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Veröffentlicht am 22.07.2020

Was war das denn?

Promised
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Ich spare mir hier eine inhaltliche Zusammenfassung und komme direkt zur Sache: Was, bitteschön, war das denn ?

Kiera Cass ist mir durch ihre Selectionreihe und das Standalone Siren wohlbekannt. Da mir ...

Ich spare mir hier eine inhaltliche Zusammenfassung und komme direkt zur Sache: Was, bitteschön, war das denn ?

Kiera Cass ist mir durch ihre Selectionreihe und das Standalone Siren wohlbekannt. Da mir beide Geschichten gefallen haben, die eine etwas mehr, die andere etwas weniger, war ich supergespannt auf ihr neuestes Werk und habe mich gefreut, als ich PROMISED in den Händen halten durfte.

Die Freude wurde jedoch schnell etwas getrübt, als ich die vielen negativen Rezensionen dazu gelesen habe, denen ich mich, zu meinem Verdruss tatsächlich anschließen muss.

Schon beim Cover fängt es an. Eigentlich ist es sehr hübsch, es glitzert und glänzt wunderhübsch, wirkt durch das Mädchen im wallenden Kleid aber so, als gehöre es 1. zur Selection-Reihe und 2. als hätte man eine Disneyprinzessin abgedruckt.

Ansich gar nicht schlimm, doch schon auf den ersten Seiten wird klar, dass das Cover eindeutig zum Inhalt passt und das ist leider nicht positiv gemeint, denn auf den ersten circa 100 Seiten lernen wir Hollis kennen, deren einziges Ziel es zu sein scheint, das Rennen um König Jamesons Herz zu gewinnen. Sie wirkte auf mich absolut naiv, zeigt kein wirkliches Interesse daran, sich mit Politik zu befassen, will aber Königin werden. Möglichst eine, über die man Jahrzehnte später noch spricht. Zu bieten hat sie außer ihrem freundlichen Gemüt und ihrem scheinbar atemberaubenden Aussehen aber anfangs nicht wirklich viel.

Im Verlauf wird es ein wenig besser, als sie erkennt, dass sie nicht einfach nur das schöne Dekor an der Seite des Königs sein möchte.

Was mich hier sehr gestört hat, waren folgende Punkte:

1. Die Geschichte wirkt wie ein Märchen, ist aber vollgepackt mit jedem erdenklichen Klischee, das man sich nur vorstellen kann. Es gibt tolle Kleider, viel Blingbling in Form von Juwelen, einen König, eine eifersüchtige Freundin und einen mysteriösen Unbekannten.

2. Das Aufeinandertreffen von Hollis und diesem Unbekannten führt in ein vorhersehbares Beziehungsdreieck. Hollis ist sprunghaft und braucht eine Weile, bis sie weiß, wem sie ihr Herz schenken soll.

3. Leider kommt das Buch ohne jegliche Emotion daher.

4. Der Plot macht das nicht besser, denn die Handlung prescht so derart voran, dass sich die Entwicklungen förmlich überschlagen. Da ihnen aber jegliches Gefühl und Emotion, so wie die Tiefe fehlen, wirkt es, als habe die Autorin hier einfach versucht möglichst schnell alles in 360 Seiten zu pressen, was nur so geht.

Das nimmt den Lesespaß und wirkte auf mich einfach überhaupt nicht gut durchdacht. Die ganze Geschichte strotzt nur so vor Oberflächlichkeit und blassen Charakteren.

Das Ende schlug dann dem sprichwörtlichen Fass den Boden aus, denn hier passieren Dinge, die mich absolut überrascht haben, die mich aber in der Ausarbeitung gar nicht zufriedenstellen konnten. Hollis zeigt nicht eine greifbare Gefühlsregung und wie schon der Rest der Geschichte, wird hier eine Situation, bzw. eine Abfolge mehrerer Situationen, einfach nur so abgespult.

Trotz allem und das finde ich ein bisschen merkwürdig, kam ich beim Lesen absolut schnell voran und habe das Buch innerhalb eines Tages gelesen. Der Schreibstil ist sprachlich jetzt nicht der Beste, wirkt manchmal etwas zu aufgesetzt, ist aber doch so leicht und gängig, dass man dranbleibt.

Ich würde gerne mehr positive Dinge anführen, aber das Buch hat mich wirklich sehr enttäuscht. Die Idee war sicher gut, wenn auch nicht neu und aus dem Setting hätte man bestimmt viel mehr rausholen können, aber die Umsetzung lässt mich einfach ratlos und mit der Frage: Was ist denn da nur passiert ? zurück.

Kiera Cass hat in der Vergangenheit bewiesen, dass sie unglaublich tolle Geschichten schreiben kann und deshalb ist es nur umso enttäuschender, dass sie mit Promised einen solchen Flop gelandet hat. Sehr sehr schade.


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Veröffentlicht am 05.04.2020

Hat mich komplett enttäuscht.

Dream Again
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Ich liebe diese Reihe wirklich sehr, aber ab Band 4 gings schon bergab und Band 5, also Dream Again, hat mich jetzt tatsächlich nur noch enttäuscht und vor allem sehr gelangweilt.

Jude und Blake sind ...

Ich liebe diese Reihe wirklich sehr, aber ab Band 4 gings schon bergab und Band 5, also Dream Again, hat mich jetzt tatsächlich nur noch enttäuscht und vor allem sehr gelangweilt.

Jude und Blake sind seit ihrer Kindheit befreundet, haben sich in ihrer Jugend verliebt und gingen dann unschön auseinander, weil Jude als Schauspielerin in L.A. durchstarten wollte. Jetzt ist sie gescheitert. Genaue Gründe erfährt man erst im Verlauf des Buches, man kann sich aber relativ früh zusammenreimen, was passiert sein könnte. In ihrer "Not" flieht sie zu ihrem Bruder Ezra nach Woodshill. Doch da trifft sie auch auf Blake, denn die beiden Jungs wohnen zusammen in einer WG.
Blake ist wenig begeistert von Judes Einzug und benimmt sich ihr gegenüber unhöflich und distanziert.

Aber natürlich erliegen sie schon beide bald wieder ihren Gefühlen.

Puh, ich würde so gerne Positives über diesen vermeintlich letzten Band der Again Reihe sagen, aber es fällt mir schwer. Denn ich war permanent genervt von Judes ewigem Gejammer und Selbstmitleid. Immer wieder dreht sich alles darum, dass sie ihre Träume in L.A. gelassen hat, aber sie rückt auch niemandem gegenüber mal mit der Sprache heraus, was genau passiert ist. Die ganze Story dreht sich darum, dass sie einen neuen Job finden und Geld sparen will und darum, wie toll sie Blake immer noch findet.

Der ist obwohl ich mir viel von seinem Charakter versprochen hatte, ein echt blasser Protagonist. Das hat mich sehr enttäuscht.

Ein weiterer Punkt, der mir nicht gefallen hat, war, wie Mona Kasten versucht hat, alle Protagonisten aus den vorherigen Bänden noch einmal einzubringen. Ich liebe sowas, eigentlich, denn in der Regel erhascht man so noch einmal einen kurzen Blick auf all die liebgewonnenen Figuren. Hier wirkten sie aber in Szenen reingequetscht, die total irrelevant und so nichtssagend waren. Sie wirkten wie belanglose Statisten.

Und auch die Handlung ist vorhersehbar, dabei noch unfassbar in die Länge gezogen, das Ende dann vollgepackt mit glücklichen Fügungen, schön abgerundet zum erwarteten Happy End.

Leider ein echter Flop.



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Veröffentlicht am 07.03.2020

Hat mich leider überhaupt nicht überzeugt, obwohl ich mir viel davon versprochen hatte!

Ferryman - Der Seelenfahrer (Bd. 1)
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Der FERRYMAN und ich: Da wollte einfach mal so gar kein Funke überspringen. Und ich bedauere das wirklich sehr, denn der Klappentext klang so großartig, versprach mir eine intensive und fantastische Geschichte. ...

Der FERRYMAN und ich: Da wollte einfach mal so gar kein Funke überspringen. Und ich bedauere das wirklich sehr, denn der Klappentext klang so großartig, versprach mir eine intensive und fantastische Geschichte. Etwas Neues. Schon nachdem ich das Buch zum ersten Mal sah, wollte ich es unbedingt lesen. Noch mehr angefixt wurde ich dann durch den Teaser auf dem Buchrücken. Da stand nämlich, dass es ein Weltbestseller ist und für 2021 sogar eine Verfilmung angepeilt wird.

Und jetzt ? Jetzt sitze ich hier und weiß gar nicht so recht, was ich dazu sagen soll, denn meine Enttäuschung ist irgendwie RIESIG !

Dylan ist auf dem Weg nach Aberdeen, wo sie ihren Vater kennen lernen will, als ihr Zug verunglückt und sie stirbt. Sie kämpft sich aus dem Zug und durch einen schier endlosen dunklen Tunnel. Auf der anderen Seite steht ein Junge, von dem sie glaubt, dass er das Unglück ebenfalls überlebt hat.
Doch Tristan ist ein Ferryman, gekommen um Dylan durchs Niemandsland ins Danach zu begleiten. Obwohl er den Job schon seit Jahrhunderten, wenn nicht gar Jahrtausenden macht, wird diese Reise anders, denn Dylan schleicht sich mit jedem weiteren Tag mehr in sein Herz.

End of Story. Naja nicht ganz, aber im Wesentlichen geht es im Buch darum, dass wir Dylan beziehungsweise ihre Seele und Tristan auf ihrem Weg durchs Niemandsland begleiten. Es ist eine mühselige Reise. Für Dylan, weil es immer nur bergauf durch die Highlands zu gehen scheint, für mich, weil ich die Geschichte einfach ganz schrecklich langweilig fand.

Man begleitet die Beiden über Stock und Stein, erlebt durch die verschiedenen Blickwinkel ihre Gefühle und Gedanken, und stellt sich den Dämonen, denen sie ausweichen müssen, damit sie sich Dylans Seele nicht greifen.

Ansich klingt das alles recht spannend und die Idee war eigentlich gar nicht mal schlecht, was definitiv schon mal einen Punkt gibt, aber die Umsetzung: Puh ! Ich wollte es wirklich mögen, aber es passiert einfach so wenig, dass ich immer mal wieder quergelesen habe, um überhaupt das Gefühl zu haben, voran zu kommen.

Die Atmosphäre ist supernüchtern, die Charaktere waren mir viel zu blass und sprunghaft, die Liebesgeschichte die sich entwickelt, überhaupt nicht greifbar und für mich auch so gar nicht nachvollzieh- oder spürbar. Die ganze Handlung dreht sich erstmal nur ums Ankommen im Danach und man hätte auch aus den düsteren Szenen in die die Beiden Dank der Gier der Dämonen stürzen, einfach noch mehr rausholen können.
Der zweite Teil, nämlich alles was nach dem ANKOMMEN passiert, hätte richtig gut werden können, doch da dreht sich dann plötzlich alles nur darum, wie Dylan am besten zurück ins Niemandsland kommt, zurück zu Tristan. Der Verlauf nimmt also eine Wendung, aber die verläuft leider total glatt und läuft ziemlich easy.

Für das Ende vergebe ich einen weiteren Pluspunkt, denn da wird dann sichtbar welche Idee die Autorin eigentlich verfolgt hat, das gefiel mir, war aber leider auch auf wenigen Seiten schon abgehandelt.

Ich würde gerne noch etwas Positives sagen, aber ich kann es nicht. Es gab keine Spannung, keine Emotionen, nichts was irgendwie tief genug ging um es wirklich richtig gut werden zu lassen. Es war einfach ein totaler Flop, der mich ernüchtert und geknickt zurück lässt, weil ich das Buch wirklich so gerne gemocht hätte.

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Veröffentlicht am 18.04.2019

Konnte mich, trotz der tollen Grundidee, so gar nicht überzeugen !

Golden Darkness. Stadt aus Licht & Schatten
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Die Idee eines in Licht und Schatten gespaltenen, zukünftigen New Yorks und die Anlehnung an Dickens "Eine Geschichte aus zwei Städten" war ziemlich genial und machte mich unglaublich neugierig.

Die Umsetzung ...

Die Idee eines in Licht und Schatten gespaltenen, zukünftigen New Yorks und die Anlehnung an Dickens "Eine Geschichte aus zwei Städten" war ziemlich genial und machte mich unglaublich neugierig.

Die Umsetzung allerdings, die hatte leider so einige Tücken und Makel, weshalb das Buch und ich, auch nach mehreren Anläufen und Startversuchen, keine Freunde wurden.

Man wird schon auf den ersten Seiten direkt ins Geschehen geworfen, was ansich eine gute Sache ist, sofern man denn zumindest oberflächlich kapiert, wie die neue Welt, in der man sich befindet, funktioniert. Hier haben die Erklärungen leider zu lange auf sich warten lassen. Man wird erstmal in eine Situation katapultiert, in der Politikersohn Ethan verhaftet werden soll. An seiner Seite, seine Freundin Lucie, die irgendwie nicht zur Lichtstadt gehört und irgendwie doch. Dann taucht plötzlich eine Art Klon von Ethan auf, nämlich Carwyn, dann kommt noch Ethans Onkel hinzu, der irgendein hohes Tier der Gesellschaft und Lichtstadt ist und dann raffe ich erstmal gar nichts mehr, bis Lucie bereit ist, mir endlich ein wenig mehr über ihre Welt zu erzählen.

Da hat sie mich aber leider fast schon komplett verloren, weil sie auch nicht gerade die enthusiastischste und erzählfreudige Protagonistin ist. Ich war wirklich mehrfach versucht, das Buch einfach abzubrechen, weil ich so überhaupt nicht in die Geschichte reinkam. Trotzdem wollte ich der Idee auch weiterhin eine Chance geben, denn ich liebe Dickens und auch die Geschichte aus zwei Städten sehr.

Der Plot hat für mich keinen erkennbaren roten Faden, die Charaktere bleiben unglaublich blass, handeln teilweise total irrational und sowohl Tempo als auch Spannung sucht man eigentlich vergebens.

Für mich war GOLDEN DARKNESS leider ein wirklicher Flop.

Veröffentlicht am 12.02.2019

Leider ist Schönheit nicht alles !

The Belles 1: Schönheit regiert
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In Orléans gibt es keine natürlich schönen Menschen. Durch einen "Fluch" sind die Menschen von Natur aus eher fahl. Und trotzdem oder genau deshalb steht hier Schönheit über allem. Die BELLES sind seit ...

In Orléans gibt es keine natürlich schönen Menschen. Durch einen "Fluch" sind die Menschen von Natur aus eher fahl. Und trotzdem oder genau deshalb steht hier Schönheit über allem. Die BELLES sind seit ihrer Kindheit darauf geschult, alle Menschen schön zu machen. Mit ihren magischen Fähigkeiten verleihen sie den Frauen die tollsten Züge, die schönsten Haare, die reinste Haut. Sogar das Gemüt eines Menschen können sie verändern.
Camelia wird vom Königshof als die Favoritin erwählt und lebt ab sofort ein Leben in Luxus und reiner Schönheit. Je länger sie am Hof lebt, desto mehr dämmert ihr, das die Schönheit vielleicht doch nur schöner Schein ist....

Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht wo ich anfangen soll, denn ich habe fast ausschließlich Kritikpunkte.

Vielleicht beginnen wir mal bei den positiven Dingen.

Das Cover und die Aufmachung des gesamten Buches sind atemberaubend schön. Von außen ein Traum, zieht sich die Schönheit, die hier in jedem Sinne das vorherrschende Thema ist, auch durchs Innere. Die Kapitelanfänge sind mit Blumen geschmückt und in die Buchdeckel sind wunderschön gestaltete Karten vom Königreich Orléans gedruckt.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen, ein bisschen poetisch und sehr französisch angehaucht. Das hat mir persönlich sehr gut gefallen. Noch besser fand ich allerdings den Weltenentwurf. Dhonielle Clayton schafft eine unglaublich schöne Welt, überall stehen Blumen in voller Blüte, Farben wohin man blickt, Süßigkeiten und kleines Gebäck in Hülle und Fülle. Es ist wirklich atemberaubend und sehr anschaulich beschrieben.

Manchmal war es für meinen Geschmack aber auch ein wenig ausschweifend. Die Autorin hält sich viel mit Nichtigkeiten auf, beschreibt immer wieder diverse Schönheitsartikel, was auf Dauer ein wenig nervt, weil sich sehr vieles wiederholt.

Und damit komme ich auch schon zu den negativen Punkten.

Auch wenn die Autorin in ihrem Nachwort schreibt, das sie dem Schönheitswahn mit ihrem Buch entgegenwirken will, tut sie in der Geschichte selbst, tatsächlich das genaue Gegenteil und vermittelt, das es eine Schande ist, auch nur einen einzigen Makel zu haben. Da kann ich auch noch so sehr versuchen, zwischen den Zeilen etwas herauszulesen, die Botschaft kommt nicht an und geht komplett in die falsche Richtung. Gerade in Bezug auf die empfohlene bzw. angesprochene Lesergruppe, nämlich Menschen im Alter von 12 bis 17 Jahren finde ich diese Thematik verwerflich umgesetzt. Was soll die Geschichte einem Teenie vermitteln, der seinen Weg im Leben noch sucht und sich häufig eh schon an den Schönen und Reichen, Promis und Co. orientiert ? Das sie nichts wert sind, wenn sie diesen Idealen nicht entsprechen ? Nein, sorry, das ist ein Punkt an dem mir wirklich die Hutschnur hochgeht und die mir auch niemand schönreden kann.

ACHTUNG SPOILER:
Im Buch gibt es eine Szene, bei der ich regelrecht explodiert bin.
Es gibt eine Mutter, die ihr Kind hässlich findet, also lässt sie das junge Mädchen, ich glaube sie war 11, von einer Belle so verändern wie es ihr gefällt. Das das Mädchen dabei Schmerzen leidet, ist der Mutter vollkommen egal. Ihr einziger Kommentar gegenüber der Belle ist, das sie immer so ein Theater veranstalten würde.
SPOILER ENDE

Hätte die Autorin die Geschichte anders gelöst und beispielsweise eine Rebellion der Protagonistin, gegen dieses ganze Schönheitssystem ausbrechen lassen, so wie ich mir das zu Anfang von der Geschichte erhofft hatte, dann wäre das ein klares Zeichen gewesen. Doch so etwas wie eine Rebellion gibt es leider gar nicht. Die Protagonistin ist ein graues Mäuschen, das sich für ihre Stellung viel zu sehr herumschubsen lässt und nur ganz ganz zögerlich realisiert, das dieser ganze Wahn eigentlich verrückt ist. Die Entwicklung von Camille dauerte mir leider viel zu lange und war auch, wie auch die sämtlicher anderer Figuren, absolut oberflächlich. Bis zum Ende konnte ich keinen Charakter benennen, der mich wirklich interessiert hätte, weil sie alle ziemlich fad sind. Dafür, das sie doch alle so wunderschön sind, sind sie einfach total langweilig.

Bis auf Sophia, die ist in meinen Augen eine Sadistin, die es liebt, all ihre Höflinge und Untergebenen zu piesacken und zu triezen. Das Schlimmste: Man lässt sie gewähren. Keiner der Höflinge stellt sich gegen sie, selbst die Königin ist zu schwach um ihrer eigenen Tochter Einhalt zu gebieten. Das hat mich unglaublich zornig gemacht, denn Sophia stellt andere Leute nicht nur bloß und "mobbt ein bisschen". Sie geht über Leichen !

Nicht nur Camille und alle anderen erdulden das, besonders geärgert habe ich mich über Ambra, Camilles beste Freundin, die dieses Spiel ebenfalls mitspielt, einfach nur, weil sie von Neid gegenüber Camilles Stand als Favoritin, zerfressen ist und meint sich beweisen zu müssen.

Ein weiterer Kritikpunkt ist diese völlig unnötige Liebesgeschichte, bei der ich mich frage, warum die Autorin diese überhaupt eingebaut hat. Sie wirkte auf mich komplett konstruiert und ich habe bei keinem der beiden "Verliebten" auch nur den Hauch von Gefühlen wahrgenommen. Tatsächlich hätte ich sogar viel mehr Potenzial in einer anderen Konstellation gesehen.

Bis zum Ende hatte ich die Hoffnung, das es vielleicht doch noch einen richtig dollen und rebellischen Showdown gibt, doch auch hier wurde ich enttäuscht. Es gibt zwar einen Wendepunkt, der war für mich jedoch recht vorhersehbar und somit wenig überraschend.

So sehr ich mich auch bemühe, positive Aspekte an der Geschichte zu finden und zu erkennen, es gelingt mir nicht. Stattdessen werden die negativen Punkte immer mehr, je länger ich darüber nachdenke.

Und wenn ich ehrlich bin, dann ärgert mich das sehr, einfach weil die Idee gar nicht mal schlecht war. Die Autorin hätte aus der Geschichte etwas richtig Großes und Gutes entstehen lassen können, hat sie aber nicht.

Ich habe lange abgewägt, wie ich das Buch bewerten soll, denn ich vergebe ja generell nur volle und keine halben Punkte. Da die negativen Aspekte aber einfach total überwiegen, habe ich mich nun auf die niedrigere Wertung festgelegt und bin aktuell auch ehrlich unsicher, ob ich die Geschichte weiterverfolgen und Band 2 überhaupt lesen möchte.