Profilbild von KleineHexe

KleineHexe

Lesejury Star
offline

KleineHexe ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit KleineHexe über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.09.2020

Unterhaltsamer Cosy-Krimi

Bunburry - Nur das Schaf war Zeuge
0

Der 8. Fall rund um das Bunburry-Trio mit Alfie, Liz und Marge. Der Teilnehmer eines Survival-Camps stürzt von einer Klippe. Nur: Was hatte er überhaupt an dieser Stelle zu suchen? Der Veranstalter schwört, ...

Der 8. Fall rund um das Bunburry-Trio mit Alfie, Liz und Marge. Der Teilnehmer eines Survival-Camps stürzt von einer Klippe. Nur: Was hatte er überhaupt an dieser Stelle zu suchen? Der Veranstalter schwört, dass er seine Gruppe niemals in Gefahr gebracht hat. Um die Polizei bzw. die junge Polizistin Emma zu unterstützen nimmt Indoor-Fan Alfie – mehr wider- als freiwillig den freigewordenen Platz ein. Und sucht unter den restlichen Teilnehmern nach einem Mörder…

Für mich war es mein erster Fall dieser Cosy-Crime Reihe und er hat mir insgesamt sehr gut gefallen – auch wenn das Buch verhältnismäßig kurz ist – dementsprechend „zackig“ und kompakt muss auch der Fall abgehandelt werden – und man als Leser auf eine Vielzahl an Personen trifft. Was am Anfang kurz mühsam ist, aber man findet sich dann doch gut hinein. Und auch, wenn es manche Hinweise und Anspielungen auf frühere Fälle gibt, bzw. manche Handlungsstränge nicht abgeschlossen werden, kann man dieses Buch auch gut lesen, ohne die Vorgänger zu kennen.

Abgesehen davon ist der (deutsche?) Titel etwas irreführend, denn mit Schafen hat das Ganze ziemlich wenig zu tun. Insgesamt aber ein unterhaltsamer Krimi, den mal schnell mal so nebenbei lesen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 03.08.2020

Glück braucht Mut

Weinbergsommer
0

Annika ist Altenpflegerin und sie mag ihre Arbeit. Davon abgesehen gibt es nicht sehr viel in ihrem Leben. Als ihr Lieblingsbewohner Hermann einen alten Brief von seiner Tochter findet und beschließt, ...

Annika ist Altenpflegerin und sie mag ihre Arbeit. Davon abgesehen gibt es nicht sehr viel in ihrem Leben. Als ihr Lieblingsbewohner Hermann einen alten Brief von seiner Tochter findet und beschließt, sie in Paris zu suchen, ist Annika hin und hergerissen. Soll sie den schwerkranken Hermann begleiten (und damit gegen sämtliche Regeln verstoßen) und ihm helfen, mit der Tochter Frieden zu schließen, mit der er zeitlebens keinen Kontakt wollte. Die beiden brechen auf, aber als ihnen Annikas kleines Auto geklaut wird, stranden sie, gemeinsam mit drei rüstigen älteren Damen, in einem kleinen Hotel im Elsass. Und entdecken, dass es völlig egal ist, wo man sich befindet, solange man nur die richtigen Leute um sich hat...

Eigentlich behandelt dieser Roman eine traurige Geschichte, dennoch ist die Handlung oft lustig und man möchte selbst gerne Urlaub in der kleinen urigen Pension machen. Inklusive aller sonstigen Figuren. Ich vergebe daher 4 Sterne für eine insgesamt leichte, luftige Sommergeschichte, die zum Träumen anregt und nachdenklich macht – aber vermutlich nicht langfristig im Gedächtnis bleibt. Trotzdem eine klare Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.06.2020

Es wird alles immer wieder recht

Pandatage
0

Danny ist nach dem Unfalltod seiner Frau vor ca. einem Jahr alleinerziehender Vater. Sein 11-jähirger Sohn Will spricht seit dem Unfall nicht mehr und wäre das alles nicht schlimm genug kommen dazu noch ...

Danny ist nach dem Unfalltod seiner Frau vor ca. einem Jahr alleinerziehender Vater. Sein 11-jähirger Sohn Will spricht seit dem Unfall nicht mehr und wäre das alles nicht schlimm genug kommen dazu noch finanzielle Sorgen und ein sehr unangenehmer Vermieter. Danny verliert zu guter Letzt auch noch seinen Job als Bauarbeiter und Will wird in der Schule von seinen Mitschülern drangsaliert. Aus der Not heraus beschließt Danny, sich als Straßenkünstler zu versuchen. Hilfe bekommt er von der nicht unbedingt sympathischen Poledancerin Krystal. Und als (müffelnder) Panda verkleidet gelingt es ihm auch, endlich wieder mit seinem Sohn zu kommunizieren….

Die Sprache ist – genau wie das Cover - relativ einfach gehalten. Es gibt viele (intelligente) witzige Stellen und die Geschichte ist insgesamt berührend und trotz des traurigen Grundthemas nicht deprimierend. Gut gefallen hat mir auch, wie der Autor das Thema Freundschaft mit eingearbeitet hat, hier gibt es Zusammenhang und Hilfe. Und auch, wenn am Ende nicht alles gut wird, zeigt die Geschichte doch, wie man mit einem Schicksalsschlag umgehen kann und am Ende doch alles wieder - irgendwie – recht wird. Mein einziger Kritikpunkt bezieht sich auf den Sprecher, den Schauspieler Hendrik Duryn, des Hörbuchs – er liest und betont den Text sehr gut, aber die Stimme ist so dominant, dass sie (mich) vom Inhalt abgelenkt hat und ich viele Tracks mehrfach hören musste. Dies ist natürlich nur meine persönliche Einschätzung und daher nur als Hinweis gedacht.
Ich vergebe daher 4 Bambusstangen und sage danke für mein Rezensionsexemplar!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.05.2020

Von schwarzen Flecken auf weißen Westen….

Zwischen Tafelspitz und Ministerrat
0

Politkkrimi in 2 Teilen rund um die fiktive österreichische Juristin und Neu-Ministerin Sybille Hold-Meixner. Band I. Nach dem überraschenden Umfalltod ihres Chefs wird Sybille – geschiedene Singlemutter ...

Politkkrimi in 2 Teilen rund um die fiktive österreichische Juristin und Neu-Ministerin Sybille Hold-Meixner. Band I. Nach dem überraschenden Umfalltod ihres Chefs wird Sybille – geschiedene Singlemutter einer Tochter im Teenageralter – unerwartet zur Sozialministerin befördert. Sie tritt ihren Posten mit dem Vorsatz an, alles besser zu machen, mehr Ehrlichkeit in die Politik zu bringen. Leider ist das schwieriger als angenommen, denn Sybilles Ex-Partner und aktueller Kanzler Elmar verfolgt ambitionierte politische Ziele und hat dabei wenig Skrupel. Als Hinweise auftauchen, die nahelegen, dass besagter Umfall vielleicht doch Mord war, forscht Sybille nach. Parallel dazu gibt es noch ihr Privatleben, mit Tochter Kerstin, dominantem Vater mit politischer Karriere, Exmann und dem charmanten, wenngleich kritischen Journalisten Viktor….

Band II. Sybille macht weiter Karriere, sie ist Vizekanzlerin und Parteichefin und glücklich liiert mit Viktor. Der jedoch hat schwerwiegende gesundheitliche Probleme und da ist auch noch ein waschechter Skandal rund um den aufsteigenden Jungpolitiker Benjamin Finkenberg…

Inhaltlich drehen sich beide Romane sehr stark um politische Verstrickungen, Mauscheleien, Intrigen, Bestechungen etc. Um den Bodensatz des politischen Alltags quasi, denn obwohl Sybille diese Praktiken ablehnt, spielt sie das Spiel mit: hier ein aufgelöstes Konto in der Schweiz, da eine geschobene Bauausschreibung, Gefälligkeiten und Absprachen hinter den Kulissen. Vielleicht geht es wirklich in der heutigen Politik nicht ohne diese Art von „Kompromissen“, aber es widert einen trotzdem an. Auch, dass dies als Tatsache von allen akzeptiert wird, man muss sich eben arrangieren, die Konsequenzen, wenn doch mal etwas auffliegt sind überschaubar – aber was mich noch mehr abstößt: durchaus einkalkuliert. Jeder weiß es, keinen stört es und am Ende geht es nur darum, schneller zu sein als der politische Gegner. Sybille ist diesbezüglich keine Ausnahme und obwohl durchaus versucht wurde, ihr ein anderes Image zu geben, wäre sie kein Mensch, mit dem ich gerne ins Kaffeehaus gehen würde.

Es ist insgesamt ein unterhaltsamer, wenngleich wirklich politischer Text mit einer interessanten Perspektive. Für österreichische Leser oder Menschen, die das österreichische Politiksystem kennen, ist dieser Text wahrscheinlich eher geeignet, als Personen, die die Geschichte von „Rot“ vs. „Schwarz“ nicht kennen. Ich vergebe insgesamt 4 Sterne und bedanke mich für mein Rezensionsexemplar.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.05.2020

In einer WG mit einem geistig Behinderten

Simpel
0

Ich war auf der Suche nach einem wirklich lustigen Buch und da wurde mir dieses empfohlen, mit dem Hinweis, „man habe beim Lesen Tränen gelacht“. Vorneweg: Ich habe dieses kleine Büchlein innerhalb eines ...

Ich war auf der Suche nach einem wirklich lustigen Buch und da wurde mir dieses empfohlen, mit dem Hinweis, „man habe beim Lesen Tränen gelacht“. Vorneweg: Ich habe dieses kleine Büchlein innerhalb eines Tages ausgelesen, aber kein einziges Mal lachen müssen. Humor ist eine seltsame Sache. Allerdings regt der Text zum Nachdenken an…

Die beiden ungleichen Bruder Colbert und Barnabe, genannt Simpel sind in Paris auf Wohnungssuche. Obwohl jünger kümmert sich der 17-jährige Colbert nun um seinen geistig behinderten Bruder, der bis dahin in einem Heim gelebt hat. Simpel ist Anfang 20, aber auf der kognitiven Ebene eines Dreijährigen. Nach mehreren Anläufen landen die beiden in einer chaotischen Studenten-WG und während Colbert auf der Suche nach ersten sexuellen Erfahrungen ist, mischen Simpel und sein Stofftier Monsieur Hasehase die WG so richtig auf….

Der Text ist interessant und gut geschrieben, aber die Botschaft dahinter ist mir nicht klar. Colbert und Simpel ziehen ein, mit dem Versprechen, dass Simpel während Colberts Schulunterricht ohne weiteres allein bleiben kann. Dies ist eine glatte Lüge, wie ein Kleinkind braucht er permanente Aufsicht. Aufgrund der Gutmütigkeit der Studenten klappt es dennoch im Großen und Ganzen ganz gut – man wartet jedoch immer auf die Katastrophe, denn es ist schnell offensichtlich, dass das Leben mit Simpel ohne Betreuung nicht klappen kann. Beide Brüder sind sympathisch, aber ich sage ehrlich, dass ich mit den beiden nicht zusammenwohnen wollen würde. Es ist purer Egoismus, sich darauf zu verlassen, dass sich die Mitbewohner schon kümmern werden und so können die Brüder zwar zusammenwohnen, aber letztendlich werden niemandes Bedürfnisse wirklich erfüllt. Wie ein kleines Kind kann Simpel die Auswirkungen seines Handelns nicht abschätzen, er zerstört Gegenstände, klaut was er haben will und sagt immer unverblümt, was er denkt. Das kann man lustig finden, ich persönlich fand es eher traurig. Man versteht, dass Simpel nicht im Heim leben will, aber zumindest in meinen Augen kann es keine (dauerhafte) Lösung sein, die Verantwortung für einen Erwachsenen, der auch mal aggressiv wird oder gegebene Versprechen innerhalb von 5 Minuten wieder vergisst, auf zufällig zusammengewürfelte Mitbewohner abzuwälzen. Im Buch gibt es nur Heim oder WG, schwarz oder weiß, aber in der Realität sollte es doch sowas wie Tagesbetreuungsstätten geben, die man wie eine Schule tagsüber besucht. Denn obwohl Simpel am Ende bei Colbert bleiben kann, hat die ganze Geschichte gezeigt, dass die Betreuung durch eine Person nicht möglich ist. Es bleibt daher ein schaler Nachgeschmack und man fragt sich, was die Autorin sagen will: Heim böse, soziale Kontakte gut? Stimmt wahrscheinlich, wenngleich wieder nicht in diesem Schwarz-Weiß-Denken. Aber was tun, wenn man keine große Familie oder einen unterstützenden Freundeskreis hat? Daher vergebe ich 4 Sterne, lustig finde ich das Buch aber nicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere