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Venice

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.07.2020

exotisch und gut

Die Perlenfarm
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Das Buch beginnt wie ein exotisches Märchen. Kiona wächst auf einer der Cook Insel im Süd Pazifik auf und arbeitet mit ihren Eltern als Perlentaucherin. Während eines Sturms strandet ein Schiff auf einem ...

Das Buch beginnt wie ein exotisches Märchen. Kiona wächst auf einer der Cook Insel im Süd Pazifik auf und arbeitet mit ihren Eltern als Perlentaucherin. Während eines Sturms strandet ein Schiff auf einem Riff. Kurz bevor das Schiff sinkt gelingt es den Bewohnern der Insel den einzigen Passagier zu retten.

Im kleinen Insel Krankenhaus kümmert sich Kiona mit Mutter Evelyn um den Schwerverletzten. Er überlebt und hilft den Dorfbewohnern bei der Buchhaltung. Kiona verliebt sich in den Mann der behauptet Erik zu heißen, aus Schweden zu kommen und in London als Banker zu arbeiten. Gemeinsam verbringen sie glückliche Jahre auf Manihiki und bekommen 2 Kinder. Dann kommt eines Tages ein Boot und nimmt Erik mit.

Kiona beschließt ihren Mann zu suchen verläßt das südpazifische Paradies und ihre Kinder und landet in Los Angeles wo sie als erstes überfallen und beraubt wird. Im Krankenhaus trifft sie auf Clay ihren Aufenthalt zahlt und sie in ihrer Wohnung aufnimmt wo noch andere gestrandete Leute leben bis auch diese Zuflucht auseinanderbricht. Mit Clay folgt sie den Spuren von ihrem Mann und stößt auf einen weltumspannenden Finanzskandal.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, anfangs wie ein exotisches Märchen später dann kurz und prägnant. Während Kiona bei ihrer Ankunft in Los Angeles noch als sehr naiv beschrieben wird, wandelt sie sich im Laufe des Buches zu einer aufgeklärten intelligenten Frau die den geheimen Machenschaften ihres Mannes auf die Spur kommt und zerschlägt.

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Veröffentlicht am 21.05.2020

Hyänen

Das wirkliche Leben
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Ein wirklich starker Debutroman einer jungen Autorin. Erzählt aus Sicht eines anfangs 10-jährigen Mädchens in einer ganz normalen Reihenhaussiedlung. Sie liebt ihren jüngeren Bruder Gilles und beschützt ...

Ein wirklich starker Debutroman einer jungen Autorin. Erzählt aus Sicht eines anfangs 10-jährigen Mädchens in einer ganz normalen Reihenhaussiedlung. Sie liebt ihren jüngeren Bruder Gilles und beschützt ihn vor dem gewalttätigen Vater.

Die Mutter hat Angst vor ihrem Mann der außer der Jagd nur seinen Whiskey und Fernsehen mag. Ein tragisches Ereignis im Sommer verändert alles. Das Mädchen sucht nach jemanden der sie in den Arm nimmt und die Welt wieder geraderückt. Der Bruder verändert sich zusehends. Er spricht nicht mehr und verbringt viel Zeit in dem Zimmer in dem der Vater seine Jagdtrophäen aufbewahrt.

Das Mädchen hat den sehnlichsten Wunsch eine Zeitmaschine zu bauen und die Zeit zurück zu drehen. Sie entwickelt einen starken Ehrgeiz für alles Naturwissenschaftliche. Etwas Normalität findet sie bei einem älteren Professor. Um die vor dem Vater geheimgehaltenen Stunden zu bezahlen, geht sie Babysitten bei einer jungen Familie in der Siedlung.

Als sie bemerkt das sie älter wird, fürchtet sie sich vor den Ausbrüchen des Vaters und fühlt sich zu dem Familienvater hingezogen.

Der Schreibstil ist schnörkellos und doch gewaltig. Man kann sich gut in die Gemütslage des Mädchens hineinversetzen und ist geschockt von dem Familienleben.

Das Cover ist verwirrend und erinnert mit dem springenden Hasen eher an ein anderes bekanntes Buch. Auf jeden Fall ist es ein Hingucker und absolut lesenswert.

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Veröffentlicht am 21.05.2020

Starke Frauen

Das Haus der Frauen
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Solene ist eine erfolgreiche Anwältin. Aufopferungsvoll hat sie jede freie Minute ihrer Freizeit genutzt um für ihre Mandanten das beste herauszuholen. Als sich ein Mandant nach einem verlorenen Fall vor ...

Solene ist eine erfolgreiche Anwältin. Aufopferungsvoll hat sie jede freie Minute ihrer Freizeit genutzt um für ihre Mandanten das beste herauszuholen. Als sich ein Mandant nach einem verlorenen Fall vor ihren Augen das Leben nimmt, bricht sie zusammen. Diagnose Burn out. Nur mühsam kommt sie wieder auf die Beine kann aber nicht mehr in der Kanzlei arbeiten.

Ihr Therapeut schlägt eine ehrenamtliche Tätigkeit vor. Anfangs kann sie sich damit auch nicht recht anfreunden findet dann aber eine Stelle als Schreiberin in einem Haus für Frauen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten engagiert sie sich immer mehr und lernt die dort lebenden Frauen und ihre persönlichen Schicksale kennen.

In einem anderen Erzählstrang wird der Aufbau des Hauses vor fast 100 Jahren erzählt. Von einer starken Frau die ihr Leben ganz der Heilsarmee gewidmet hat und gemeinsam mit ihrem Mann das Haus aufgebaut hat.

Diese Erzählung hat mich voll in ihren Bann gezogen. Der Schreibstil ist anfangs etwas befremdlich, er kommt ohne wörtliche Rede aus und wirk merkwürdig distanziert. Trotzdem fiebert man mit. Einmal in der Gegenwart wie es Solene gelingt das Vertrauen der Frauen zu gewinnen und in der Vergangenheit ob es Blance Peyron gelingt in einer von Männern dominierten Zeit ihr Vorhaben durchzusetzen.

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Veröffentlicht am 21.05.2020

Fasten auf Sylt

Sylt oder Sahne
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Nele hatte schon immer ein paar Pfunde zu viel auf der Waage doch als der Schaffner in der Bahn Jugendliche auffordert der Schwangeren Platz zu machen, zieht sie die Reißleine und bucht einen Fastenurlaub ...

Nele hatte schon immer ein paar Pfunde zu viel auf der Waage doch als der Schaffner in der Bahn Jugendliche auffordert der Schwangeren Platz zu machen, zieht sie die Reißleine und bucht einen Fastenurlaub auf Sylt.

Dort angekommen, entpuppt sich ihr gebuchtes Einzelzimmer mit Meerblick als ein Dreierzimmer. Sie muß den Urlaub also mit Wildfremden Frauen beginnen oder gleich wieder abreisen. Sie läßt sich darauf ein und lernt die lebenslustige Sabine kennen. Der Urlaub beginnt, der Hunger ist groß und auch nach Tagen stellt sich das Glücksgefühl nicht ein.

Der Schreibstil ist angenehmt, die Schilderungen der Insel Sylt mit seinen Originalen. Mit diesem Buch kann man sich herrlich in Urlaubsstimmung versetzen und einen Moment vom Alltag ablenken lassen.

Das Thema ist gut, für jeden der mit ein paar Pfunden zu viel zu kämpfen hat ist der Teufelskreis in dem Nele steckt nachvollziehbar.

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Veröffentlicht am 21.05.2020

Inselschule

Die Schule am Meer
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Juist im Jahre 1925. Nach einer langen Reise trifft das Lehrerehepaar Reiner mit seinen Kindern endlich auf der Insel ein. Zusammen mit anderen Lehrerkollegen wollen sie auf der kargen Nordseeinsel eine ...

Juist im Jahre 1925. Nach einer langen Reise trifft das Lehrerehepaar Reiner mit seinen Kindern endlich auf der Insel ein. Zusammen mit anderen Lehrerkollegen wollen sie auf der kargen Nordseeinsel eine neue Schule gründen. Reformpädagogik, zu dieser Zeit ein Fremdwort und entsprechend kritisch wird die Schule von den Insulanern beäugt.

Beschrieben wird der abenteuerliche Alltag der Schüler beim Aufbau der neuen Schule. Ein Lernen im Einklang mit der Natur mit einem täglichen Tauchbad in der kalten Nordsee. Auf der anderen Seite sind die Insulaner die in der Zeit des aufkommenden Nationalsozialismus die Schule als Hort von Kommunisten und Juden sehen.

Insulaner die in der Schule einen neuen Arbeitgeber gefunden haben aber auch der Bürgermeister der um seine Wiederwahl bangen muss. So begleiten wir die Schüler und Bewohner der Insel von der Gründung der Schule bis zu deren Schließung kurz vor Beginn des 2. Weltkrieges in recht kurzen Kapiteln. Dabei geht es um Freundschaft, erste Liebe, aber auch Missgunst und Verrat.

Das Buch hat einige Längen, lässt einem aber dennoch wunderbar für einige Zeit den Alltag vergessen. Der Schreibstil ist sehr lebendig, klare einfache Sätze, fast spürt man das raue Klima der Nordsee.

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