Platzhalter für Profilbild

Lille_Lesemaus

aktives Lesejury-Mitglied
offline

Lille_Lesemaus ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lille_Lesemaus über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.07.2020

Neue Reihe von Jennifer Estep

Kill the Queen
0

Rezension – Kill the Queen – Die Splitter Krone I
von Jennifer Estep erschienen beim Piper Verlag, übersetzt von Vanessa Lamatsch.


Im Königreich Bellona bestimmen die magischen Fähigkeiten einer jeden ...

Rezension – Kill the Queen – Die Splitter Krone I
von Jennifer Estep erschienen beim Piper Verlag, übersetzt von Vanessa Lamatsch.


Im Königreich Bellona bestimmen die magischen Fähigkeiten einer jeden Person über deren Ansehen und Rang. Da die junge Lady Everleigh anscheinend über keinerlei Magie verfügt, verbringt sie die meiste Zeit in den Schatten des königlichen Hofs. Üblicherweise wird sie vom restlichen Adel übersehen und vergessen. Doch dunkle Mächte arbeiten innerhalb des Palasts. Als Everleighs Cousine, die Kronprinzessin Vasilia, ihre Mutter ermordet und den Thron besteigt, verändert sich alles. Evie selbst kann Vasilias Anschlag nur dank ihrer geheimen Fähigkeit entkommen – sie ist immun gegen Magie, die auf sie gerichtet wird. Auf ihrer Flucht stößt Evie auf den berüchtigten Gladiator Lucas Sullivan, einem mächtigen Magier, den ein Geheimnis umgibt...

Das Cover hat mich sofort angesprochen, noch bevor ich den Namen der Autorin gelesen habe, war ich neugierig auf den Inhalt des Buches. Die weibliche Silhouette mit Schwert in den Farben eines Nachthimmels und die schwarzen Federn ergeben ein harmonisches Bild, das den Blick auf sich zieht. Gleich wenn man das Buch aufklappt entdeckt man eine Karte die eine Übersicht über die Königreiche gibt. Das Design mit Krone und Federn zieht sich durch das ganze Buch, es ist sehr schön illustriert.

Das Buch ist in 3 Teile und 31 Kapitel gegliedert. Es ist aus der Perspektive von Evie geschrieben, so dass man sich gut in die Hauptfigur einfühlen kann. Es gibt immer wieder Rückblenden die man anhand der Kursivschrift gut erkennt.
Der Tag des königlichen Massakers begann wie jeder andere. Schon mit dem ersten Satz ist man ohne lange Vorgeschichte mitten im Geschehen. Man lernt Lady Everleigh Saffira Winter Blair und ihr Leben am königlichen Hof kennen. Ganz nebenbei wird man auch in diese neue magische Welt der Murkse, Meister und Magier eingeführt. Evie hat schon früh ihre Eltern bei einem Attentat verloren und lebt nun als Mündel ihrer Tante, der Königin, in Sieben Türme, wo sie all die königlichen Pflichten erfüllt die sonst niemand will. Als ihre Cousine die Königin ermordet, überlebt Everleigh nur knapp und taucht bei der Gladiatortruppe einer ehemaligen Leibwächterin der Königin unter. Dort lernt Evie sich zu behaupten, sowohl in der Arena als auch im echten Leben. Als durch die Herrschaft von Vasilia ein Krieg droht der unzähligen Unschuldigen das Leben kosten würde muss sich Evie entscheiden. Stellt sie ihre Freiheit und ihr Leben über das ihres Volkes oder stellt sie sich ihrer Vergangenheit und ihrer mächtigen Erzfeindin Vasilia.

Kill the Queen ist nicht das erste Buch von Jennifer Estep das ich gelesen habe. Ich bin ein großer Fan der Young Adult Reihen „Mythos Acadamy“ und „Blake Blade“ der Autorin, wobei die Protagonistin mit 28 Jahren wahrscheinlich wie ihre Urban Fantasy Serie „Elemental Assassin“ auch ältere Leser/innen anspricht.
An den Büchern von Estep schätze ich sehr, dass man so schnell in diese magischen Welten eintauchen kann ohne ellenlange Vorgeschichten und Erklärungen. Everleigh hat in ihrem Leben schon viel mitgemacht, die Ermordung ihrer Eltern, Verwandte die sie von einem zum nächsten reichten, den Verrat ihrer Cousine, das Leben am Hof wo es von Intrigen nur so wimmelt, um zu überleben hat sie sich unsichtbar gemacht, keine Freundschaften gepflegt und zu allem Ja und Amen gesagt. Nach dem Massaker möchte sie nicht mehr diese hilflose Frau sein. Schon im ersten Teil merkt man dass sie eigentlich mehr ist, als diese Lückenbüßerin aber sie versteckt es. Die Entfaltung von Evies wahren Persönlichkeit ist schön mit zu verfolgen und die Metapher vom hässlichen Entlein zum schwarzen Schwan ist sehr treffend.
Mit ihren frechen Sprüchen, ihrer Loyalität und ihrer Verletzlichkeit man kann diese junge Frau nur ins Herz schließen. Auch die anderen Charaktere, ob Freund oder Feind sind gut gelungen.
Etwas geärgert hat mich, dass der Unterschied zwischen Sommer und Winter Blair nur angedeutet wird ohne das eine Erklärung folgt. Zumindest nicht im ersten Teil, das heißt wohl dass ich so bald als möglich den zweiten Teil lesen muss ;)

Insgesamt ist es ein tolles Fantasy-Buch, in dem die Entwicklung der Hauptfigur im Vordergrund steht, somit bekommt Kill the Queen von mit 5/5
Alles Lesen, eure Lille Lesemaus.




  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.12.2023

Wohlfühlroman mit Winterflair

Seesterntage
0

Zuerst wie immer das Cover, ist genauso entspannt wie das Buch und gibt schon einiges wieder was uns erwartet. Ostsee, ein süßer Zwergpudel und ein ungleiches Paar, soll heißen es gefällt mir sehr gut, ...

Zuerst wie immer das Cover, ist genauso entspannt wie das Buch und gibt schon einiges wieder was uns erwartet. Ostsee, ein süßer Zwergpudel und ein ungleiches Paar, soll heißen es gefällt mir sehr gut, genauso wie die restliche Gestaltung, es gibt zB eine Karte die etwas Übersicht über die Schauplätze gibt.

Zum Inhalt, die Geschichte wird aus Laras Sicht geschildert, so lernt man sie schnell kennen und weiß wie stolz auf ihre Entscheidung den sicheren Pfad zu verlassen und sich mit ihrer Zwillingsschwesterselbständig gemacht zu haben. Man weiß um ihre Zwiegespaltenheit bezüglich ihrer Schwester, die von Wesen nicht unterschiedlicher sein könnte. Man weiß um die Loyalität und Verbundenheit zu ihren Freundinnen und ihrer Familie. Und man weiß um die Zweifel und Unsicherheiten in Bezug auf Hendrik der mit seinem Tattoo Studio frischen Wind in die Laden-Gemeinschaft bringt. Die Geschichte zwischen den Beiden hat eigentlich schon vor Jahren begonnen und entwickelt sich sehr zögerlich und gemächlich etwas überschattet von der Vergangenheit mit Linn, der Zwillingsschwester. All die Vorurteile die Lara in sich trägt machen sie nicht immer sympathisch, aber menschlich, als sie allmählich ihre Zweifel überwindet und sich öffnet und dem Neuen eine Chance gibt und daran wächst, schließt man sie ins Herz. All das ist in einem gemütlichen Plauderton geschrieben, der nicht nur angenehm zu lesen ist, sondern die Entwicklung von Lara sehr realistisch empfinden lässt. Der Flair dieser Gegend und der herzige Zwergpudel sind ein Highlight und Laras herzlichen Freundschaften laden ein auch die restlichen Bücher dieser Reihe rund um ihre Freundinnen Nora, Aline und Mia zu lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.02.2023

Übersichtlicher Einstieg in das Thema Permakultur

Permakultur leben
0

Zuerst wie immer die Optik. Das Cover ist sehr knallig und farbenfroh, die abgebildeten Handgriffe geben einen Hinweis auf den Inhalt des Buches. Das Hardcover mit Lesebändchen ist in jedem Fall ein Hingucker. ...

Zuerst wie immer die Optik. Das Cover ist sehr knallig und farbenfroh, die abgebildeten Handgriffe geben einen Hinweis auf den Inhalt des Buches. Das Hardcover mit Lesebändchen ist in jedem Fall ein Hingucker. Auch das Innenleben ist bunt und fröhlich gestaltet. Die Bilder aus dem Alltag der Autorin, Sabrina Wagner, machen Lust auf die neue Gartensaison und Permakultur in sein Leben zu integrieren. Mit den häufigen Grafikwechsel musste ich mich erst anfreunden, schlussendlich hat er aber geholfen neue Themen oder Details besser wahrzunehmen.

Und nun zum wichtigsten, den Inhalt. "Permakultur leben" ist ein sehr umfassendes und informatives Buch für ein noch umfassenderes Thema, das in keinem Buch der Welt Platz hätte, aber Sabrina Wagner hat es geschafft Permakultur von vielen Seiten zu betrachten und bietet auch viele Beispiele wie und wobei man Permakultur in sein Leben einziehen lassen kann, selbst wenn man keinen grünen Daumen, wenig Zeit oder kaum Platz hat, und dabei ist sie zwar beharrlich aber nie dogmatisch.
In den einzelnen Kapiteln führt die Autorin in die Begriffe und Prinzipien der Permakultur ein, sie zeigt auch geschichtliche und globale Entwicklungen die zu Ungleichgewichten und Ungerechtigkeiten unserer Zeit führen und für die es Lösungen zu finden gilt. Sie gibt Tipps für Permakultur im Garten und Ernährungssouveränität, bewussten Konsum und Gemeinschaftlichkeit. Abgerundet wird das ganze mit interessanten Rezepten und den Aufruf unsere Welt in die Hände unserer Kinder zu legen.

Permakultur ist mir schon lange ein Begriff und fließt auch in viele Bereiche meines Lebens. Dieses Buch war teilweise Auffrischung von Gewussten, andererseits hat mich das neu erfahrene wieder motiviert meine Kreisläufe weiter zu schließen und mit kleinen Schritten unsere Welt "Enkelkindertauglich" zu machen. Denn wie Sabrina so schön sagt: "Eine bessere Welt ist pflanzbar!"

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 04.02.2023

Wie der Blickwinkel über Helden und Monster entscheidet

STONE BLIND – Der Blick der Medusa
0

Ich beginne mit dem Cover, das blaue Abbild der "Medusa auf dem Schild der Athene im Parthenon" auf den schwarzen Hintergrund gefällt mit sehr gut weil es gemeinsam mit der goldenen Schrift und ...

Ich beginne mit dem Cover, das blaue Abbild der "Medusa auf dem Schild der Athene im Parthenon" auf den schwarzen Hintergrund gefällt mit sehr gut weil es gemeinsam mit der goldenen Schrift und den kleinen blauen Symbolen stimmig ist, es hat einen griechischen Touch, passend zur Geschichte. Insgesamt ist die Aufmachung als Hardcover mit Lesebändchen sehr geschmackvoll.

Medusa ist, so denke ich, einen jeden von uns ein Begriff auch wenn man sich nicht mit der griechischen Mythologie beschäftigt, das furchterregende Monster, das dich mit einem Blick in Stein verwandelt. Die Handlung von "Stone Blind" hält sich überwiegend an Ovids Geschichte über Perseus, aber durch die unterschiedlichen Blickwinkel auf Medusa und ihr Leben mit ihren Schwestern bekommt man ein ganz anderes Gefühl für die junge Frau und ihr Schicksal.
Zum Aufbau, das Buch ist in fünf Teile und viele unterschiedlich lange Kapitel aufgeteilt. Die Autorin wechselt in den einzelnen Kapiteln immer wieder den Blickwickel, mal ist es eine Gottheit, ein anders mal ist es Medusa selbst, mal ist es eine ihrer Schwestern. Dieser Aufbau hat es mir manchmal etwas schwer gemacht in einen richtigen Lesefluss zu kommen, auch die vielen Handlungsstränge waren mitunter herausfordernd. Aber das hat dem Buch auch eine besondere Note gegeben und vor allem diese vielen Stränge, die zu diesem und jenem Ereignis führen, haben mich an die griechische Mythologie erinnert und damit sehr authentisch gewirkt.

Mit Medusa selbst habe ich sehr mitgefühlt, eine junge Frau, die behütet bei ihren Schwestern, den anderen beiden Gorgonen, aufwuchs. Sie konnte ihrem Schicksal das hauptsächlich durch Taten anderer zustande kam nicht entkommen. Mit dem rücksichtslosen Verhalten der Gottheiten und auch vieler griechischer Helden habe ich mir schon immer schwer getan, so auch in der Geschichte Medusas. Besonders der Dialog am Ende des Buches zwischen Athene und dem Gorgoneion zeigt dieses Verhalten so gut auf.

Wie man hoffentlich merkt hat "STONE BLIND Der Blick der Medusa" mir sehr gut gefallen, es hat mir mein Vorwissen zur griechischen Mythologie, das ich mir in meiner Jugend angeeignet habe wieder hervorgelockt und mich etwas aus meiner Romancy-Komfort-Zone geholt. Trotz der verschiedenen Perspektiven hat es Natalie Hayes geschafft eine runde Geschichte über eine als Monster verschriene junge Frau zu schreiben und ohne zu werten der antiken Legende einen neuen Blickwinkel aufzuzeigen. Somit gebe ich gerne eine Leseempfehlung für alle die antike Mythologie interessiert und/ oder auf der Suche nach einer ungewöhnlichen Geschichte über Frauen und deren Schicksale sind.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.04.2021

4 Wunderfrauen halten zusammen

Die Wunderfrauen
0

Das Cover, wie immer zuerst, gefällt mir wieder sehr gut. Es vier Frau in modisch passenden Outfits, eine von ihnen ist im Vordergrund mit einem herzlichen, strahlenden Lachen, die eine tiefe Verbundenheit ...

Das Cover, wie immer zuerst, gefällt mir wieder sehr gut. Es vier Frau in modisch passenden Outfits, eine von ihnen ist im Vordergrund mit einem herzlichen, strahlenden Lachen, die eine tiefe Verbundenheit und auch Zuversicht ausstrahlen. Der Schriftzug wie von einer Reklame der damaligen Zeit rundet den Eindruck ab.
Zwischen ersten und zweiten Band sind einige Jahre vergangen. Die Kinder die am Ende des ersten Bands gerade auf die Welt gekommen waren, bzw. unterwegs waren sind nun Taferlschüler. Der zweite Teil streckt sich selbst über zwei Jahre. „Von Allem nur das Beste“ ist in Prolog, 1. und 2. Teil gegliedert, das hilft mit den Zeitsprüngen ebenso wie die gelegentlichen Auszüge von Luises Ladenalbum. Die Kapitel sind, wie im ersten Teil, aus Sicht von den vier Protagonistinnen, Luise, Helga, Marie und Annabell geschrieben. Wobei ich dieses Mal den Eindruck hatte das dieses Mal alle vier relativ gleich häufig „zu Wort“ kamen, während im ersten Teil der Fokus stärker auf Luise und Helga lag.
Inhaltlich konnte mich auch der zweite Band überzeugen. Alle vier Wunderfrauen erleben einiges und machen große Veränderungen durch.
Luise ist immer noch mit ihrem Mann verheiratet und liebt ihre Tochter über alles. Der Laden läuft gut aber er fordert viel von ihr und das sieben Tage die Woche. Die einzige Auszeit die sie sich gönnt ist ein Tanzkurs. Luise lernt sich in diesen Teil besser kennen und so zeigt sich das auch sie nicht perfekt ist und „Fehler“ macht trotz allem ist sie eine bewundernswerte, warmherzige Frau, die ihre Familie und Freunde unterstützt.
Helga kehrt als alleinerziehende Ärztin an die Klinik zurück. Sie gibt alles für ihre Patientinnen und deren Selbstbestimmung. Und versucht ihren Sohn vor Anfeindungen zu beschützen. Die Freundschaft zu Luise die im ersten Teil abrupt endete blüht wieder auf. In ihrem Streben nach Emanzipation für sich und alle Frauen macht sie sich natürlich Feinde und in Bezug auf ihr Kind hätte ich mir in gewissen Situationen ein anderes Verhalten gewünscht, aber wir sind alle nur Menschen, das gilt auch für Wunderfrauen.
Annabell macht für mich die größte Entwicklung durch. Es ist schön mitanzusehen wie sie sich in diesem Teil behauptet. Sie liebt und unterstützt ihre Kinder und ihren Mann bedingungslos. Aber sie lernt für sich einzustehen und lebt ihre Neugierde und ihren Wissensdurst auf sehr unterhaltsame Weise aus.
Mit Marie habe ich am meisten mitgelitten. Sie hat ihre Kinder in sehr kurzer Zeit bekommen und trägt die Hauptlast der Kindererziehung und der Hof- und Hausarbeit. Sie verliert immer mehr von sich und gibt trotzdem nicht auf.
Allen vier wird es nicht besonders einfach gemacht besonders von ihren Männern, wieder ist mir diese starke Ungerechtigkeit aufgestoßen. Frauen waren zu dieser Zeit Bürger zweiter Klasse, auch wenn es zu einigen rechtlichen „Besserungen“ seit dem ersten Teil gekommen ist, gibt es nach wie vor eine starke Abhängigkeit vom Ehemann.
Stefanie Schuster hat tolle, runde Charaktere geschaffen mit denen man leidet und sich freut, die aber auch Fehler haben oder falsche Entscheidungen treffen. Wunderfrauen sind auch nur Menschen. Auch der Spannungsbogen ist ihr gut gelungen immer wieder kommt es zu kleinen oder großen unerwarteten Wendungen und dieser dramatische Schluss! Zum Glück erscheint im August der finale Teil, ich kann es kaum erwarten, eure Lille Lesemaus.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere