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Veröffentlicht am 05.11.2021

Nett zu lesen, aber ohne viel Tiefgang

Only Us - Unvergesslich
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Das Cover ist hübsch, aber sticht nicht unbedingt aus der Masse hervor.

Der Klappentext hat mir super gefallen und weckt Erwartungen an eine Enemie-to-Lovers Geschichte. Dem ist aus meiner Sicht aber ...

Das Cover ist hübsch, aber sticht nicht unbedingt aus der Masse hervor.

Der Klappentext hat mir super gefallen und weckt Erwartungen an eine Enemie-to-Lovers Geschichte. Dem ist aus meiner Sicht aber nicht so! Sie sind zwar nicht die dicksten Freunde am Anfang des Buches, aber Feinde trifft es nicht einmal annährend. Wer also hitzige Diskussionen, Streitereien, Funken und Temperament erwartet, wird enttäuscht werden. Bereits nach den ersten Seiten verflüchtigt sich der „Enemy-Eindruck“ schon sehr.

Für diejenigen, die nicht gerne lange Rezensionen lesen:
Wer einen kurzweiligen, romantischen Roman sucht und nicht unbedingt über ein Buch nachdenken möchte, der kann dieses hier gut lesen. Wer aber Tiefgang und Charakterentwicklung sucht, der wird mit diesem Buch nicht wirklich glücklich werden.

Zu meiner Meinung im Detail:
Der Schreibstil des Buches ist flüssig und lässt sich sehr gut lesen. Es erzählt die Geschichte im Wechsel aus der Ich-Perspektive von Cleo und Oliver, weshalb man die Gefühle und Gedanken den Personen schnell versteht. Zudem gibt es noch Zeitsprünge, wo Episoden aus der Vergangenheit erzählt werden angefangen von der Kindheit bis zum jungen Erwachsenenalter.

Bei den Charakteren war es anfangs so, dass ich Cleo sehr mochte und Oliver sehr unsympathisch wirkte. Dies drehte sich allerdings im Laufe der Geschichte. Das liegt vor allem daran, dass ich mit Cleo nicht warm geworden bin. Sie wird als selbstbewusste, temperamentvolle, starke Frau beschrieben. Leider ist sie aber tatsächlich das Gegenteil. Cloe knickt jedes Mal sehr schnell ein wenn es um Oliver geht, egal was sie sich vorher vorgenommen hat. Und dazu braucht es nur eine kurze Unterhaltung mit Oliver. Und das obwohl sie immer wieder erzählt, diesmal würde sie es ihm nicht leicht machen. Diese extreme Diskrepanz zwischen dem tatsächlichen Verhalten und der Beschreibung des Charakters hat mich gestört.

Oliver hingegen wirkt zwar am Anfang sehr unsympathisch, aber seine Handlungen werden zumindest im Laufe des Buches nachvollziehbar. Und bei ihm machen die Handlungen durchaus Sinn: Wer nie mit ernsthaften Konsequenzen rechnen muss verhält sich anders und lügt und hintergeht durchaus immer wieder – wieso auch nicht?

Beide Charaktere bleiben aber etwas blass und verhalten sich teilweise eher wie Teenager, als wie erwachsene Menschen. Meine Lieblingsfigur ist Olivers Oma – die taucht erst ganz am Ende auf und das will bzgl. des Buches dann schon was heißen.

Die Geschichte an sich ist nett, plätschert vor sich hin und ist unterhaltsam. Am Ende ging es mir aber etwas sehr schnell und ich war nicht ganz glücklich mit der Art und Weise wie schnell das Happy End nach dem "Plottwist" kommt.
Trotz all dieser Kritikpunkte kann man das Buch aber durchaus gut lesen. So fürs nebenher Lesen in der Bahn oder zum Zeitvertreib ist es nett, aber es hat mich nicht mitgerissen oder weiter beschäftigt.

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Veröffentlicht am 28.07.2020

Ein Roman in dem Wein die Hauptrolle spielt

Saale Premium - Stürme über dem Weinschloss (Die Weinschloss-Saga 1)
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Das Buch ist der erste Teil der Familiensaga um Aenne und ihre Familie und ihrer Liebe zu Wein.

Aenne ist eine junge Frau, die - entgegen der damaligen Zeit - nach Selbstbestimmung und Liebe strebt. Anfangs ...

Das Buch ist der erste Teil der Familiensaga um Aenne und ihre Familie und ihrer Liebe zu Wein.

Aenne ist eine junge Frau, die - entgegen der damaligen Zeit - nach Selbstbestimmung und Liebe strebt. Anfangs scheint alles gut zu laufen und ihr Wunsch erfüllt sich, sie findet die große Liebe. Allerdings ist ihr Vater gegen die Verbindung, da er sich mit dessen Familie überworfen hat. Damit beginnt Aennes von Schicksalsschlägen geprägte Erzählung.

Während des Buches erfährt man einiges über die damalige Zeit, die Mode, Preise und Einstellungen der Menschen. Noch viel mehr erfährt man über Weinanbau und Sektherstellung. Und das ist einer meiner Hauptkritikpunkte: Der Wein nimmt eine größeren Stellenwert ein, als die Handlung an sich. Gefühlt besteht 2/3 des Buches aus Erzählungen um und über Wein, 1/3 erzählt nebenbei, was im Leben der Protagonistin passiert.
Und das geschieht in teil sehr großen Sprüngen, sodass man vieles erfährt, indem es von jemandem erzählt wird, nicht indem es von Aenne erlebt wird. Scheinbar wichtige Ereignisse (wie die Zeugung ihres Kindes) geschehen auf 3 - 4 Zeilen, während über die Weinherstellung über Seiten referiert wird.
Die Handlung selbst ist sehr melodramatisch und erinnert an eine Seifenoper. Aenne stolpert von einem Schicksalsschlag in den nächsten und sie kann ihre Clemens einfach nicht zum Mann nehmen; selbst als alle Hindernisse aus dem Weg geräumt sind. Als Leser fragt man sich zwischendurch manchmal: Warum eigenlich nicht? Aenne steht sich da sehr oft selbst in Weg.

Eine Seifenoper kann zwischendurch mal nett sein, man sollte aber nicht zu hohe Erwartungen daran haben. Die Charaktere in dem Buch werden gut dargestellt, aber manchmal versteht man insbesondere Aennes Beweggründe nicht, da sie nicht so tiefgründig ausgearbeitet wurde, sondern nur so weit, wie es die melodramatische Geschichte braucht.

Das Buch ist informativer und recht unterhaltsam. Allerdings ist es kein anspruchsvoller historischer Roman, wie ich ihn erwartet habe, sondern eher eine leichte Sommerlektüre für den Balkon, die man aber auch schnell vergessen hat.
Die weiteren zwei Teile werden eher nicht bei mir einziehen.

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Veröffentlicht am 13.07.2020

Netter Sommerroman mit etwas wenig Tiefgang

Nur noch ein bisschen Glück
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Die Großstädterin Stella wird von ihrem Partner betrogen und bricht Hals über Kopf auf zu dem Haus, das sie von ihrer Mutter geerbt hat- um dann festzustellen, dass das Haus irgendwo im Nirgendwo steht ...

Die Großstädterin Stella wird von ihrem Partner betrogen und bricht Hals über Kopf auf zu dem Haus, das sie von ihrer Mutter geerbt hat- um dann festzustellen, dass das Haus irgendwo im Nirgendwo steht und weder über Wasser noch über Strom verfügt.
Ihr Nachbar Thor hilft ihr aus und schon bald beginnt das nachbarschaftliche Verhältnis schnell in sexuelle Anziehung zu kippen.

Der Beginn hat mir gut gefallen, aber auf dem Stand bleibt das Buch dann leider sehr lange. In der Mitte passiert nicht viel. Es geht hauptsächlich um die körperliche Anziehung zwischen den beiden.
Dabei gibt es für meinen Geschmack etwas viele Wiederholungen oder Ähnlichkeiten in den Szenen. Ich mag Sexszenen in Büchern gerne, wenn sie gut geschrieben sind. Aber bei diesem Buch hatte ich das Gefühl, dass die Häfte aus Sex besteht, das war mir dann doch etwas zu viel. Die Seiten hätte man mit Tiefgründigerem füllen können.

Es gibt viele Charaktere, die meisten davon sind einem auch durchaus sympatisch, bleiben aber doch auch recht flach. Viel wird angeschnitten und thematisiert, aber vielleicht hätte man sich auf ein paar weniger Charaktere beschränken sollen, die man dafür ausführlicher kennenlernt.

Das Setting hat mir gut gefallen, auch der Schreibstil im Gesamten gefällt mir gut, wenn auch mit kleinen Abstrichen. Zum letzten Drittel des Buches kommt dann nochmal etwas mehr Spannung auf - auch wenn die Geschichte nicht besonders überraschend ausgeht.

Insgesamt ist das Buch ein netter Sommerroman, der aber für meinen Geschmack etwas mehr Tiefgang und Witz vertragen hätte und etwas mehr tatsächliche Handlung.

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Veröffentlicht am 18.07.2018

Zuviel Nebensächliches

Drei Küsse für Herkules
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Das Buch handelt von Vivian, die mit ihrer Karriere und Familie nicht so zufrieden ist, wie sie es gerne wäre. Beim Karneval lernt sie den attraktiven Herk kennen. Diese ist tatsächlich der Halbgott Herkules, ...

Das Buch handelt von Vivian, die mit ihrer Karriere und Familie nicht so zufrieden ist, wie sie es gerne wäre. Beim Karneval lernt sie den attraktiven Herk kennen. Diese ist tatsächlich der Halbgott Herkules, der die wahre Liebe finden muss, um unsterblich zu werden. Der Weingott Dio und die Liebesgotten Aphodite wollen dabei helfen, aber es geht einiges schief, unter anderem da Vivian verheiratet ist und 3 Kinder hat.

Das Cover fand ich für einen "Frauenroman" vielversprechend und das Buch fing gut an.
Leider kommt das Buch bei mir trotzdem nicht über die Wertung "ist ganz okay, kann man lesen, wenn man es geschekt bekommt" hinaus.

An sich hat die Geschichte viel Potential, zu einer witzigen, etwas anderen Liebesgeschichte zu werden. Die Idee, dass ein Halbgott die wahre Liebe finden muss und dabei von andern Göttern unterstützt wird, hat mir gefallen.
Auch der Schreibstil dabei ist gut und lässt sich flüssig lesen.

Trotzdem war die Geschichte nicht wirklich meins.
Es werden viele Nebencharaktere aufgeführt, es gibt viele Nebenhandlungen und auch ernste Themen (wie Alkoholismus, Beziehungsmodelle, Fremdgehen, Prositution) werden angesprochen und Witz möchte die Geschichte auch noch versprühen.
Und genau das ist es, was mich an dieser Geschichte stört. Für meine Begriff will die Autorin zuviel.
Eine Hauptgeschichte, mit guten Nebencharakteren und ein, zwei Themen, die einem als Autor wichtig sind, reichen für mich völlig aus. Dieses Zuviel lenkt von der Geschichte ab und zerfastert diese.

So zieht sich die Geschichte recht lange hin und ich hatte zwischendurch tatsächlich das Bedürfnis einige Seiten einfach zu überfliegen, da gefühlt mindestens 1/3 nicht wirklich relevant für die Handlung ist oder mir zu ausführlich ist (und ich lese an sich sehr gerne dicke Bücher!)

Das Buch mag jemand anderem gut gefallen, aber meinen Humor trifft es leider nicht. Machmal sind ganz witzige Szenen dabei, aber keine intelligenten Schlagabtausch, kleine Spitzen oder feiner, subtiler Humor. Vielmehr wirkt es an weiten Stellen gewollt witzig, kontruiert und meist derb.


Um es ausfühlicher zu begründen für die, die es interessiert ein paar Beispiele, die mir besonders in Erinnerung geblieben sind:

Zeus, der Göttervater, ist auch mit dabei und auf der Suche nach Affären, was seiner Frau Hera nicht gefällt. Für die Story ist es aus meiner Sicht jedoch nicht relevant, darüber ein ganzes Kapitel zu schreiben, weil es letztendlich nichts mit Vivian zu tun hat. Wäre diese Nebenhandlung einfach weggelassen worden, hätte man auch nicht eine Geschichte konstruieren müssen, wieso, weshalb, warum man ihn von den Affären abhalten muss (nämlich damit man nicht frühzeitig zurück in den Götterhimmel zurückbeordert wird, ein Problem, das sich auch nur aufgrund einer recht konstruierten Handlung ergibt und eigentlich keines sein müsste bzw. nicht groß ausgeführt hätte werden müssen).

Auch die ernsten Themen sind für meinen Geschmack zu viele. Sowohl die vielfältige Art der Liebe, die Offenheit dafür, Fremdgehen, Beziehungsmodelle, Prostitution, Alkoholismus, Pornosucht und die Sucht nach Liebe werden angesprochen. Aber leider alle nur kurz und es wirkte auf mich mehr wie ein "das wollte ich jetzt auch nochmal gesagt haben", ohne die Handlung voran zu bringen (bis auf die Alkoholsucht von Herk).
Im Gegenteil: Mich haben die Erklärungen und Einführungen diesen Themen eher aus der Geschichte gebracht. Etwas taucht auf, wird vielleicht kurz besprochen und spielt dann kaum eine Rolle mehr. Als Beispiel ist hier insbesondere die "Orgie" zu nennen, bei der Dio und Hermes ungewollt unterbrechen. Mehrere Männer vergewaltigen minderjährige Mädchen in einem Hotelzimmer. Dio und Hermes unterbrechen die Orgie, da sie aus dem Zimmer wollen (nicht etwa, weil sie das Szenario stört) und teilen der Polizei dann mit, um sie von einem anderen Zimmer abzulenken, was dort vor sich geht. Kritik gibt es daran nicht wirklich, sodass ich die Szene einfach überflüssig finde und mir sauer aufstößt. Wenn so etwas in einem Buch thematisiert wird, dann bitte als Gesellschaftskritik oder mit Sinn für die Handlung und nicht als "ich dachte ich erwähne sowas mal und provoziere", ohne dann groß weiter darauf einzugehen, außer in ein paar Äußerungen der Charaktere.

Was mich die zudem irritiert hat war, dass Hermes mit einem berliner Dialekt spricht. Zum einen lese ich nicht gerne Dialekte in einer Geschichte, außer es passt aufgrund der Region und wird mal kurz eingestreut, und zum anderen erschließt sich mir nicht wirklich, wieso er das tut, da die Geschichte im RUhrpott spielt. Es finden dann auch ganze Unterhaltungen in dem berliner Dialekt (also in Lautsprache) statt, nicht nur ein paar Sätze.
Das ist aber tatsächlich mein ganz persönliches Empfinden, andere mögen darin einen gewissen Charme empfinden.
Und Zeus gestelztes, altmodisches Reden passt vielleicht zu ihm, auch wenn es etwas nervig zu lesen ist. Aber dann fällt er ab und zu aus der Rolle und spricht normal. Sowas irritierit mich dann beim Lesen einfach.


Es erinnerte mich spontan an den Satz aus Zeugnissen "war stets bemüht".
Ja es sind sehr gute Ansätze für eine gelungene Geschichte vorhanden und der Schreibstil ist gut und lässt sich in der Regel flüssig lesen.
Aber für meine Begriffe wurde die Geschichte leider nicht gut umgesetzt und es wurde zuviel in eine Geschichte gesteckt, die eine lustige Urlaubslektüre hätte werden können.
Ich freue mich, wenn andere Gefallen an dem Buch haben finden können, aber ich werde dieses Buch nicht nochmal lesen und es auch nicht weiter empfehlen.