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Veröffentlicht am 13.07.2020

Pläne, die nicht alle gelingen

Düstere Provence
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Buchmeinung zu Pierre Lagrange – Düstere Provence

„Düstere Provence“ ist ein Kriminalroman von Pierre Lagrange, der 2020 bei Fischer E-Books erschienen ist. Dies ist der fünfte Fall in der Serie um den ...

Buchmeinung zu Pierre Lagrange – Düstere Provence

„Düstere Provence“ ist ein Kriminalroman von Pierre Lagrange, der 2020 bei Fischer E-Books erschienen ist. Dies ist der fünfte Fall in der Serie um den pensionierten Kommissar Albin Leclerc.

Zum Autor:
Pierre Lagrange ist das Pseudonym eines bekannten deutschen Autors, der bereits mehrere Krimis und Thriller veröffentlicht hat. In der Gegend von Avignon führte seine Mutter ein kleines Hotel auf einem alten Landgut, das berühmt für seine provenzalische Küche war.

Klappentext:
Eine Mordserie erschüttert die Provence. Drei Männer sind bereits tot: ein Bankier, ein Priester und ein Restaurant-Besitzer. Sie alle haben vor 25 Jahren gegen Louis Rey ausgesagt. Jetzt kommt der ehemalige Gangsterboss aus dem Gefängnis. Und er rächt sich. Als Albin Leclerc die Ermittlungen aufnimmt, glaubt er noch, dass seine privaten Probleme seine einzigen wären. Doch schon bald wird es ernst für den Commissaire. Denn er ist der vierte Mann, den der Gangster beseitigen will.

Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich von Anfang an gefangen genommen. Zwar ist es stellenweise mit intensiver Gewaltdarstellung, aber andererseits lockern ruhige Szenen vor allem um den Mops Tyson die Geschichte immer wieder auf. Der Autor hat einen prägnanten Schreibstil, der einerseits recht einfühlsam wirkt, andererseits aber auch viele Informationen bereitstellt. Jedes Kapitel wird aus der Sicht eines Beteiligten erzählt und die Perspektive wechselt häufig. Dabei bleibt der Erzählfluss gewahrt und die Spannung wird bis zum großen Showdown erhöht. Einzig die Figur des Albin Leclerc ist mit vielen Grautönen durchsetzt, während die übrigen Figuren einfacher gehalten sind. Durch Gespräche mit seinem Mops Tyson gibt Albin viele seiner Gedanken preis. Albin wirkt freundlich und sympathisch, kann aber auch anders. Seine beiden ehemaligen Assistenten wirken ohne die Führung des Kommissars manchmal etwas planlos. Der Rachefeldzug von Louis Rey, der nach 25 Jahren Haft entlassen wurde, wirkt auch auf die Witwe eines Mafia-Bosses bedrohlich. Albin kennt beide seit langer Zeit und ihre Begegnungen sind etwas Besonderes. Albin, Louis und die Witwe versuchen ihr eigenes Spiel zu spielen und die anderen Mitspieler über den Tisch zu ziehen. Dabei pflegen sie lange Zeit einen ruhigen Umgang miteinander, obwohl Hass und Rache eine wesentliche Rolle spielen. Es finden sich Gelegenheiten für Nebenhandlungen und Passagen mit viel provenzalischem Flair. Interessant fand ich auch die Beziehung von Albin zu seinem Wirt, der für die Rechtspopulisten kandidiert und trotzdem ein Mensch bleibt. Die Schlusspointe hat mir sehr gefallen.

Fazit:
Der Krimi steht und fällt mit der zentralen Figur des pensionierten Kommissars Albin Leclerc. Einerseits ist er sympathisch aber andererseits finde ich ihn manchmal zu dominant. Deshalb bewerte ich das Buch mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.06.2020

Wieviel Realität steckt in diesem düsteren Actionthriller

Zara und Zoë - Tödliche Zwillinge
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Buchmeinung zu Alexander Oetker – Tödliche Zwillinge

„Tödliche Zwillinge“ ist ein Kriminalroman von Alexander Oetker, der 2020 bei Droemer erschienen ist.

Zum Autor:
Alexander Oetker, geboren 1982 ...

Buchmeinung zu Alexander Oetker – Tödliche Zwillinge

„Tödliche Zwillinge“ ist ein Kriminalroman von Alexander Oetker, der 2020 bei Droemer erschienen ist.

Zum Autor:
Alexander Oetker, geboren 1982 in Berlin, ist der Frankreich-Experte der neuen Generation - und politischer Journalist im Zentrum der Macht. Er war langjähriger Frankreichkorrespondent für RTL und n-tv, berichtete über Terroranschläge und Bandenkriminalität. Nun arbeitet er als politischer Reporter in Deutschland.

Klappentext:
Ein Terror-Anschlag erschüttert San Sebastián. Das Ziel: die Sommerakademie von Friedensnobelpreisträgerin Ashrami Rafiki. Die Opfer: über 1.500 junge Frauen aus aller Welt.
Mit dieser schrecklichen Vorahnung schreckt Terror-Profilerin Zara von Hardenberg aus einem Alptraum hoch. Die beste Profilerin von Europol kann sich jedes Detail merken, entdeckt jeden noch so kleinen Hinweis und ahnt die nächsten Schritte ihrer Gegner voraus – doch sie kann keine Regeln brechen. Und um einen solchen schrecklichen Anschlag zu verhindern, werden legale Mittel nicht ausreichen.
Zara sieht sich gezwungen, erneut ihre Zwillingsschwester Zoë um Hilfe zu bitten. Denn die Profi-Killerin der korsischen Mafia schert sich nicht um Regeln und Gesetze und kennt nur eine einzige Grenze: sich selbst.
Also müssen sie wieder die Rollen tauschen, um den Terror zu stoppen und einen Fall zu lösen, der sie tief in ihre eigene Familiengeschichte führen wird.

Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich nachdenklich gestimmt, nicht wegen des eigentlichen Inhalts, sondern weil der Autor, ein renommierter Journalist, ein solches Buch geschrieben hat. Ist Kriminalität und Terror nur mit den im Buch erwähnten Methoden erfolgreich bekämpfbar.
Zurück zum Buch. Auch dieses Werk handelt von den ungleichen Schwestern Zara und Zoe, die unterschiedlicher kaum sein könnten, und doch gemeinsame Ziele haben. Die Profilerin Zara bittet ihre Zwillingsschwester Zoe erneut um Hilfe und diese willigt unter Bedingungen ein. Während Zoe sich nun als Gesetzeshüterin austoben kann, wird Zara in eine Rolle gezwungen, die ihr nicht gefällt, die sie aber neu interpretiert. Die Figuren sind eher sparsam charakterisiert, auch weil actionreiche Handlung im Fokus des Buches liegt. Kurze Abschnitte mit vielen Perspektiv- und Schauplatzwechseln sorgen für ein enormes Tempo. Zwischendurch gibt es ruhigere Passagen, die sich der Familiengeschichte der Schwestern und einem umgedrehten Terroristen widmen. Auch die Vorgeschichte eines neuen Kollegen von Zara wirkt bedenklich. Tote und Gewaltszenen prägen die Handlung und ein Spitzenkiller sorgt für weitere Verwirrung. Die Geschichte spitzt sich zu und es kommt zu zwei dramatischen Showdowns.
Generell beschreibt der Autor eine dunkle Welt in Nordafrika und Südfrankreich, die geprägt ist von Gewalt und Korruption. Die journalistischen Erfahrungen des Autors verbunden mit einer schnörkellosen Handlung lassen mich befürchten, dass der Inhalt der Realität näher kommt als mir lieb ist.

Fazit:
Ein sehr temporeiche Dystopie, die Fiktion und Realität gekonnt verknüpft. Von mir gibt es vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und eine Leseempfehlung für die Freunde actionreicher Thriller.

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Veröffentlicht am 24.06.2020

Zurück im Dienst

Provenzalischer Stolz
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Buchmeinung zu Sophie Bonnet – Provenzalischer Stolz

„Provenzalischer Stolz“ ist ein Kriminalroman von Sophie Bonnet, der 2020 im Blanvalet Verlag erschienen ist. Dies ist der siebte Fall für Pierre ...

Buchmeinung zu Sophie Bonnet – Provenzalischer Stolz

„Provenzalischer Stolz“ ist ein Kriminalroman von Sophie Bonnet, der 2020 im Blanvalet Verlag erschienen ist. Dies ist der siebte Fall für Pierre Durant.

Zum Autor:
Sophie Bonnet ist das Pseudonym einer erfolgreichen deutschen Autorin. Mit ihrem Frankreich-Krimi »Provenzalische Verwicklungen« begann sie eine Reihe, in die sie sowohl ihre Liebe zur Provence als auch ihre Leidenschaft für die französische Küche einbezieht. Mit Erfolg: Der Roman begeisterte Leser wie Presse auf Anhieb und stand monatelang auf der Bestsellerliste, ebenso wie die darauffolgenden Romane um den liebenswerten provenzalischen Ermittler Pierre Durand. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Hamburg.

Klappentext:
Die Angst geht um in der Camargue. Während Pierre Durand in einem Hausboot durch das Rhônedelta fährt, um über seine berufliche Zukunft nachzudenken, verbreitet sich ein Kettenbrief mit einer Weissagung, die den Tod dreier Sünder ankündigt. Tatsächlich wird kurz darauf ein Toter mit geschwärztem Gesicht aufgefunden. Es handelt sich um einen Kriminalbeamten, der verdeckt im Milieu der »gens du voyage« ermittelt hatte. Doch es gibt einen Zeugen, der sich an Bord von Pierres Hausboot versteckt und behauptet, sein Gedächtnis verloren zu haben. Der Präfekt bittet den ehemaligen Dorfpolizisten um Unterstützung. Mit Hilfe einer »gitane« versucht Pierre, dem Geheimnis der Kettenbriefe auf die Spur zu kommen. Alles deutet auf einen Konflikt zwischen den Kulturen hin, doch ein weiterer Mord rückt die Verbrechen in ein neues Licht. Pierre erkennt, dass er auf seine Intuition vertrauen muss, um zu verhindern, dass sich auch noch der letzte Teil der Prophezeiung erfüllt

Meine Meinung:
Pierre Durant ist mir sympathisch, auch oder gerade weil er ein paar Kanten hat. Momentan ist er durch den Bürgermeister suspendiert und sein Stolz verbietet ihm, um Unterstützung zu bitten. Dies sehen aber nicht alle seiner Freunde und Bekannten so. Erfreut ergreift Pierre die Gelegenheit ein Hausboot für einen Freund zu überführen. Doch dies führt in mitten in seinen nächsten Fall. Neben atmosphärischen Landschaftsbeschreibungen erfährt der Leser einiges über ethnische Minderheiten und ihr Leben in Frankreich. Auch sie sind meist stolze Menschen und ihren Traditionen verbunden. Nun gibt es wieder etwas zu tun für den Dorfpolizisten und Pierre blüht sichtlich auf. Er arbeitet mit der Kriminalpolizei zusammen, hat jedoch seine eigene Sicht der Dinge. Pierre lässt seine Verbindungen spielen und wird auch selbst aktiv. Auch im Rathaus seiner Heimatgemeinde gibt es Geheimnisse zu lüften und Pierre findet besonders in der Damenwelt rege Unterstützung. Der Schreibstil der Autorin ist eindringlich, bleibt aber angenehm zu lesen. Neben dem Kriminalfall finden sich immer wieder Abschnitte, die Atmosphäre, das Leben der Minoritäten oder Entwicklungen in Sainte-Valerie als Schwerpunkt haben. Dabei bleibt die Spannung aber erhalten.
Zum Ende hin spitzen sich die Geschehnisse zu und es gibt einen formidablen Showdown.
Das Buch wird durch ein Glossar, ein Nachwort der Autorin und einigen Rezepten zu Gerichten aus dem Buch abgerundet.

Fazit:
Ein angenehm zu lesender Kriminalroman, der Spannung, Atmosphäre und Privates gekonnt mit Informationen über die Bevölkerungsgruppe der Gitanes verbindet. Gerne vergebe ich vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung für die Freunde ruhiger und atmosphärischer Kriminalromane aus.

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Veröffentlicht am 19.05.2020

Humor in mehreren Spielarten

Leichen, die auf Kühe starren
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Buchmeinung zu Tatjana Kruse – Leichen, die auf Kühe starren

„Leichen, die auf Kühe starren“ ist ein Kriminalroman von Tatjana Kruse, der 2020 im Haymon Verlag erschienen ist.

Zum Autor:
Tatjana Kruse, ...

Buchmeinung zu Tatjana Kruse – Leichen, die auf Kühe starren

„Leichen, die auf Kühe starren“ ist ein Kriminalroman von Tatjana Kruse, der 2020 im Haymon Verlag erschienen ist.

Zum Autor:
Tatjana Kruse, geboren 1960 in Schwäbisch Hall, schreibt seit 1996 Krimi-Kurzgeschichten und seit 2000 Kriminalromane. Tatjana Kruse wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Marlowe-Preis (1996) und dem Nordfälle-Preis (2005).

Klappentext:
Schock in Kitzbühel! Plötzlich tauchen Teile von mindestens drei Liechen auf. Währenddessen schleicht eine Gruppe Hinterseer-Fans in geheimer Mission durch den Ort, und internationale Gangsterbosse halten unweit des Hahnenkamms ein Treffen ab. Zufall? Zimmermädchen Leo ist abenteuerlustig - und nimmt die Sache selbst in die Hand. Denn über Schurken erfährt man am meisten in ihren Hotelbadezimmern...

Meine Meinung:
In diesem Buch sind viele Spielarten des Humors präsent, von Slapstick bis Wortwitz ist alles vertreten. Der Leser erfährt ein paar Neuigkeiten über Kitzbühel im Sommer, das doch mehr als nur Skigebiet ist. Es gibt mehrere Handlungsstränge, die nichts miteinander zu tun haben, so scheint es zumindest. Die Figuren sind durch die Bank ziemlich skurril, aber in der Regel doch sympathisch. Der Grundton ist hunorvoll und unterhaltsam. Zu Beginn ist es eher ruhiger und mit zunehmender Dauer wird es spannender, aber auch lauter. Es kommt zu einem Finale Furioso ganz im Stil von Tortenschlachten in alten Stummfilmen. Hier lässt die Autorin ihren Figuren völlig losgelöst freien Lauf und der Slapstick triumphiert. Dabei bleiben aber Logik und Vernunft auf der Strecke. Nichtsdestotrotz konnte ich wiederholt laut lachen und den Ideenreichtum der Autorin bestaunen. Zum Abschluss gibt es ein paar „Aufräumarbeiten“, die mir wiederholt ein Lächeln ins Gesicht gezaubert haben.

Fazit:
Ein sehr unterhaltsames Buch, dessen Handlung etwas auf der Strecke bleibt. Gerne vergebe ich vier von fünf Sternen (80 von 100Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus für alle, die mal wieder unbeschwert lachen möchten und auch feineren Humor zu schätzen wissen.

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Veröffentlicht am 15.05.2020

Spannend und unterhaltsam

Eisenberg
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Buchmeinung zu Andreas Föhr – Eisenberg

„Eisenberg“ ist ein Kriminalroman von Andreas Föhr, der 2016 bei Knaur erschienen ist. Das ungekürzte Hörbuch wird von Michael Schwarzmaier vorgetragen und ist ...

Buchmeinung zu Andreas Föhr – Eisenberg

„Eisenberg“ ist ein Kriminalroman von Andreas Föhr, der 2016 bei Knaur erschienen ist. Das ungekürzte Hörbuch wird von Michael Schwarzmaier vorgetragen und ist 2018 im Argon Verlag erschienen.

Zum Autor:
Andreas Föhr, Jahrgang 1958, gelernter Jurist, arbeitete einige Jahre bei der Rundfunkaufsicht und als Anwalt. Seit 1991 verfasst er erfolgreich Drehbücher für das Fernsehen. Für seinen Debütroman „Der Prinzessinnenmörder“ ist Andreas Föhr mit dem begehrten Friedrich-Glauser-Preis ausgezeichnet worden. Andreas Föhr lebt bei Wasserburg.

Sprecher:
Michael Schwarzmaier (* 11. September 1940 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher.

Klappentext:
Rachel Eisenberg ist Mitinhaberin einer angesehenen Münchner Kanzlei, frisch getrennt und Mutter einer 13-jährigen Tochter. Ihr neuer Fall soll eigentlich nur ein bisschen Medienpräzenz bringen - ein Obdachloser, der eines äußerst gewalttätigen Mordes verdächtigt wird -, doch als sie ihrem Mandanten zum ersten Mal gegenüber sitzt, ist Rachel sprachlos: Sie kennt ihn. Oder glaubte das zumindest...

Meine Meinung:
Dieses Hörbuch hat mich von Anfang an gefangen genommen. Michael Schwarzmaier ist der ideale Vorleser für diese Geschichte, weil Stimme, Aussprache und Betonung einfach passen.
Rachel Eisenberg, die Hauptfigur, hat meine volle Sympathie, auch wenn oder gerade weil sie manche Regeln zu ihren Gunsten dehnt. Sie macht den Eindruck einer ausgefuchsten Anwältin, die mit Herz und Verstand bei ihren Fällen dabei ist. Auch ihr Privatleben spielt eine Rolle. Sie hat sich kürzlich von ihrem Ehemann getrennt, mit dem sie gemeinsam die Anwaltspraxis betreibt. Ihr Verhältnis ist aber in Ordnung, was auch ihrer Tochter zu Gute kommt. Manchmal wirkt Rachel allerdings etwas zu perfekt. Die Handlung selbst ist komplex und weist mehrere Haupt- und Nebenstränge auf, deren Verbindungen erst im Laufe der Geschichte offen gelegt werden. Das Buch ist sehr spannend und es ist angenehm zu lesen. Zuweilen ist es recht brutal, aber humorvolle Einschübe sorgen für Auflockerung. Der Fall wird einwandfrei gelöst, aber dann gibt es einen Nachschlag, den es von meiner Seite her nicht gebraucht hätte.
Die meisten Figuren sind nicht sonderlich tief gestaltet, selbst bei der Titelfigur ist noch Luft nach oben. Einzig Heiko Gerlach, der Angeklagte, sorgt für manche Überraschung. Die Geschichte wird mit vielen Perspektivwechseln erzählt und mehrere Rückblenden sorgen für zusätzliches Tempo. Trotz eines humorigen Grundtons werden viele ernste Themen angesprochen.

Fazit:
Ein sehr spannendes Hörbuch, vorzüglich vorgetragen, mit etlichen überraschenden Wendungen, aber auch mit mit kleinen Logikproblemen und ausbaubaren Charakterisierungen. Gerne vergebe ich vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine klare Hörempfehlung aus.

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