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Veröffentlicht am 04.08.2020

Keine Sensation aber gut

Hintergangen
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Wenn man endlich die Zeit hat seinen Stapel zu durchforsten und mit Lust auf einen Britischen Roman, das Erstlingswerk von Rachel Abbott anfängt, fühle ich mich wirklich nach England versetzt und das ...

Wenn man endlich die Zeit hat seinen Stapel zu durchforsten und mit Lust auf einen Britischen Roman, das Erstlingswerk von Rachel Abbott anfängt, fühle ich mich wirklich nach England versetzt und das wollte ich auch....

Geschichte: Laura, eigentlich eine bodenständige und vor allem Selbstständige junge Frau verliebt sich in Sir Hugo Fletcher, der mit seiner Stiftung dafür sorgt, dass junge Prostituierte aus Osteuropa aus den Bordellen und von den Zuhältern abgekauft werden und in Familien unterkommen, damit sie ein neues Leben starten können. Sir Hugo ist charmant und bietet Laura einen unvergleichlichen Luxus. Vorehelicher Sex kommt nicht in Frage und so wartet sie auf die Hochzeitsnacht und danach ist alles als sie denkt....Jahre später wird Sir Hugo in seiner Stadtwohnung in London umgebracht und man findet ihn nackt und mit Seidentüchern ans Bett gefesselt. Laura mittlerweile total abgemagert und bereits 2x in eine Heilanstalt eingewiesen , steht natürlich auch sofort unter Verdacht des gut aussehenden Chief Inspector Tom Douglas , der nun versuchen muss, die Vergangenheit aufzuarbeiten und den Täter zu fassen....

Wie für eine gute Kriminalgeschichte üblich, werden die Personen detailreich beschrieben und der Leser findet wunderbar seinen langsamen Weg in ein Buch, dass sich wie für einen guten Thriller gehörend, zum Ende hin steigert und auch eine passende Lösung findet, die überrascht. Der Schreibstil ist gut und trotzdem hatte ich mit ein paar Längen zu kämpfen und konnte mich nicht damit abfinden, dass die Polizei sogar extra eine Frau abstellt, die permanent in unmittelbarer Nähe der Witwe verbringt um sie über alles auf dem laufenden zu halten. Erschien mir sehr unrealistisch aber nur ein Detail.

Die Geschichte spielt in einer Welt voll Luxus und selbst unser Chief Inspector Tom Douglas hat durch den Tod seines Bruders reich geerbt und müsste theoretisch nicht mehr arbeiten. Der Versuch auch seine Ex-Frau und eine kleine Geschichte einzubringen, war nett aber diente wirklich nur dem Zweck ihn Laura näher zu bringen. So viel zur Kritik.

Das Buch hat mich trotz allem begeistert und die Geschichte war komplex genug für ein Erstlingswerk, dass vielleicht ein bisschen zu viel abgefeiert wurde und als Sensation bezeichnet wurde. Es ist einfach gut und eher auf Frauen als Leser zugeschnitten, was es gewiss nicht schlechter macht aber die Kritikpunkte eines männlichen Lesers doch verdeutlicht. Unbedingt zu empfehlen und ich werde mir auf jeden Fall weitere Bücher von Rachel Abbott besorgen.

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Veröffentlicht am 03.08.2020

Etwas schwächerer Teil zum Abschluß

Die rubinrote Königin
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Wer die Karte der Welt gelesen hat und auch die Vorgeschichte, wird überrascht erkennen, das der letzte Teil direkt an den ersten Band anschließt, nur ca 40 Jahre später. Wir befinden uns direkt in einer ...

Wer die Karte der Welt gelesen hat und auch die Vorgeschichte, wird überrascht erkennen, das der letzte Teil direkt an den ersten Band anschließt, nur ca 40 Jahre später. Wir befinden uns direkt in einer Invasion der rubinroten Königin, die übers Meer kommend, mkt Ihrer Armee sehr schnell alles erobert, bis.... ja bis plötzlich Dinge geschehen, die nicht vorhersehbar sind. Vulkane brechen aus und vernichten grosse Teile der roten Armee. Dazu lösen sich Teile des schwarzen Nebels auf und geben Personen frei, die vor über 40 Jahren schon Chaos angerichtet haben und die unser Kartenzeichner Wexford noch sehr gut kennt.

Mit einem separaten Start ist es also hier nicht getan, sondern minimun Teil 1 sollte man lesen. Teil 2 ist die Vorgeschichte und kann am Anfang in der Mitteoder am Ende gelesen werden. Interessant die Geschichte der roten Königin, als auch jedem einzelnen der hier mitspielenden Protagonisten. Der Bösewicht der sich wandelt, das Opfer das nur noch töten möchte und viele Überraschungen... doch alles etwas schwächer als im ersten Teil, warum auch immer. Trotz allem immer noch spannende Unterhaltung, die wie immer flüssig zu lesen ist und für Fans der ersten beiden Bände sowieso ein muss aber auch jeder halbwegs interessierte Fantasyfan sollte sich mit der Trilogie beschäftigen

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Veröffentlicht am 25.07.2020

Eine Entdeckung aus Nordirland

Alter Hund, neue Tricks
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Was für ein blöder Titel dachte ich mir und war zunächst skeptisch, zumal ich kein einziges Buch dieses Autors kannte. Doch schon bei der Leseprobe, war meine Neugier geweckt und das Buch wurde zu einer ...

Was für ein blöder Titel dachte ich mir und war zunächst skeptisch, zumal ich kein einziges Buch dieses Autors kannte. Doch schon bei der Leseprobe, war meine Neugier geweckt und das Buch wurde zu einer Entdeckung...

Sean Duffy ist nur noch Teilzeitpolizist und muss 6 Tage im Monat arbeiten bis zu seiner Rente in einem Jahr. Als Teilzeitpolizist, darf er keine Mordfälle mehr bearbeiten und pendelt von seinem neuen Wohnsitz in Schottland zu seinem Haus und seiner Plattensammlung in Nordirland. Als ein Maler tot aufgefunden wird und kein Ermittler greifbar ist, der den vermutlichen Autodiebstahl aufklärt, überredet sein Chef Duffy, die Überstunden zu bezahlen. Gemeinsam mit seinem ebenso auf Teilzeit angesetzten Partner fangen die beiden an zu ermitteln und merken schnell, dass dieser Fall nichts mit Autodiebstahl zu tun hat.....

Was sich nach einem Allerweltskrimi anhört, wäre hier wirklich vollkommen falsch, da alleine schon die Sprachwahl und die Erzählform etwas besonderes sind. McKinty hat ein Gefühl für Worte ,seine Charaktere sind durchdacht und haben das gewisse etwas, das sich von anderen Büchern abhebt. Er lässt einem tief in die Atmosphäre von Nordirland eintauchen, versteht es scherzhaft immer wieder darauf hinzuweisen, das vor jedem einsteigen ins Auto, erst nachgeschaut wird ob eine Bombe unter dem Auto angebracht ist und erzählt mit einer Leichtigkeit von einem "Helden" im Rentenalter, der sich zu keinem Zeitpunkt unterkriegen lässt oder der Situation nicht gewachsen wäre.

Natürlich ist er nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Technik aber gerade durch seinen altmodischen Dickkopf macht das Buch richtig Spaß und verfolgt kerzengerade einen Strang, der auch absolut logisch zu sein scheint. Gerade die Form von , ich will Dich zwar umbringen, aber irgendwie gefällst du mir trotzdem und wenn es nicht klappt, werden wir halt Freunde, lässt das Buch innerhalb von wenigen Tagen einfach nur durchrauschen. Ich werde mir auf jeden Fall die älteren Bücher besorgen, aber dieses Buch kann mühelos ohne jegliche Vorgeschichte gelesen werden und überzeugt in jeder Hinsicht !

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Veröffentlicht am 18.07.2020

Nette Geschichte mit etwas Luft nach Oben

Der Tuchfuchs
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Da ich Rezensionen gerne mit etwas Abstand schreibe, bin ich jetzt nach knapp 2 Wochen immer noch überzeugt von der Geschichte...

Aiden hat sich im Laufe der letzten 10 Jahre von einem Nichts in den Zweitgrößten ...

Da ich Rezensionen gerne mit etwas Abstand schreibe, bin ich jetzt nach knapp 2 Wochen immer noch überzeugt von der Geschichte...

Aiden hat sich im Laufe der letzten 10 Jahre von einem Nichts in den Zweitgrößten Tuchhändler von Manchester verhandelt. Militär und sein Ehrgeiz auch hoch zu pokern, verschafften ihm den Namen Tuchfuchs. Als die Preise in Manchester für Tuch sinken, schlägt er vor die Ware zu reduzieren um bessere Preise zu bekommen, doch sein Rivale und Nr. 1 in Manchester John Weston diktiert als Bankier die Situationen und setzt alles daran um seinen Widersacher auszuschalten. Gillian, verwitwet und mit minimalen Einkommen hat als Frau nur 2 Möglichkeiten. Entweder sie heiratet einen Mann der Ihr Auskommen sichert oder sie fängt an zu arbeiten. Doch das ist in dieser Zeit als Frau alles andere als leicht. Im Tuch weben allerdings kennt sie sich aus, doch sie benötigt die Zustimmung des Magistrats und Geld , welches sie beides nicht hat oder bekommen wird. Sie versucht alles um Aiden auf Ihre Seite zu ziehen, damit er sie unterstützt. Doch dieser lehnt ab, bis eine Tuchmanufaktur in Flammen aufgeht....

Ungewöhnlich wird die Geschichte jeweils aus verschiedenen Ansichten erzählt. Vorwiegend Aiden, Gillian und John Weston, die mit allen Charakterzügen dadurch hervorragend vorgestellt werden. Ebenfalls sehr positiv ist die Tatsache, dass nicht weit ausgeholt wird und die Vergangenheiten eigentlich keine Rolle spielen, sondern die Erzählung findet im Hier und Jetzt statt und erlaubt nur geringe Rückblenden in Form von schlechten Träumen, so dass die Ausgangssituation immer klar ist. Keiner ist wirklich nur herzensgut oder abgrundtief schlecht. Das Spiel mit den Charakteren ist eine Stärke dieses Buches und erlaubt trotz der vielen kleinen Abschnitte ein sehr flüssiges Lesen.

Die Atmosphäre ist dicht und erlaubt dem Leser in die Zeit einzutauchen und wie immer erschreckend, die nicht vorhandenen Rechte der Frauen und der Umgang mit Ihnen . Aiden ist Charakterstark aber auch Konservativ in seinem Ansinnen , voll Ehrgeiz und nur auf Erfolg ausgerichtet, was ihm Abzüge in der Menschlichkeitsnote bringt, doch auch er wandelt sich. Wie auch Gillian, von einer explosiven drauflos plappernden Frau zu einer Frau, die auch ihren Kopf einsetzt um das zu bekommen was sie will.

Fazit: Eine gelungen und sehr interessante historische Geschichte, die kurzweilig ist und spaß macht zu lesen. Für 5 Sterne a la Säulen der Erde fehlt mir dann noch etwas und lässt sich nicht vergleichen. 4 starke Sterne und eine Empfehlung an Romantiker, Historiker und auch für Fans von guten Geschichten.

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Veröffentlicht am 28.06.2020

Guter 3. Teil

Blaues Gift
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Schon Band 1 hat mich voll überzeugt, während Band 2 etwas schwächer wurde , sagte ich mir, dass Band 3 darüber entscheiden wird, ob ich die Reihe weiter verfolge. Auch mit aktuell viel Erfolg bin ich ...

Schon Band 1 hat mich voll überzeugt, während Band 2 etwas schwächer wurde , sagte ich mir, dass Band 3 darüber entscheiden wird, ob ich die Reihe weiter verfolge. Auch mit aktuell viel Erfolg bin ich erst spät auf diese Reihe gestoßen und eine Frau, die sich gegen Ihre Macho oder Dümmlichen Kollegen durchsetzen mußte , klang schon vielsprechend. In Band 3 wird eine Leiche am Strand entdeckt, die aber anscheinend vergiftet war und nicht ertrunken ist, auf der anderen Seite verschwindet Pia `s Schwägerin. Obwohl sie einen Flug nach Zürich gebucht hatte, ist sie nie da angekommen. Als Pia einen jungen Mann kennenlernt, dessen Mitbewohner ins Krankenhaus gekommen ist, nachdem man Gift bei ihm entdeckt hat, verschwimmt die Ermittlung ins persönliche und erschwert die Ermittlung.

Kurz gesagt, der dritte Teil war gut , kommt an den ersten Teil nicht heran aber gut genug, dass ich mir Teil 4 besorgen werde. Es ist sicherlich schwierig bei Regionalkrimis, Themen zu finden die noch nicht 1000 mal durchgelutscht wurden und Eva Almstädt macht das ganz gut,, wobei der Spannungsaufbau noch ein bisschen stärker sein dürfte. In der Form als Hörbuch überzeugt die Sprecherin Anne Moll auf der ganzen Linie und die Autofahrt nach Norddeutschland verging im Flug mit diesem Hörbuch.

Auf jeden Fall eine Empfehlung !

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