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Veröffentlicht am 28.10.2020

Von Schiffsgehirnen, Raumschiffen und Aliens...

INFINITUM - Die Ewigkeit der Sterne
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Oh, wie hab ich mich gefreut, als ich hörte, dass es ein neues Buch von Christopher Paolini geben wird! Ich liebe Eragon und den Schreibstil des Autors, der mit gerade mal 15 Jahre begonnen hat, die Drachen-Reihe ...

Oh, wie hab ich mich gefreut, als ich hörte, dass es ein neues Buch von Christopher Paolini geben wird! Ich liebe Eragon und den Schreibstil des Autors, der mit gerade mal 15 Jahre begonnen hat, die Drachen-Reihe zu schreiben. Allein das Cover von Infinitum ist wunderschön und verspricht eine traumhafte Geschichte. Ich war begeistert, als ich dieses Werk mit 960 Seiten endlich in den Händen hielt. Doch um was geht es eigentlich in Infinitum?

Diesmal hat die Geschichte absolut nichts mit Drachen zu tun. Nein, dieses Mal schickt Christopher Paolini den Leser zu den Sternen. Man lernt die Xenobiologin Kira Navarez kennen, die ihren Traum verwirklicht hat, die Sterne zu erforschen. Doch bei dem Auftrag, einen bisher unbewohnten Planeten für die Kolonialisierung zu prüfen, stürzt sie in eine Felsspalte. Dort beginnt ihr neues Leben, denn sie trifft auf etwas, das sie für immer verändert. Von nun an ist sie allein gestellt und ihr Kampf ums Überleben beginnt.

Mein Eindruck vom Buch:
Wer hier eine ähnliche Story wie Eragon erwartet, wird definitiv enttäuscht. Paolini hat hier ebenso eine komplett neue Welt erschaffen, jedoch trifft man hier auf Science Fiction statt auf Fantasy. Ich muss gestehen, dass ich etwas komplett anderes erwartet habe. Mir war bewusst, dass der Autor hier Neuland betrat, dennoch oder gerade deshalb war ich etwas enttäuscht: Diese Welt, die Paolini geboren hatte, ist keinesfalls eine neue Idee. Wie stellt man sich Aliens vor? Ja, genau, entweder als kleine Männchen mit riesigen schwarzen Augen oder als monströse Tintenfische. Letzteres wurde für diese Story verwendet und auch, wenn ein paar neue Facetten hinzugefügt wurden, kam es mir irgendwie einfallslos vor. Hier hatte ich von Paolini mehr erwartet. Kira wird als sympathischer und starker Charakter dargestellt und die Tatsache, dass wir beide die gleichen Lieblingsblumen haben, ließ sie mir gleich noch liebenswürdiger erscheinen. Bei Falconi hat man immer so ein bißchen das Gefühl, er sei rebellisch, was mich dann doch stark an Star Wars erinnerte. Ich musste jedenfalls ständig an Harrison Ford denken. Die weiteren Figuren sind, meiner Meinung nach, leider etwas farblos. Schade, denn hier hätte man um einiges mehr rausholen können. Vor allem, wenn man die Länge dieses Buches bedenkt. Ebenso seltsam fand ich die Betitelung der Aliens. Jellys und Nachtmahre? Ernsthaft? Da hatte ich leider auch mehr erwartet. Was die ganze Geschichte sehr aufgelockert hat, war das Schiffsgehirn Gregorovich. Ich musste des Öfteren sehr über seine Auftritte grinsen. Anfangs habe ich erwähnt, wie sehr ich Paolinis Schreibstil schätze. Auch in Infinitum blieb er seiner Art zu schreiben zum Glück treu. Ich denke, sonst wäre es schwierig für mich gewesen, dem Buch wirklich weiterhin zu folgen. Die Kapitel sind meist recht kurz, was ich toll finde. So konnte man auch zwischendurch immer wieder mal einen Abschnitt lesen. Dennoch: Dieses Buch hat einige Längen, die vollkommen unnötig waren. Hier hätte man viel mehr Möglichkeiten gehabt, wirkliche Spannung zu erzeugen. Stattdessen hatte man oft das Gefühl von „und täglich grüßt das Murmeltier“: Kryo, Wachphase, Kryo, Wachphase, und so weiter und so fort. Generell war mir in diesem Werk viel zu viel Technik und Physik vorhanden, was mein Lesevergnügen dann doch auch geschmälert hat. Dennoch habe ich großen Respekt vor Christopher Paolini, denn diese ganzen technischen und physikalischen Einzelheiten müssen jede Menge Recherche erfordert haben. Sollte man dies während des Lesens noch nicht entdeckt haben, so wird spätestens im Glossar bewusst, wieviel Arbeit hinter diesem Werk gestanden haben muss. Das Ende ist kein offenes, dennoch lässt es auf eine Fortsetzung hoffen. Genügend Stoff, den man noch viel genauer beleuchten könnte, wäre definitiv da. Ich muss jedoch gestehen, dass ich eine Erweiterung dieser Geschichte wohl nicht lesen würde.

Fazit:
Es fällt mir wirklich sehr schwer, hier ein Fazit zu schreiben. Mit „Eragon“ hat Christopher Paolini die Messlatte extrem hoch gelegt. Meiner Meinung nach ist es ihm nicht gelungen, mit Science Fiction genauso zu fesseln wie im Bereich Fantasy. Und genau deshalb hoffe ich sehr, dass es ihn doch mal wieder zurück zu seinen „Genre-Wurzeln“ zieht und er uns wieder fantastische Geschichten schenkt.

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Veröffentlicht am 11.09.2020

Und mit einem Mal waren nicht nur die Kerzen ausgelöscht

Geburtstagskind (Ewert Grens ermittelt 1)
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Nachdem dieses Buch hochgelobt wurde und wird, entschloss ich mich, dass ich dieses Werk ebenfalls lesen möchte. Ist es wirklich so gut, wie sämtliche Buchforen und Buchhandlungen behaupten? Der Klappentext ...

Nachdem dieses Buch hochgelobt wurde und wird, entschloss ich mich, dass ich dieses Werk ebenfalls lesen möchte. Ist es wirklich so gut, wie sämtliche Buchforen und Buchhandlungen behaupten? Der Klappentext selbst ist schon enorm anziehend… geht es doch um die kleine Zana, die gerade die Geburtstagskerzen auf ihrem Geburtstagskuchen ausgepustet hat. Aber nicht nur die Kerzen auf dem Kuchen sind erloschen… auch die Leben ihrer Eltern und ihrer Geschwister wurden kaltblütig beendet. Dieser Fall lässt den Stockholmer Kommissar Ewert Grens nie los, denn er kann sich selbst nicht verzeihen, den oder die Mörder nie gefasst zu haben. Und plötzlich steht er wieder genau vor diesem Apartment, in dem knapp 20 Jahre zuvor Zana aus dem Leben gerissen wurde. Die Mörder von damals sind zurückgekehrt…

Mein Eindruck vom Buch:
Um ehrlich zu sein, habe ich von diesem Kriminalroman etwas komplett anderes erwartet. Der Leser lernt die kleine Zana kennen, ebenso wie den Polizisten Ewert Grens, der das kleine Mädchen aus der Wohnung und in ein neues Leben trägt. Doch dann gibt es einen kompletten Cut und man findet sich in Gesellschaft von Piet Hoffmann wieder, der auf den ersten Blick so gar nichts mit der eigentlichen Geschichte zu tun hat. Dies war anfänglich vollkommen verwirrend und man kam sich wie in einem anderen Buch vor. Interessanter Aufbau des Buches, zwei komplett unterschiedliche Stränge zu kreieren. Die Charaktere des Krimis sind größtenteils oberflächlich gehalten, nur hin und wieder bekommt man die Gefühlslage Grens mit, der gerade kurz vor seiner Pensionierung steht und damit nicht wirklich gut klar kommt. Natürlich werden auch die Gedankengänge der anderen Figuren dargestellt, aber den Schreibstil des schwedischen Autors empfand ich als flüssig, aber auch etwas kühl und somit konnte ich nicht den Bezug zu den Protagonisten herstellen, wie ich es mir gewünscht hätte. Ich blieb „nur“ der Zuschauer hinter dem Fenster und zwischenzeitlich hatte ich das Empfinden, dass der Fall nur dahinplätschert. Zudem geht es in diesem Werk um einen Ermittlungsbereich, der mich noch nie wirklich packen konnte. Ich möchte jetzt nicht spoilern, deshalb gehe ich nicht weiter drauf ein, um welche kriminellen Handlungen es genau geht. Wäre mir dieser Aspekt der Geschichte jedoch vorher schon klar gewesen, hätte ich mich wohl kaum für diesen Krimi entschieden. Erst im letzten Drittel des Buches nahm die Geschichte richtig an Fahrt auf und gewann an Spannung. Endlich gelang es mir kaum, das Buch wieder wegzulegen, denn ich war extrem neugierig darauf, wie alles zusammenhing.

Fazit:
Ein netter Krimi zwischendurch, aber meiner Meinung nach leider nicht DIE neue Sensation aus Schweden. Der Thrill im letzten Drittel konnte für mich leider nicht dafür entschädigen, dass es sich anfangs sehr in die Länge zog und ich mich teilweise richtig aufraffen musste, weiter zu lesen. Deshalb von mir leider nur 3 Sternchen.

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Veröffentlicht am 13.07.2020

Wolfsblut - ein Klassiker

Wolfsblut
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Den Film zu diesem Buch habe ich vor einigen Jahren gesehen und nie vergessen. Deshalb dachte ich, es wäre bestimmt schön, den Klassiker von Jack London, der auf Deutsch erstmals im Jahr 1931 erschien, ...

Den Film zu diesem Buch habe ich vor einigen Jahren gesehen und nie vergessen. Deshalb dachte ich, es wäre bestimmt schön, den Klassiker von Jack London, der auf Deutsch erstmals im Jahr 1931 erschien, zu lesen. Diesmal wollte ich Wolfsblut auf diesem Weg begleiten. Doch wer ist Wolfsblut? Halb Hund – halb Wolf, dies ist wohl die beste Beschreibung. Er wurde in der Wildnis des Nordens geboren, hat sich mit seiner Mutter Kische durchgekämpft, wurde von Menschen gefangen, verkauft, verraten und für Käfigkämpfe eingesetzt. Und schließlich findet er die Wärme des Menschen und wird gerettet.

Die Geschichte hat mich sehr berührt, als ich die Verfilmung sah. Das Buch hat dies leider nicht wirklich geschafft. Vielleicht lag es an der Übersetzung, denn im Jahre 1931 war die deutsche Sprache etwas anders als heutzutage. Das hat meiner Meinung nach den Lesefluss etwas gestört. Dennoch ist es dem Autor wunderbar gelungen, Wolfsblut Charakter zu verleihen und seine tierischen Instinkte in Worte zu fassen. Der Leser begleitet den Wolfshund von Anfang an, erlebt, warum er zum Einzelgänger wurde und kann förmlich seine Angst, seine Wut, seine Verwirrung und seine Vorsicht spüren. Ebenso wird deutlich hervorgehoben, wie grausam Menschen sein können und das nicht nur zu Tieren. Die Geschichte Wolfsblut könnte durchaus auch so passiert sein. Damals waren die Sitten rau und Tiere wurden im Grunde nur solange benötigt, solange sie von Nutzen waren.

Fazit:
Dieses Werk ist mit Sicherheit perfekter Lesestoff für junge Leser und Erwachsene, welche die Luft des Abenteuers schnuppern wollen. Für mich war es leider durch die altertümliche Übersetzung nicht das Richtige.

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Veröffentlicht am 02.07.2020

Manchmal sollte es man einfach nach dem ersten Teil gut sein lassen

Cinder & Ella
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Nachdem ich den ersten Teil von Cinder und Ella praktisch inhaliert habe, musste ich natürlich auch sofort den zweiten Teil lesen und ich war mega gespannt. Doch was geht es denn überhaupt in dieser Fortsetzung?

Brian ...

Nachdem ich den ersten Teil von Cinder und Ella praktisch inhaliert habe, musste ich natürlich auch sofort den zweiten Teil lesen und ich war mega gespannt. Doch was geht es denn überhaupt in dieser Fortsetzung?

Brian und Ella sind tatsächlich nach all den Turbolenzen ein Paar! Bis über beide Ohren verliebt, stellen sie sich ihren Alltag und merken bald, dass es gar nicht so einfach ist, alles unter einen Hut zu bekommen. Unterschiedliche Wünsche und Vorstellungen, Stress im Job und Familienprobleme bringen die beiden ganz schön an ihre Grenzen und das harte Showbusiness trägt auch nicht gerade dazu bei, alles aufzulockern. Ihre Liebe wird früh auf harte Proben gestellt.
Mein Eindruck vom Buch:
Um ehrlich zu sein, musste ich dieses Werk dann erstmal sacken lassen, bevor ich mir eine endgültige Meinung bildete. So sehr ich mit Brian und Ella im ersten Teil mitgefiebert habe, umso mehr war ich im zweiten Teil auf der Suche nach einer wirklichen Handlung. Für mich hat die Geschichte leider hier ihren Zauber verloren und ich muss gestehen, dass mir die beiden sogar manchmal richtig auf den Keks gingen. Für mich war Ella auf einen Schlag viel zu abgebrüht und all das Vitamin B kam mir manchmal zu konstruiert vor. Die „Nebenfiguren“ kamen leider viel viel viel viel viiiiiiieeel zu kurz und Brian strotzte manchmal vor Egoismus. Dies war für seine Sympathiepunkte leider alles anere als förderlich. Die Story konnte mich nicht mehr fesseln und meine Neugierde, wie es mit den beiden weiter geht, hielt sich immer mehr in Grenzen. Nichtsdestotrotz mag ich den Schreibstil der Autorin Kelly Oram sehr, was dazu führte, dass ich das Buch schnell durch hatte.

Fazit:
Schade! Dieses Buch hatte einiges an Potenzial, aber manchmal ist gut gemeint einfach nicht gut gemacht. Für mich hätte es absolut gereicht, den ersten Band zu lesen und diesen im Herzen zu behalten. Die Magie ist leider mit dem zweiten Teil verschwunden. Dennoch werde ich der Autorin folgen und einem eventuell neuem Buch eine Chance geben.

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Veröffentlicht am 05.08.2019

Leider mehr erwartet

Liebes Kind
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Nachdem dieses Buch überall als „endlich mal was ganz ganz anderes“ angepriesen wurde, war ich sehr neugierig auf das Werk. Es ist das Thriller-Debüt von Romy Hausmann, die mit ihrer Familie in einem abgeschiedenen ...

Nachdem dieses Buch überall als „endlich mal was ganz ganz anderes“ angepriesen wurde, war ich sehr neugierig auf das Werk. Es ist das Thriller-Debüt von Romy Hausmann, die mit ihrer Familie in einem abgeschiedenen Waldhaus in der Nähe von Stuttgart lebt. Bestimmt die perfekte Location, um einen Thriller zu schreiben. Doch um was geht es denn nun in „Liebes Kind“?

Der Leser trifft auf Lena und schon sehr schnell stellt sich heraus, dass ihr Leben von morgens bis abends streng getaktet ist. Und nicht nur ihr Leben, auch das Leben ihrer Kinder ist minutiös durchgeplant. Lena existiert im Grunde nur noch… in einer verlassenen Hütte im Wald, in die über einen „Zirkulationsapparat“ Sauerstoff gepumpt wird. Ihr Peiniger, der Vater ihrer Kinder, versorgt seine Familie mit Lebensmitteln und mit allem Nötigen. Doch dann passiert das, womit er nie gerechnet hat: Lena und ihren Kindern gelingt die Flucht und sie kehrt völlig verstört in ihre „alte Welt“ zurück.

Anfangs fand ich es spannend, dass der Leser die Gedankenwelt verschiedener Protagonisten durch Ich-Erzählungen kennenlernt. Ich war gefesselt von der Frage, wer Lena wirklich ist und wie sie genau zu den Kindern steht. Allerdings konnte ich keinen richtigen Bezug zu ihr herstellen, was ich schade fand, denn ich liebe Bücher, in denen ich mit den Figuren wirklich mitfühlen kann. Mit Hannah gelang es mir genauso wenig, ganz im Gegenteil, dieses Mädchen fand ich teilweise eher beängstigend als alles andere. Generell war mir keine der Personen sympathisch, was sich im Laufe des Buches dahin entwickelt hat, dass mich die Story nicht mehr binden konnte. Die Thematik und die Idee des Buches ist interessant und auch die Tatsache, dass der Leser erst nach der gelungenen Flucht in die Geschichte geworfen wird, ist mal etwas neues, dennoch hat die Spannung meiner Meinung nach leider nach den ersten Kapiteln enorm nachgelassen. Dieses Werk hätte noch viel mehr Potenzial gehabt.

Mich hat dieser Thriller leider nicht überzeugt, nachdem ich aber die Grundidee klasse finde und es für ein Debüt gut geschrieben ist, werden es bei mir drei Sternchen.