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Veröffentlicht am 06.10.2020

Sympathische Hebamme mit Spürsinn im Berlin der 20er Jahre

Fräulein Gold: Scheunenkinder
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Der zweite Band über Fräulein Gold spielt gut ein Jahr nach dem ersten Teil.

Ein einleitender Prolog spielt im Jahr 1902, die übrige Geschichte im Herbst und Winter 1923.

Ein Kriminalfall, dessen Lösung ...

Der zweite Band über Fräulein Gold spielt gut ein Jahr nach dem ersten Teil.

Ein einleitender Prolog spielt im Jahr 1902, die übrige Geschichte im Herbst und Winter 1923.

Ein Kriminalfall, dessen Lösung Karl auf der Spur ist und das Verschwinden eines Säuglings, dem Hulda auf die Welt verholfen hat verstricken sich und bilden die Grundlage der Handlung.

Der Beruf der Hebamme ist zu dieser Zeit kein leichter. Staatlich noch nicht anerkannt und oft nicht gerne gesehen von Ärzten, versucht auch Hulda den Schwangeren und ihren Familien so gut wie möglich zu helfen trotz schwerer Zeiten.

Wir treffen auch weitere alte Bekannte wie Bert den Kioskbesitzer und Huldas Exfreund Felix wieder. Aber Hulda lernt auch eine neue Freundin kennen, was die Geschichte durchaus bereichert und dem Leser die Sorgen und Wünsche der Frauen in dieser Zeit näherbringt.

In Berlin herrscht polititsche Unsicherheit, Inflation und Armut auch im Scheunenviertel. Hier mischen sich unterschiedliche Kulturen und vor allem die aus Osteuropa und Russland eingewanderten Juden haben einen schweren Stand und werden angefeindet.

Anne Stern ist es sehr gut gelungen historische Hintergründe in diesen kurzweiligen Roman einfließen zu lassen, der sich nicht wirklich einem bestimmten Genre zuordnen lässt. Anna Thalbach spricht das Hörbuch sehr angenehm und facettenreich. Von mir gibt es eine klare Hör- bzw. Leseempfehlung.

Man darf gespannt sein auf den dritten Teil. Gibt es eine Zukunft für Karl und Hulda? Bleibt Hulda selbstständige Hebamme oder arbeitet sie doch in einem Krankenhaus? Wie entwickelt sich die politische Lage?

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Veröffentlicht am 17.09.2020

Eine durchaus lesenswerte Roadnovel

Volkswagen Blues
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„Eine seltsame Postkarte, eine Polizeiakte, ein Artikel in einer alten Zeitung und ein Leuchten im Gesicht einer Frau“ (Volkswagen Blues, S. 168)

33 Kapitel von angenehmer Länge, eine Karte Nordamerikas ...

„Eine seltsame Postkarte, eine Polizeiakte, ein Artikel in einer alten Zeitung und ein Leuchten im Gesicht einer Frau“ (Volkswagen Blues, S. 168)

33 Kapitel von angenehmer Länge, eine Karte Nordamerikas und gelegentliche Bilder und Zeichnungen im Text führen durch diesen bereits 1984 veröffentlichten Roman. Auf der Suche nach seinem Bruder Théo reist „der Mann“ im VW Bulli quer durch Kanada und die USA. Begleitet wird er dabei von der „Großen Heuschrecke“. Die Namen der sich durchgängig siezenden Protagonisten sind eher nebensächlich, aber die Namen von Schriftstellern, Künstlern und historischen Persönlichkeiten tauchen zahlreich auf. Was wie eine Schatzsuche startet, entwickelt sich als viel mehr und die Suche gerät eher in den Hintergrund. Dafür erfährt man insbesondere ab Kapitel 18 ganz viel über die Geschichte der Ureinwohner Amerikas sowie die ersten Siedler.

In der heutigen Zeit würde diese so angenehm entspannt geschriebene Geschichte so nicht mehr spielen. Gerade das fand ich sehr ansprechend – kein Internet, kein Smartphone und auch keine Lovestory mit Happy End. Dafür amüsante Dialoge und besondere Hauptdarsteller. Auch der Schluss passte somit für mich gut ins Bild.

Besonders gefiel mir folgendes Zitat über Romane: „Der erste Satz (…) musste eine Einladung sein, der niemand widerstehen konnte – eine offene Tür zu einem Garten, das Lächeln einer Frau in einer fremden Stadt.“ Und Mitglied im Stamm des großen Häuptlings Joseph wäre ich auch gerne gewesen, denn seine Devise lautete: „Meine jungen Leute werden niemals arbeiten, denn wer arbeitet, der kann nicht träumen, und aus unseren Träumen kommt die Weisheit.“

Eine durchaus lesenswerte Roadnovel!

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Veröffentlicht am 23.08.2020

Es war ein großer Lesespaß

Die Jagd nach dem magischen Detektivkoffer, Band 1: Die Jagd beginnt!
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Das Cover beschreibt die Jagd nach dem Koffer. Auf der einen Seite die Zwillinge und auf der anderen Seite die etwas trotteligen Ganoven.

Marie und Lukas feiern ihren 7. Geburtstag. Sie erhalten einen ...

Das Cover beschreibt die Jagd nach dem Koffer. Auf der einen Seite die Zwillinge und auf der anderen Seite die etwas trotteligen Ganoven.

Marie und Lukas feiern ihren 7. Geburtstag. Sie erhalten einen Brief,der in der Welt herumreisenden Tante Gundula. Sie macht den beiden ein mysteriöses Geburtstagsgeschenk, welches Sie in einem Brief ankündigt. Das Gedicht enthält einige Hinweise und Rätsel...

Als Sie kurz darauf das große Paket am Zoll in Empfang nehmen wollen, sind die Bösewichte schon da. Die Jagd beginnt....

Ein spannendes, einfach geschriebenes Buch mit großer Schrift, so dass dieses Buch von geübten 8jährigen Kindern auch gut allein gelesen werden kann. Sehr kreativ empfanden wir die Namensgebungen wie „Topf und Deckel“ oder „Pfötchen und Brötchen“ Das Buch enthält auch ein paar knifflige Rätsel die Kinder gerne knobeln lassen, sehr einfallsreich und zur Story passend.

Das Buch macht Lust, den 2. Teil, der auch bald erscheinen soll, zu lesen. Auch, weil das Ende offen ist und die Jagd nach dem Koffer offensichtlich noch nicht beendet ist.

Das Buch ist für Jungen und Mädchen von Handlung und Inhalt gleichermaßen geeignet. Die Spannung ist nicht sehr nervenaufreibend, so dass dieses Buch sicher auch für ängstlichere Leseratten bestens geeignet erscheint.

Fazit ****

Wir waren mit dem Buch sehr schnell (ca. 45 Minuten) fertig. Die Geschichte hätte noch etwas ausführlicher geschrieben sein können. Trotzdem war es ein großer Lesespaß!

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Veröffentlicht am 21.08.2020

Anna Thalbach liest dieses Buch ansprechend vor-meine Erwartungen wurden erfüllt

Fräulein Gold. Schatten und Licht
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Die Inhaltsangabe lässt bereits erwarten, dass es in diesem Roman nicht nur um den Beruf der Hebamme geht. Und so ist es dann auch eine gelungene Mischung aus Krimi und Lovestory gespickt mit Lokalkolorit ...

Die Inhaltsangabe lässt bereits erwarten, dass es in diesem Roman nicht nur um den Beruf der Hebamme geht. Und so ist es dann auch eine gelungene Mischung aus Krimi und Lovestory gespickt mit Lokalkolorit und teilweise erschreckenden historischen Hintergründen. Nicht nur Schatten und Licht der Charaktere, sondern auch des Berlins der 20er Jahre werden interessant beschrieben. Der Titel ist also sehr treffend. Die Gefühle der Protagonisten sind gut nachvollziehbar, man kann sich prima in die verschiedenen Personen hineinversetzen. Fräulein Hulda ist eine starke Persönlichkeit mit Herz. Das Coverbild passt richtig gut. Anna Thalbach hat eine sehr angenehme Stimme, der man gerne zuhört. Zum Abschluss eine klare Hör- und Leseempfehlung meinerseits und mein Lieblingszitat:

"So war das Leben. Es verteilte niemals gerecht seine Gunst, sondern warf das Glück wie kleine Kupfermünzen blind in die Menge."

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Veröffentlicht am 27.07.2020

„Leichtigkeit, Witz, Charme“ - ja, das hatte es

City of Girls
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Mein erster Gedanke war: Das Buch spielt in einer Zeit in Amerika, die ich sehr spannend finde und über die ich gerne mehr wüsste. Zu dieser Zeit waren dort die Frauen bereits freier als in Europa und ...

Mein erster Gedanke war: Das Buch spielt in einer Zeit in Amerika, die ich sehr spannend finde und über die ich gerne mehr wüsste. Zu dieser Zeit waren dort die Frauen bereits freier als in Europa und die Geschichte von Vivian klingt aufregend.

Es war mein erstes Buch von Elizabeth Gilbert und bis auf meinen ersten Eindruck bin ich ganz unvoreingenommen an den Roman herangegangen. Es ist die Lebensgeschichte von Vivian - nicht mehr und nicht weniger, aber auf unterhaltsame Art und Weise. Zunächst ein eitles junges Mädchen , die sich auf dem Höhepunkt ihrer Schönheit und dem Tiefpunkt ihrer Klugheit in New York befindet und den Männern den Kopf verdreht. Erst im weiteren Verlauf ihres Lebens findet sie heraus, wo sie wahre Liebe findet und was für sie wirklich im Leben zählt. Fazit: „Dinge passieren Menschen. Wir sind wie wir sind – dagegen können wir nichts tun.“

Ob das Buch „Eine Sensation“, „Atemberaubend“ oder „Das Buch des Sommers“ ist? Nein, für mich nicht. Aber „Leichtigkeit, Witz, Charme“ - ja, das hatte es.

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