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Veröffentlicht am 25.09.2020

Erschütternd

Sag die Wahrheit, auch wenn deine Stimme zittert
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Bisher habe ich nichts von der ermordeten maltesischen Journalistin Daphne Caruana Galizia gehört. Umso erschüttert war ich über das Gelesene in diesem Tatsachenbericht.
Im Vorwort wird man ja schon auf ...

Bisher habe ich nichts von der ermordeten maltesischen Journalistin Daphne Caruana Galizia gehört. Umso erschüttert war ich über das Gelesene in diesem Tatsachenbericht.
Im Vorwort wird man ja schon auf die Missstände vorbereitet und man erahnt was in diesem Buch auf einen zukommt. Eine starke Frau, die sich auch durch den Brand ihres Hauses und die gäuelvolle Tötung ihres Hundes nicht stoppen lässt. Leider muss sie mit ihrem Leben bezahlen, denn für die Verandwortlichen ist es leicht einen unbequemen Menschen zu entsorgen.
Bewundernswert auch ihre Söhne, die in akriebischer Kleinarbeit die einzelnen Puzzleteile zusammen setzten und diese Buch erschaffen haben. Nicht ganz ungefährlich und daher sehr mutig.
Verwunderlich, dass nach diesen ganzen Tatsachen niemand einschreitet, denn Malta liegt nach wie vor als unbescholtene Insel im Mittelmehr.
Ein Buch das bewegt und keine leichte Kost ist, es sollte viele Menschen lesen, in der Hoffnung das Gerechtigkeit geschieht und die Familie für ihren Mut im Nachhinein Genugtuung bekommt, auch wenn Daphne dadurch nicht mehr zurück kommt.

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Veröffentlicht am 19.08.2020

Eine Nonne als Hexe?

Hexenglut
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Es geschieht im Jahre 1555, als der Tuchhändler Stöcklin im Wald überfallen wird. Er wacht in einem Kloster auf und wird dort gesund gepflegt. Dabei lernt er die Nonne Fidelitas kennen, die als Kräutermeisterin ...

Es geschieht im Jahre 1555, als der Tuchhändler Stöcklin im Wald überfallen wird. Er wacht in einem Kloster auf und wird dort gesund gepflegt. Dabei lernt er die Nonne Fidelitas kennen, die als Kräutermeisterin bekannt ist. da seine Frau seit zwei jahren an einer unbekannten Krankheit leidet, bittet er die Oberin ob Fidelitas nicht nach ihr sehen könnte. Tatsächlich gelingt es der Nonne der Krankheit auf die Spur zu kommen und Regula Stöcklin erholt sich langsam. Dabei gerät sie in ein Netzt von Intrigen im Hause Stöcklin, das für sie letztendlich im Kerker endet und sie der Hexerei beschuldigt wird.

Simone Dorra hat mit ihrem Roman "Hexenglut" eine Geschichte erschaffen, die alles beinhaltet was einen guten Roman ausmacht. Sie verbindet Historie mit Spannung und Unterhaltung in Einem. Ein leichter Kriminalroman, den man nur schwer aus der Hand legen kann.

Der zeitnahe Schreibstil ist fließend und leicht verständlich. Durch die kurzen Kapitel entsteht ein angenehmer Lesefluß. Die Protagonisten sind sympathisch und kommen glaubhaft rüber. Man kann sich bildlich in das Landschaftsbild versetzen und wer Freiburg kennt, entdeckt viele bekannte Stellen.

Alles in allem hat mir dieses Buch sehr gut gefallen und ich vergebe gerne 4 Sterne und empfehle es unbedingt weiter.

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Veröffentlicht am 27.07.2020

Unglaublich aber leider Wahrheit

Zwei fremde Leben
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Der Autor Frank Goldammer beschreibt in seinem Roman"Zwei fremde Leben" die unglaublichen Machenschaften der damaligen DDR, die mit Zwangsadoption zu tun haben.

Ricarda Raspe und ihr Verlobter freuen ...

Der Autor Frank Goldammer beschreibt in seinem Roman"Zwei fremde Leben" die unglaublichen Machenschaften der damaligen DDR, die mit Zwangsadoption zu tun haben.

Ricarda Raspe und ihr Verlobter freuen sich auf ihr erstes Baby. Es ist das Jahr 1973, als Ricarda zur Entbindung in die Dresdner Frauenklinik eingeliefert wird. Ihr Vater ist der Chefarzt und bei der Entbindung dabei. Schnell nimmt er das Baby an sich und behauptet es sei tot. Für Ricarda bricht eine Welt zusammen, warum zeigt man ihr ds Baby nicht, wo wird es beerdigt oder wurde es doch adoptiert? Fragen die sie nicht mehr loslassen. Verzweifelt sucht sie nach den Gründen in der Hoffnung das ihr Baby doch gelebt hat. Ihre Ehe zerbricht dabei.

Auch der Polizist Thomas Rust beobachtet in der Nacht einiges. Seine Frau liegt ebenfals in der Entbindungsklinik. Er ermittelt auf eigene Faust was hier vorgeht.

1989 erfährt die 16jährige Claudia von ihrer Adoption und tritt bei ihrer verzweifelten Such nach ihren leiblichen Eltern in das Leben von Ricarda ein.

Thomas Goldammer hat hier einen Roman erschaffen, der tief bewegt und gleichzeitig wütend und bestürzt macht. Er beschreibt das überwachte System der damaligen DDR, der mich sprachlos gemacht hat. Alleine schon das es an der Tagesornung war, uneheliche Kinder zur Zwangsadoption frei zu geben. Man spürt die Verzweiflung der Protagonistin und ist mitten drin im Geschehn. Der Autor wechselt zwischen drei verschiedene Ebenen, sodaß genau nachvollzogen werden kann, wie sich die Geschichte aufbaut. Ein fließender, spannender Schreibstil läßt einen nur schwer das Buch aus der Hand legen. Krimi und wenn man das so nennen darf Unterhaltung liegen nah beieinander. Bis zum Schluß hällt sich die Spannung und man hofft auf einen guten Ausgang.

Da ich ein Kind der BRD bin, hat mich das Regime der damaligen DDR umso sprachloser gemacht. Dieses Buch wird noch sehr lange in mir nachklingen. Eine klare Leseempfehlung von mir und verdiente 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 07.07.2020

Bewegende Zeitreise

Nebelkinder
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Nebelkinder von der Autorin Stefnie Gregg ist eine Geschichte die das Schicksal 3 Generationen beinhaltet.

Wir lernen Käthe, Anastasia und Lilith kennen. Käthe stammt aus sehr gutem Haus, mit ihren Kindern ...

Nebelkinder von der Autorin Stefnie Gregg ist eine Geschichte die das Schicksal 3 Generationen beinhaltet.

Wir lernen Käthe, Anastasia und Lilith kennen. Käthe stammt aus sehr gutem Haus, mit ihren Kindern muß sie schweren Herzen Breslau verlassen, als der Krieg seinen Höhepunkt erreicht. Sie landen auf einem Bauernhof, wo sie in einem Kuhstall ein Dach über dem Kopf haben. Traumatisiert von den Ereignissen der Flucht übernimmt Anastasia , die ältere Tochter, die Versorgung. 1945 bekommen sie dann eine Wohnung in München zugeteilt. Als Ana eine eigene Familie gründet kann sie nur schwer ein inniges Verhältnis zu ihrer Tochter, Lilith, aufbauen. Bis sie 2017 mit ihr nach Breslau fährt und ihrer Tochter langsam näher kommt, denn sie erzählt ihre emotionale Geschichte.

Ich bin selbst ein Nebelkind, so nennt man die Nachkriegskinder und Enkelkinder der Kriegsflüchtlinge. Dadurch konnte ich das Verhalten von Ana und Lilith sehr gut nachempfinden. Meine Mutter zeigt genau das selbe Verhalten.

In dieser Geschichte wird der Leser mit der ganzen Grausamkeit der Flüchtlinge konfrontiert. Man kann sich, auch wenn man nicht betroffen ist, sehr gut mit den Protagonisten auseinander setzen. Durch die leicht vertständliche, manchmal sogar humorvolle Schreibweise fliegt man von Kapitel zu kapitel und kann das Buch nur schwer aus der Hand legen. Immer wieder gleiten wir von der Gegenwart in die Vergangenheit und können hautnah am Geschehen teilnehmen.

Die Autorin hat mich mit ihrer Geschichte total begeistert und ich habe gelernt warum meine Mutter, heute 84 Jahre, nicht viel über die damalige Zeit erzählt und auch ihre Emotionen sehr zurück hält.

Ich kann das Buch aus tiefster Seele weiterempfehlen für Leser, die historisch Interessiert sind. Ich würde gerne mehr Sterne geben, kann aber leider nur 5 verteilen.

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Veröffentlicht am 27.06.2020

Stilvoll und dekadent

Ozelot und Friesennerz
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Susanne Mathiessen nimmt uns mit ins Sylt der 60ger und 70ger Jahre. Sie berichtet über ihre Kindheit auf der Insel und beschreibt auf eine liebevolle und informative Art wie sich aus einer schon immer ...

Susanne Mathiessen nimmt uns mit ins Sylt der 60ger und 70ger Jahre. Sie berichtet über ihre Kindheit auf der Insel und beschreibt auf eine liebevolle und informative Art wie sich aus einer schon immer besonderen Insel ein Status der Extravaganz entwickelt hat.
Die Autorin wächst in einer Pelzdynastie auf. Aus heutiger Sicht undenkbar, einen Pelzmantel zu kaufen, galt es in der damaligen Zeit als Statussymbol der Reichen und Schönen. Mit lustigen Anekdoten blicken wir ein bisschen in die Welt der Stars, Politiker und Industriellen. Sie beschreibt ein Sylt das noch den Einheimischen gehörte und es kommt ein wenig Wehmut rüber. Die echten Sylter sterben aus und die reichen Landeier übernehmen nach und nach die Insel, indem sie alles an Immobilien aufkaufen und neu bauen. Nur nach der Sommersaison gehört Sylt wieder den Insulanern.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch ich gehöre zu den Touristen die diese schöne Insel überfallen und konnte mich in Westerland und Umgebung wieder finden. Allerdings hat für mich der damalige Flair doch erheblich nachgelassen, umso schöner zu lesen wie stilvoll doch alles war.

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