Profilbild von Dark_Rose

Dark_Rose

Lesejury Star
online

Dark_Rose ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Dark_Rose über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.08.2020

Besser als Band 1, aber trotzdem habe ich Kritik

Keep Calm and Take Me, Rocker. Tom und Louisa
0

Achtung: Band 2 einer Reihe!

Louisa ist Ärztin und stolz darauf. Sie ist gut in ihrem Job und liebt es, Menschen zu helfen. Zwar ist sie weniger begeistert, wenn plötzlich ihre Tür von Bikern eingetreten ...

Achtung: Band 2 einer Reihe!

Louisa ist Ärztin und stolz darauf. Sie ist gut in ihrem Job und liebt es, Menschen zu helfen. Zwar ist sie weniger begeistert, wenn plötzlich ihre Tür von Bikern eingetreten wird, die einfach so ins Bad platzen, während sie duscht, aber trotzdem kann sie sie nicht einfach abweisen, wenn es um ein Menschenleben geht. Doch niemals hätte Louisa gedacht, dass diese Nacht ihr Leben für immer verändern würde. Sie begegnet Tom, dem Präsidenten des MC und es funkt gewaltig. Aber Louisa ist nicht für ein Leben im Club gemacht, oder doch? Als es zu einem Konflikt kommt, weist Tom sie ab und kurz darauf wird Louisa schwerverletzt. Tom plagen Schuldgefühle und er weiß, dass Louisa zu ihm gehört. Aber kann ihre „Beziehung“ oder „Anziehungskraft“ das überleben?


Louisa kann einem echt leid tun. Sie ist Klaras Nachbarin und gerät deswegen zwischen die Fronten. Sie rettet ein Leben und begegnet dabei Tom, dem Präsidenten eines Berliner MC. Er will sie für sich, obwohl er niemals gedacht hätte je eine Old Lady zu finden. Aber Louisa hatte noch nie Kontakt zum Milieu und hat Angst. Zudem ist das mit Tom so schnell passiert und was, wenn er sie irgendwann doch nicht mehr will? Ihre letzte Beziehung ist schon so lange her.
Tom ist immer Herr der Lage, außer, wenn es um Louisa geht. Nachdem sie ihn einmal aus Angst verlassen hat, weist er sie ab und kurz darauf wird sie schwerverletzt. Sie hätte sterben können und wäre es vielleicht auch, wenn er nicht zufällig vorbeigekommen wäre. Er weiß einfach nicht, was er machen soll! Sie macht ihn verrückt! Er will sie um jeden Preis, aber was, wenn sie ihn nicht will?

Ich fand diesen Band besser, als den Vorgänger. Louisa ist so „normal“. Es ist so nachvollziehbar, dass sie sich überwältigt fühlt von all dem und nicht weiß, ob sie im MC leben kann. Andererseits weiß sie aber auch nicht, ob sie ohne Tom leben kann.

Was mich genervt hat, war die Botschaft, die das Buch vermittelt hat, indem Louisa von Tom andauernd unter Druck gesetzt wird, ihren Job aufzugeben. Er würde schon für sie sorgen, aber sie ist Ärztin! Sie liebt es Menschen zu helfen und da reichen die paar Blessuren, die sich Club-Mitglieder einfangen einfach nicht. Aber interessiert ihn das? Kein Stück. Ich kann das immer nicht leiden, wenn SIE alles aufgeben soll, nur weil ER das so will und dann damit glücklich zu sein hat, weil ER sie ja schon versorgen wird.


Fazit: Mir hat Band 2 der Reihe deutlich besser gefallen, als Band 1, aber trotzdem nicht so gut, wie die Dead Rider Reihe. Im Vergleich mit der Reihe blieben die Nebencharaktere extrem blass.
Natürlich ist das Buch auch spannend und ich fand die Handlung ernsthafter, als in Band 1.
Ich fand Louisa und Tom durchaus sympathisch, auch wenn mir Louisa sympathischer war als er. Tom hätte ich doch manchmal gern geschüttelt.
Ich weiß nicht wirklich was es ist, aber irgendwie hat mir einfach etwas gefehlt bei dieser Reihe.

Von mir gibt es für dieses Buch 3,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.08.2020

Eine beeindruckende Frau - der Roman hat allerdings ein paar Schwächen

Die Dirigentin
0

Das Buch basiert teilweise auf wahren Begebenheiten!

New York in den 1920er Jahren: Willys Leben ist alles andere als leicht. Sie arbeitet hart in zwei Jobs und statt Dankbarkeit, weil sie zum Lebensunterhalt ...

Das Buch basiert teilweise auf wahren Begebenheiten!

New York in den 1920er Jahren: Willys Leben ist alles andere als leicht. Sie arbeitet hart in zwei Jobs und statt Dankbarkeit, weil sie zum Lebensunterhalt der Familie beiträgt, schlägt ihr immer wieder nur Verachtung entgegen. Willy liebt die Musik und möchte damit ihren Lebensunterhalt verdienen. Aber niemand will das. Sie habe in der Musikwelt nichts zu suchen. Auch ihre Familie unterstützt sie nicht, im Gegenteil: ihre Mutter verfeuert ihr Klavier. Schließlich entscheidet sich Willy – die nach einer dramatischen Entdeckung ihren Namen in Antonia Brico ändert – Dirigentin zu werden, etwas Undenkbares zu der Zeit.
Die einzigen, die sie unterstützen sind Frank und Robin. Frank stammt aus einer reichen Familie und will Willy für sich. Robin will sie auch, aber er will auch, dass sie ihre Träume verfolgt. Aber was, wenn sie sie sich entscheiden muss? Ein traditionelles Leben als Ehefrau, oder ihre Träume? Wird sie jemals die Chance bekommen in ihrem Beruf zu arbeiten? Nun, Antonia lässt sich nicht unterkriegen und als ihr die Männerwelt immer mehr Steine in den Weg wirft, geht sie eben einen absolut unkonventionellen Weg und gründet ein Frauenorchester – erneut ein Skandal.


Dieses Buch fungiert als „Buch zum Film“ – da das Leben von Antonia Brinco verfilmt wird. Allerdings ist nicht alles wahr.

Antonia – ich nenne sie jetzt einfach Antonia, statt ständig zwischen Willy und Antonia hin und her zu wechseln – ist eine absolut bewundernswerte Frau. Der armen werden so viele Steine in den Weg gelegt, das ist wirklich erschreckend. Von der Außenwelt kann man es noch eher verstehen, aber, dass ihre eigene Familie sie so behandelt ist wirklich erschreckend.

Antonia ist eine Frau, die es gewagt hat einen „Männerberuf“ ausüben zu wollen. Wie viele andere Frauen in einer ähnlichen Situation zieht sie damit den Spott und Unmut der Gesellschaft auf sich. Es scheint, als sei es das wichtigste Anliegen ihrer Kollegen – und auch einem großen Teil anderer Männer – es ihr unmöglich zu machen zu arbeiten.
Im Anschluss an das Buch liefert die Autorin einige Zahlen, die verwundern, oder besser: erschrecken, denn es scheint sich in all den Jahren nicht viel verändert zu haben. Die „besten“ Orchester der Welt, hatten noch nie eine Chefdirigentin und die „besten“ Dirigenten der Welt sind alles Männer. Das hätte man heut zu Tage wirklich nicht erwartet, eine solche „Männerbastion“ anzutreffen.

Aber nicht alle Männer in diesem Buch sind „der Feind“. Da wäre zum einen Robin – der eine sehr interessante Geschichte hat und über den so einiges rauskommt, bei dem einem der Mund offen stehen bleibt –, der Antonia mehr als einmal beisteht und sie motiviert. Er ist ihr bester Freund und will doch mehr von ihr.
Zum anderen ist da Frank. Der sich mit den Konventionen der Zeit schwertut. Einerseits liebt er Antonia, andererseits kann er es auch nicht über sich bringen, sie vorbehaltlos zu unterstützen, weil er sich etwas anderes von ihr wünscht, manchmal sabotiert er sie, manchmal unterstützt er sie – es scheint oft, als wisse er selbst nicht so genau was er will, nur einer Sache ist er sich sicher: es gibt keine zweite, wie Antonia.

Antonia muss sich mehr als einmal in ihrem Leben entscheiden, ob sie ihrem Traum treu bleibt, oder sich doch den Konventionen unterwirft. Ist es all das wirklich wert? Die Erniedrigungen, die Anfeindungen.


Fazit: Ich fand das Buch sehr interessant. Teilweise war es mir zwischendrin zu langatmig und ich musste mich doch bemühen, nicht den Faden zu verlieren oder abzuschweifen. Doch Antonia Brico, auf deren Leben das Buch teilweise basiert, kann man einfach nur bewundern, auch wenn es erschreckend ist zu lesen, dass sich in all den Jahren noch nicht viel für Dirigentinnen geändert hat.
Ich fand es schade, dass der Kitsch-Faktor gerade wenn es um Frank ging so hochgedreht wurde. Irgendwie hinterlässt das einen faden Beigeschmack, weil unwillkürlich die Frage aufkommt, ob sich Antonia „richtig“ entschieden hat, oder etwas bereut. Ich weiß nicht, wie viel davon wirklich wahr ist, oder ob dieser Teil komplett der Fantasie der Autorin entspringt, aber mir persönlich war dieser Teil zu kitschig und versuchte Antonia wieder in „normale“ Bahnen einer Romanheldin zu drängen, obwohl sie doch gerade dafür bekannt ist, sich nicht einengen zu lassen.

Ich finde es ganz toll, dass die Lebensgeschichte dieser beeindruckenden Frau endlich Aufmerksamkeit bekommt. Die hätte sie schon längst verdient gehabt! Der Roman selbst war nicht immer ganz meins, zwischendrin hatte das Buch seine Längen und gerade ein Teil der Handlung setzte mir zu sehr auf Kitsch.
Aber ich fand das Buch trotzdem gut und gebe ihm 3,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.08.2020

Ich habe mich anfangs etwas schwergetan, aber das Buch wurde kontinuierlich besser

You're My Bright Shelter
0

Eigentlich wollte Milly nur den Hund ihrer Mitbewohnerin bei deren Ex-Freund abgeben, löst damit aber eine verhängnisvolle Kette von Ereignissen aus. Streng genommen hat der Ärger schon mit Celia angefangen, ...

Eigentlich wollte Milly nur den Hund ihrer Mitbewohnerin bei deren Ex-Freund abgeben, löst damit aber eine verhängnisvolle Kette von Ereignissen aus. Streng genommen hat der Ärger schon mit Celia angefangen, Millys Mitbewohnerin, die wegen Betruges im Gefängnis sitzt. Sie hat scheinbar die falschen Leute verärgert und die sind jetzt hinter Milly her. Ihre einzige Chance ist Luke, Celias Ex und ein ehemaliger Elite Soldat. Dummerweise sind sie sich aber äußerst unsympathisch und nur am Streiten. Wird er Milly beschützen?


Anfangs sind mit Milly und Luke ziemlich auf den Geist gegangen, die beiden sind nur am Keifen und vor allem Luke verhält sich ziemlich dämlich. Andauernd beschuldigt der Milly irgendetwas getan zu haben, oder mit Celia gemeinsame Sache zu machen und, und, und. Es fehlt eigentlich nur noch, dass er sie beschuldigt die Reinkarnation eines berüchtigten Terroristen zu sein – ja ich übertreibe etwas, aber ehrlich, er wirft quasi pausenlos mit Vorurteilen und Vermutungen um sich.

Milly kann einem echt leid tun. Sie hat schon echt viel durchgemacht und sich mit Celia leider ausgerechnet eine Mitbewohnerin angeschafft, sie alles noch schlimmer macht. Nicht nur, dass sie sie quer durch die Wüste in ein Kaff fahren lässt, um ihren Hund bei ihrem Ex abzuliefern, nein, sie sorgt durch ihre Handlungen auch dafür, dass jemand hinter Milly her ist. Ja, am Fehlstart mit Luke ist sie eindeutig mit Schuld ganz klar, aber es liegt auch nicht komplett an ihr. Luke benimmt sich wirklich doof am Anfang.
Was ich bei Milly besonders toll finde ist, dass sie eine sexuell selbstbestimmte Frau ist. Sie fällt da aus dem Rahmen und überrascht immer wieder aber gerade das macht sie finde ich interessant und echt cool.

Ich hatte ziemlich bald einen Verdacht, worum es gehen könnte und wo das betreffende Ding versteckt ist und lag damit auch richtig. Das stört mich per se nicht, aber ich fand es schade, dass die Protagonisten nicht einmal ansatzweise auf die Idee gekommen sind, obwohl es doch ziemlich naheliegend war in meinen Augen.


Fazit: Nach dem für mich recht zähen Start, wurde das Buch stetig immer besser. Es kam richtig Spannung auf und die Wendung und das Ende gefielen mir sehr, vor allem auch die Andeutung, dass es einen zweiten Band geben könnte und viel mehr dahintersteckt, als man jetzt glaubt. Ich mag sowas. Es ist kein klassisches offenes Ende, sondern lässt einfach ein paar Hinweise fallen, die einen zum rätseln bringen. Mal schauen, ob ich mit meiner Vermutung auch dieses Mal richtig liege.
Anfangs gingen mir Luke und Milly auf die Nerven, vor allem Luke. Seine ständigen Unterstellungen und die Streitereien waren mir etwas zu viel. Aber zum Glück hat das Buch dann noch die Kurve gekriegt.

Auf Grund des holprigen Starts und der Tatsache, dass ich recht lange gebraucht habe, um mit Luke und Milly warm zu werden, gibt es von mir 3,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.07.2020

Ich habe zwei Kritikpunkte, aber ansonsten gefiel mir das Buch

Dangerous gift
0

Eden und ihre beste Freundin April planen eine Reise nach Südamerika. Niemals hätten sie erwartet, dass gerade das ihrer beider Leben in Gefahr bringen würde. Es beginnt alles ganz harmlos, beinahe romantisch: ...

Eden und ihre beste Freundin April planen eine Reise nach Südamerika. Niemals hätten sie erwartet, dass gerade das ihrer beider Leben in Gefahr bringen würde. Es beginnt alles ganz harmlos, beinahe romantisch: Eden erhält Briefe von „S“, der sich später als „Samuel“ vorstellt. Er schickt ihr sogar ein Geschenk. Doch dann wird April überfallen und verletzt, erst da trifft sie zum ersten Mal auf Samuel, er ist Aprils Arzt. Aber irgendetwas passt nicht. Und was ist mit dem Mann, der April angegriffen hat und auch Eden auflauert?


Ich fand die Idee echt super, auch die Umsetzung gefiel mir bis auf zwei Punkte sehr gut. Das Buch ist spannend und liest sich sehr schnell.

Eden war mir direkt sympathisch. Ihr großes Hobby ist ihr Foodblog und sie genießt es, neue Gerichte auszuprobieren und zu posten. Sie ist sehr bodenständig und „normal“. Als die ersten Briefe ankommen, weiß sie nicht, was sie davon halten soll. Einerseits ist es irgendwie gruselig, andererseits beschwört sie ihre beste Freundin, dass es doch auch romantisch sei.
Bevor sich Eden wirklich entscheiden kann, was sie von all dem hält, überstürzen sich die Ereignisse.
Eden wird mehrmals von einem Mann attackiert, der auch ihre beste Freundin angegriffen und verletzt hat. Er nennt sich Hunter und ist anfangs wirklich schrecklich zu ihr.

Hunter hat einen Job zu erfüllen und hat kein Problem damit dabei auch ungemütlich zu werden. Zu viel steht auf dem Spiel. Auch wenn er sich zu Eden hingezogen fühlt, in seinem Leben ist kein Platz für Gefühle, gleich welcher Art.

Ich habe Hunter anfangs wirklich gehasst. Er war so ein A… und ich hätte ihn am liebsten direkt erwürgt. Er kann auch anders, ja, aber immer wieder wirkte er so gefühllos und war gemein zu Eden, deshalb habe ich sehr lange gebraucht um mit ihm warm zu werden.

Mir hat das Buch bis auf zwei Punkte sehr gut gefallen. Der eine Punkt, betrifft eine Stelle in der Handlung, die für mich nicht ganz logisch war. Hunter hat einen Überlebensrucksack, mit allem möglichen darin, darunter auch Schmerzmittel. Als es aber darauf ankommt, wendet er sie nicht an, sondern zwingt Eden sich mit Alkohol zu betäuben, das fand ich unlogisch und unnötig gemein.
Der zweite Punkt bezieht sich darauf, dass ich es schade fand, dass Eden immer nur das hilflose Opfer war und nicht ein einziges Mal die Heldin sein durfte. Ich hätte mir gewünscht, dass sie sich ein bisschen wehren und ggf. auch rächen kann.


Fazit: Ich fand das Buch sehr gut. Es ließ sich gut und flüssig lesen. Ich mochte Eden sehr, aber mit Hunter hatte ich Probleme warm zu werden. Das war so beabsichtigt, aber trotzdem fand ich ihn immer wieder unnötig gemein. Ich habe wirklich lange gebraucht, um ihm diese A…-Attacken zu vergeben.

Trotzdem fand ich das Buch sehr spannend und vergebe daher 3,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.07.2020

Ein richtig, richtig interessantes Thema

Der Delphi Code
0

Edelweiß ist Programmiererin und Hackerin. Sie gehört zu einem Unternehmen, das den „Delphi-Code“ entwickelt hat. Eine KI, die den perfekten Partner finden kann. Doch jetzt wollen sie noch einen Schritt ...

Edelweiß ist Programmiererin und Hackerin. Sie gehört zu einem Unternehmen, das den „Delphi-Code“ entwickelt hat. Eine KI, die den perfekten Partner finden kann. Doch jetzt wollen sie noch einen Schritt weitergehen und nicht nur Singles zusammenbringen, sondern auch Pärchen sagen, wie gut sie wirklich zusammenpassen.

Den Testlauf sollen die Mitarbeiter durchlaufen, die am entscheidendsten zum „Delphi-Code“ beigetragen haben. Doch niemand ahnt, dass schon bald ihrer aller Leben auf dem Kopf stehen wird.





Ich muss ehrlich sagen, ich hatte meine Probleme mit dem Buch. Das Thema und die Umsetzung auf den Code und die moralische Frage ausgerichtet fand ich wirklich super. Das Buch regt unheimlich zum Nachdenken an und stellt sehr viele, sehr schwierige Fragen. Es zwingt einen irgendwie Position zu beziehen.



Mein Problem beruht vor allem auf den Charakteren, mit denen ich teilweise meine Probleme hatte – die haben sich aber immer mehr aufgelöst, je weiter die Handlung voranschritt – mehr noch aber auf dem Stil.

Die Handlung springt immer wieder hin und her zwischen den Personen, den Handlungsebenen, Gegenwart, Vergangenheit, Erinnerungen etc. Ich habe immer wieder total den Überblick verloren und musste nochmal zurückblättern und mehrmals lesen, bevor ich mich wieder zurechtfand. Es passt zum Buch, keine Frage, dieses Gefühl den Boden unter den Füßen zu verlieren und nicht mehr mitzukommen, aber wenn man den Charakteren folgen will, ist das nicht immer einfach.



Durch einen Charakter kommt auch die Frage nach Magie, bzw. übersinnlichen Fähigkeiten mit dazu. Glaubt man daran? Ist das alles Humbug? Betrug? Oder gibt es wirklich Menschen mit solchen Fähigkeiten?



Die Idee mit der KI und den ganzen Fragen, die dabei aufgeworfen wurden, gefielen mir wirklich richtig, richtig gut. Vor allem, wie das immer wieder in die eine oder andere Richtung weitergesponnen wurde.





Ein Code, eine KI, die den perfekten Partner findet. Wer träumt nicht davon? Wir alle wünschen uns diese eine Person, die perfekt zu uns passt, unser Gegenstück, unser Seelenverwandter. Doch kann eine KI das leisten? Kann sie diese eine Person für uns finden? Und selbst wenn, können wir ihr vertrauen, dass diese Person auch gut für uns ist?



Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich finde KI’s gleichermaßen faszinierend und gruselig. Faszinierend, weil sie Möglichkeiten eröffnen, die wir niemals für auch nur annähernd realistisch eingeschätzt hätten. KI’s können unser Leben bereichern und es uns erleichtern.

Gleichzeitig jedoch sind sie auch in gewissem Maße bedrohlich. Wenn die KI zu absolut allem Zugang hat, selbst zu dem, was wir verstecken wollen, wie können wir dann sicher gehen, zumindest noch ein bisschen Kontrolle darüber zu haben?

Ich glaube, ich könnte nie die Kontrolle für mein Leben – oder mein Liebesleben – komplett in die Hände einer KI geben.

Nehmen wir doch nur mal den Ablauf hier im Buch. Man beschreibt seinen idealen Partner, was man sich wünscht, was einem gefällt, worauf man steht. Doch die KI richtet sich weniger danach, als vielmehr nach allem anderen in unserem Leben. Das, was wir verstecken ist genauso wichtig für sie, wie das was wir uns wünschen, wenn nicht sogar wichtiger. Doch was passiert, wenn jemand sich einen einfühlsamen Partner wünscht, aber heimlich Fetischseiten im Internet anschaut, weil das denjenigen in der Vorstellung erregt. Was macht dann die KI? Verpasst sie der Person einen Fetisch-Partner, obwohl sie diese Fantasien niemals im echten Leben ausleben würde? Oder richtet sie sich nach den Wünschen und man bekommt den einfühlsamen Partner? Oder was ist, wenn Fantasien und Lebenswirklichkeit noch viel weniger zusammenpassen?

Ich stelle mir das unheimlich schwierig vor und auch gefährlich. Kann man sich vor der KI verstecken? Und wie soll man sicher sein, dass sich sein Gegenüber nicht versteckt? Irgendwie, glaube ich, wäre mir nicht wohl dabei.





Fazit: In diesem Buch steckt echt verdammt viel drin. Ich persönlich hatte lange meine Probleme mit den Charakteren und auch mit dem hin und her springen der Handlung. Aber ich fand die Fragen, die das Buch aufgeworfen hat, wirklich richtig gut. Ich liebe es zum Nachdenken angeregt zu werden.

Ich tue mich dieses Mal echt schwer zu einer Sternebewertung zu kommen. Ich empfand die vielen Wechsel innerhalb der Kapitel oft als extrem anstrengend. Die Handlung an sich aber interessant und gut, die Idee und die Fragen dahinter genial. Letztlich habe ich mich jetzt für 3,5 Sterne entschieden.



Dieses Buch ist nicht für jeden etwas, aber wer gern über kontroverse Themen liest und nachdenkt, der ist hier genau richtig.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere