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Veröffentlicht am 16.05.2021

Eine geheime Akademie

Tale of Magic: Die Legende der Magie 1 – Eine geheime Akademie
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Chris Colfer hat mit „Tale of Magic – Eine geheime Akademie“ den Reihenauftakt zu seiner neuen Fantasy- Jugendbuchreihe geschrieben. Es gibt auch ein paar Andeutungen zu seiner anderen Reihe „Land of Stories“, ...

Chris Colfer hat mit „Tale of Magic – Eine geheime Akademie“ den Reihenauftakt zu seiner neuen Fantasy- Jugendbuchreihe geschrieben. Es gibt auch ein paar Andeutungen zu seiner anderen Reihe „Land of Stories“, dennoch lässt sich dieses Buch wunderbar ohne Vorkenntnisse lesen.

Klappentext:
Brystal Evergreen liebt Bücher. Aber im Südlichen Königreich, wo sie lebt, ist Lesen für sie verboten. Als sie trotzdem an ein geheimnisvolles Buch gerät, ändert sich ihr Leben für immer: Brystal erfährt, dass sie magische Fähigkeiten besitzt! Sie wird an einer geheimen Akademie aufgenommen, wo sie zusammen mit anderen Schülern in guter Magie ausgebildet wird.
Doch die magische Gemeinschaft kennt nicht nur gute, sondern auch böse Magie. Brystal, die zu Erstaunlichem bestimmt ist, findet sich mit ihren Freunden plötzlich inmitten eines Kampfs gegen finsterste Hexenkraft wieder. Und nicht nur die Zukunft der Akademie ist in Gefahr – sondern das Schicksal der ganzen Welt.

„Tale of Magic – Eine geheime Akademie“ war mein erstes Buch von dem Autor Chris Colfer, der mir vorher vollkommen unbekannt war. Mich hat der Klappentext zu diesem Buch gereizt. Eigentlich hatte ich an dieses Werk keine großen Erwartungen, umso größer war meine Überraschung, im positiven Sinne.
Schon die Gestaltung des Buches hat mir sofort zugesagt. Liebevoll ist „Eine geheime Akademie“ aufgebaut. Viele ansprechende Illustrationen sind beigefügt wurden und auch eine hilfreiche Karte ist enthalten.
Der Schreibstil von Chris Colfer ist angenehm und bildhaft. Er schafft es gekonnt, dass dem Leser Bilder vor seinem geistigen Auge aufgezeigt werden, sodass man ganz schnell in dieses Werk eintauchen kann. Dieses Jugendfantasybuch hat sich flüssig lesen lassen und ich konnte dabei den Alltag um mich herum vergessen. Positiv möchte ich auch den Weltenaufbau hervorheben. Dieser war durchdacht und man erfährt schon im Auftaktsband einiges über die Geschichte dieser Welt, dessen Schwierigkeiten, den Traditionen der einzelnen Länder oder auch den aktuellen politischen Gegebenheiten. Man bekommt als Leser einen umfangreichen Einblick in diese Welt und ihre Probleme, welche bewältigt werden müssen. Auch das magische Setting hat mir zugesagt. Ideenreich werden fantastische Wesen in die Handlung eingebunden, sowohl altbewehrte Wesen sind relevant, aber auch neue Ideen werden eingebracht. Ich empfand diese Mischung als ausbalanciert und gelungen. Gefallen hat mir auch der Aufbau der magischen Akademie. Hier wurden einige fantastische Ideen eingebracht, welche nicht alle neuartig waren, dennoch hat es zur Story gepasst.
Die Handlung ist spannend, auf vielseitige Weise wird Spannung erzeugt. Einige Schwierigkeiten müssen gemeistert werden und nicht immer fällt es den Charakteren leicht, diese anzugehen oder am Ende dann auch zu bewältigen. Auch werden einige unerwartete Wendungen eingebaut, andere lassen sich erahnen, was aber der Spannung meiner Meinung nach keinen Abbruch tut. Im Allgemeinen fand ich es auch sehr gelungen, dass es ein paar Parallelen zu der Handlung des Buches und unserer Welt gibt. Hier werden einige Anregungen gemacht, sodass man über manche Informationen oder auch Tatsachen nochmal nachdenkt und dadurch vielleicht aus einem anderen Blickwinkel wahrnimmt.
Die Charaktere konnten mich ebenfalls überzeugen. Diese waren sympathisch dargestellt und wachsen einem im Laufe des Buches ans Herz. Auch wirkten sie auf mich durchaus lebendig, hatten ihre eigenen Ecken und Kanten, ihre persönlichen Probleme oder ihren Antrieb. Brystal ist eine angenehme Protagonistin, die es nicht immer leicht hatte. Sie wohnt in einem strengen Königreich. In diesem müssen Frauen die Kinder und das Haus hüten und den Haushalt erledigen. Aber Brystal liebt Bücher, und das Lesen oder auch das Lernen ist Frauen verboten. Dennoch findet sie immer einen Weg, ihren Leidenschaften nachzugehen. Dafür wird sie schwer bestraft und das Schicksal nimmt seinen Lauf. Ihre Art ist sehr angenehm, sie wächst mit ihren Aufgaben und am Ende des Abenteuers ist sie ein viel stärkerer Charakter. Aber auch die Nebencharaktere konnten mich überzeugen – das Zusammenspiel zwischen den einzelnen Figuren hat mir sehr gefallen.
Auch der Showdown konnte mich überzeugen – dieser war rasant und dennoch nicht zu überladen. Einige Fragen bleiben offen, sodass man auf die Weiterführung der Story gespannt sein kann.

Insgesamt konnte mich Chris Colfer mit „Tale of Magic – Eine gehemie Akademie“ überzeugen können. Mir hat das Gesamtpaket echt gefallen. Dies wird bestimmt nicht mein letztes Buch aus der Feder von ihm sein. Für dieses tolle Jugendfantasybuch vergebe ich 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.01.2021

Die Jüdin von Magdeburg

Die Jüdin von Magdeburg
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Der Autor Ruben Laurin hat mit dem Buch „Die Jüdin von Magdeburg“ einen weiteren historischen Roman geschrieben, in denen die Juden eine wichtige Rolle einnehmen. Bisher ist dies ein eigenständiges Werk, ...

Der Autor Ruben Laurin hat mit dem Buch „Die Jüdin von Magdeburg“ einen weiteren historischen Roman geschrieben, in denen die Juden eine wichtige Rolle einnehmen. Bisher ist dies ein eigenständiges Werk, sodass man es ohne weitere Vorkenntnisse lesen und genießen kann.

Klappentext:
Magdeburg, 1275: Eine festliche Prozession gerät zur Katastrophe. Viele Menschen sterben, beinahe auch die junge Jüdin Esther, doch der Knappe Wolfram rettet sie. Eine zarte Liebe entsteht, doch der Geldverleiher Amos will seine Tochter keinem Christen zur Frau geben. Wolfram verlässt die Stadt und wird zu einem berühmten Ritter im Dienste des Markgrafen von Brandenburg. Zwei Jahre später kreuzen sich die Wege der Jüdin und des Christen erneut. Nun ist es Esther, die Wolfram retten kann...

Der Name Ruben Laurin ist das Pseudonym von dem Autor Thomas Ziebula, von welchem ich schon mehrere Bücher gelesen habe. Er schreibt im Bereich der historischen Romane, aber auch Fantasy oder auch Krimis. Aus seiner Feder habe ich schon mehrere Bücher gelesen und bisher hat Laurin es immer geschafft, mich von seinem Schreib- und Erzähltalent zu überzeugen. Und auch bei diesem historischen Roman ist es ihm ein weiteres Mal gelungen.
Zunächst möchte ich die umfangreiche und liebevolle Gestaltung von diesem historischen Buch positiv erwähnen. Man merkt dem Buch an, wie viel Herzblut in diesem steckt. Eine wunderbare Karte vom historischen Magdeburg wurde beigefügt. Aber auch anderes Zusatzmaterial ist im Buch enthalten, welches mein Leserherz höher schlagen ließ. Besonders die Zeittafel aber auch das Personenregister habe ich gerne zur Hand genommen. Auch das Nachwort des Autors ist hilfreich, wird hier nochmal auf den Unterschied von Fakten und Fiktion eingegangen.
Der Schreibstil konnte mich auch dieses Mal wieder überzeugen und in seinen Bann ziehen. Dieser ist angenehm und hat sich flüssig lesen lassen, man merkt jeder Seite an, dass der Autor mit Sprache umgehen und auch spielen kann. Sein bildgewaltiger Stil schafft es, dass ich mir alles gut vorstellen konnte. Dabei wird man in eine längst vergangene Zeit versetzt und bekommt dabei einen guten Eindruck über die damaligen Verhältnisse. Ein Bild wird gemalt, wie es damals vielleicht gewesen sein könnte. Sein bildhafter Schreibstil verschafft es, das man in das 13. Jahrhundert zurück katapultiert wird und alles hautnah miterleben kann.
Ruben Laurin hat für dieses Buch eine umfangreiche Recherchearbeit geleistet, was man dem historischen Roman auf jeder Seite anmerkt. Ich persönlich habe viel über das Leben in Magdeburg im 13. Jahrhundert gelernt. Mir persönlich haben die Darstellungen des Lebens der einfachen Bevölkerung gut gefallen. Man erfährt viel über die Lebensumstände, womit das einfache Volk aber auch der kirchliche Mensch zu kämpfen hatte. Ganz besonders hat mir aber die Darstellung der Juden in Magdeburg zugesagt. Schon damals wurden sie abgegrenzt und ausgenutzt. Sie waren als Geldverleiher gut, wurden dann aber zur Rechenschaft gezogen, wenn mit diesem Geld etwas Unschönes finanziert wurde – obwohl sie dafür ja auch nichts konnten. Sie hatten wirklich kein einfaches Leben, mussten immer bangen, dass die christliche Kirche gegen sie vorgehen wird. Waren quasi auf ihr Wohlwollen angewiesen.
Im Nachwort merkt der Autor an, dass er schon immer einen Ritterroman schreiben wollte und ihn mit diesem historischen Roman konnte er sich endlich diesen Traum erfüllen. Was wäre ein Ritterroman ohne Minnelieder oder gedichtete Verse, heimlich vorgetragene Lieder unter dem Fenster? Aber auch blutige Schlachten und Auseinandersetzungen dürfen hier nicht fehlen. Diese werden jedoch nicht zu detailliert beschrieben, ein gutes Mittelmaß wurde hier gefunden.
Gut gefallen hat mir an diesem Buch auch die Charakterdarstellung. Sie ist detailliert und man merkt den Charakteren die Entwicklung an. Zum Beispiel an dem männlichen Protagonisten Wolfram. Zu Beginn des Buches ist er ein Knappe, der für seinen Ritter Minnelieder dichtet, damit dieser sie seiner Angebeteten vortragen kann. Doch ist Wolfram auch heimlich in diese Edelfrau verliebt und schwärmt für sie. Im Verlauf der Geschichte entwickelt er sich in einen Ritter mit Prinzipien. Er denkt über seine Taten nach und geht bedacht gegen seine Feinde vor und setzt sich auch für seine Freunde ein. Aber auch starke Frauenfiguren sind relevant für diesen Roman. Zum Beispiel die Begine Mechthild, die sich in Magdeburg behaupten muss und nicht nur Freunde in der Stadt hat. Ihre Predigten und Ansichten sind leider nicht überall beliebt und so macht sie sich einflussreiche Feinde. Aber auch die Jüdin Esther hat kein einfaches Leben und muss einige Hürden meistern und ihren Weg gehen. Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt, sodass man einen vielseitigen Einblick in die Handlung bekommt. Auch lernt man die Charaktere besser kennen und bekommt dabei eine tiefere Verbindung zu ihnen.

Alles in allem konnte mich der Autor Ruben Laurin mit seinem historischen Roman „Die Jüdin von Magdeburg“ wieder begeistern. Mit seinem bildhaften Schreibstil und seiner gelungenen Charakterdarstellung konnte er mich in das 13. Jahrhundert befördern. Ich habe mehr über das Leben – vor allem der Juden – in dieser schwierigen Zeit gelernt. Dafür möchte ich 4,5 Sterne vergeben. Auch gibt es von mir eine Leseempfehlung für Leser von historischen Romanen.

Veröffentlicht am 22.11.2020

Schicksalswende

Die Powder-Mage-Chroniken 2
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Der Autor Brian McClellan hat mit „Schicksalswende“ den zweiten Teil seiner Powder- Mage- Chroniken und damit den Mittelband der Trilogie geschrieben. Ich empfehle dringend, dass man bereits den Reihenauftakt ...

Der Autor Brian McClellan hat mit „Schicksalswende“ den zweiten Teil seiner Powder- Mage- Chroniken und damit den Mittelband der Trilogie geschrieben. Ich empfehle dringend, dass man bereits den Reihenauftakt „Blutschwur“ gelesen hat, da die beiden Bücher direkt aufeinander aufbauen. Ohne das Wissen aus dem Vorgänger, ist es nicht sinnvoll, dieses Buch zu lesen, da man nur sehr schwer der Story folgen kann, weil man die Zusammenhänge einfach nicht versteht.

Klappentext:
Feldmarschall Tamas’ Invasion endete in einer Katastrophe. Gestrandet hinter feindlichen Linien und gnadenlos gejagt, muss Tamas seine verbliebenen Männer auf einem waghalsigen Rückzug durch das nördliche Kez führen. In Adro will Inspektor Adamat nur seine Frau retten. Um das zu erreichen, muss er den rätselhaften Lord Vetus aufspüren – doch die Wahrheit, die er erfährt, ist düsterer als alles, was er sich hat vorstellen können. Der Gott Kresimir will den Kopf von Tamas’ Sohn Taniel – jenes Mannes, der ihm ins Auge schoss. Da Tamas und seine Pulvermagier für tot gehalten werden, kann allein Taniel den Angriff des rachsüchtigen Gottes und seiner eindringenden Armee abwehren.

Der Reihenauftakt „Blutschwur“ hat mir bereits but gefallen – es gab eine komplexe Welt, ein durchdachtes Magiesystem und vielseitige Charaktere. Daher war ich sehr gespannt, wie die Reihe wohl weitergeht. Ich hatte meine Erwartungen an den zweiten Teil und diese wurden auch nicht enttäuscht.
Auch dieses Mal ist mir der recht eigene Schreibstil von Brian McClellan aufgefallen. Er erzählt recht detailliert, man kann sich die Regionen und auch die dort herrschenden Umstände gut vorstellen. Dabei berichtet McClellan teilweise sehr militärisch, streckenweise sind die Passagen recht sachlich formuliert, schon fast emotionsarm. Und dann gibt es wieder Szenen, in denen der Humor des Autors durchblitzt, in denen einem die Charaktere näher gebracht werden und man mit ihnen mitfiebert, wo sie einen vertraut gemacht werden. Es ist manchmal nur ein schmaler Grad zwischen den beiden Facetten – aber dem Autor ist dieser Mix gut gelungen. Der sachliche Stil wird eher bei den militärischen Passagen angewendet, wo es passend zum Inhalt ist.
Das Buch ist temporeich und rasant. Es gibt viele spannungsgeladene und teilweise auch recht brutale oder auch blutige Szenen, die nicht immer für zartbesaitete Leser geeignet ist. Dies ist ein recht militärischer Fantasy- Roman und das merkt man auf jeder Seite. Es gibt viele strategische Denkweisen, aber auch Gemetzel, Hinterhalte oder auch Schlachten. Die Gegner sind hierbei sehr vielseitig – es reicht von dem Entführer der Frau bis zur gegnerischen Soldatenarmee bis zu einem wahnsinnigen Gott.
Bereits in „Blutschwur“ hat man einen Einblick in die komplexe Welt bekommen. Und dies wird im zweiten Band nochmal vertieft – man bekommt mehr Hintergrundinformationen, sowohl in Bezug auf die Vergangenheit und Geschichte der Länder als auch zu dessen Religionen oder Beziehungen untereinander. Auch lernt man die Regionen aus erster Hand besser kennen, da Tamas mit seinen Pulvermagiern eine schwierige Reise durch große Teile des Landes vom Feind Kez marschieren muss. Allgemein lernt man hier die einzelnen Länder und ihre Denkweisen ein wenig besser kennen. Mir hat dieser Einblick in die Welt gut gefallen und hat mich dieser auch näher gebracht.
Auch dieses Mal wird wieder aus verschiedenen Erzählperspektiven erzählt. Dadurch wird die Handlung nochmal rasanter gestaltet – man springt von einem Ereignis zum nächsten und kommt als Leser nicht zur Ruhe, genauso wenig wie die Protagonisten. Auch lernt man diese noch besser kennen, kann ihre Gedankengänge besser nachvollziehen und versteht, was sie bewegt. Es gibt viele Abenteuer oder auch Schwierigkeiten, welche gemeistert werden müssen. Oftmals müssen Niederlagen eingesteckt und überwunden werden und nicht immer können die Charaktere einfach alles abschütteln – es ist realistisch, die Protagonisten leiden und gehen nicht einfach zum nächsten Punkt über. Tamas ist auch in „Schicksalswende“ ein wesentlicher Charakter, er muss mit seinen Leuten einen schwierigen Marsch durchs Feindesland meistern – dabei lernt man ihn besser kennen und erfährt so einige interessante Aspekte aus seinem Leben. Aber auch Taniel, sein Sohn, hat weiterhin eine wesentliche Rolle. Im ersten Band hat er sich gegen Kresimir behaupten müssen und in diesem Buch leidet er an den Folgen davon. Man merkt, wie ihn dieses Ereignis mitnimmt. An seiner Seite ist Ka-Poel. Die beiden sind ein interessantes Pairing. Zu gerne verfolge ich ihre Geschichte und bin jedes Mal aufs Neue gespannt, was die beiden alles zustande bringen, wie sie über sich hinauswachsen. Auch lernt man durch die beiden immer mehr über die Möglichkeiten der Magie, sodass man einen vielseitigeren Einblick bekommt. Dann ist da noch Adamat. Durch seine Perspektive erfährt man, was so alles in Adro passiert. Dadurch bleibt man an allen Fronten auf dem aktuellen Stand und kann so manche Zusammenhänge besser im Blick behalten als die Protagonisten selber. Mir hat es gefallen, dass man einen noch besseren Einblick in die Charaktere bekommt und ihre Entwicklung aus erster Hand erfährt. Aber auch über die Götterwelt erfährt man einiges, es bleibt also weiterhin spannend.

Insgesamt hat mir „Schicksalswende – Die Powder- Mage- Chroniken 2“ von Brian McClellan sehr gefallen, eine würdige Fortsetzung zu „Blutschwur“. Dies ist ein temporeicher Zwischenteil und besticht durch seine komplexe Spannung und die vielseitigen Charaktere. Ich freue mich schon sehr auf den Abschluss der Trilogie und möchte für den zweiten Band 4,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 22.06.2020

Die Henkerstochter und der Fluch der Pest

Die Henkerstochter und der Fluch der Pest (Die Henkerstochter-Saga 8)
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Der historische Roman „Die Henkerstochter und der Fluch der Pest“ spielt im 17. Jahrhundert und ist aus der Feder von Oliver Pötzsch. Dieses Buch ist der achte Teil einer Reihe rund um die Henkersfamilie ...

Der historische Roman „Die Henkerstochter und der Fluch der Pest“ spielt im 17. Jahrhundert und ist aus der Feder von Oliver Pötzsch. Dieses Buch ist der achte Teil einer Reihe rund um die Henkersfamilie Kuisl. Jedoch kann man dieses Werk auch ohne jegliche Vorkenntnisse lesen, ohne dabei Probleme zu haben, da die Geschichte gut verständlich ist.

Klappentext:
Sommer 1679. Die Pest, die bereits in Wien wütet, breitet sich in Bayern aus. Der Schongauer Scharfrichter Jakob Kuisl wird von einem Pestkranken aufgesucht, der kurz darauf zusammenbricht. Bevor er stirbt, flüstert er Jakob Kuisl noch ein paar rätselhafte Worte ins Ohr: Kuisl muss Kaufbeuren retten, ein schwarzer Reiter spielt dort mit seiner Pfeife zum Tanz auf, der Mörder hat zwei Gesichter. Gemeinsam mit seiner Tochter Magdalena geht Jakob Kuisl den geheimnisvollen Andeutungen nach. Ein gefährliches Unterfangen, denn inzwischen gibt es immer mehr Tote in Kaufbeuren. Doch was steckt dahinter – die Seuche oder ein raffinierter Mörder?

Ich habe von dem Autor Oliver Pötzsch schon bereits den ein oder anderen historischen Roman gelesen. Dabei ist mir vor allem „Die Burg der Könige“ positiv in Erinnerung geblieben. Ich war sehr auf die Weiterführung von der Geschichte rund um die Henkerstochter Magdalena gespannt. Meine Erwartungen an dieses Buch wurden dabei erfüllt, ich habe einen spannenden und authentischen historischen Roman bekommen.
Zuerst möchte ich das vielseitige und liebevolle Bonusmaterial loben. Ein nützliches Personenregister und auch eine hilfreiche Karte wurden beigefügt, diese habe ich während des Lesens gerne zu Rate gezogen. Aber besonders hat mir hier auch das Nachwort gefallen. In diesem geht der Autor noch einmal auf die Trennung von Fakten und Fiktion ein. Aber auch ein kleiner Reiseführer ist am Ende beigefügt wurden, sodass man die Gegend aus dem Buch nochmal aus einem anderen Blickwinkel kennen lernt. Dieser kleine Ausflug hat mir persönlich sehr gefallen.
Der Schreibstil von Pötzsch ist, wie ich es bereits aus anderen Büchern von ihm gewohnt war, flüssig und angenehm zu lesen. Gekonnt erschafft Pötzsch Bilder, man fühlt sich in das 17. Jahrhundert versetzt. Alles wirkt so lebendig, es entstehen Bilder vor dem geistigen Auge. Dabei wirkt dieser Band der Henkerstochter- Reihe so lebendig, dass man den Gestank auf den Straßen quasi riechen kann. Dabei schafft es der Autor, dass man als Leser gar nicht merkt, wie diese Seiten nur so dahin fliegen. Zügig ist dieses umfangreiche Werk gelesen. Und dabei ist es fesselnd und packend – mir wurde auf keiner Seite langweilig. Es gibt viele unerwartete Wendungen und gespannt habe ich die Geschichte verfolgt. Der Einstieg in das Geschehen fiel mir leicht. Man wird in die aktuellen Gegebenheiten hineingeworfen, ohne dass man jedoch den Überblick dabei verlor. Es wurde Spannung, Tempo und auch eine dichte Atmosphäre aufgebaut, sodass man nur allzu gebannt den Verlauf der Geschichte verfolgt.
Dieses Werk ist ein wirklich gelungener Genremix. Es ist ein authentischer historischer Roman und zeitglich ein spannender Kriminalroman. Man merkt diesem Buch die umfangreiche und vielseitige Recherche stetig an. Wissen wird auf vielseitige und wirklich interessante Art erzählt, zu gerne möchte man mehr über diese Zeiten erfahren. Gut gefallen haben mir vor allem die Details über die medizinischen Erkenntnisse der damaligen Zeit. Aber auch der Krimiaspekt konnte mich überzeugen. Spannend wird ermittelt, die Pest geht um und anscheinend steckt hinter diesen Geschehnissen mehr, als man zunächst vermuten würde. Stück für Stück werden neue Erkenntnisse gewonnen, langsam fügen sich die Zusammenhänge zu einem großen Ganzen – wie ein Puzzle werden die einzelnen Gegebenheiten zusammengefügt, die dann zu diesen Taten geführt haben. Dabei gibt es viele unerwartete Wendungen und nicht alle Spuren führen zum Erfolg. Ich fand es gut, dass nicht immer alles sofort gelingt, dass die Familie Kuisl auch Schicksalsschläge hinnehmen muss und schwere Hürden dabei meistert.
Durch den Perspektivenwechsel wird die Spannung noch zusätzlich gesteigert. Aber dadurch ist man auch immer nah am Geschehen. Man erlebt alles quasi aus erster Hand und ist dabei, wenn es neue Erkenntnisse gibt aber auch, wenn die Familienmitglieder sich immer mehr in Schwierigkeiten bringen und immer tiefer in das Geschehen hineingezogen werden. Aber auch allgemein konnten mich die Charaktere durch ihre Vielseitigkeit überzeugen. Nicht nur die Mitglieder der Familie Kuisl wirken lebendig, auch die Nebencharaktere konnten mich überzeugen. Man leidet mit ihm mit – oder man baut Abneigungen auf. Jeder konnte mich auf seine persönliche Art in ihren Bann ziehen, man rätselt mit, welche Geheimnisse dieser Charakter haben könnte.

Insgesamt konnte mich Oliver Pötzsch mit seinem neuen historischen Roman „Die Henkerstochter und der Fluch der Pest“ wieder von seinem Erzähltalent überzeugen. Dieses Buch war spannend und authentisch, ich habe jede Seite genossen. Dabei habe ich ein gutes Gefühl für die damalige Zeit bekommen, aber auch die Charaktere waren überzeugend. Dafür möchte ich 4,5 Sterne und eine Empfehlung für Leser von historischen Romanen vergeben.

Veröffentlicht am 09.06.2020

Vengeful

Vengeful - Die Rache ist mein
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Die mir bereits bekannte Autorin V.E. Schwab hat mit „Vengeful – Die Rache ist mein“ die Fortsetzung zu „Vicious – Das Böse in uns“ geschrieben. Auch im zweiten Band wird die Geschichte rund um Victor ...

Die mir bereits bekannte Autorin V.E. Schwab hat mit „Vengeful – Die Rache ist mein“ die Fortsetzung zu „Vicious – Das Böse in uns“ geschrieben. Auch im zweiten Band wird die Geschichte rund um Victor und Eli fortgesetzt. Auch würde ich dringend empfehlen, dass man im Vorfeld bereits „Vicious“ gelesen hat, da „Vengeful“ genau an diesem Band anschließt.

Klappentext:
Was ist besser, als die Frau des mächtigsten Mannes der Stadt zu sein? Die mächtigste Frau der Stadt zu sein – ohne Mann. Als Marcella von ihrem eigenen Ehemann, dem Unterweltboss Marcus Riggins, umgebracht wird, schwört sie Rache. Und weil sie mit einer zerstörerischen Superkraft wiedererweckt wird, fällt es ihr nicht schwer, sie auch zu bekommen. Gegen alle Widerstände setzt sich Marcella an die Spitze des Imperiums ihres Mannes und merzt ihre Feinde gnadenlos aus. Auch mit der Hilfe anderer EOs, die sie um sich schart. Alles läuft wie am Schnürchen – bis sie ihren größten Fehler begeht: Sie spielt Victor Vale und Eli Ever gegeneinander aus – ohne zu ahnen, welche Dämonen sie damit entfesselt …

Schon der Vorgänger „Vicious – Das Böse in uns“ konnte mich begeistern. Die Story rund um die ExtraOrdinäre konnte mich schon damals überzeugen und daher war ich sehr auf die Weiterführung der Geschichte gespannt, da der erste Teil mit einem bösen Cliffhanger geendet hat.
Ich habe mich sehr auf ein weiteres Abenteuer rund um diese ExtraOrdinären mit ihren besonderen Fähigkeiten gefreut. Und auch dieses Mal konnte mich Schwab wieder in den Bann ziehen. Dieses Buch ist ein gelungener Genremix. Ein wirklich guter Fantasyroman, aber zeitgleich auch ein temporeicher und spannender Thriller, welcher an den Nerven zerrt. Es gibt viele unerwartete Wendungen und dieses Werk ist voller Action. Auch durch den angenehmen Schreibstil ist dieser Teil der Reihe wieder packend, sodass man es nur ungern wieder zur Seite legen kann. Man wird in das Geschehen hinein gesogen und befindet sich sofort mitten drin. Mit Spannung verfolgt man die Handlung und möchte nur zu gerne wissen, wie es weitergeht. Die Seiten fliegen auf Grund des angenehmen Erzählstils nur so dahin. Auch in diesem Werk hat es mir wieder gefallen. Hier wird nicht in Schwarz oder Weiß unterteilt. Es gibt viele Graustufen und die Welt ist voller unterschiedlicher Schattierungen und Facetten. Dadurch wirkt alles sehr authentisch und realistisch. Denn auch das Leben ist nicht nur Gut oder Böse, es gibt einfach viele Zwischenstufen. Auch die Protagonisten sind nicht nur das eine – sie haben von beiden Seiten etwas – man kann hier nicht in Schubladen denken oder diese in eine einsortieren. Dies hat mir persönlich gut gefallen, hat es dem Buch doch Leben eingehaucht.
Der zweite Band der Reihe ist ein gelungener Genremix. „Vengeful“ ist ein packender Fantasyroman, gepaart mit einem mitreisenden und spannenden Thriller. Zusammen mit dem flüssigen Schreibstil führt es dazu, dass man dieses Buch nur ungern wieder aus der Hand legen möchte. Es ist temporeich und voller Action, man wird quasi in die Handlung hinein gesaugt, gelingt dabei in vielseitige Abenteuer, die man zusammen mit den Protagonisten bestreiten muss und wird dabei ordentlich durchgeschüttelt, sodass man seine Sympathiepunkte und auch Prioritäten immer mal wieder überdenken muss. Aber all dies führt dazu, dass man mit allen Charakteren mitfiebert und zusammen mit ihnen leidet.
Wie man es bereits aus „Vicious“ kennt, gibt es auch in diesem Buch wieder Zeitsprünge, an die man sich erst einmal gewöhnen muss. Aber im Vergleich zum Vorgänger sind diese teilweise recht weit in der Vergangenheit. Man muss sich am Beginn streckenweise ziemlich konzentrieren, um die Zusammenhänge zu erkennen, um den roten Faden nicht zu verlieren. Doch je näher man in dieses Buch eintaucht, desto mehr Spaß macht es, am Ball zu bleiben und die Zusammenhänge zu erkennen. Man muss sich an diese Zeitsprünge erst gewöhnen, aber dadurch lernt man die Story aus vielen verschiedenen Aspekten kennen. Dieser Aufbau hat zur Folge, dass die Handlung vielschichtiger wird und auch erfährt man, dass Taten aus der Vergangenheit sich auf die Gegenwart auswirken können, welch weitreichende Folgen manche Ursachen haben können. Man fiebert den einzelnen Zeitperspektiven entgegen und ist gespannt, was einem als nächstes erwartet. Es ist wie eine Wundertüte – man weiß nie, was einem im nächsten Kapitel erwartet. Und am Ende führen diese vielen Fäden zu einem spannenden Showdown und man erkennt, dass die gesamten Geschehnisse wichtig waren, damit am Ende die Handlung darauf hinausführen konnten.
In „Vengeful“ stehen auch wieder die beiden EO’s Victor und Eli im Fokus. Nach den Geschehnissen aus dem Vorgänger hat Victor Schwierigkeiten mit seinen Fähigkeiten, er hat diese nicht mehr vollständig unter Kontrolle. Er fühlt sich geschwächt und unvollständig, daher versucht er auf seine Art und Weise diesen Makel zu beseitigen und geht dabei auch mal sehr zwielichtige Wege. Man kann seine Beweggründe nicht immer vollständig nachvollziehen, warum er diesen Weg einschlägt. Dennoch fiebert man mit ihm mit, man leidet richtig mit ihm. Er ist kein typischer Sympathieträger im klassischen Sinne, dennoch ist er mir mit seiner dunklen Weise ans Herz gewachsen. Auch der Zusammenhang zu seiner Wunschfamilie Mitch oder auch Sydney konnte mich überzeugen. Wie dieses Team zusammen gewachsen ist und für den anderen einsteht. Aber auch Eli hat sich weiterentwickelt. Er wurde von der Einheit EON gefangen genommen, lebt in einer isolierten Zelle, dennoch hat er gewisse Freiheiten und weiß immer noch, wie er das bekommt, was er gerne möchte. Positiv möchte ich auch hervorheben, dass man mehr über die Vergangenheit von Eli erfährt. Über seine Kindheit und welche Schicksalsschläge er erleiden musste. Dieser Einblick in seine Geschichte hat mir gefallen. Aber auch andere EO’s sind Teil des Buches – sie sind wichtig für die Handlung, haben eine eigene Geschichte und konnten mich überzeugen. Allgemein hat auch dieses Mal die Autorin eine fantastische Vielseitigkeit bei den Talenten der ExtraOrdinären bewiesen.

Auch mit „Vengeful – Die Rache ist mein“ konnte mich die Autorin V.E. Schwab wieder überzeugen. Es besticht durch das Zusammenspiel der einzelnen Charaktere. Auch wenn man sich erst einmal an die Zeitsprünge gewöhnen muss, bringen diese doch ein zusätzliches Spannungspotential in die Handlung ein, sodass man dieses Fantasy-Buch nur schwer wieder zur Seite legen kann. Daher möchte ich 4,5 Sterne vergeben und auch möchte ich eine Empfehlung für „Vengeful“ aussprechen.

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