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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.06.2020

Großartiges Setting

Im grausamen Licht der Sonne
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Ich liebe Thriller und die Gestaltwandler Romane von der Autorin Nalini Singh. Nun hat sie ihren ersten Thriller geschrieben und ich war sehr gespannt, ob dieser genauso einen Lesesog entwickelt wie ihre ...

Ich liebe Thriller und die Gestaltwandler Romane von der Autorin Nalini Singh. Nun hat sie ihren ersten Thriller geschrieben und ich war sehr gespannt, ob dieser genauso einen Lesesog entwickelt wie ihre anderen Bücher.
Der Plot ist gelungen. Ana kehrt nach Jahren aus dem quirligen London in ihre Heimatkleinstadt nach Neuseeland zurück. Sie verbindet keine guten Erinnerungen mit dem Ort ihrer Kindheit, aber auch ihr neues Leben in London hat seine Schatten hinterlassen. Aber kaum möchte sie sich mit den Geistern ihrer Vergangenheit auseinandersetzen, holt sie die Gegenwart ein. Eine junge hübsche Frau wird vermisst. Ihr Verschwinden erinnert an eine Serie von drei verschwundenen Wanderinnen vor 15 Jahren. Aber können diese Fälle zusammenhängen?
Will, der einzige Polizist m Ort, selbst geplagt von bösen Erinnerungen, klemmt sich hinter den Fall und deckt nach und nach die Geheimnisse der Bewohner auf. Ana hilft ihm dabei und stellt sich damit ihren eigenen Erinnerungen.
Der Roman ist geprägt von vielen Geheimnissen aus der Vergangenheit bei den Protagonisten. Diese überschatten sehr das aktuelle Geschehen. Beide Will und Ana sind sehr verschlossen nicht nur gegenüber anderer Charaktere sondern auch mir als Leserin. Sie blieben auf Abstand. Dennoch die Geschichte hatten einen starken Spannungsbogen, der mich nicht losließ. Auch das Setting um die Kleinstadt, den Urwald und die Küste ist sehr gut beschrieben und hat mich in eine für mich fremde Welt entführt. Selten sind die Seiten so geflogen, auch bei diesem neuen Genre hat mich wieder der Lesesog erwischt. Ich hoffe sehr, dass sie weitere Thriller schreibt. Wenn sie sich dann noch etwas mehr auf die Charaktere, auch dem Täter konzentriert und dem Ende auch genug Raum lässt, wird es perfekt.

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Veröffentlicht am 29.03.2020

Ruhiger Roman in Zeiten des Umbruchs

Der Empfänger
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Im Mittelpunkt des Romans steht Josef Klein, dessen Name Programm ist. Ein etwas kleiner unscheinbarer Mann, der in seinem Leben durch Zufall und auch Naivität in das Spionageprogramm der Nazis rutscht. ...

Im Mittelpunkt des Romans steht Josef Klein, dessen Name Programm ist. Ein etwas kleiner unscheinbarer Mann, der in seinem Leben durch Zufall und auch Naivität in das Spionageprogramm der Nazis rutscht. Josef hat es immer in die weite Welt gezogen. Er wandert nach dem Ersten Weltkrieg nach Amerika aus und fühlt sich in New York gleich zu Hause. In einer Druckerei findet er einen Job und durch sein Hobby das Funken auch eine Freundin. Aus der Politik hält er sich raus, auch wenn mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland sich auch das Leben der Deutschen in Amerika ändert. Sich raushalten geht nicht mehr, man muss sich entscheiden. Josef tut dies nicht und wird in die Machenschaften der Naziunterstützer hineingezogen.
Neben diesem Handlungsstrang wechselt es immer wieder in die Zeit vor seine Abreise nach Amerika, seine Rückkehr nach Deutschland und zu seiner erneuten Auswanderung. Die Wechsel werden durch die Überschriften über den einzelnen Kapiteln mit Zeit und Ortsangabe erleichtert. Josef ist und bleibt der Angelpunkt. Die anderen Charaktere sieht man nur durch seine Augen, seinen Bruder, seine Freundin, sympathische Charaktere, die mir aber immer etwas blass blieben. Auch Josef selbst ist ein ruhiger Charakter, der selten größere Gefühle zeigt. So blieb die ganze Geschichte ruhig, trotz der Brisanz des Themas. Das hatte für mich etwas Besonderes, hier gibt es keine actionreiche Agentengeschichte, sondern eine Geschichte eines Mannes, der seinen Platz sucht und sich von außen treiben lässt. So empfand ich es, denn ich hatte das Gefühl, Josef braucht immer wieder einen Anschubser.
Josefs Beziehungen zu seiner Freundin und seinem Bruder sind für mich die Highlights des Romans, geprägt von den leisen Tönen, aber dennoch von tiefen Gefühlen. Auch die Beschreibungen von New York und Nachkriegsdeutschland sind gelungen. Ich fühlte mich richtig in die Zeit versetzt und konnte Josefs Liebe zu New York sehr gut nachvollziehen.
Insgesamt ein ruhiger und tiefgründiger Roman, dessen Ende mich nur etwas hilflos zurückließ. Vielleicht ist Josef am Ende wirklich angekommen, aber ich hätte noch ein paar mehr Seiten gebraucht.

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Veröffentlicht am 25.02.2020

Ein wirkliches Epos

Der lange Krieg: Sohn des Achill
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Die griechische Antike habe ich in meinem Leben immer nur sehr am Rande behandelt. Obwohl ich die Sagen immer sehr spannend und abwechslungsreich empfand. Durch das Hörbuch „Ich bin Circe“ habe ich die ...

Die griechische Antike habe ich in meinem Leben immer nur sehr am Rande behandelt. Obwohl ich die Sagen immer sehr spannend und abwechslungsreich empfand. Durch das Hörbuch „Ich bin Circe“ habe ich die alten Griechensagen für mich wiederentdeckt und wollte mich nun dem etwas umfangreicheren Hörbuch von Christian Cameron.
Dieses Buch ist ganz anders aufgebaut und nicht wirklich mit meinem vorhergehenden Hörbuch zu vergleichen. Im Mittelpunkt steht Arimnestos, ein bekannter Feldherr im 5. Jh. vor Christus. Er erzählt seine Geschichte als alter Mann rückblickend. Er beginnt mit seiner Kindheit. Da er es aus Sicht des alten Mannes erzählt, geschieht alles sehr reflektierend. Er beschreibt zwar auch, wie er als Kind über vieles gedacht hat, zeigt aber auch auf, dass er jetzt im Alter eben viel besser versteht, warum seine Eltern manchmal so handelten wie sie es taten. Seine glückliche Kindheit findet mit dem Tod des Vaters ein jähes Ende. Er wird Sklave und später Krieger.
Die Entwicklung vom Jungen zum Mann wird sehr ausführlich erzählt dazu viele Details zu den historischen Hintergründen. Ich muss sagen, dass ich oft etwas überfordert war mit diesen Details, obwohl die Hörbuchfassung leicht gekürzt ist. Auch die vielen kriegerischen Auseinandersetzungen werden sehr ausführlich behandelt. Da ich diesen Roman als Hörbuch hörte, bin ich bei einigen Szenen abgeschweift, das passiert mir bei einem Hörbuch eher als beim Lesen. Aber die Stimme des Erzählers hat mich immer wieder gut zurückgeholt. Er spricht Arimnestos sehr realistisch und auch den verschiedenen Szenen angepasst. Er versteht es die Spannung durch seine Stimmenmodulation zu erhöhen. Es macht mir Freude ihm zuzuhören.
Ein Roman für den ich etwas Muse brauchte, aber von dem ich auch viel gelernt habe und der mich noch tiefer in die griechische Antike eingeführt hat.

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Veröffentlicht am 11.02.2020

Nicht mein Lieblingsband der Reihe

Dunkle Botschaft
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Ich habe schon einige Bücher der Autorin gelesen und mag ihre Krimis und Thriller sehr. Dies ist nun mein zweiter Thriller aus der Reihe der Rechtsmedizinerin Julia Schwarz. Meiner Meinung nach kann man ...

Ich habe schon einige Bücher der Autorin gelesen und mag ihre Krimis und Thriller sehr. Dies ist nun mein zweiter Thriller aus der Reihe der Rechtsmedizinerin Julia Schwarz. Meiner Meinung nach kann man die Bücher gut getrennt voneinander lesen. Ich kenne auch nicht alle Teile, bin aber sehr gut in die Geschichte hineingekommen ohne das Gefühl zu haben irgendetwas verpasst oder nicht verstanden zu haben.
Auch diesmal hat es Julia wieder mit einem Serientäter zu tun, dessen Motiv bis zum Ende mysteriös bleibt. Die Geschichte ist wie auch in ihren anderen Romanen in zwei Erzählstränge aufgeteilt. Einer spielt in der Vergangenheit und zeigt wie ein Opa mit physischer und psychischer Misshandlung seinen Enkel quält. Der andere Erzählstrang spielt im heute, wo sich ein „harmloser“ Selbstmord als perfider Mord entpuppt und das ist erst der Anfang. Julia, die Rechtmedizinerin hält sich nicht gerne in den Grenzen ihres Berufsstandes und ermittelt selbst zusammen mit ihrer neuen Kollegin. Die zwei schaffen es sich ständig in Gefahr zu begeben. Ich muss sagen, auch wenn durch ihr Verhalten natürlich mehr Spannung aufkam, finde ich Julia in dieser Hinsicht schon sehr anstrengend. Statt sich mit der Polizei abzusprechen, macht sie viele Alleingänge. Die Polizei dagegen hat sich an bestimmte Verdächtige festgekrallt und scheint Scheuklappen aufzuhaben.
Das ist auch schon mein größter Kritikpunkt, die Polizeiarbeit. Die war diesmal einfach schleppend und langweilig. Ich habe einfach nicht verstanden, warum man an einem Verdächtigen festhält, der nur bei einem Opfer ein fadenscheiniges Motiv hätte. Bloß weil er unsympathisch ist? Julia ist da schon weiter, aber statt Zusammenarbeit gibt es Alleingänge.
Ich bin eigentlich ein sehr großer Fan der Autorin und liebe ihre Thriller, aber dieser hat mich etwas enttäuscht. Obwohl ich den Plot eigentlich sehr gut fand und auch der Schreibstil wieder gelungen ist. Es ist auf alle Fälle nicht ihr bester, ich freue mich aber schon auf die Folgebücher und hoffe sehr, dass die Ermittlungen da wieder mehr Fahrt aufnehmen.

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Veröffentlicht am 16.01.2020

Schöne Geschichte mit ein wenig Kitsch

Die Frauen von Skagen
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Als ich ein halbes Jahr in Kopenhagen gelebt hatte, habe ich mich sofort in die Bilder der bekannten Skagener Maler allen voran Peder Severin Krøyer verliebt. Das Coverbild des Romans hat mich sofort an ...

Als ich ein halbes Jahr in Kopenhagen gelebt hatte, habe ich mich sofort in die Bilder der bekannten Skagener Maler allen voran Peder Severin Krøyer verliebt. Das Coverbild des Romans hat mich sofort an meine schöne Zeit in der dänischen Hauptstadt erinnert, obwohl das Bild nicht von Krøyer ist, sondern einem anderen berühmten Skagener Maler Michael Ancher.
Im Mittelpunkt des Romans stehen drei Frauenschicksale auf zwei Zeitsträngen. Zum einen geht es um das Leben von der späteren Marie Krøyer von Ende des 19.Jh bis zu Beginn des 20.Jh. Ihr Leben wird aus der Sicht ihrer angestellten Gesellschafterin Asta erzählt, dabei erfährt man natürlich auch das Leben von Asta selbst, die zu einer der wichtigsten Personen beider Krøyers wird.
Der zweite Erzählstrang beschäftigt sich mit der jungen Vibeke im heutigen Frankfurt. Sie entstammt einer gutsituierten Familie und möchte gegen den Willen ihres Vaters Malerin werden. Zusammen mit ihrer Mutter, die selbst mal Künstlerin werden wollte, fahren sie nach Skagen, um Inspiration zu finden.
Beide Erzählstränge erzählen die Emanzipation der jungen Frauen, die mal mehr oder weniger erfolgreich gelingt. Dabei gibt es immer wieder starke Parallelen zwischen den Geschichten, obwohl sie in ganz unterschiedlichen Zeitepochen spielen. Durch den Wechsel der Handlungsebenen bleibt es spannend und abwechslungsreich. Besonders der Handlungsstrang aus der Sicht von Asta hat mir sehr gefallen. Vibekes Charakter dagegen empfand ich als etwas oberflächlich dargestellt. Da kam Spannung erst so im zweiten Drittel auf. Das Ende empfand ich nach dem Aufbau der verschiedenen Erzählstränge doch etwas zu schnell gelöst, da hatte ich nach dem langen Spannungsaufbau mehr erwartet, gerade bei Vibeke lösten sich die Probleme allzu schnell auf.
Insgesamt hat mir der Roman aber gefallen, besonders die Beschreibungen von Skagen sind sehr gelungen. Man merkt, dass die Autorin vor Ort war und sich auch in den Ort verliebt hat. Außerdem habe ich jetzt richtig Lust ein paar Biografien der Skagener Maler zu lesen, denn es wurden ein paar sehr interessante Maler*innen Charaktere vorgestellt.

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