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Veröffentlicht am 19.02.2017

Schöner Roman über die Vergangenheit und ihre Spuren bis in die Gegenwart

Die Sturmrose
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In dem Roman Sturmrose begegnen wir Annabel, die nach ihrer Scheidung einen ganz neuen Lebensabschnitt wagen möchte. Mit ihrer kleinen Tochter Leonie zieht sie in den hohen Norden und verliebt sich bei ...

In dem Roman Sturmrose begegnen wir Annabel, die nach ihrer Scheidung einen ganz neuen Lebensabschnitt wagen möchte. Mit ihrer kleinen Tochter Leonie zieht sie in den hohen Norden und verliebt sich bei einem Hafenausflug auf den ersten Blick - in ein Schiff, die Sturmrose. Sie hat das Gefühl den alten Kutter unbedingt haben zu müssen und ahnt noch nicht, wohin die Geschichte des Schiffes sie noch führen wird.

Corina Bomann inszeniert für Annabel liebevoll ihren Neuanfang, wobei die Geschichte immer wieder zwischen Liebesgeschichte und eher historischem Roman schwankt. Beide Teile der Geschichte sind gelungen verknüpft und jedes für sich sehr gut lesbar. Teilweise zwar übertrieben was die Zufälle angeht, aber damit rechne ich persönlich mittlerweile bei einem solchen Buch. Der Teil der Geschichte der uns mit in die DDR Vergangenheit nimmt, hat mir sehr gut gefallen. Beleuchtet er doch viele Aspekte und gibt Menschen die sich bisher weniger mit dem Thema befasst haben, sicherlich neue Einblicke. Daher für mich sehr gut gelungen. Auch die Einbettung in die Grundthematik ist gut gewählt. Der Teil der Liebesgeschichte war für mich auch in Ordnung. Nicht übertrieben kitschig, daher gut zu lesen, aber eher nebensächlich.

Besonders gefallen hat mir Annabel selbst. Auch wenn sie einiges abbekommt im Laufe des Buches, ist Annabel nicht zu zerbrechlich. Sie holt sich Hilfe, wo sie sie benötigt, steht aber auch selbst ihre Frau. Ihre gleichzeitig gefühlvolle und zupackende Art konnte mich überzeugen. Nicht zuletzt sicherlich auch wegen der Sprecherin, die ihren Job sehr gut gemacht hat und schnell dafür sorgte, das man sich wohlfühlt beim Hören.

Fazit:
Ein schönes Buch, an dem ich wenig auszusetzen habe. Die Geschichte ist informativ und warmherzig zugleich und wurde durch die Sprecherin sehr gut umgesetzt.

Veröffentlicht am 09.02.2017

Ein wunderbares Stück englische Geschichte

Das Lächeln der Fortuna
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Inhalt:
In diesem Buch begleiten wir das Leben von Robin vom gefallenen Adelsspross, über viele Hindernisse wieder hoch hinaus in die Welt der Schönen und Mächtigen. In Zeiten politischer Willkür, Kriegen ...

Inhalt:
In diesem Buch begleiten wir das Leben von Robin vom gefallenen Adelsspross, über viele Hindernisse wieder hoch hinaus in die Welt der Schönen und Mächtigen. In Zeiten politischer Willkür, Kriegen und Machtränken erlebt er zahlreiche Abenteuer, die uns ganz nebenbei noch ein großes Stück englischer Geschichte nahebringen.

Meinung:
Rebecca Gablé hat sich ein großes Thema vorgenommen und wirklich schön umgesetzt. Weit über 1000 Seiten reicht ihr Epos über den hundertjährigen Krieg, der excellent recherchiert ist. Für mich konnte sie schon dort punkten, weil gute Recherche nun mal das
A und O des historischen Romans ist. Aber nicht nur das. Denn wenn man es schafft historisches Wissen auf spielerische Art zu vermitteln, macht es umso mehr Freude. Und das erreicht die Autorin definitiv. Geschickt wählt sie hier einen Protagonisten der sowohl die Sicht der Arbeiter mit Geldnöten, als auch des verschwenderischen Adels repräsentiert. Robin ist bei allen wichtigen Entscheidungen dabei und reist viel, sodass der Leser über ihn einen umfangreichen Eindruck der politischen Verhältnisse dieser Zeit bekommt.
Auch die Spannung kommt dabei nicht zu kurz. Bis auf ein paar langatmige Stellen zum Ende hin, reißt das Schicksal der Figuren mit, nimmt immer wieder unvorhersehbare Wendungen und lässt den Leser teilnehmen. Wunderbar.

Die Geschichte selbst kommt sprachgewaltig, authentisch und facettenreich daher. Wortwahl und Fluss der Sprache, lassen den Leser in diese Epoche schweifen, ohne ihm zu viel Abzuverlangen. Ein toller Kompromiss, der trotz so vieler Seiten wunderbar gelingt.
Der Flair dieser Zeit wirkt realistisch und schafft Bilder, die fast das Gefühl eines laufenden Kinofilms vermitteln.
Auch die Charaktere tragen ein gutes Stück zum positiven Gesamteindruck bei. Sie wirken authentisch und sind liebevoll ausgearbeitet bis hin zur kleinsten Nebenrolle. Davon gab es meines Erachtens nach etwas zu viele, aber das stört den Lesespaß nicht zu arg. Die Fülle an Figuren hat nämlich auch einen Vorteil. Selten habe ich ein Buch gesehen, was durch die Charaktere so viele verschiedene Perspektiven vermittelt hat. Das sorgt für eine Form der Lebendigkeit, die dich mit dem Buch verbindet. Man kommt nich umhin, mit den Figuren zu leiden, zu lachen oder zu lieben. Besonders bei Robin schwankt man zwischen liebevoller Geste und dem Wunsch ihn zu schütteln. Genauso sollte ein gutes Buch eben sein.

Fazit:
Zusammengefasst muss ich sagen das es sich um einen wunderschönen historischen Roman handelt, der fast perfekt ist. Klare Empfehlung, auch für Leser die sich von der hohen Seitenzahl abschrecken lassen. Es lohnt sich wirklich.

Veröffentlicht am 28.01.2017

Gelungener Thriller mit tollen Ermittlern

Todesmärchen
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Mit Todesmärchen schafft Andreas Gruber mal wieder einen Thriller der alles mitbringt, was ein guter Thriller haben sollte. Die Spannung ist von Anfang an da und steigert sich kontinuierlich im Verlauf ...

Mit Todesmärchen schafft Andreas Gruber mal wieder einen Thriller der alles mitbringt, was ein guter Thriller haben sollte. Die Spannung ist von Anfang an da und steigert sich kontinuierlich im Verlauf des Buch, bis hin zum großen Finale. Das schafft er neben dem Inhalt, vor allem mit seinem Schreibstil und einigen unerwarteten Wendungen, mit denen wohl kein Leser gerechnet hätte.

Besonderes Highlight neben der eigentliche Geschichte sind für mich vor allem die Charaktere. Sowohl die Ermittler, als auch die weiteren Figuren fallen aus dem Rahmen. Erfrischend anders, gespickt mit schönen Eigenheiten und interessanten Beziehungen zueinander, sorgen sie für sehr gute Unterhaltung. Allen voran das Ermittlerduo Nemez und Sneijder.

Auch den Sprecher mag ich zu den Hightlights zählen. Er hat einen richtig guten Job gemacht. Die Stimme ist sehr angenehm zu hören und weist keine Misstöne auf, die nervig wären. Den wiederkehrenden holländischen Akzent hat Achrim Buch wunderbar umgesetzt und auch Stimmungswechsel sind gekonnt eingefangen.

Die einzige Kritik meinerseits bezieht sich auf die Szenenwechsel. Durch die 3 miteinander kombinierten Handlungsstränge, fällt das folgen manchmal schwer. Das mag aber auch eine Eigenheit des Hörbuchs sein, das kann ich nicht beurteilen.

Fazit:
Ein sehr guter Thriller, den ich bedenkenlos weiterempfehlen kann.

Veröffentlicht am 23.01.2017

Toll recherchierter historischer Roman, leider mit zu vielen Längen

Die Tochter des Fechtmeisters
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Inhalt:
Im Roman begeben wir uns nach Rostock ins 17. Jahrhundert. Die politische Lage ist instabil, Glaubenskämpfe werden ausgetragen und Fechter sind allerorten heißbegehrt. So auch die Schüler von Clarissas ...

Inhalt:
Im Roman begeben wir uns nach Rostock ins 17. Jahrhundert. Die politische Lage ist instabil, Glaubenskämpfe werden ausgetragen und Fechter sind allerorten heißbegehrt. So auch die Schüler von Clarissas Vater Fritjoff, einem Meister des Schwertes. Clarissa, unsere Hauptfigur, scheut selbst auch nicht vor der Waffe zurück und hilft so ihrem Vater bei dessen Arbeit als Lehrmeister. Als die alljährlichen großen Meisterprüfungen in Frankfurt anstehen, begeben sich die beiden mit den Meisterschülern auf die lange und gefährliche Reise nach Frankfurt und wissen noch nicht, das dies erst der Anfang eines großen Abenteuers werden wird.

Meinung:
Dieser Roman besticht vor allem durch seine herrvoragende Recherche. Man merkt rasch das sich die Autorin sowohl mit dem Thema Fechten, als auch mit den damaligen Verhältnissen sehr genau auseinander gesetzt hat. Für die Detailtreue muss ich ein großes Lob aussprechen. Ebenso stimmig erscheint mir die Sprache. Sie verhilft dem Leser wunderbar, sich in die Zeit vor dem 30 jährigen Krieg zu versetzen. Auch die liebevoll ausgearbeiteten Charaktere machen Freude und lassen den Leser mitfiebern.
So weit ein toller historischer Roman. Leider gibt es aber auch ein paar Schwachstellen die ich nicht unerwähnt lassen möchte. Die Autorin neigt dazu, es mit der Detailverliebtheit etwas zu übertreiben, sodass es ingesamt einfach zu viel des Guten wird. Unnötige Längen und zu viele unwichtige Handlungsstränge lenken von der eigentlich tollen Geschichte ab und bremsen den Lesefluss. Ebenso geht es mir mit konstruiert wirkenden Passagen. Trotzdem war das Buch wirklich schön zu lesen und wer seinen Spaß am politischen Geschehen und eine Leidenschaft fürs Fechten hat, wird das Buch sicherlich lieben.

Fazit:
Guter historischer Roman, mit viel Liebe zum Detail, bei dem etwas weniger mehr gewesen wäre.

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Veröffentlicht am 15.01.2017

Das richtige Rezept für die Liebe

Taste of Love - Geheimzutat Liebe
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Inhalt:
Andrew Knight ist Spitzenkoch mit eigenem Restaurant in Boston. Hoch gelobt aber schwer gelangweilt braucht er dringend eine Auszeit und fährt für ein paar Tage ins ländliche Neu England. Dort ...

Inhalt:
Andrew Knight ist Spitzenkoch mit eigenem Restaurant in Boston. Hoch gelobt aber schwer gelangweilt braucht er dringend eine Auszeit und fährt für ein paar Tage ins ländliche Neu England. Dort trifft er auf Brooke, die ein kleines, etwas in die Jahre gekommenes Lokal führt. Gemeinsam verhelfen sie ihrem Restaurant zu neuem Glanz und kommen sich auch privat näher. Doch Andrew verschweigt etwas Entscheidendes. Wird Brooke ihm je verzeihen?

Meinung:
Taste of Love bietet das was ein gelungener Liebesroman bieten sollte. Locker leicht zu lesen, eine gute Prise Humor, eine Liebe mit Hindernissen und eine Menge Gefühl. Als Sahnehäubchen gibt es noch viel kulinarische Raffinesse oben drauf. Diese macht das Buch zu etwas Besonderem und hebt es gegen die Konkurrenz ab. Die Küche Neu Englands und auch der Flair dieser Gegend geben der Geschichte einen schönen Hintergrund, der über das gesamte Buch hinweg stimmig ist.
Auch die Charaktere fügen sich wunderbar in die Szenerie ein. Die Meisten von ihnen sind sehr gelungen. Ein wenig verrückt, sympathisch, aber auch mit Macken behaftet, wirken sie sehr lebensnah. Vor allem Brookes Eltern haben es mir sofort angetan und ich hätte mich gerne zum gemütlichen Kaffeeklatsch dazugesellt. Einzig die Protagonistin Brooke konnte mein Herz auch bis zum Ende nicht richtig erwärmen. Die sympathische Autorin dafür umso mehr. Man spürt ihre Liebe zum Beruf und auch zum Kochen in jeder Zeile, was ein sehr heimeliges Gefühl beim Lesen verleiht. Aber nicht nur das, auch sonst ist die Geschichte sehr unterhaltsam und bietet überraschende Wendungen an. Ein kleines Pünktchen muss ich trotzdem abziehen, für Übertreibungen und ein zu abruptes Ende. Das nimmt dem Lesespaß aber nichts, so das ich diesen Liebesroman unbesorgt empfehlen kann.

Fazit:
Der Liebesroman ist nicht mein bevorzugtes Genre, trotzdem hat mich dieses Buch wunderbar unterhalten. Ein großes Lob also an die Autorin, das sie auch Liebesmuffel wie mich überzeugen konnte. Für Fans des Genre auf jeden Fall eine Empfehlung und für alle anderen vielleicht auch?

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