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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.01.2021

Corona-Kolumnen

Ich glaube, ich hatte es schon
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Vor 20 Jahren fand ich Michael Mittermeier und seine Bühnenprogramme richtig witzig. "Zapped" mit seinen ganzen Referenzen zu Film & Fernsehen traf voll meinen Nerv. (Und sobald er in diesem Buch irgendwie ...

Vor 20 Jahren fand ich Michael Mittermeier und seine Bühnenprogramme richtig witzig. "Zapped" mit seinen ganzen Referenzen zu Film & Fernsehen traf voll meinen Nerv. (Und sobald er in diesem Buch irgendwie Bezüge zu Filmstars etc. machte, musste ich auch meist schmunzeln - in dem Genre kennt er sich aus!).
Es folgten weitere Programme, die auch immer mal wieder im TV gezeigt wurden. Doch jetzt habe ich schon seit sehr langem nichts mehr von dem Comedian gehört, gesehen oder gelesen. Bis mir dieses kleine Buch über den Weg lief, dessen Titel auch absolut passend für das Thema ist.

Auch die kleinen Kolumnen im Inneren sind unterhaltsam, aber für mich doch nicht so richtig witzig im Sinne von lauthals lachen. Ich denke, das liegt bei mir an 2 Faktoren: meist lacht man mit Comedians mit, weil sie über etwas erzählen was man selbst auch schon erlebt hat und man sich dann sagt "ja, genau so isses". Da hatten Herr Mittermeier und ich aber so gut wie keine Berührungspunkte, noch nicht mal beim Thema Homeschooling.
Zum zweiten wirkt das, was ein Comedian so von sich gibt, meist vor allem auch im Zusammenspiel mit der Art, wie er es vorträgt. Auf der Bühne, vor Publikum, dessen Lachen dann durchaus auch ansteckend wirken kann. All das fiel hier beim Lesen weg (auch wenn ich mir manchmal sehr gut Michael Mittermeiers Stimme + Intonation + Pausen im Kopf vorstellen konnte), und machte die Sache dann auch gleich weniger witzig.

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Veröffentlicht am 22.11.2020

Pimp my X-Mas

Ein verschneites Weihnachtsfest in Cornwall
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Jane Linfoot hat ein neues S. Aiden-Buch geschrieben. Allerdings keines um den berühmten Brautladen, sondern diesmal spielt sich die Geschichte im nahegelegenen Schloss ab, das von der reichen Unternehmerin ...

Jane Linfoot hat ein neues S. Aiden-Buch geschrieben. Allerdings keines um den berühmten Brautladen, sondern diesmal spielt sich die Geschichte im nahegelegenen Schloss ab, das von der reichen Unternehmerin Libby für ein tolles Instagram-Weihnachten gebucht wird. Damit auf den Bildern für ihre Follower auch alles so richtig toll aussieht engagiert sie ihre Freundin Ivy - von Beruf Schaufenstergestalterin. Und die hat auch richtig viel zu tun, denn das Schloss ist ziemlich leer, kühl und wenig einladend.

Ich bin ja immer noch nicht bei Instagram, und kann auch mit diesen Leuten, die ihr Leben nur noch inszenieren aber nicht mehr leben, wenig anfangen. Dennoch konnte ich mich für die Pimp-My-Castle-Geschichte anfangs erwärmen. Nur der Schreibstil fiel mir dann immer öfter negativ auf, vielleicht lag es auch an der Übersetzung. Dialoge waren teilweise zu bemüht lustig, und manchmal passten Frage-Antwort/Reaktion gar nicht so recht zueinander. Hinzu kam, dass mir die meisten Charaktere total unsympathisch waren, was sich am deutlichsten darin ausdrückte wie herablassend sie Ivy aber vor allem auch Bill rumkommandiert haben.
Das letzte Viertel des Buches konnte aber tatsächlich wieder etwas heraus reißen, das fand ich durchaus gut.

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Veröffentlicht am 16.09.2020

Hatten uns mehr erhofft

Achtung, Übernachtung!
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"Achtung, Übernachtung!" wartet mit einer vielversprechenden Idee auf - zwei Freunde wollen sich auf die Party schleichen, auf die ihre Eltern eingeladen sind. Da es sich dabei um eine Kostumparty handelt, ...

"Achtung, Übernachtung!" wartet mit einer vielversprechenden Idee auf - zwei Freunde wollen sich auf die Party schleichen, auf die ihre Eltern eingeladen sind. Da es sich dabei um eine Kostumparty handelt, würden sie sogar unerkannt bleiben können. Dennoch gibt es natürlich ein paar Stolpersteine - im wahrsten Sinne des Wortes.

Meinen Jungs hat die Geschichte Spaß gemacht, allerdings wurde aus dem eigentlichen Hauptevent - der Party - dann viel zu wenig rausgeholt. Hühnchen und Matz sind überhaupt nur sehr kurze Zeit auf der Party, und ihr Anteil an der Aufregung die dort dann um einen Gast entsteht ist auch äußerst mäßig. Da hätte ich mir viel mehr 'Detektivarbeit' oder etwas in diese Richtung gewünscht. Stattdessen ist alles ganz schnell geklärt - und plötzlich ist das Buch auch schon zu Ende. Das hat mich sehr überrascht, denn da fängt die Party ja eigentlich erst so richtig an. Die titelgebende 'Übernachtung' kommt dann schon gar nicht mehr vor.
Warum die beiden Freunde überhaupt so dringend auf die Party der Erwachsenen wollten, statt zu Hause die sturmfreie Bude voll auszunutzen, war weder mir noch meinen Kindern klar.

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Veröffentlicht am 04.09.2020

Pam enttäuschte mich

Wer nicht liebt, der nicht gewinnt
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Während ich meinen ersten Besuch in Mischief Bay noch toll fand (weil die Frauen, ihre Probleme & Sorgen und ihre Freundschaft so gut dargestellt wurden), so war ich von diesem 3. Band der Reihe nicht ...

Während ich meinen ersten Besuch in Mischief Bay noch toll fand (weil die Frauen, ihre Probleme & Sorgen und ihre Freundschaft so gut dargestellt wurden), so war ich von diesem 3. Band der Reihe nicht mehr ganz so stark begeistert.

Hier treffen wir Pam wieder, die mir dieses Mal ab der Hälfte des Buches leider völlig unsympathisch wurde, weil sie eine völlig bornierte Haltung einnimmt, die im Grunde gar nicht zu ihrem bisherigen Charakter passt. Selbst ihre Tochter Jen sagt ihr auf den Kopf zu, dass ihr gemeines Verhalten gar nicht zu ihr passt.
Jen widerum ist eine extreme Helikopter-Mutter, die regelrecht verbissen nur das Beste für ihren kleinen Sohn möchte. Und zwar nur das Allerbeste! Ist an sich nicht schlecht, aber man kann es eben auch übertreiben.
Für ihre beste Freundin Zoe hat sie daher auch kaum noch Zeit, die freundet sich derweil mit ihrer Mutter Pam und auch ihrem Bruder Stevie an. Wäre alles auch ganz toll, wenn nicht ihr Ex-Freund später noch eine Rolle spielen würde.

Abgesehen von der Figur der Pam fand ich diesmal die Probleme der Frauen etwas in die Länge gezogen, was für mich zu unnötigen Wiederholungen führte. Ganz besonders bei Jen war das der Fall.

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Veröffentlicht am 28.07.2020

Sehr ausschweifend

Die Sünden von Natchez
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Der Mordfall, der bereits den Auftakt zu Teil 4 der Penn-Cage-Buchreihe, wird in diesem 6. Teil endlich verhandelt. Doch natürlich bleibt auch hier die Arbeit nicht allein dem Gericht überlassen, sondern ...

Der Mordfall, der bereits den Auftakt zu Teil 4 der Penn-Cage-Buchreihe, wird in diesem 6. Teil endlich verhandelt. Doch natürlich bleibt auch hier die Arbeit nicht allein dem Gericht überlassen, sondern Penn Cage nimmt - unterstützt von diversen Leuten - das Schicksal wieder selbst in die Hand um seinen Vater vor dem Gefängnis zu retten und seine Verlobte Caitlin, die in Teil 5 leider den Tod fand, zu rächen. Dazu will er möglichst viele Doppeladler zur Strecke bringen.

Das Hauptthema Rassismus, hier speziell im Süden der USA und mit besonderem Augenmerk auf die 1960er Jahre, ist an sich spannend. Leider schafft es Greg Iles irgendwie nicht, das ganze auch in einer straffen, spannenden Weise zu erzählen. Er verliert sich zu oft in Ausschweifungen, oder wiederholt Dinge die wir Leser alle schon längst wissen. Das macht das Lesen doch recht mühsam.
Die anderen Themen dieses Buches - die Gier nach Macht und Geld sowie unbändige Rachegelüste - sind sehr universell und daher auch kein besonders origneller Aufhänger.

Wer die anderen Bücher um Penn Cage schon gelesen hat, will nun wahrscheinlich auch wissen wie alles ausgeht. Für Einsteiger ist dieses Buch eher ungeeignet - trotz aller Wiederholungen ist es besser wenn man da zumindest mit Teil 4 "Natchez Burning" beginnt.

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