leserunde der Lesejury lesen dürfen. Jedoch kann ich gleich zu Anfang sagen, dass das Buch meine Erwartungen leider nicht erfüllt hat. Ich habe eine sommerliche ...

„Wir am Meer“ von Nina Resinek habe ich in einer Leserunde der Lesejury lesen dürfen. Jedoch kann ich gleich zu Anfang sagen, dass das Buch meine Erwartungen leider nicht erfüllt hat. Ich habe eine sommerliche Romanze, einen chaotischen Urlaub, Schmetterlinge im Bauch und Eiscreme naschende Kinder erwartet… bis auf das Chaos, habe ich nichts wiedergefunden. Aber auch wenn sich das erstmal schlecht anhört, ein kompletter Flop war es dann auch wieder nicht. Es war halt einfach anders als erwartet…
Cover und Titel laden zu einem sommerlichen Roman ein, mit Urlaubsfeelings, Meer und allem Drum und Dran. Im ersten Moment sehr passend. Die Protagonistin Anna verbringt ihre Semesterferien bei ihrer Schwester in New York. Als diese dann eingeladen wird, einen zweiwöchigen Urlaub in den Hamptons zu verbringen, reist die Familie samt Freunden in ein traumhaftes Haus direkt am Meer. Der Gastgeber: der berühmte Schriftsteller Kilian Brand, dessen Bücher Anna vergöttert. Das Problem: Anna findet nicht nur Kilians Bücher toll, sondern auch ihn und kann in seiner Nähe nicht mehr klar denken.
Den Klappentext sowie die Leseprobe hatten schnell mein Interesse geweckt. Gerade jetzt, wo der Sommer in seinen Startlöchern steht, hatte ich richtig Lust auf die mir versprochenen Urlaubsvibes und wollte es mir mit dem Buch in der Sonne gemütlich machen. Die Handlungsidee fand ich gut und ich habe wirklich eine Romanze zwischen den beiden Protagonisten Anna und Kilian erwartet, welcher sich zwar einige Hindernisse in den Weg stellen, die aber dennoch im Fokus liegt.
Dem war allerdings nicht so. Stattdessen herrschte eine Disharmonie zwischen den Urlaubern, sodass ein Streit dem nächsten folgte. Es ging ums kochen, spülen, putzen, Babysitten… aber nicht um Urlaub. Dass es in einer Gruppe von 10 Leuten ab und an Streit gibt, ist voll kommen logisch, aber ausschließlich? Das war mir zu viel. Ohne zu übertreiben kann ich sagen, dass in jedem Kapitel mindestens einmal die Fetzen flogen und ich als Leserin konnte dadurch so gar nicht entspannen.
Anna, die Protagonistin, ist wie bereits erwähnt während ihrer Semesterferien in New York um ihre Schwester zu besuchen. Schnell wird deutlich, dass ihre Schwester einen stark ausgeprägten Mutterinstinkt ihr gegenüber hat und Anna so kaum dazu kommt, sich selbst zu verwirklichen. Sie reagiert in vielen Situationen eher kindlich, steht nicht zu ihrer Meinung und lässt sich schnell unterbuttern, anstatt sich mal zu wehren, wenn die anderen Erwachsenen etwas von ihr erwarten, worauf sie gerade keine Lust hat. Im Urlaub erhält sie schnell die Aufgabe, auf die Kinder aufzupassen, welche sie im Laufe des Buches nie so ganz wieder abgibt. Außerdem hat sie das Gefühl, dass Kilian etwas verheimlicht, weshalb sie ihm nachspioniert. Dass dabei ständig auf Quantico verwiesen wird, ist zwar zu beginn noch amüsant, wird aber von mal zu mal nerviger und beim zehnten Mal hätte ich das Buch am liebsten einmal an die Wand geklatscht… Und dann ist da noch Annas Problem… sie rennt nachts. Sie schlafwandelt nicht, sondern sie rennt. Wortwörtlich. Anfangs fand ich das noch total interessant und wollte wissen, was dahintersteckt, jedoch wurde das leider nicht wirklich aufgelöst.
Kilian ist Autor, hat genug Geld um in den Hamptons ein Haus zu mieten, lädt wildfremde Leute dahin ein und ist eigentlich nur in den USA um Abstand zu gewinnen und Ideen für ein neues Buch zu finden. Und er schleppt ein Geheimnis mit sich herum. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, aber eins ist klar, er ist der mysteriöse in der Urlaubsrunde.
Die Funken fliegen zwischen den Beiden von der ersten Sekunde an, jedoch hat Annas Schwester Johanna da etwas gegen. Sie ist der Charakter, den ich im Buch am wenigsten mochte. Ständig hat sie versucht, Anna Dinge einzureden, über ihr Leben zu bestimmen und, am aller schlimmsten, sie hat ihre jüngere Schwester ständig vor all den anderen bloßgestellt. Für mich ein absolutes No Go!
Die anderen Urlauber werde ich hier nicht weiter thematisieren. Das Verhältnis zwischen ihnen war sehr angespannt und an jeder Ecke lauerten Fettnäpfchen und Provokationen, die die Nerven aller zum zerreißen brachten.
Gerettet haben das Buch in meinen Augen der Schreibstil und das Ende. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Und auch wenn mich viele Fragen dazu gebracht haben, weiter zu lesen, war es vor allem der Schreibstil der Autorin, welcher dafür gesorgt hat. Ihre Wortwahl fand ich meist sehr passend und ich konnte mir das Geschehen in den Hamptons bildlich vorstellen.
Das Ende war für mich logisch und schön gestaltet, kam allerdings etwas plötzlich.

Achtung Spoiler! (Das Fazit ist wieder spoilerfrei und ich habe es kenntlich gemacht)

Gut fand ich daran, dass in der Email, welche Kilian geschrieben hat, alles genau aus seiner Sicht erklärt wurde. Sein Zwiespalt, seine Gefühle für Anna, seine Reue gegenüber seiner Schwester… Es ging mir nur etwas zu schnell. Die Urlauber reisen ab, dann vergeht viel Zeit von der der Leser nichts mitbekommt und plötzlich entschuldigt sich Johanna bei Anna und gibt ihr eine Email, welche Kilian seiner Schwester geschickt hat, welche die wiederum an Johanna weitergeleitet hat. Naja. Immerhin haben die Beiden schließlich doch noch zusammengefunden.
Blöd fand ich dann jedoch, dass das letzte Kapitel nicht als Epilog gekennzeichnet wurde. Es muss einen Zeitsprung von circa einem Jahr gegeben haben, was mich aber, dadurch dass es nicht kenntlich gemacht wurde, erstmal total verwirrt hat… Dass dann das Leben aller Urlauber kurz angerissen wurde, fand ich etwas viel, da es irgendwie abgearbeitet erschien. Letztendlich sind Anna und Kilian vermutlich verlobt, aber niemand weiß, was sie macht, was aus ihren Albträumen geworden ist und was in Kilians neuem Buch steht.
FAZIT

Insgesamt bin ich nicht so ganz begeistert von dem Buch… Es war mir zu chaotisch und die negative Grundstimmung empfand ich persönlich als störend. Punkten konnte die Autorin bei mir mit ihrem Schreibstil und der Auflösung am Ende des Buches.

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Veröffentlicht am 30.08.2021

Boston College - Nothing but you ~ eine leichte, süße Lovestory

Boston College - Nothing but You
5

„Nothing but you“ erzählt die Geschichte von Lyla und ihre besten Freund Beck. Während Lyla eine strebsame Chemiestudentin ist und ihre Zeit hauptsächlich mit Lernen verbringt, ist ihr bester Freund Beck ...

„Nothing but you“ erzählt die Geschichte von Lyla und ihre besten Freund Beck. Während Lyla eine strebsame Chemiestudentin ist und ihre Zeit hauptsächlich mit Lernen verbringt, ist ihr bester Freund Beck einer der beliebten Eishockeyspieler der Collegemannschaft. Als Lyla nach einem schiefgelaufenen Date bei Beck aufkreuzt, beschließt sie, ihr Leben umzukrempeln und ihre Zeit am College zu gnießen und bittet ihren besten Freund, ihr dabei zu helfen, eine College-To-Do-List
Die Geschichte ist sehr leicht und süß, an einigen Stellen sehr klischeehaft und meiner Meinung eher eine gemütliche Lovestory für zwischendurch.
Punkten kann die Autorin mit einem guten, flüssigen Schreibstil, auch wenn sich hier und da noch ein paar Fehler eingeschlichen haben. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und es viel mir leicht, mich in das Buch zu vertiefen.

Die beiden Protagonisten beschreiben ebenfalls ein typisches Collegepaar. Sie, Lyla, die Chemiestudentin die ihre Kurven versteckt und den Großteil des Tages mit Lernen verbringt. Er, Beck, der heiße, beliebte Eishockeyspieler mit der schweren Vergangenheit. Kennengelernt haben sich die beiden als Laborpartner im Chemiekurs und sind dadurch irgendwie beste Freunde geworden.
Als Lyla beschließt, ihr Leben zu ändern und ihre College To-Do-List in angriff nimmt, hatte ich gehofft, dass die klischeehaften Protagonisten durch vielschichtige Charaktere ausgetauscht werden, was jedoch nur bei Beck der Fall war.
Beck konnte mich dadurch weitaus mehr überzeugen als Lyla. Seine Gedankengänge waren nachvollziehbarer und durch seine Vergangenheit und die große Last auf seinen Schultern war er vielschichtiger und seine Emotionen schienen tiefgründiger.

Die Handlung des Buches war schlüssig und die College-To-Do-Liste von Lyla hat dem Ganzen eine gute Struktur gegeben, ließ die Geschichte aber auch vorhersehbarer werden. Leider gab es dadurch wenig Überraschungsmomente, wenn man einmal von den Finalen Szenen absieht. Diese haben das Ende noch einmal aufgepeppt und haben mich neugierig gemacht, wie die Geschichte der Beiden weitergehen könnte.


Achtung Spoiler! (Das Fazit ist wieder spoilerfrei und ich habe es kenntlich gemacht)


Wie bereits erwähnt gab es durch die To-Do-Liste viele vorhersehbare Momente. Dazu gehört zum Beispiel der siebte Punkt ihrer Liste: unglaublicher Sex. Mir war direkt klar, dass sie diesen Punkt mit Beck abschließen würde…
Dies ist nur ein Beispiel dafür und auch wenn ich die Idee der Liste echt gut finde (bin selber ein Listen-Mensch) hat mich das gestört. Ich hätte mir gewünscht, dass Lyla sich mehr Zeit lässt, dass sie bei manchen Punkten vielleicht mehr Probleme hat und dass eben nicht alles so reibungslos klappt. Ein bisschen Überraschung hätte der Geschichte gutgetan!

Ein weiterer Kritikpunkt meinerseits ist, dass die Zeit zwischen dem Streit der beiden Protagonisten und der Versöhnung, kaum beschrieben wird. Laut Buch vergehen einige Wochen, welche aber nur wenige Seiten umfassen. Da hätte ich mir etwas mehr gewünscht, da es so eine emotionale Phase ist, in welche ich mich so nur schlecht hineinversetzen konnte.


FAZIT

Insgesamt empfand ich das Buch durch seinen leichten Schreibstil als eine süße Lovestory für zwischendurch. Mir persönlich haben an einigen Ecken die Überraschung und die Emotionen gefehlt, aber für Leser, die Klischees mögen und gerne eine klare, beinahe reibungslose Geschichte lesen, ist das Buch sehr zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 24.03.2022

Die kleine literarische Apotheke – nette Idee, aber eine schlechte Ausführung

Die kleine literarische Apotheke
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Ich habe dieses Buch gesehen und fand die Idee super! Eine Buchhandlung, in welcher Bücher nach Gefühlszustand empfohlen und verkauft werden? Ich wusste, dass ich da mehr drüber lesen wollte, vor allem, ...

Ich habe dieses Buch gesehen und fand die Idee super! Eine Buchhandlung, in welcher Bücher nach Gefühlszustand empfohlen und verkauft werden? Ich wusste, dass ich da mehr drüber lesen wollte, vor allem, weil ich selber oft Bücher lese, die irgendwie zu meiner Stimmung passen. Also habe ich mich für die Leserunde beworben, bin angenommen worden und habe mich richtig auf diese augenscheinlich außergewöhnliche Geschichte gefreut.
Leider musste ich ziemlich schnell feststellen, dass das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen konnte. Und dass, obwohl diese nicht sonderlich hoch waren. Ich war schließlich einfach nur neugierig, wie die Protagonistin Blu zu ihrer kleinen literarischen Apotheke kommt und wie sich die Idee dazu entwickelt. Allerdings drehte sich die Geschichte von Anfang an eher um Blus Freundschaften und ihr Liebesleben und die Buchhandlung, Blus großer Traum, spielte nur eine nebensächliche Rolle.
Blu, eine Frau um die Dreißig, steht mit ihrer herkömmlichen Buchhandlung zu Beginn des Romans kurz vor dem Aus und sucht verzweifelt nach einer rettenden Lösung hinsichtlich ihrer finanziellen Probleme. Nach und nach entwickelt sie nach einer Anmerkung eines Kunden die Idee, eine Art Apotheke zu eröffnen, in der sie ihre Bücher als Heilmittel für bestimmte Probleme deklariert, sie mit Beipackzetteln versieht und so den Käufern helfen kann. Da sie sich bei eben diesem Kunden für den Tipp bedanken will, begibt sie sich auf die Suche nach dem scheinbar unauffindbaren Mann, in welchen sie sich Hals über Kopf verliebt hatte. Die Suche gestaltet sich jedoch um einiges schwieriger als erwartet und neben ihrem stressigen Job kommen nach und nach noch einige weitere Probleme hinzu, mit welchen die junge Frau zu kämpfen hat.
Mir persönlich war allein das Lesen über all diese Probleme zu viel. Ständig kamen irgendwelche neuen Dramen auf, die dann aber innerhalb von ein paar Seiten wieder abgeharkt wurden. Nicht ein einziges Problem bildete eine konstante Nebenhandlung und es wirkte eher so, als sollte einfach alles einmal zur Sprache kommen. Dieses kurze Anreißen von teilweise sehr wichtigen Themen war in meinen Augen ein großer Fehler. Es wurde auf teils sehr emotionale Themen hingewiesen, welche wesentlich sanfter hätten behandelt werden müssen und ich persönlich empfinde die Art, wie diese Themen in dem Buch angesprochen und meist ungeklärt wieder „vergessen“ wurden, ein Unding, besonders da es zuvor keine Triggerwarnung oder anderweitige Hinweise gegeben hat.
Ein weiterer Störfaktor in für mich war die Protagonistin selber. Sie wirkte auf mich sehr naiv und zynisch. Die Art, wie sie über andere Menschen geurteilt hat, ohne diese wirklich zu kennen (z.B. „Obdachlos“, „Assi“, „Hackfresse“) fand ich sehr unsympathisch und auch ihre gut gemeinten Ratschläge konnten diesen Eindruck nicht aufbessern.
Der letzte Punkt, welcher mich gestört hat, hängt mit dem letzten zusammen. Der Schreibstil der Autorin konnte mich nicht wirklich überzeugen. Die oben genannten Ausdrücke stellen nur eine Auswahl dar, passten aber allesamt nicht zum restlichen Stil des Romans. Manch andere Verwirrung oder Wortwahl sind zwar vermutlich der Übersetzung aus dem Italienischen geschuldet, jedoch war das Gesamtbild für mich einfach nicht stimmig.
Abgesehen davon war sowohl die Handlung als auch der Schreibstil sehr verwirrend. Vielleicht war es auch die Kombination aus dem großen Ganzen, durch welche es mir schwerfiel, dem Geschehen zu folgen… ich weiß es nicht. Ich hatte während des Lesens dauernd das Gefühl, dass ich nicht wirklich durchblicke und habe oft vergessen, wie das Kapitel anfing, da so viele Zeit- und Gedankensprünge stattgefunden haben, dass ich einfach nicht mehr nachvollziehen konnte, wo sich die Protagonistin gerade wirklich befindet.

Achtung Spoiler! (Das Fazit ist wieder spoilerfrei und ich habe es kenntlich gemacht)

Um meinen Kritikpunkt des Themenanreißens noch einmal genauer zu erklären werde ich hier die für mich gravierendsten Beispiele benennen.
Das erste Mal mir das Anreißen negativ aufgefallen ist, hatte Blu eine Panikattacke, welche aufgrund einer früheren Angststörung zum Vorschein kam. Nach wenigen Seiten war diese Panik beruhigt und das Thema wurde nicht wieder angesprochen. Dem Leser wird hier in meinen Augen vermittelt, dass eine solche Angststörung leicht zu überwinden ist.
Das zweite Thema was mehr ausgeführt werden sollte, ist das Thema Krebs. Ich persönlich fand es eher unpassend, dass dieses Thema auch noch angesprochen wurde, da es einfach zu viel Drama war und es für die Entwicklung der Geschichte keine Rolle gespielt hat. Dennoch, wenn man Krebs thematisiert, ist es nicht damit getan zu schreiben, dass Untersuchungen stattfinden und sich die Menschen um die erkrankte Person kümmern. So ein emotionales Thema, welches unglaublich viele Menschen belastet muss wesentlich feinfühliger behandelt werden, als es hier geschehen ist.
Punkt drei ist erneut ein psychisches Problem welches angesprochen, jedoch nicht einmal ansatzweise geklärt wird. Im letzten Kapitel des Buches stellt sich heraus, dass sich Blu durch den ganzen Stress Personen und Dinge eingebildet hat. In meinen Augen ist dies ein großes Problem, welches ernst zu nehmen ist und dementsprechend behandelt werden sollte. In dem Buch wird es jedoch einfach von der Protagonistin hingenommen und alles ist wieder gut. Nicht einmal ihren besten Freunden erzählt sie davon, weil sie sich schämt. So eine psychische Belastung sollte jedoch niemals auf die leichte Schulter genommen werden und kein Buch der Welt sollte vermitteln, dass man sich dafür schämen muss oder die Krankheit einfach wegwischen kann. Für mich ein absolutes NoGo!

FAZIT

Die Idee zur kleinen literarischen Apotheke (welche es übrigens wirklich in Florenz gibt) finde ich super interessant, leider wurde das Potential in meinen Augen jedoch nicht genutzt. Ich fand das Buch sehr verwirrend, die Protagonistin unsympathisch und die Handlung hatte wenig mit der Buchhandlung selbst zu tun. Ein großer Kritikpunkt ist in meinen Augen das Anreißen von sehr wichtigen, emotionalen Themen, welche meiner Meinung nach nicht korrekt behandelt wurden und ein falsches Bild von eben diesen Themen rüberbringt. Ich kann das Buch leider nicht empfehlen.

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