Wundervolle Geschichte mit authentischen Charakteren und poetischen Metaphern
Never DoubtRezension - Never Doubt von Emma Scott
Inhalt:
Für das, was vor einem Jahr geschah, findet Willow keine Worte. Erst als sie im städtischen Theater in die Rolle der Ophelia schlüpft, kann sie ihre Geschichte ...
Rezension - Never Doubt von Emma Scott
Inhalt:
Für das, was vor einem Jahr geschah, findet Willow keine Worte. Erst als sie im städtischen Theater in die Rolle der Ophelia schlüpft, kann sie ihre Geschichte mit den Worten einer anderen Person in die Welt hinaus tragen. Ihr Schmerz, der in jeder von Shakespeares Zeilen widergespiegelt wird, wird sofort von ihrem Hamlet - Isaac Pearce - erkannt. Und mit jedem weiteren Aufeinandertreffen der beiden kommen sie sich immer näher bis die Grenze zwischen der realen und fiktiven Welt mehr und mehr verschwimmt ..
Meine persönliche Meinung:
Diese wunderbare Geschichte war meine erste von Emma Scott, aber ich garantiere euch, dass sie auf keinen Fall die Letzte war. Sie war einfach total berührend und herzergreifend - so poetisch und gleichzeitig so simpel.
Anfangs habe ich dem Buch tatsächlich noch ziemlich kritisch entgegen gesehen, weil mir der Klappentext durch das Wort „Bad Boy“ ein kleiner Dorn im Auge war. Meine ersten Gedanken waren: hoffentlich ist es nicht zu klischeehaft ..
Aber nein, meine Zweifel waren vollkommen unbegründet, denn hinter Isaac Pearce, dem sogenannten „Bad Boy“ (ich hasse diese Beschreibung!) der Kleinstadt Harmony, ist überhaupt nichts bad. Hinter ihm steckt so viel mehr und ich fand seine Entwicklung über die drei Abschnitte hinweg, in die das Buch eingeteilt wurde, unfassbar toll. Er ist ein unglaublich authentischer und liebenswerter Charakter, der alles für seine Liebsten tut. Man hat es in jedem Satz und in jeder Zeile gespürt. Ich habe mich gleich in ihn und seine traurige Geschichte verliebt.
Willow dagegen war mir zuerst ein kleines Rätsel, mit dem ich nichts anfangen konnte. Aber je mehr ich gelesen habe, desto besser konnte ich sie entschlüsseln und verstehen. Sie hat eine tragische Vergangenheit, die einem durch die kleinen Metaphern von Emma Scott komplett unter die Haut geht. Und auch wenn die Thematik schon in anderen New Adult Büchern vorgekommen ist, war es in „Never Doubt“ noch mal etwas ganz anderes. Irgendwie.
Vielleicht lag es an dem Schreibstil der Autorin, der mich einfach so unerwartet ergriffen hat. Und dann auch noch dieser Theater Aspekt mit Hamlet! Ich fand es so, so toll wie Emma Scott einzelne Teile daraus in die Realität hat einfließen lassen ..
Kennt ihr diese winzigen Doppeldeutigkeiten, in denen so viel mitschwingen kann? Emma Scott hat wirklich viele davon auf Lager. Sie hat eine ausgeprägte Neigung dazu, Kleinigkeiten in ihre Texte einzubringen, die sich dann viel später als SO groß und wichtig herausstellen. Mit einer so gigantischen Tiefe, die einem Gänsehaut beschert, einfach nur wow.
Auch erwähnenswert sind die liebevollen Nebencharaktere, die ich sofort ins Herz geschlossen habe. Ins Herz schließen musste! Durch ihre schrägen Eigenschaften und ihren Humor wirkten sie unglaublich speziell und real. Am liebsten würde ich mit Angie, ihrer Clique, Bonnie und der Theatercrew im Scoop mal einen schönen Tag verbringen. Ganz viel lachen und tratschen ..
Fazit:
Also, für mich ist „Never Doubt“ ein klares 5-Sterne Buch, das ich nach dem Beenden einfach nur minutenlang umarmen konnte. - Denn das Ende war einfach perfekt. Ganz großes Kino! Oder ganz große Bühne? Die ernsten Themen, gepaart mit dem leicht poetischen und tiefsinnigen Schreibstil machen dieses Werk einzigartig. Die Verbindung mit dem Theater - magisch. Und die Charaktere - lebendig.
Vorhang ab.