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Veröffentlicht am 06.09.2020

Die Flügel, mein Engel, zerreiß ich dir

Die Flügel, mein Engel, zerreiß ich dir
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Cloés Karriere in einer Werbeagentur geht ihrem Höhepunkt entgegen. Sie soll die neue Chefin werden. Privat läuft es ebenfalls gut. Doch dann wird sie eines Abends von einem Schatten verfolgt. Niemand ...

Cloés Karriere in einer Werbeagentur geht ihrem Höhepunkt entgegen. Sie soll die neue Chefin werden. Privat läuft es ebenfalls gut. Doch dann wird sie eines Abends von einem Schatten verfolgt. Niemand glaubt ihr, als bald darauf merkwürdige Dinge geschehen. Sie trifft durch Zufall auf Hauptkommissar Gomez, der sich inoffiziell auf die Suche nach dem Schatten begibt.

Cloés geheimnisvoller Schatten verursacht auch beim Leser eine Gänsehaut. Zusammen mit ihr beginnt eine Zeit des Zweifelns. Was ist wahr, was Einbildung? Hat Cloé etwa psychische Probleme und lebt in einer anderen Realität, die nur sie wahrnimmt?

Die gut ausgearbeiteten Figuren erreichen den Leser emotional, und man erlebt die gesamten Aufs und Abs der Geschichte hautnah mit. Die Spannung steigert sich von Kapitel zu Kapitel, unterstützt durch geschickt eingebaute Wendungen.

Es fällt schwer, eine Rezension ohne Spoiler zu schreiben, da hier viele kleine Details das große Gesamtbild der Geschehnisse ergeben. Diese muss der Leser selbst entdecken. Der Roman liest sich gut und schnell, so dass das Buch trotz seiner vielen Seiten schnell zu Ende ist.

Das ausgelöste Kopfkino hält noch lange nach Beendigung des Thrillers an, ebenso die verursachte Gänsehaut.

Veröffentlicht am 02.08.2020

Mit dir für alle Zeit – Time after Time

Mit dir für alle Zeit
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Joe arbeitet als Weichenmechaniker in der New Yorker Grand Central Station. Am 5. Dezember 1937 trifft er auf die etwas altmodisch gekleidete Nora. Sie verbringen einen schönen Abend. Dann ist sie plötzlich ...

Joe arbeitet als Weichenmechaniker in der New Yorker Grand Central Station. Am 5. Dezember 1937 trifft er auf die etwas altmodisch gekleidete Nora. Sie verbringen einen schönen Abend. Dann ist sie plötzlich verschwunden. Joe findet heraus, dass Nora vor zwölf Jahren bei einem Zugunglück ums Leben gekommen ist. In manchen Jahren kehrt sie zu ihrem Sterbeort in der Grand Central Station zurück und wird sehnsüchtig von Joe erwartet. Doch sie verschwindet immer wieder. Hat diese Liebe überhaupt eine Chance?

„Mit dir für alle Zeit – Time after Time“ ist wirklich eine magische Liebesgeschichte, wie es der Rückentext verspricht. Gemeinsam mit den gut ausgearbeiteten Hauptfiguren Joe und Nora erlebt der Leser die schönen und tragischen Seiten dieser besonderen Liebe. Wer nahe am Wasser gebaut ist, sollte definitiv ein Taschentuch in Griffweite haben.

Beide versuchen eine Möglichkeit zu finden, wie Nora für immer bleiben kann. Was ist der Grund, weswegen sie wieder verschwindet und nicht jedes Jahr wiederkehrt? Doch während Nora immer jung und schön bleibt, läuft für Joe die Zeit weiter und er altert. Dadurch wird ihr Altersabstand von Jahr zu Jahr größer. Die sich daraus ergebenden emotionalen Konflikte nehmen den Leser mit.

Ein guter Schreibstil sorgt dafür, dass die Seiten nur so dahinfliegen. Ein latentes Kribbeln im Bauch lässt einen Leser nicht die Hoffnung auf ein Happy End verlieren. Ich hatte von Anfang bis Ende der Geschichte ein wunderbares Kopfkino. Diese Geschichte ließ mich emotional auch nach Beendigung des Romans nicht los.

Ich danke Annika Kindermann von Literaturtest sowie dem HarperCollins Verlag für die Zusendung dieses Rezensionsexemplars.

Veröffentlicht am 26.07.2020

Elanus

Elanus
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Jonas ist zwar erst siebzehn Jahre alt, jedoch darf er aufgrund seiner hohen Intelligenz bereits jetzt zur Universität gehen. Als er bei seinen Gasteltern einzieht, hat er auch Elanus dabei. Mit Kamera ...

Jonas ist zwar erst siebzehn Jahre alt, jedoch darf er aufgrund seiner hohen Intelligenz bereits jetzt zur Universität gehen. Als er bei seinen Gasteltern einzieht, hat er auch Elanus dabei. Mit Kamera und Mikrofon ausgestattet, spioniert Jonas mit seiner Drohne seine Mitmenschen aus. Bald muss er feststellen, dass jemand hinter ihm her ist und ihn aus dem Weg räumen möchte.

Mit „Elanus“ bietet Autorin Ursula Poznanski einen Jugendthriller, der auch Erwachsenen gefallen wird. Ein guter Schreibstil, der nicht vermuten lässt, dass es sich um ein Jugendbuch handelt, nimmt den Leser mit in eine spannende Geschichte. Die Figuren sind gut ausgearbeitet, und als Leser fiebert und rätselt man mit Jonas mit. Dieser ist ein sehr spezieller Charakter und sehr gut ausgearbeitet.

Die Spannung baut sich langsam auf, und als Leser versucht man, gemeinsam mit Jonas und seiner Drohne herauszufinden, wer hinter Jonas her ist und, vor allem, warum. Die Geschichte fesselt den Leser so sehr, dass er das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte. Es fiel mir diesmal auch schwer, eine Rezension ohne Spoiler zu schreiben.

„Elanus“ ist ein rundum gelungener Jugendthriller, der ein schönes Kopfkino ausgelöst hat.

Veröffentlicht am 26.07.2020

Nicht jeder kann ein Kätzchen sein

Nicht jeder kann ein Kätzchen sein
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Naturexperte Mario Ludwig hat eine interessante Sammlung an Tieren zusammengetragen. Die Evolution hat bei deren Entwicklung nicht auf „Schönheit“, sondern auf „Sinn“ gesetzt. Den jeweiligen Sinn erklärt ...

Naturexperte Mario Ludwig hat eine interessante Sammlung an Tieren zusammengetragen. Die Evolution hat bei deren Entwicklung nicht auf „Schönheit“, sondern auf „Sinn“ gesetzt. Den jeweiligen Sinn erklärt Ludwig in kurzen Kapiteln, in denen auch meistens ein Foto zu sehen ist. Wo dieses fehlt, muss der Leser, wenn er das „hässliche Tier“ sehen möchte, selbst tätig werden und nachsehen.

Mit lockerer, leichter Sprache und einer Prise Humor erfährt der Leser interessante Fakten zu den einzelnen Tieren. Geordnet nach Kontinent führt Ludwig den Leser durch die Welt. Man erfährt so auch ganz nebenbei, wie wenig man auf Äußerlichkeiten geben sollte und dass in der Natur alles seinen Sinn hat – auch wenn dies nicht der vom Menschen definierten „Schönheit“ entspricht.

Mit unter 200 Seiten ist es zwar ein „dünnes“ Buch, aber es ist so prall gefüllt mit Fakten, die den Leser zwar nie überfordern, aber ein langsames Lesen notwendig machen. So entgeht kein Detail, und man verpasst keine interessante Information.

„Nicht jeder kann ein Kätzchen sein – Warum in der Natur die hässlichen Tiere die Nase vorn haben“ ist ein wundervolles Buch, welches sich auch gut als Geschenk eignet.

Veröffentlicht am 28.06.2020

Rauschliebe

Rauschliebe
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Seit ihrer Jugend schwärmen Stella und Pavlos füreinander. Es dauert jedoch 20 Jahre, bis sie endlich zusammen kommen und ein Paar werden. Doch es gibt von Beginn an ein Problem. Pavlos ist alkoholkrank. ...

Seit ihrer Jugend schwärmen Stella und Pavlos füreinander. Es dauert jedoch 20 Jahre, bis sie endlich zusammen kommen und ein Paar werden. Doch es gibt von Beginn an ein Problem. Pavlos ist alkoholkrank. Stella glaubt jedoch an die große Liebe und gerät dadurch in die Co-Abhängigkeit.

Zu Beginn lernt der Leser Stella und Pavlos sowie ihre Beziehung zueinander kennen. Stella erzählt in der „Ich-Form“ von allen Höhen und Tiefen ihrer Beziehung zu Pavlos. Was zu Beginn bei mir nur ein Kopfschütteln auslöste, steigerte sich im Laufe des Romans zu inneren Wutausbrüchen.

Schon früh merkt Stella, dass der Alkohol die Macht über Pavlos und sein Verhalten hat. Trotzdem schafft sie es nicht aus dieser Beziehung heraus. Sie fällt immer wieder in ihr altes Verhaltensmuster. Dabei weiß sie genau, dass es so nicht weitergehen kann. Oft schrie ich in diesen Momenten in Gedanken „Stella, tu es nicht“, „Warum?“ oder „Verdammt noch mal“.

Karmen Rurela zeigt in „Rauschliebe“ deutlich, welche Auswüchse die Alkoholkrankheit hat. Wie schwer es trotz allen Niederschlägen – im wahrsten Sinne des Wortes – ist, den Teufelskreis zu durchbrechen. Die Reaktionen aus dem Umfeld von Stella und Pavlos sind vielfältig, oft wird die Krankheit entweder verleugnet oder als „so schlimm wird es schon nicht sein“ abgetan. Stella hat zum Glück ein Umfeld, welches ihr trotz aller Rückschläge immer wieder Hilfe anbietet und sich nicht von ihr abwendet. Es entwickelt sich eine sehr komplexe Dreierbeziehung zwischen Stella, Pavlos und dem Alkohol, die es so leider tagtäglich auf der Welt gibt.

Diese Geschichte führt klar vor Augen, dass es zwischen Alkoholgenuss und Alkoholsucht, die eigentlich eine Krankheit und keine Sucht ist, nur ein schmaler Grad existiert. Ein Alkoholiker wie Pavlos versteht es, seine Umwelt jahrelang zu täuschen. Zumal er nach außen nicht dem typischen Bild eines Alkoholikers entspricht, wie man ihn sich vorstellt.

„Rauschliebe“ ist ein emotionales Buch, welches dem Leser deutlich vor Augen führt, dass ein Alkoholkranker nicht nur sich selbst, sondern auch sein Umfeld zerstört. Auch, wie schwer das Entkommen aus der Co-Abhängigkeit ist, wird deutlich.

Ich danke der Autorin Karmen Jurela für die Zusendung dieses Rezensionsexemplars.

Der Roman hat 260 Seiten (ISBN: 978-3750460720) und ist über die bekannten Online-Plattformen und den örtlichen Buchhandel zu beziehen.