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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.09.2021

Ein guter aber durchschnittlicher Roman

One Last Dance
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Rezensionsexemplar

INHALT

Die 22-jährige Gillian wollte nie etwas anderes als Tänzerin werden. Doch das Leben kam ihr und ihrem Traum dazwischen. Gillian muss ihren kranken Vater als Rektorin der renommierten ...

Rezensionsexemplar

INHALT

Die 22-jährige Gillian wollte nie etwas anderes als Tänzerin werden. Doch das Leben kam ihr und ihrem Traum dazwischen. Gillian muss ihren kranken Vater als Rektorin der renommierten New York Music & Stage Academy vertreten. Es scheint vorgezeichnet, was für ein Leben sie führen wird und für ihren Traum ist kein Platz mehr. Als sie den jungen Streetdancer Jaz kennenlernt wird ihr schmerzlich bewusst, welche Leichtigkeit das Tanzen mit sich bringen kann und langsam wird Gillian klar, dass es nie zu spät ist, seine Träume zu verwirklichen…

Als NetGalley verkündete, dass sie ab sofort auch Hörbücher als Rezensionsexemplare anbieten würden, war ich sofort interessiert. Ich höre sehr gerne neben der Hausarbeit oder dem Sport Hörbücher und versinke damit liebend gerne in völlig neue Welten. Deshalb habe ich das Angebot direkt genutzt und „One Last Dance“ angefragt. Herzlichen Dank für das bereitstellen des Hörbuches!

Nicole Böhm als Autorin kenne ich schon sehr lange. Ihre Urban Fantasy Reihe rund um die Seelenwächter hat mich sehr lange begleitet und war, gerade während meiner Blog-Anfänge, ein regelmäßiger Begleiter. Ihr Ausflug in das New Adult Genre habe ich also gespannt verfolgt, allerdings noch keine Zeit dazu gehabt, mir ein Buch davon näher anzuschauen. Da ich Nicoles Schreibstil wirklich toll finde, war es letztlich wirklich nur eine Frage der Zeit, bis die „One Last“-Reihe in meine Regale einziehen.

In der „One Last“-Reihe steht die New York Music & Stage Academy, kurz NYMSA, im Vordergrund. Es geht um Tänzerinnen, Schauspielerinnen und Sängerinnen. Etwas, das ich selbst unfassbar spannend und interessant finde. Noch dazu verarbeitet Nicole Böhm in dieser Geschichte auch eigene Erfahrungen, denn sie selbst hat an einer renommierten New Yorker Academy Musical studiert. Sie kennt sich aus in diesem Gebiet, hat dort selbst vieles erlebt und kann im Prinzip aus erster Hand davon erzählen. Und genau das habe ich auch während des hörens von „One Last Dance“ gespürt. Nicole lebt für diese Thematik, für die Schule und für das Leben dort. Man merkt einfach, dass es ihr wichtig ist und sie involviert ist bzw. war. Und das war einfach wundervoll. Ihr Schreibstil ließ sich auch durch die Sprecherinnen wunderbar genießen. Durch die beiden unterschiedlichen Stimmen wurden mir auch die Charaktere sehr viel näher gebracht. In manchen Situationen hatte ich regelrecht das Gefühl, dass sie direkt im Nebenraum standen und sich unterhielten. Es war wirklich toll und die Vertonung ist sehr gelungen. Beide, sowohl Chantal Busse als auch Ben Hofmann haben einen wirklich tollen Job gemacht. Ich kann euch beide nur ans Herz legen und werde die Augen nach anderen Projekten von ihnen offen halten.

Die Handlung von „One Last Dance“ war für mich allerdings nicht ganz so toll, wie das Setting und die Sprecher*innen. Irgendwie war es teilweise recht anstrengend den Alltag von Gillian und auch das Leben von Jaz zu verfolgen. Sie ist unfassbar reich, ihr Vater einer der berühmtesten Schauspieler überhaupt und leider erkrankte er an Krebs. Gillian ist gezwungen die NYMSA zu leiten. Mit gerade einmal 22 Jahren. Zunächst war mir nicht klar, dass Gillian derart jung ist. Ich musste es nachschauen und habe ihr Alter mit einem Stirnrunzeln wahrgenommen. Für mich hat sie sich viel Älter angehört bzw. angefühlt. All diese Verantwortung ohne jegliche Vorbereitung? Kaum vorstellbar. Noch dazu, wenn sie doch eigentlich den Traum als Tänzerin verfolgen wollte, wie der Klappentext suggerierte. Diesen Traum hat sie jedoch schon sehr viele Jahre zuvor begraben und ich weiß ehrlich gesagt auch nicht so genau, was sie vor der Erkrankung ihres Vaters gemacht hat. Diese Lücke könnte eventuell der erste Teil der Reihe „One Last Song“ beantworten, den ich allerdings nicht gelesen habe. Gerade am Anfang hätte mir das vielleicht geholfen, mich etwas schneller zurecht zu finden. Doch im großen und ganzen kann ich sagen, dass die Bücher durchaus unabhängig voneinander gelesen werden können.
Gillian ist eigentlich eine sympathische junge Frau, sie kämpft zwar mit den Widrigkeiten, die vor allem das alte Gebäude der NYMSA darstellen, kommt jedoch alles in allem ganz gut damit zurecht. Sie weiß, wie sie Autorität ausstrahlen kann, lässt dies ihre Angestellten aber nicht allzu deutlich spüren. Gerade deshalb hätte ich sie mir etwas älter gewünscht. Sie wirkt so reif, klar und fokussiert. Wenn ich auf mein 22-jähriges-Ich zurückblicke, dann wäre ich angesichts all dieses Drucks und Stresses definitiv zusammengeklappt. Ich weiß nicht, ob ich einfach zu naiv dafür gewesen wäre aber für mich hätte sich die Geschichte definitiv realistischer angefühlt, währe Gillian näher an der 30 als an der 20.
Als sie Jaz kennenlernt spüren direkt die Funken. Sie ist fasziniert von ihm als Tänzer. Er bewegt sich mit solch einer Leichtigkeit und einer Freude, dass sie nicht anders kann, als hinzuschauen. Durch Zufall begegnen sie sich wieder und ein Ereignis auf der Straße schafft so etwas wie eine Verbundenheit zwischen den beiden. Sie treffen immer wieder aufeinander und langsam werden sie vertraut miteinander. Hier hat mir jedoch irgendwie das Verständnis von Gillian für Jaz gefehlt. Sie möchte ihn fast schon gewaltsam in ihre Welt zerren, was er nur langsam und vorsichtig zulässt. Sie wirkt überhaupt nicht so, als hätte sie dafür Verständnis. Als wäre es selbstverständlich jemandem fremdes so viel Vertrauen entgegen zu bringen. In ihrer privilegierten Position ist dies vielleicht eher möglich, doch Jaz hat fast sein ganzes Leben auf der Straße verbracht. Wenn er der falschen Person vertraut, könnte das sehr gefährlich für sein Leben sein und da ist es doch klar, dass er sich nur sehr langsam und vorsichtig öffnet.

Jaz ist ein sehr angenehmer Charakter. Er ist zurückhaltend, fast schon als schüchtern zu beschreiben und das hat mir irgendwie sehr gefallen. Er weiß was er kann und was er hat und ihm ist überdeutlich bewusst, was er alles zu verlieren hat. Für ihn ist das Leben ein stetiger Drahtseilakt zwischen überleben und tanzen. Durch das Tanzen wird sein Überleben gesichert, denn nur mit seinen Auftritten, kann er genügend Geld zusammenkratzen um einigermaßen über die Runden zu kommen.
Gillian und ihre Welt sind für ihn wie ein Traum, dem er sich nicht einfach so hingeben kann und will, denn sollte dieser Traum plötzlich platzen, dann hätte er nichts mehr. Und das ist Jaz immer wieder überdeutlich bewusst. Gerade diese vorsichtige und ruhige Art fand ich toll. Jaz wirkt nicht gekünstelt, sondern echt und greifbar. Ich konnte seine Handlungen immer nachvollziehen und habe gerne aus seiner Sicht gehört, wie er die Dinge wahrnimmt. Ich fand ihn vor allem ab der Mitte der Geschichte sehr viel angenehmer als Gillian, kann es aber nicht hundert pro an etwas festmachen.
Die Liebesgeschichte der beiden entwickelt sich zwar recht langsam und ruhig aber irgendwie konnte ich das nicht so richtig nachverfolgen. Die Gefühle der beiden waren für mich gar nicht greifbar und ich hatte das Gefühl, sie waren bei beiden einfach irgendwann da. Wie mit einem Fingerschnips und dann hatte sich das irgendwie erledigt. Es hat sich einfach nicht richtig echt angefühlt, was ich wirklich schade fand.

Grundsätzlich fand ich die Handlung eher etwas zäh. Vor allem die ständigen Probleme mit dem Gebäude der NYMSA und der noch größeren finanziellen Belastung hat mich eher ermüdet. Letztlich war gerade eines der Probleme doch nur deshalb im Buch, weil es so zu einer Krise zwischen Gillian und Jaz führen konnte, denn sonst hätte es nur wenig Reibungspunkte zwischen den beiden gegeben. Auch die Problematik von der Straße, welche Jaz und seine Clique beschäftigte, fand ich zwar nicht unrealistisch aber zunächst aufgebauscht und dann langweilig abgehandelt. Der große „Knall“ am Ende war viel zu vorhersehbar und die Auflösung wirkte auf mich wie eine Art Notnagel um alles mit einer Person zu verknüpfen. Überhaupt der gesamte Schluss wirkte für mich etwas hektisch und letztlich auch wenig realistisch. Die Ideen von Gillian fand ich grundsätzlich zwar toll aber ich kann mir nur schwer eine realistische Umsetzung dessen vorstellen.

FAZIT

„One Last Dance“ ist für mich ein durchschnittlicher New Adult Roman, der vor allem etwas mehr Spannung gebraucht hätte. Die Handlung ging teilweise sehr langsam und schleppend voran, während vor allem Jaz als männlicher Protagonist unfassbar sympathisch hervorsticht. Gillian als Protagonistin war weniger einfühlsam und hätte in meinen Augen deutlich älter sein müssen. Die Liebesgeschichte der beiden war für mich nicht ganz nachvollziehbar, was schade ist, da ich sie als Paar eigentlich sehr schön zusammen fand. Das Setting der NYMSA fand ich jedoch sehr schön und die Thematik dieser Schule gefällt mir wirklich sehr, deshalb bin ich sicher, dass ich auch die anderen beiden Teile noch lesen werde.

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Veröffentlicht am 14.09.2021

Etwas unrealistisch

Sie weiß von dir
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Rezensionsexemplar

INHALT

Mit dem netten Mann aus der Bar landet Louise beinahe im Bett. Ein paar Tage später ist sie froh, dass es nicht passiert ist, denn David ist ihr neuer Chef. Doch es kommt noch ...

Rezensionsexemplar

INHALT

Mit dem netten Mann aus der Bar landet Louise beinahe im Bett. Ein paar Tage später ist sie froh, dass es nicht passiert ist, denn David ist ihr neuer Chef. Doch es kommt noch schlimmer: er ist verheiratet.
Kurz danach lernt sie durch Zufall eine Frau kennen, die zerbrechliche, verletzliche Adele. Seine Frau. Und entgegen allem werden die beiden Freundinnen. Sehr früh merkt Louise, dass das vielleicht keine gute Idee war, denn nach und nach erfährt sie von Adele erschreckende Details über deren Ehe. Die Lage für Louise wird immer heikler doch sie weiß nicht, wie schlimm es tatsächlich ist. Die Begegnung mit Adele war ganz und gar kein Zufall. Sie hat einen Plan. Einen schrecklichen Plan.

Als die Mail vom Rowohlt Verlag kam, wurde ich direkt vom Klappentext von „Sie weiß von dir“ überzeugt. Ich wusste, dass ich das Buch unbedingt lesen möchte. Außerdem bin ich unglaublich neugierig auf die Umsetzung der Serie zu dem Buch, die diesen Monat auf Netflix erschienen ist. Die werde ich jetzt auf jeden Fall als nächstes schauen.

Die Geschichte ist in drei Teile geteilt und aus der Sicht von Adele und Louise erzählt. Außerdem gibt es bei Adele noch eine Unterteilung in „damals“ und „jetzt“, was sehr spannend aber gleichzeitig irgendwann auch für sehr viel Verwirrung gesorgt hat. Louise lernen wir als eine geschiedene junge Mutter kennen. Sie ist ehrlich und direkt, trinkt gerne mal ein oder zwei Gläser Wein und raucht recht viel. Ihre Art hat mir zu Beginn recht gut gefallen. Sie kümmert sich liebevoll um ihren Sohn, kommt gut mit ihrem Ex-Mann zurecht, trifft sich regelmäßig mit ihrer Freundin Sophie und ist sehr gewissenhaft in ihrem Job. Doch als sie feststellt, dass der nette und attraktive Mann aus dem Pub ihr Chef ist gerät sie für einen Moment in Panik. Die Lage klärt sich jedoch recht schnell, doch da ist es für Louise längst zu spät. Allerdings weiß sie das da noch gar nicht.

Adele ist ein kühler Charakter. Mir ist es bis zum letzten Kapitel nicht gelungen mich richtig in sie hineinzuversetzen. Ihre Art hat mir unfassbare Schwierigkeiten bereitet, denn sie verhält sich auf der einen Seite unglaublich besitzergreifend und auf der anderen Seite ist sehr lange nicht richtig klar, was in dieser Ehe überhaupt los ist. Wer ist der oder die Böse? Was läuft hier wirklich? Für mich war Adele alles andere als eine Sympathieträgerin. Mir wurde nach ca. 150 Seiten klar, dass ich bei ihr und ihrer Erzählweise sehr genau aufpassen musste. Kann ich wirklich glauben was sie mir erzählt? Oder will sie mich in die Irre führen? Vieles an ihr wirkt seltsam und obwohl sie so verletzlich und zart zu sein scheint bemerkt man als Leser, dass sie vielleicht auch gefährlich sein könnte. Gleichzeitig scheint sie über alles genauestens Bescheid zu wissen, ohne dass mir als Leserin klar wurde, wie sie das tatsächlich macht. Ich hatte sehr viele Vermutungen und nichts davon hat sich bewahrheitet. Am Ende des Buches war mir auch klar wieso, denn ganz ehrlich: diese Auflösung hätte niemand jemals erraten oder gar erahnen können und wer etwas anderes behauptet der lügt wie gedruckt.

Die Geschichte hat mich recht lange für sich eingenommen. Ich mag den Schreibstil der Autorin und hatte Spaß daran zu rätseln, was in dieser Erzählung nicht stimmt. Was ich vielleicht übersehen habe. Es hat mich mitgerissen gemeinsam mit Louise langsam Rätsel um Rätsel aufzudecken, doch gleichzeitig hatte ich immer ein seltsames Gefühl. Irgendetwas stimmte da ganz und gar nicht, doch ich konnte einfach nicht identifizieren was es war. Und das hat mich nach der Hälfte des Buches genervt. Nichts ging voran. Als Leserin habe ich keinen Häppchen Information bekommen. Nichts, das mich einer möglichen Lösung näher bringen könnte und nichts, das mich so derart aufs Glatteis führen würde, damit ich am Ende einen Schock erleide. Viel mehr kann ich eigentlich nicht zur Geschichte sagen, denn jedes Wort wäre hier zu viel. Das Buch ist auf der einen Seite sehr packend. Man versucht hinter die Fassade der handelnden Personen zu blicken. Man will alles wissen, um endlich die Wahrheit zu erfahren, doch was, wenn die Wahrheit von jeder Person eine andere Wahrheit ist? Was, wenn nichts davon wahr ist und gleichzeitig alles? Der Autorin ist es wirklich sehr gut gelungen mich zum Nachdenken anzuregen, mich aber auch gleichzeitig so sehr zu irritieren, dass ich einfach nicht komplett in diesem Buch aufgehen konnte. Mir hat dieser Twist gefehlt. Das zusätzliche Wissen, um das Geheimnis, das den anderen Charakteren fehlt. Ich denke das hätte mich noch mehr gepackt.

Und dann ging alles plötzlich sehr schnell und wurde nicht nur undurchsichtiger sondern auch sehr verrückt. Für meinen Geschmack einfach eine Spur zu drüber. Es war irritierend, unglaubwürdig und übertrieben. Ich habe nicht damit gerechnet und das Ende hat seine Wirkung zwar nicht verfehlt, mich aber gleichzeitig auch sehr aufgeregt. Diese Rezension schreibe ich einige Zeit nach beenden des Buches und ich weiß immer noch nicht ob dieses aufregen jetzt positiv oder negativ ist. Auf der einen Seite war die Geschichte vor allem durch das Ende einzigartig, doch auf der anderen Seite hat genau dieses Ende bewirkt, dass ich völlig unzufrieden bin. Nicht, weil es eben kein typisches Ende ist, sondern weil es zu unrealistisch ist. Ich kann diese Auflösung einfach nicht glauben und das nervt mich. Es nervt, weil das Buch so viel Potential gehabt hätte und es dann so unwirklich zu Ende geht.

FAZIT

„Sie weiß von dir“ hat seine Wirkung bei mir definitiv nicht verfehlt. Auf der einen Seite hat die Geschichte mir Spaß gemacht, weil ich viele verschiedene Szenarien zur Handlung durchgespielt habe. Ich habe etliche Möglichkeiten erwogen, habe überlegt was wohl im argen liegt, was ich übersehen habe und wer Spielchen spielt. Auf der anderen Seite hat die Geschichte eine Wendung durchgemacht, die mir nicht nur nicht gefallen hat, sondern, in meinen Augen, zu unrealistisch und unwirklich war. Die Autorin hatte zwar den Schocker auf ihrer Seite aber einen, der sich ein rational denkender Mensch einfach nicht vorstellen kann. Es hätte für mich nicht ein solches Ende sein müssen, um mich als Leserin zu schocken oder zu überraschen. Das Buch war unterhaltsam, es war auch spannend und vor allem sehr gut geschrieben, doch das Ende war mir einfach zu viel und zu übertrieben, das hätte nicht sein müssen.

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Veröffentlicht am 02.07.2020

Eine Geschichte für zwischendurch!

Des Teufels Kopfgeldjäger
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Rezensionsexemplar

INHALT

Antonia Stark ist eine Kopfgeldjägerin des Teufels und eigentlich könnte ihr Job so einfach sein. Sie muss schließlich nur ein paar Vertragsbrüchige in die Hölle schicken. Doch ...

Rezensionsexemplar

INHALT

Antonia Stark ist eine Kopfgeldjägerin des Teufels und eigentlich könnte ihr Job so einfach sein. Sie muss schließlich nur ein paar Vertragsbrüchige in die Hölle schicken. Doch als sie den Auftrag bekommt einen Nephilim zu töten läuft alles schief. Ihre Zielperson scheint einen Schutzengel zu haben, der sich ständig in Antonias Arbeit einmischt. Und je öfter sie auf den Engel trifft, desto schwieriger wird es, ihren Job zu machen. Bis sie plötzlich selbst zum Ziel gemacht wird…


Recht spontan habe ich mich bei einer Anfrage gemeldet, die „Des Teufels Kopfgeldjäger“ als Rezensionsexemplar vergeben hat. Der Klappentext klang einfach toll und das Cover ist ein absoluter Traum. Herzlichen Dank an dieser Stelle an den Zeilengold Verlag, für das Rezensionsexemplar!

Der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr leicht gefallen. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, weil die Sätze nicht allzu komplex sind. Man kann der Handlung dadurch sehr gut folgen, ohne sich zu sehr konzentrieren zu müssen, was mir gut gefallen hat, da ich auch gerne mal Bücher lese, die mich nicht allzu sehr fordern.
Antonia, genannt Toni, ist eine sympathische Person, die vor allem durch ihre ruppige Art Punkte bei mir gesammelt hat. Die junge Frau hat sich auf einen Deal mit dem Teufel eingelassen und ist seitdem eine seiner Kopfgeldjägerinnen. Sie hat eine unglaublich gute Quote, denn sie nimmt ihren Job wirklich ernst, auch wenn er ihr eigentlich keinen allzu großen Spaß macht. Alle fürchten die zuständige Jägerin aus Flammach und diesen Ruf hat sie sich hart erarbeitet. Gemeinsam mit ihrem besten Freund und Vampir Lestat lebt sie in einer schönen Wohnung und ihr Leben hatte außer den Aufträgen für den Teufel keine besonderen Ereignisse.
Doch dann kommt der Sonderauftrag einen Nephilim in ihrem Bezirk ausfindig und unschädlich zu machen. Die Kinder von Engeln und Menschen sind für den Teufel ein besonderes Dorn im Auge und deshalb möchte er diese schnellstmöglich aus dem Weg haben. Toni nimmt den Auftrag natürlich an und damit beginnt das Abenteuer der Geschichte.

Die Spannung baut sich mit der Handlung nach und nach auf und man möchte immer weiter lesen, um erfahren zu können wie es Toni mit dem Auftrag ergehen wird. Der Nephilim entpuppt sich nämlich als widerstandsfähiger als die Kopfgeldjägerin gedacht hat und gleichzeitig scheint er auch noch einen Schutzengel auf seiner Seite zu haben, der ihm das Leben rettet. Den Angestellten des Teufels ist es zudem verboten Kontakt zum oberen Reich zu haben, woraufhin sich die Situation von Toni weiter zuspitzt, schließlich hat sie zwangsweise mit einem Engel zu tun, dem sie einfach nicht entkommen kann. Und sein gutes Aussehen und diese tiefen Augen lassen die Kopfgeldjägerin nicht mehr los.
Es ist nicht so, dass mich die Handlung nicht mitreißen konnte, das war durchaus der Fall. Doch die Entwicklung innerhalb der Geschichte hat mir einfach nicht so gut gefallen, wie ich es mir gewünscht habe. Toni ist eine starke und unabhängige Frau. Sie arbeitet bereits zehn Jahre für den Teufel und macht ihren Job wirklich gut und dann tritt ein Engel in ihr Leben, um alles durcheinander zu wirbeln. Doch damit nicht genug, denn ein weiterer Mann tritt in ihr Leben und damit beginnt die Dreiecksgeschichte, die mir so gar nicht gefallen hat. Was die Beziehungen zu den Männern angeht verhält sich Toni nämlich überhaupt nicht so, wie man es von ihr erwarten würde. Mehr wie ein sprunghaftes Häschen, das nicht weiß was es eigentlich will. Sie spürt zu dem einen eine unfassbare Anziehungskraft und der andere lässt ihr Herz höher schlagen. Beides kommt für den Leser so plötzlich und eher unerwartet, dass für mich persönlich eigentlich keiner der beiden Männer zu ihr gepasst hat. Ich habe die Verbindung zwischen Toni und den beiden Männern nicht gespürt und deshalb haben mich diese Liebeswirrungen mehr genervt, als in eine romantische Stimmung versetzt. Ich habe leider überhaupt nicht mitgefiebert und es hat mich auch nur wenig interessiert für wen sich Toni entscheiden wird.

Je weiter man liest, desto dünner wird leider auch die Handlung. Der Anfang, der wirklich spannend und stimmungsvoll gestaltet war konnte nicht ausgebaut werden. Es hätte unglaublich viele Möglichkeiten gegeben, die Handlung voran zu bringen, doch den Weg, den die Geschichte eingeschlagen hat, wurde für mich immer unglaubwürdiger. Es gab komplizierte Verstrickungen und teilweise auch unnötige Auseinandersetzungen. Gleichzeitig hat sich Toni durch das Auftauchen der Männer etwas verändert und wirkte teilweise nicht mehr so taff und selbstsicher, wie sie zu Beginn der Geschichte war. Es hätte der Handlung sicher gut getan, wenn nur ein Loveinterest auf dem Plan gestanden hätte, um den Fokus zurück zu den eigentlichen Problemen zu bringen. Das Liebesdreieck hat mich einfach mehr gestört, als es zur Handlung beigetragen hat.

Das Ende war für mich in Ordnung aber eindeutig nicht das, was ich mir für das Buch gewünscht hätte. Der Twist war in meinen Augen einfach nicht glaubwürdig, weil es kaum Anzeichen dafür gab und am Ende von irgendwelchen Zeichen die Rede war, die gerade ein oder zwei Mal in einem Halbsatz erwähnt worden sind aber nie weiter thematisiert waren. Die Auflösung war mir einfach zu gewollt und nicht gut durchdacht. Das Buch hätte viel mehr Potential gehabt, weshalb ich viel Hoffnung in das Ende gesetzt hatte, doch die Spannung zu Beginn des Buches, die mir so gut gefallen hat, wurde immer weniger und der große Knall konnte mich einfach nicht überzeugen. Trotzdem lässt das Ende einige Fragen offen und deshalb bestünde die Möglichkeit noch eine Fortsetzung zu schreiben, worauf ich ein wenig hoffe.

FAZIT

Der Schreibstil und die Grundidee des Buches haben mir wirklich gut gefallen. Ich mochte auch die Protagonistin Toni wirklich gerne. Doch die Dreiecksbeziehung stand mir und der Handlung viel zu sehr im Weg. Auch die Auflösung hat mich nicht überzeugen können, weil in der Geschichte so viel mehr Potential gesteckt hat, als ausgeschöpft wurde. Im Großen und Ganzen hat mich das Buch jedoch gut unterhalten und sollte es je eine Fortsetzung geben, würde ich wohl auch dazu greifen.

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Veröffentlicht am 02.07.2020

Sehr unterhaltsam und toll für zwischendurch!

Vampire, die bellen, beissen nicht
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Rezensionsexemplar

INHALT

Caitlyn Young ist Privatdetektivin und nimmt einen Routineauftrag an: sie soll einen Ehemann der Untreue überführen. Doch anstatt Jonathan Green auf frischer Tat zu ertappen, ...

Rezensionsexemplar

INHALT

Caitlyn Young ist Privatdetektivin und nimmt einen Routineauftrag an: sie soll einen Ehemann der Untreue überführen. Doch anstatt Jonathan Green auf frischer Tat zu ertappen, stolpert sie in eine Welt jenseits ihrer Vorstellungskraft. Nicht nur, dass ihr eigentliches Ziel ihr Herz ordentlich durcheinander bringt, Cait wird plötzlich auch von einem sehr mächtigen Vampir gejagt, der ein seltsames Interesse an ihr zu haben schient. Bald bleibt Cait nichts anderes übrig als nur noch ein einziges Ziel im Auge zu behalten: überleben.


Nachdem ich Nation Alpha von Christin Thomas gelesen habe wollte ich sehr gerne ein weiteres Buch von ihr lesen. Glücklicherweise habe ich ein Rezensionsexemplar von ihrem neuesten Buch zugeschickt bekommen und es fast in einem Rutsch durchgelesen.

Der Einstieg in die Geschichte ist sehr leicht. Caitlyn nimmt einen Auftrag an, bei dem sie einen untreuen Ehemann überführen soll. Alles Routine, das sie schon etliche Male hinter sich gebracht hat. Doch schon am ersten Tag ihrer Observierung wird Jonathan Green, die Zielperson, auf Cait aufmerksam. Und so zieht sich diese Aufmerksamkeit durch: Caitlyn kann ihn nicht unauffällig beobachten und schon gar nicht der Untreue überführen. Als er sie dann unerwartet küsst und das Foto der beiden in allen Zeitungen erscheint überschlagen sich die Ereignisse und die Welt von Cait wird komplett auf den Kopf gestellt.

Durch die wenigen Seiten des Buches überschlagen sich die Ereignisse sehr schnell. Man hat als Leser nur wenig Zeit sich auf die Charaktere und den Weltenentwurf einzulassen, denn die Handlung schreitet sehr rasant voran. Die Geschichte ist unterhaltsam, lustig und auch etwas romantisch aber die Charaktere sind für meinen Geschmack etwas zu Klischeebehaftet. Caitlyn ist die mutige, schlagfertige und freche Protagonistin, die wunderschön ist und sehr gut in ihrem Job. Gleichzeitig scheint sie eine tiefere Verbindung zu Jonathan Green zu haben, der sie auf den Grund gehen will, weshalb ihre Wege sich immer und immer wieder kreuzen und das Abenteuer erst richtig beginnt.
Jonathan Green ist der charmante, gutaussehende, reiche Gentleman, der nur eines im Sinn hat: Caitlyn zu beschützen. Auch er fühlt die Verbindung zwischen den beiden, ohne zu verstehen was vor sich geht.

Der Endgegner der beiden, ein mächtiger Vampir, hat zunächst mein Interesse geweckt, was jedoch recht schnell etwas abgeflaut ist, da ich auch hier wieder Klischee um Klischee gesehen habe. Ein gieriger Vampir, der vor nichts zurückschreckt um das durchzusetzen, was er haben möchte. Gleichzeitig ist er natürlich ebenfalls reich und kann so seinen Geschäften unbehelligt nachgehen. Sein Interesse an Cait ist zunächst unbekannt, wird nach und nach aber aufgeklärt. Diese Idee und die Zusammenhänge haben mir gut gefallen auch wenn die Autorin damit natürlich nicht das Rad neu erfunden hat.

Die Handlung im Buch geht schnell voran, die Charaktere lösen Rätsel um Rätsel, müssen sich actionreichen Kämpfen stellen und durchleben romantische Augenblicke. Für mich hätte man sich etwas mehr Zeit nehmen sollen, um alles genauer erklären zu können. Die Geschehnisse überschlagen sich vor allem gegen Ende unglaublich und man kann als Leser kaum verarbeiten, was gerade passiert. Die Idee an sich fand ich wirklich toll und es wurde auch spannend dargestellt, doch 100 Seiten mehr hätten dem Verlauf der Geschichte meiner Meinung nach gut getan. So hätte die Grundidee noch deutlicher dargestellt werden können und somit die Auflösung der Handlung nicht so schnell abgehandelt werden müssen.

Vor allem gegen Ende hat mich der Schreibstil mehr und mehr begeistert, weil er in eine sehr viel poetischere Richtung geht, wie zu Beginn des Buches. Zuerst ist alles sehr humorvoll und spannend gehalten, dann wird es nachdenklicher und poetischer, was mir wirklich sehr gut gefallen hat. Christin Thomas kann einfach schreiben und das hat sie mit diesem Buch wieder bewiesen. Nicht nur, dass sie träumerische Gedanken niederschreiben kann, sondern auch humorvolle Dialoge gelingen ihr wirklich unglaublich gut. Ich habe mich toll unterhalten gefühlt und das Buch hat mir wirklich Spaß gemacht.

FAZIT

Die Geschichte ist wirklich gut geschrieben hat mir Spaß gemacht und mich sehr gut unterhalten. Die Charaktere sind sympathisch und harmonieren wirklich toll zusammen. Die Grundidee hat mir sehr gefallen auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass sich etwas mehr Zeit für die Entwicklung der Handlung genommen worden wäre. Es ging mir alles etwas zu schnell und das Ende kam ebenfalls sehr abrupt. Wenn ihr aber Interesse an einem guten Buch für zwischendurch habt, das mit humorvollen Dialogen bestechen kann, dann schaut euch diesen Vampirroman unbedingt an.

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Veröffentlicht am 24.05.2020

Für zwischendurch sehr unterhaltsam

Weihnachten auf der Lindwurmfeste
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Rezensionsexemplar

Inhalt

Hildegunst von Mythenmetz erzählt in einem langen Brief an seinen Freund Hachmed Ben Kibitzer von einer besonderen Tradition auf der Lindwurmfeste. Bei uns überall als Weihnachten ...

Rezensionsexemplar

Inhalt

Hildegunst von Mythenmetz erzählt in einem langen Brief an seinen Freund Hachmed Ben Kibitzer von einer besonderen Tradition auf der Lindwurmfeste. Bei uns überall als Weihnachten bekannt, begehen die Lindwürmer das sogenannte Hamoulimepp-Fest und was es damit genauer auf sich hat, beschreibt Hildegunst in diesem Brief.


Nachdem ich die Graphic Novel zu „Die Stadt der träumenden Bücher“ gelesen habe, bin ich ein kleiner Fan von Hildegunst von Mythenmetz und Zamonien geworden. Als ich gehört habe, dass es ein Weihnachtsbuch aus dieser Welt geben wird, habe ich es direkt angefragt und freundlicherweise vom Verlag zugeschickt bekommen. Herzlichen Dank an dieser Stelle!

Ich wusste, dass das Buch nicht dick ist, habe mich aber dennoch sehr darauf gefreut zu lesen, wie die Lindwürmer das Hamoulimepp Fest begehen. Doch anders als erwartet, ist dieser Brief keine Lobeshymne auf Traditionen und Festlichkeiten, die zum sogenannten Hamoulimepp begangen werden. Nein, Hildegunst verachtet das Fest zutiefst und Freunde des Sarkasmus kommen bei diesem Buch nicht zu kurz.

Immer wieder gibt es parallelen zu Traditionen von Weihnachten die hier von Walter Moers kritisiert werden. Unter anderem kann man sehr deutlich spüren, was der Autor von beispielweise Christbäumen hält, die gefällt werden, nur um wenige Tage in einem Wohnzimmer zu stehen. Diese Hinweise haben mir gut gefallen, da sie auf schöne Weise verpackt wurden.
Trotzdem hat das Buch sonst nicht viel zu bieten. Zwar ist es wundervoll gestaltet, mit vielen bunten Illustrationen, die sich perfekt in die Weihnachtszeit einfügen. Und das, obwohl der Brief kein gutes Haar an dem Fest lässt. Eindeutig ein wahrer Schatz fürs Bücherregal. Doch das wars fast auch schon.

Der Brief ist unterhaltsam und kurzweilig aber er bringt einem Zamonien, die Lindwürmer oder Hildegunst nicht näher. Man erfährt nur, wie sehr er das Hamoulimepp Fest verachtet und was ihn alles daran stört und das wars. Letztlich ist das Buch auch eine kleine Mogelpackung, denn der Brief umfasst lediglich 51 Seiten. Der Rest sind 32 Seiten Zeichnungen zum Buch, die zwar schön sind, aber mir nicht viel mehr geben konnten und dann noch eine Leseprobe, die noch fast 10 Seiten einnimmt. Der Preis ist aus diesem Grund dann auch sehr stattlich.

Fazit

Ich habe viel Spaß mit dem Brief gehabt, denn er liest sich schnell, da er locker und kurzweilig ist. Dennoch finde ich, dass man sich doch gut überlegen muss, ob man sich das Buch anschaffen möchte, da es letztlich nur wenig zu bieten hat. Für Zwischendurch ist es zu empfehlen aber vor allem für große Fans von Walter Moers. Es ist nicht geeignet um einen Einstieg in die Welt Zamoniens zu beginnen, denn man bekommt keinen richtigen Eindruck von der Welt oder Hildegunst.

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