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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.08.2020

Gute Sommerlektüre

Mord mit Absicht
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Interessant, was man alles über die Deutsche Fährstraße erfährt. Manche Orte kennt man, manche lernt man hier kennen, denn die Beschreibungen sind ausführlich. Man möchte selbst mal die Strecke abfahren. ...

Interessant, was man alles über die Deutsche Fährstraße erfährt. Manche Orte kennt man, manche lernt man hier kennen, denn die Beschreibungen sind ausführlich. Man möchte selbst mal die Strecke abfahren. Zur Story: Vom Krebs gezeichnet und intensiver Krebsangst geprägt, lässt der Ex-GSG 9er, Ex-Polizist und Autor alles hinter sich um mit dem teuren Campingmobil durch Deutschland zu kreuzen. Eigentlich auf dem Weg nach Süden, bleibt er dann doch hoch im Norden hängen, eine junge Prostituierte an Bord, der er ins "ordentliche" Leben zurückhelfen möchte. Was dann passiert, geht auf eine schlichte Vertauschung von zwei Schlüsseln zurück und ist, trotz des eher beschaulichen Erzählstils, äußerst brutal, denn ein Killer, auf der Suche nach einem Geldkoffer, geht buchstäblich über Leichen. Man kommt mit der Geschichte zügig voran, die trotz oder wegen des ruhigen Erzählschemas spannend bleibt, vor allem, weil der Verfolger prächtig eingeschenkt bekommt. Der Schluss ist vielleicht moralisch verwerflich oder zumindest bedenklich. Insgesamt mag man aber die Protagonisten und die Story und daher kann man die Lektüre durchaus empfehlen. Ist eine gute Sommer-/Urlaubs-Lektüre - trotz oder wegen Corona.

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Veröffentlicht am 01.08.2020

Abgründig

Wings of Silver. Die Rache einer Frau ist schön und brutal (Golden Cage 2)
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Was für ein Buch. Vordergründig zunächst eines um eine Frau, die sich vom untreuen und vor allem sie stets erniedrigendem Ehemann getrennt hat. Der vermeintlich der Mörder ihrer Tochter ist, was sich schon ...

Was für ein Buch. Vordergründig zunächst eines um eine Frau, die sich vom untreuen und vor allem sie stets erniedrigendem Ehemann getrennt hat. Der vermeintlich der Mörder ihrer Tochter ist, was sich schon sehr früh als falsch herausstellt, denn mit ihr und ihrer Mutter lebt sie versteckt in Italien. Sie selbst betreibt eine überaus erfolgreiche Firma und lebt sehr öffentlich. Dann allerdings überschlagen sich die Ereignisse und in zahlreichen Retrospektiven wird klar, dass hinter dieser Person noch viel mehr steckt und dass alles nicht nur die halbe sondern eigentlich gar keine Wahrheit ist. Da muss sich der Leser und in diesem Falle die Leserin sehr wohl fragen, wieweit sie dies, was im Verlaufe des noch jungen Lebens der Protagonistin und der später erfolgreich Unternehmerin alles so zuträgt - was sie sich zutragen lässt - noch tolerieren kann.
Das Buch ist zweifelsfrei sehr eindringlich geschrieben und lädt zur Diskussion ein, wie weit man gehen darf, um sich selbst und andere, die man liebt, zu schützen. Ein Buch über Rache, das steht ja schon im Titel, aber was für eine!

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Veröffentlicht am 26.07.2020

Eindringlich

Verschollen in Palma
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Eine verstörende und tieftraurige Geschichte um eine im vermeintlichen Urlaubsparadies verschwundene Tochter. Erst 16 erlauben ihr ihre Eltern, mit Freundinnen nach Mallorca zu reisen um das zu machen, ...

Eine verstörende und tieftraurige Geschichte um eine im vermeintlichen Urlaubsparadies verschwundene Tochter. Erst 16 erlauben ihr ihre Eltern, mit Freundinnen nach Mallorca zu reisen um das zu machen, was dort alle tun, die dahin reisen: Party machen, Drogen und Alkohol in Unmengen konsumieren, völlig die Kontrolle über sich selbst verlieren. Dann ist sie plötzlich weg, was die Freundinnen erst einmal verschweigen - viel zu lange, wie sich zeigt. Denn man findet nie wieder eine Spur von ihr. Drei Jahre nicht, in denen ihr Vater dennoch nicht aufgibt, sie zu suchen.
Eine eindringlich erzählte Geschichte, die nicht nachlässt, den Touristenterror, aber auch die unglaubliche Korruption auf Mallorca im Speziellen, in Spanien generell, offenzulegen. Vielleicht ein bisschen viel Befindlichkeit und das Ende muss einem nicht gefallen. Ein eher grausames Finale. Aber insgesamt nachdrücklich und konsequent geschrieben und beendet. Obwohl, ist da ein offenes Ende?

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Veröffentlicht am 18.07.2020

Kurzweilig

Zappeduschder
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Ein Mord in einem Tanzschuppen, mehrere Morde im sonst beschaulichen Saarland, dazwischen eigentlich Urlaub und dazu noch der "Überfall" akuten und überaus plötzlichen Verliebtseins - da kommt was auf ...

Ein Mord in einem Tanzschuppen, mehrere Morde im sonst beschaulichen Saarland, dazwischen eigentlich Urlaub und dazu noch der "Überfall" akuten und überaus plötzlichen Verliebtseins - da kommt was auf die Kommissarin, aber auch ihren Kollegen im Fränkischen wie im Saarland was zu. Zunehmend irritiert und nicht mehr ganz Herrin ihrer Sinne stolpert die - sich ansonsten für strukturiert haltende - Kommissarin prompt in eine böse Falle.
Der Stoff ist kurzweilig und durch ständige Szenenwechsel spannend geschrieben. Der Leser kann gut mitermitteln und ist womöglich stolz, schon früh diverse Zusammenhänge geahnt zu haben und am Schluss Recht zu behalten. Allein die recht unstimmige Figur der Kristina stört etwas. Es kommt so gar keine Sympathie auf. Das muss natürlich auch nicht zwangsweise sein, man muss die Protagonisten nicht mögen. Aber es stört doch den Genuss an der Geschichte an sich. Das ist allerdings Ansichtssache. Das Buch zu lesen lohnt sich allemal.

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Veröffentlicht am 27.06.2020

Ein bisschen Christie, ein wenig Poe

Halligmord (Ein Minke-van-Hoorn-Krimi 1)
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Ein aufkommender Sturm legt ein Skelett frei und damit ein seit Jahrzehnten totgeschwiegenes Drama, das der frisch gebackenen Kommissarin viel abverlangt. Die Lütte, wie sie von fast allen, vorwiegend ...

Ein aufkommender Sturm legt ein Skelett frei und damit ein seit Jahrzehnten totgeschwiegenes Drama, das der frisch gebackenen Kommissarin viel abverlangt. Die Lütte, wie sie von fast allen, vorwiegend Älteren und Alten dieser verschworenen Halligbewohner genannt wird, wird zwar einerseits freundlich aufgenommen, man kennt sie halt von Kindesbeinen an, aber dennoch stößt sie auf eine Wand des Verschweigens. Und dazun muss sie sich mit dem arbeitsscheuen Kollegen herumärgern, der sich nicht ausgerechnet in seiner letzten Arbeitswoche vor seiner Pensionierung noch mit Arbeitseifer hervortun möchte. Akribisch knibbelt sie an losen Enden, die überall auftauchen, herum, deckt längst Vergangenes auf, zieht letztlich die richtigen Schlüsse.
Die Geschichte um die sehr eigenwilligen Halligbewohner vor dem Hintergrund eines drohenden Sturmtiefs hat ein bisschen was von Agatha Christie, gekreuzt mit einem Schuss Edgard Allen Poe. Ein schöner Schreibstil, gepaart mit einem gelungenen Spannungsbogen machen eine lesenswerte Lektüre aus dieser Geschichte, die bis zum Schluss Lesevergnügen und Spannung bietet.

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