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Veröffentlicht am 06.07.2020

Draussen

Draussen
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Der Thriller „Draussen“ von den beiden Autoren Volker Klüpfel und Michael Kobr ist ein eigenständiges Werk und kann daher auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Es ist nicht nötig, dass man bereits andere ...

Der Thriller „Draussen“ von den beiden Autoren Volker Klüpfel und Michael Kobr ist ein eigenständiges Werk und kann daher auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Es ist nicht nötig, dass man bereits andere Bücher aus der Feder von diesem Autorenduo gelesen hat.

Klappentext:
Ein Leben draußen im Wald, kein Zuhause, immer auf der Flucht: Das ist alles, was Cayenne und ihr Bruder Joshua kennen. Nur ihr Anführer Stephan weiß, warum sie hier sind und welche Gefahr ihnen droht. Er lebt mit ihnen außerhalb der Gesellschaft, drillt sie mit aller Härte und duldet keinen Kontakt zu anderen. Cayenne sehnt sich nach einem normalen Alltag als Teenager. Doch sie ahnt nicht, dass sie alles, was Stephan ihr beigebracht hat, bald brauchen wird. Denn der Kampf ums Überleben hat schon begonnen. Und plötzlich steht er vor ihr: der Mann, der sie töten will.

Dies war mein erstes Buch von dem Autorenduo Volker Klüpfel und Michael Kobr, daher bin ich ohne große Erwartungen an dieses Buch heran gegangen. Über ihre bisherigen Kriminalbücher rund um den Kommissar Kluftinger habe ich schon viele positive Meinungen gelesen, daher war ich doch ein wenig gespannt auf diesen Thriller.
Ich muss sagen, dass ich mich erst einmal an den Stil und auch an die Charaktere gewöhnen musste. Der Einstieg ist mir persönlich nicht leicht gefallen. Der Thriller beginnt langsam aber stetig. Man lernt erst einmal die Protagnisten Stephan, Cayenne und Joshua kennen, ihre Lebenssituation und wie der Alltag dieser ungewöhnlichen Gruppe aussieht. Stephan ist Trainer in einem Survival- Camp – er lernt andere, wie man in der Wildnis überleben kann oder welche Tricks es gibt, um in Extremsituationen durchzuhalten. An seiner Seite sind zwei Jugendliche namens Cayenne und Joshua – die Familiensituation ist nicht ganz deutlich. Man weiß, dass die beiden Jugendlichen Geschwister sind – aber die Verbindung zu Stephan klärt sich erst am Ende des Buches. Cayenne ist die taffere von den beiden Jugendlichen. Sie ist willensstark und mutig, kann sich in schwierigen Situationen behaupten und dennoch ist sie manchmal noch naiv, dies ist aber für ihr Alter noch verständlich. Denn eigentlich will sie nur ein normales Leben, sie kämpft für ihre Freiheiten und auch nur kleine Verbesserungen sind für sie schon wichtig. Die Verbindung zu ihrem Bruder ist ziemlich eng, sie passt auf ihn auf und übernimmt die Beschützerposition. Joshua denkt, dass ihr derzeitiges Leben ein riesiges Abenteuer ist. Er vergleicht vieles eher mit einem Spiel und begreift nicht immer den Ernst der Lage, aber woher sollte er es besser kennen, ist er doch auch der Jüngste in dieser Gruppe.
Das Autorenduo gibt sich alle Mühe, den Thriller spannend, abwechslungsreich und auch ereignisreich zu gestalten. Viele actionreiche und spannende Szenen werden eingebaut, dennoch konnte meiner Einsicht nach die Spannung nicht vollständig aufrecht erhalten werden. Es gab sogar Szenen, da war ich von der Story zeitweise etwas genervt. Teilweise auch durch die verschiedenen Handlungsstränge. Diese sollten zusätzliche Spannung erzeugen, aber für mich waren sie besonders zu Beginn eher verwirrend und haben den Lesefluss gestört. Besonders die Sequenzen aus dem Bundestag habe ich als störend empfunden. Sie konnten mich nicht richtig packen und für mich waren sie auch nicht vielseitig geschrieben, mir hat der Zusammenhang zu der Haupthandlung gefehlt. Die Einführung der neuen Charaktere war eher verwirrend. Es war nicht sofort erkennbar, wie sie in die Story passen. Lange ist der Zusammenhang zwischen den einzelnen Handlungssträngen eher nebulös. Man tappt als Leser recht lange im Dunkeln und mir persönlich hat dies nicht so ganz gefallen. Es gab ein paar Andeutungen, die man nicht richtig einordnen konnte. Und dann gibt es auch noch die Perspektive aus der Vergangenheit, welcher im Tagebuchstil erzählt wird. Im Verlauf der Handlung wird erkennbar, wie all diese Geschichten zusammenhängen und welchen Einfluss die Vergangenheit auf das aktuelle Geschehen hat – doch man muss recht lange durchhalten und die Zähne zusammenbeißen.
Zu Beginn klingt es wie ein wilder Survival- Trip von dem Trio, wie diese Gruppe in der Wildnis das Überleben trainiert oder eine Art Camping- Urlaub der anderen Art macht. Auch verschiedene Verschwörungstheorien werden in die Handlung eingebaut. Auch die Pepper sind ein wesentlicher Teil dieses Buches. Für mich wirkte es teilweise ein bisschen überladen oder auch überspitzt. Diese Thematik konnte mich leider nicht vollständig überzeugen. Später stellt sich heraus, dass die Drei auf der Flucht sind und nur langsam erfährt man, welche Gründe dieser Lebensumstand hat. Mich persönlich konnte die Auflösung nicht komplett überzeugen. Auch der Showdown konnte mich nicht restlos begeistern. Dies wirkte auf mich überladen und auch teilweise unrealistisch.

Insgesamt konnte mich das Autorenduo Klüpfel und Kobr mit ihrem Thriller „Draussen“ nicht vollständig überzeugen. Es gab interessante Ansätze, aber teilweise auch gewisse Längen, sodass ich das Buch nicht immer vollkommen genießen konnte. Die Charaktere haben mich hier bei Laune gehalten, die Story konnte die Spannung leider nicht über die gesamte Länge halten. Daher kann ich leider nur 3 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 02.07.2020

Stolen

Stolen 1: Verwoben in Liebe
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Das neuste Werk aus der Feder von Emily Bold mit dem Titel „Stolen 1- Verwoben in Liebe“ ist ein fantastisches und zugleich romantisches Jugendbuch. Dieses Werk stellt einen Reihenauftakt dar, indem die ...

Das neuste Werk aus der Feder von Emily Bold mit dem Titel „Stolen 1- Verwoben in Liebe“ ist ein fantastisches und zugleich romantisches Jugendbuch. Dieses Werk stellt einen Reihenauftakt dar, indem die Geschichte rund um Abigail Woods und die Tremblay Brüder Tristan und Bastian erzählt wird.

Klappentext:
Wenn der erste Junge, den du küsst, deine Seele stehlen will, dann läuft etwas gewaltig schief. So wie bei Abby Woods. Sie hat schon viele Fehler begangen. Diese haben sie nach Darkenhall geführt, eine Londoner Schule, die sich rühmt, auch aus den unbezähmbarsten Schülern bessere Menschen zu machen. Als sie dort dem charismatischen Tristan und seinem geheimnisvollen Bruder Bastian begegnet, begeht sie einen noch viel größeren Fehler. Sie stiehlt Bastians Ring, nicht ahnend, welche Kraft sie damit entfesselt. Denn die Tremblays sind keine gewöhnlichen Schüler, und der Ring kein einfaches Schmuckstück. Abby gerät in große Gefahr und sie muss erkennen: Einen Tremblay küsst man nicht.

„Stolen – Verwoben in Liebe“ war nicht mein erstes Buch von dieser Autorin. Ich hatte von Emily Bold bereits „Silberschwingen – Erbin des Lichts“ gelesen, welches mich jedoch nicht vollständig überzeugen konnte. Dennoch wollte ich der Autorin eine weitere Chance geben und habe mich an dieses Buch herangewagt.
Wie ich es bereits aus „Silberschwingen“ kannte, war auch dieses Mal der Schreibstil von Bold sehr angenehm. Durch seine jugendliche und leichte Art hat sich auch dieses Buch flüssig lesen lassen und man konnte vollkommen in diese Welt rund um die Schule Darkenhall mitsamt seiner Bewohner eintauchen.
Dieses Jugendbuch wird größtenteils aus der Ich- Perspektive von der Protagonistin Abigail Woods, genannt Abby, erzählt. Dadurch bekommt man einen intensiven Einblick in ihre Gedankengänge und Beweggründe, wie sie mit ihrem Leben und auch den Ereignissen hadert. Auch bekommt man hierdurch einen recht guten Einblick in das Geschehen. Ich finde es gut, dass man einen solch umfangreichen Einblick in das Seelenleben von Abby bekommt, kann man dadurch ihre Handlungen besser verstehen. Es gibt aber auch kurze Passagen, in denen nicht die Ich- Perspektive verwendet wird. In diesen wird das Geschehen aus der Sicht der männlichen Protagonisten beleuchtet – die Handlungen von Bastian oder auch Tristan. Dadurch bleibt man bei der Handlung immer auf den Laufenden und kann auch ihre Motivationen besser verstehen.
Abby ist in diesem Buch die weibliche Protagonistin, ihre Geschichte steht definitiv im Vordergrund. Sie ist ein Teenager und zieht dabei Probleme magisch an. Sie hat einen tragischen Schicksalsschlag erleiden müssen, ihre Eltern sind bei einem Unfall ums Leben gekommen. Seitdem lebt sie bei Pflegefamilien und hat das Gefühl, dass sie alle verlassen, fühlt sich nirgends zu Hause oder auch geliebt. Der männliche Gegenpart sind die Tremblay Brüder Tristan und Bastian. Tristan ist der jüngere Bruder und geht in dieselbe Klasse. Bastian ist der ältere von beiden und bietet einen Anti- Aggression- Kurs in dieser Schule an, hat daher auch engen Kontakt zu den Schülern von Darkenhall. Die Familiengeschichte ist wesentlich für die Handlung. Die Tremblays haben ein magisches Erbe, welches sie beschützen und sie zu etwas Besonderen macht. Die Grundidee mit den Ringhütern oder auch die Idee mit den Weben und auch die Geschichte dahinter haben mir persönlich ganz gut gefallen, auch wenn sie nichts Neues sind. Dennoch hätte ich mir einfach mehr Hintergrundwissen gewünscht. Es werden diverse Andeutungen gemacht, ein paar Informationshappen werden dem Leser gegönnt, aber leider auch nicht mehr. Ich hoffe einfach, dass die Vergangenheit und auch die Besonderheiten von diesem Familienerbe in Verlaufe der Trilogie noch weiter beleuchtet werden.
Es gibt in „Stolen“ durchaus spannende Aspekte. Allein Abby – man fragt sich, warum sie so anders ist. Auch werden zu ihrem Leben und ihrer kriminellen Vergangenheit oder auch ihr Talent, Probleme quasi magisch anzuziehen immer wieder Andeutungen gemacht, sodass man einfach mehr erfahren möchte. Oder auch die Geschichte rund um die Ringhüter und was man mit diesen Ringen bewerkstelligen kann, was es mit ihnen Besonders auf sich hat. Doch meiner Meinung nach wird der spannende Part des Buches durch die teilweise tragische Lovestory überdeckt. Mir persönlich war diese zu aufdringlich, stand im Vordergrund. Das Gefühlschaos von Abby ist der wesentliche Teil der Handlung, sehr umfangreich wird die Gefühlswelt des Teenagers behandelt. Dadurch plätschert die Geschichte teilweise dahin oder bewegt sich nicht von der Stelle, weil eine intensive Beleuchtung der emotionalen Ebene wichtiger ist. Auch die Anziehung zwischen den zwei Protagonisten wird ausführlich beschrieben und auch, warum sie mit dieser hadern. Ich fand es schade, dass die Spannung zu Gunsten der Liebesgeschichte größtenteils auf der Strecke bleibt. Hier hätte ich mir eine andere Gewichtung gewünscht.
Der spannende Cliffhanger tröstete mich etwas über die Story des Buches hinweg, steht hier die Handlung und der weiterer Verlauf der Story doch wieder mehr im Vordergrund.

Die Autorin Emily Bold hat mit “Stolen 1- Verwoben in Liebe“ ein romantisches Jugendbuch mit fantastischen Elementen geschrieben. Doch zu meinem Bedauern lag der Fokus in diesem Reihenauftakt zu sehr auf der Lovestory und dem Gefühlschaos der Protagonisten. Darunter hat die Spannung gelitten. Daher möchte ich 3 Sterne vergeben. Wer ein leichtes Jugendbuch mit tragischer Liebesgeschichte und fantastischen Elementen lesen will, wird mit diesem Buch vielleicht mehr Freude haben.

Veröffentlicht am 11.05.2020

Der dunkle Garten

Der dunkle Garten
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Die bekannte Autorin Tana Fench, welche vor allem durch ihre Kriminalromane bekannt wurde, hat mit „Der dunkle Garten“ ein etwas anderes Werk geschrieben. Dieses Buch ist ein Einzelband und kann daher ...

Die bekannte Autorin Tana Fench, welche vor allem durch ihre Kriminalromane bekannt wurde, hat mit „Der dunkle Garten“ ein etwas anderes Werk geschrieben. Dieses Buch ist ein Einzelband und kann daher ohne Vorkenntnisse aus ihren bisherigen Büchern gelesen werden.

Klappentext:
Toby Hennessy, 28, führt ein unbeschwertes Leben in Dublin. Bis er eines Nachts in seiner Wohnung brutal zusammengeschlagen wird. Toby überlebt nur knapp, kann sich nicht mehr auf seine Erinnerungen verlassen. Er flüchtet sich in das »Efeuhaus« – das alte Anwesen der Familie, wo er sich um seinen sterbenden Onkel Hugo kümmern soll. Doch der dunkle Garten des Hauses birgt ein schreckliches Geheimnis.

„Der dunkle Garten“ ist ein Roman, der laut dem Klappentext andere Erwartungen in mir geschürt hat, als es dann schließlich geliefert hat.
Der Schreibstil von der Autorin Tana French ist gewöhnungsbedürftig. Es gibt viele Schachtelsätze oder auch Sätze, welche mehrere Zeilen andauern. Dann gibt es auf der anderen Seite viele Sätze, welche nur aus wenigen Worten bestehen. Dabei wird teilweise sehr ins Detail gegangen, die vielen Informationen muss man erst einmal sortieren. Man muss lernen, diese zu selektieren, welche wichtig sind und welche davon nur nettes Beiwerk. Aber dann schafft es Tana French auch gekonnt, Bilder entstehen zu lassen und baut dabei einen vielseitigen Roman auf. Hat man sich erst einmal an den Schreibstil gewöhnt, dann lässt sich dieses Buch flüssig lesen und entwickelt dabei eine gewisse Sogwirkung. Man wird immer tiefer in die Ereignisse hereingezogen und will die Geheimnisse zusammen mit den Charakteren aufdecken.
Das Buch entwickelt sich recht langsam. Es benötigt einige Seiten, um in Fahrt zu kommen. Am Anfang startet die Geschichte nur langsam, man lernt dabei den Ich- Erzähler Toby und sein bisheriges Leben kennen. Toby ist seiner eigenen Meinung nach ein richtiges Glückskind, er hat ein gutes und leichtes Leben. Er hat einen guten Job, indem er zufrieden ist und in dem er sich Aufstiegschancen erhofft. Außerdem hat er eine wirklich gute und verständnisvolle Freundin und enge Freunde, mit denen er zu gerne seine Freizeit verbringt. Meiner Meinung nach wirkt Toby zu Beginn ziemlich versnobt. Er fühlt sich überlegen und denkt, er kann diverse Dinge machen, ohne schwerwiegende Konsequenzen fürchten zu müssen. Er selbst scheint von sich zu denken, dass er eine Art Held ist – sowohl im Berufsleben als auch im privaten Sektor. Dieser erste Eindruck machte ihn in meinen Augen nicht direkt sympathisch. Nach einem alkoholschweren Abend mit zwei seiner besten Freunde wird in seiner Wohnung eingebrochen. Toby erleidet schwere körperliche und auch seelische Schmerzen. Seine Art und Weise, wie er mit seinem neuen Leben umgeht, war mir persönlich auch nicht richtig sympathisch. Im Verlauf der Handlung zieht er mit seiner Freundin bei seinem schwer erkrankten Onkel ins Haus und hilft ihm bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben. Aber auch Toby lernt dabei, mit seinen Problemen zu leben. Die Geschichte plätschert so langsam dahin. Es gibt viele ruhige und auch stille Passagen. Das hat aber den Vorteil, dass man die Charaktere besser kennen lernt.
Der Roman besticht durch seine facettenreiche Art. Zum einen bekommt man einen guten und vielseitigen Einblick in die Psyche der Protagonisten. Man lernt sie im Verlauf der Handlung gut kennen, bekommt dabei jedoch immer wieder neue Seiten oder auch Geschichten aus der Vergangenheit präsentiert, diese sind gut ausgearbeitet und bestechen durch seine Vielseitigkeit. Im späteren Verlauf entwickelt sich dieses Buch zu einem richtigen Pageturner – ein dunkles Geheimnis soll aufgedeckt werden. Viele vergangene Taten werden aufgedeckt. Dabei gibt es einige unerwartete Wendungen, welche einen wirklich überraschen können, ein paar weitere Wendungen kann man vorhersehen, dennoch hat es mir Spaß gemacht, die genauen Umstände zu entdecken.
„Der dunkle Garten“ wird aus der Sicht des Ich- Erzählers Toby berichtet. Durch den Überfall auf seine Wohnung hat Toby leider Probleme mit seinen Erinnerungen. Dies hat zur Folge, dass man auch als Leser nicht genau weiß, was davon wahr ist oder wem man vertrauen kann – weil der Erzähler dies ebenfalls nicht mehr weiß.
Leider muss ich zugeben, dass mir keiner der Protagonisten wirklich sympathisch geworden ist. Zu Beginn war mir Toby zu Ich- bezogen, zu überheblich, er dachte, ihm gehört die Welt. Später versinkt er in seinem neuen Leben, vergräbt sich und dennoch sind ihm seine Mitmenschen größtenteils egal. Auch sein Cousin Leon oder seine Cousine Susanna konnten mein Herz nicht wirklich erwärmen. Einzig der Onkel Hugo hatte sympathische Züge, doch je mehr man über ihn erfährt, umso mehr verblasst auch dies.
Dies ist kein typischer Kriminalroman. Zu Beginn plätschert die Geschichte nur dahin, das Hauptaugenmerk liegt auf der Entwicklung und auch auf die Psyche der Charaktere. Erst am Ende des Buches geht alles Schlag auf Schlag, es wird immer spannender. Ich musste mich durch die ersten Seiten kämpfen, und diese Phase dauert schon mehr als einhundert Seiten. Doch ich finde, es hat sich gelohnt, durchzuhalten. Ein wirklich vielseitiger Roman, der sich langsam aber stetig entwickelt.
Ein weiterer Kritikpunkt von meiner Seite ist, dass es viele Passagen gibt, in denen Alkohol oder auch Drogen konsumiert wird. Teilweise wird vor allem der Drogenmissbrauch verharmlost, was mir persönlich negativ aufgefallen ist.

Insgesamt konnte mich Tana French mit ihrem Roman „Der dunkle Garten“ nicht vollständig überzeugen. Zu Beginn entwickelt sich die Geschichte recht langsam, auch sind mir die Protagonisten nicht wirklich sympathisch geworden, sodass ich keinen direkten Bezug oder eine Bindung zu den Charakteren aufbauen konnte. Doch später entwickelt sich eine Art Sogwirkung, ich wollte nur zu gerne wissen, was für ein Geheimnis behütet werden muss und welche Umstände dazu geführt haben. Diese Umstände haben dazu geführt, dass mich dieses Werk nicht vollständig überzeugen konnte. Ich möchte 3 Sterne für dieses Buch vergeben.

Veröffentlicht am 22.03.2020

Priest of Bones

Priest of Bones
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Das Fantasy- Buch „Priest of Bones – Der Kampf um den Rosenthron“ aus der Feder von Peter McLean ist der Auftakt einer Reihe, sodass es sich gut ohne Vorkenntnisse lesen lässt.

Klappentext:
Soldaten, ...

Das Fantasy- Buch „Priest of Bones – Der Kampf um den Rosenthron“ aus der Feder von Peter McLean ist der Auftakt einer Reihe, sodass es sich gut ohne Vorkenntnisse lesen lässt.

Klappentext:
Soldaten, Gangster, Magier… in den dunklen Gassen der Stadt wird darum gekämpft, wer in den Spelunken, Bordellen und Tempeln des Glückspiels das Sagen hat. Der Soldatenpriester Tomas Piety und seine Leute haben ein einfaches Ziel, sie wollen Alles, und das jetzt.
Der Krieg ist aus, aber die Probleme scheinen erst richtig anzufangen. Der Armeepriester Tomas kehrt mit seinen Soldaten und seiner Stellvertreterin Bloody Anne zurück nach Ellinburg. Aber die Stadt hat sich verändert, sein Imperium besteht nicht mehr. Längst haben andere Kriminelle die Kontrolle über die Gasthäuser, Bordelle und das Glücksspiel übernommen und ein dichtes Netz von Spitzeln geschaffen. Aber Tomas will sich zurückholen, was einst ihm gehörte. Er baut eine Gang auf, die an Gewitztheit und Schlagkraft nicht zu übertreffen ist. Und dann ist da noch Billy the Kid, ein Junge, der von der Göttin berührt ist und über beängstigende magische Fähigkeiten verfügt.

Das vorliegende Buch wird von Seiten des Verlages groß angepriesen und mit diversen bekannten Autoren in der Fantasy- Branche verglichen. Leider wird dieser Vergleich „Priest of Bones“ nicht ganz gerecht, denn meiner Meinung nach kann dieses Werk nicht mit den bekannten Fantasygrößen mithalten.
Der Schreibstil von McLean ist recht einfach. Er ist direkt und deftig. Dieser Erzählstil passt zum Inhalt des Buches, dennoch war er mir persönlich ein bisschen zu einfach gehalten. Es gibt eigentlich so gut wie keine Beschreibungen der Szenen, es wird gerade weg geschrieben – ohne Schnörksel oder Verschönerungen. Leider gibt es in diesem Buch auch einige Wiederholungen. Diese waren teilweise etwas störend. Es wurden keine komplexen Zusammenhänge wiederholt, damit der Leser dies besser in Erinnerung hat. Diverse Lebenseinstellungen wurden immer wieder ins Gedächtnis gerufen, sie werden eher wie eine Art Mantra ständig vorgesagt.
Die Handlung ist ebenfalls recht einfach gehalten, mir hat es etwas an Komplexität gemangelt, auch die Welt ist nicht wirklich ausgearbeitet. Der Inhalt wird im Grunde im Klappentext wiedergegeben. Tomas Piety kehrt mit seiner Truppe aus dem Krieg zurück. Zusammen lassen sie sich in seiner Heimatstadt nieder und wollen sein Viertel, in dem Tomas gewohnt hat, wieder erobern. Es erinnert stark an eine Mafia- Geschichte. Mehr Handlung hat dieses Buch eigentlich nicht, wenn man die Haupthandlung zusammenfasst. Gespickt wird das Buch durch diverse Einzelheiten und Bandenrivalitäten. Das Buch wird dominiert von Kriminalität der beiden wesentlichen Banden. Man liest hauptsächlich etwas über den Bandenkrieg, wie dieser ausartet, welche Bereiche oder auch Gebäude und Menschen betroffen sind.
Die Hauptcharaktere sind Soldaten, die einen Krieg überlebt haben. Zusammen kämpfen sie um die Stadtbereiche von Ellinburg, in dem Tomas und sein Bruder Jochan groß geworden sind. Viele Szenen sind brutal oder auch blutig. Einiges wird detailliert beschrieben und nicht selten führen diese Kampfszenen zu Verletzungen oder sogar zum Tod einiger Beteiligten. Daher ist es nicht verwunderlich, dass nicht selten Blut fließt und der Leser bekommt dies teilweise recht detailliert zu lesen und muss die Folgen solcher Auseinandersetzungen aus erster Hand erfahren. Daher ist dieses Buch nichts für Zartbesaitete.
Der Hauptcharakter Tomas Piety hat in einem Krieg als Soldat gekämpft. Dieser ist nun beendet und zusammen mit seiner Gruppe gehen sie in seine Heimatstadt. Vor dem Krieg war er ein Bandenchef. Und zusammen mit seinen Leuten wollen sie diese Position wieder zurückerobern. Sie erkämpfen sich seine Gebäude Stück für Stück zurück, müssen kleine Niederlagen einstecken, machen aber große Erfolge. Tomas ist Kopf der Bande und übt dabei auch weiter seine Position als Priester aus, indem er seinen Leuten die Beichte abnimmt. Seine Machtposition im Viertel wird gestärkt und er festigt seine Position als Kopf der Bande. Es wird hauptsächlich aus seiner Sicht erzählt und somit bekommt man einen Einblick in seine strategischen Gedankengänge. Auch lernt man seine Truppe dabei immer besser kennen, ein harter Kern festigt sich im Laufe der Geschichte. Auch bekommt man bei diesen einen Einblick in ihre Vergangenheit, was sie vor dem Krieg gemacht haben. Sie wirkten auf mich zum Teil recht realistisch und plastisch, waren nicht so stereotypisch. Dennoch ist mir kein Charakter ans Herz gewachsen, auch wenn der ein oder andere Charakter recht interessant gezeichnet wurde.
Der Einstieg ist mir persönlich nicht leicht gefallen. Man lernt die Gruppe rund um Tomas Piety kennen. Dabei muss man die einzelnen Persönlichkeiten erst einmal auseinander halten. Ich fand dies etwas holprig, ist der bekannte Funke nicht sofort übergesprungen. Meiner Meinung nach waren eigentlich die letzten einhundert Seiten spannend und haben mich in ihren Bann gezogen, die vorherigen Seiten waren eigentlich nur eine Vorgeschichte hierfür, die teilweise so vor sich dahin geplätschert ist.
Was ich leider bemängelt möchte, ist der Mangel an Fantasy- Elementen. Es gibt ein paar wenige Szenen, in denen magiebegabte Menschen eine Rolle spielen. Auch wird kurz angedeutet, welche Klassen an Magier es gibt. Manche dürfen dies offiziell ausüben, wurden darin unterrichtet und sind hoch angesehen. Andere üben dies illegal aus und sind teilweise gefürchtet. Aber große Erklärungen sucht man hier vergeblich. Auch sind diese magischen Szenen selten und nehmen dann auch nicht viel Raum aus. Hier wird einfach nichts aus der Magie selber gemacht. Potential wird verschenkt und ohne diese zwei, drei Szenen wäre es definitiv kein Fantasy- Buch. Auch möchte ich erwähnen, dass man dem im Titel erwähnten Rosenthron leider vergeblich sucht.

Insgesamt konnte mich der Autor Peter McLean mit seinem Werk „Priest of Bones – Der Kampf um den Rosenthron“ nicht wirklich in seinen Bann ziehen. Es ist ein recht einfach gehaltenes, kampfreiches Buch mit nur wenigen Fantasy- Elementen. „Priest of Bones“ hat seine starken Momente, auch wenn man diese teilweise etwas suchen muss. Daher möchte ich 3 Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 09.12.2019

Bloodmage

Bloodmage
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Der Fantasy- Roman aus der Feder von Stephen Aryan mit dem Titel „Bloodmage – Tage des Krieges 2“ ist die Fortsetzung von „Battlemage“ und damit der Mittelteil einer Trilogie. Hierbei ist es zwingend erforderlich, ...

Der Fantasy- Roman aus der Feder von Stephen Aryan mit dem Titel „Bloodmage – Tage des Krieges 2“ ist die Fortsetzung von „Battlemage“ und damit der Mittelteil einer Trilogie. Hierbei ist es zwingend erforderlich, dass man bereits den Vorgänger gelesen hat, damit einem die Zusammenhänge besser klar werden.

Klappentext:
Der irre König Taikon wurde besiegt und der Westen befreit. Doch das Reich hat sich noch lange nicht vom Krieg erholt. Furcht und Misstrauen spalten die Völker; Magier werden aus Angst vor ihren Kräften ausgestoßen und verachtet. Die junge Königin Talandra steht vor der scheinbar unmöglichen Aufgabe, die Völker zu vereinen und das Reich zusammenzuhalten. Als die Stadt Perizzi von einer grausamen Mordserie erschüttert wird, prallen Wächter, Spione und Mörder aufeinander und drohen, die Stadt in einem Blutbad versinken zu lassen. Voller Intrigen, blutiger Schlachten und kraftvoller Magieausbrüche wird das epische Abenteuer um die Tage des Krieges in »Bloodmage« fortgesetzt.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass dies mein erstes Buch von dem Autor Stephen Aryan war. Dies war eher Schuld des Covers, welches mich gereizt hat, dieses Buch zu lesen. Dabei habe ich jedoch nicht gleich bemerkt, dass „Bloodmage“ der zweite Teil einer Trilogie ist. Dies spricht einerseits für das Cover an sich. Jedoch war auf dem E-Book- Cover nicht gleich erkennbar, dass der Untertitel auf eine Trilogie hindeutet.
Da ich leider kein Vorwissen aus dem ersten Band „Battlemage“ hatte, habe ich mich zu Beginn des Buches leider recht schwer getan. Ich hatte Schwierigkeiten die Zusammenhänge und Beziehungen zwischen den einzelnen Charakteren vollständig zu verstehen. Musste oftmals überlegen, wer diese Person denn nun eigentlich war und was seine Beweggründe sind. Die unterschiedlichen Erzählstränge haben es mir hierbei nicht leider gemacht.
Der Schreibstil von Aryan ist recht angenehm, sodass sich das Buch im Grunde flüssig lesen lässt. Dass ich für dieses Werk so lange gebraucht habe, und so meine Schwierigkeiten damit hatte, lag nicht am Schreibstil des Autors. Er schafft es gekonnt, dass eine gelungene Atmosphäre geschaffen wird. Und auch das Worldbuilding fand ich recht ansprechend. Vielseitige Wesen kommen in dieser vor, manche Rassen sind recht spektakulär und interessant, zu gerne habe ich über diese und ihre Eigenarten gelesen. Aber auch die einzelnen Länder mit ihren Traditionen fand ich ansprechend. Mir persönlich kam dies sogar etwas zu kurz, hier hätte ich mir ein paar Details mehr gut vorstellen können. Das Magiesystem fand ich ebenfalls gelungen. Es wird jedoch nicht recht eindringlich beschrieben, vieles wird nur angedeutet oder gar nicht richtig erklärt. Das Ende von „Bloodmage“ lässt mich aber vermuten, dass dies im dritten Band aufgeholt wird und mehr Informationen zu dem Magiesystem folgen werden.
„Bloodmage“ hat viele spannende Passagen, actionreiche Szenen und einen Spannungsbogen, welcher konsequent aufrechterhalten wird – und dies auf recht vielseitige Arten. Wendungen werden eingebaut und man erfährt immer mehr über die mysteriösen Taten, welche in der Stadt vor sich gehen. So langsam lernt man diese Welt immer besser kennen und wie die Regeln in dieser so sind. Das Buch erinnert so ein bisschen einer Ermittlung in einem magischen Krimifall, mit spannenden Wendungen und Rätsel, welche gelöst werden müssen. Immer mehr werden einem die Zusammenhänge klar und so langsam versteht man, wie all diese Taten zusammenhängen könnten. Erst recht spät habe ich das große Ganze vollständig verstanden. Ob dies daran liegt, dass ich mit dem Mittelteil einer Trilogie angefangen habe, kann ich leider nicht beurteilen.
Dennoch musste ich mich teilweise durch die Seiten kämpfen. Ich tat mich schwer, mich in dieser Welt zurechtzufinden. Auch habe ich keinen direkten Draht zu den einzelnen Charakteren gefunden. Keinem Protagonisten habe ich mich verbunden gefühlt oder habe mit ihm mitgefiebert, sodass ich an den Seiten geklebt hätte.
Es wäre sinnvoll gewesen, diese Reihe in der richtigen Reihenfolge zu lesen, was ich jedoch leider verpasst habe. Daher habe ich mich mit diesem Fantasybuch etwas schwer getan, der Einstieg in dieses Werk ist mir nicht leicht gefallen, lange habe ich gebraucht, um einen Zugang zu der Geschichte zu finden.

„Bloodmage – Tage des Krieges 2“ aus der Feder von Stephen Aryan ist der Mittelteil einer Trilogie. Hierbei ist es sinnvoll, dass man bereits den Vorgänger „Battlemage“ gelesen hat. Leider habe ich dies nicht gleich gewusst, dass dieses Buch der zweite Teil ist. Daher ist es mir recht schwer gefallen, Zugang zu diesem Buch zu finden. Teilweise ist es mir echt schwer gefallen, dieses Werk weiterzulesen, ich konnte keine wirkliche Verbindung zu diesem aufbauen. Leider ist dies mein persönliches Verschulden. Dennoch kann ich für dieses Buch nur 3 Sterne vergeben. Ich hoffe, dass andere mehr Freude an diesem Buch haben, wenn sie sich an die richtige Reihenfolge halten und nicht beim zweiten Band anfangen.

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