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Veröffentlicht am 09.08.2020

süßes Kinderbuch

Mein Puste-Licht-Buch: Wenn im Dunkeln Sterne funkeln
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Ein sehr süßes Kinderbuch, das man sehr gut vor dem Einschlafen anschauen kann. Nachdem man alle Tierchen unterm Sternenhimmel schlafen geschickt hat, können die Kleinen dann selbst hoffentlich auch gut ...

Ein sehr süßes Kinderbuch, das man sehr gut vor dem Einschlafen anschauen kann. Nachdem man alle Tierchen unterm Sternenhimmel schlafen geschickt hat, können die Kleinen dann selbst hoffentlich auch gut schlafen.

Die Illustrationen im Buch sind sehr schön und liebevoll gestaltet. Man sieht die unterschiedlichen Tiere in ihrem Lebensraum, ohne dass die Seiten zu überladen oder ablenkend sind. Zwar sind abgesehen von den Tierkindern und -eltern eben auch die Umgebung und teilweise auch andere Tiere und Pflanzen zu sehen und sie Seiten sind auch farblich toll gestaltet, es wirkt aber alles nicht zu überladen.
Die Texte sind sehr kurz gehalten und leicht verständlich. Fuchs, Bär, Ente und Maus hatten einen ereignisreichen Tag und sind nun dabei, ins Bett zu gehen. Einige Tierkinder sind schon seehr müde, andere brauchen noch ein wenig Unterstützung, damit sie zur Ruhe kommen. Aber für sie alle darf man durch Pusten auf den vorgegebenen Punkt die Sterne zum Leuchten bringen. Ein wirklich toller Effekt, der nicht viel Kraft erfordert, die Kinder aber dennoch mitmachen lässt.

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Veröffentlicht am 03.08.2020

spannend, blutig und wieder anders

Bluthölle (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 11)
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Als Taschendiebin freut sich Angela Wood ganz besonders auf die Adventszeit. Wenn alle Menschen dicht gedrängt durch die Geschäfte und Ladenstraßen laufen, dicht eingewickelt in warme Kleidung, fällt kaum ...

Als Taschendiebin freut sich Angela Wood ganz besonders auf die Adventszeit. Wenn alle Menschen dicht gedrängt durch die Geschäfte und Ladenstraßen laufen, dicht eingewickelt in warme Kleidung, fällt kaum einen auf, was die junge Frau in ihrer Mitte treibt. Nach einem erfolgreichen Tag gönnt sie sich eine kleine Pause in einer Bar, als ihr jemand auffällt, der ebenfalls eine Lektion verdient hätte. Hätte Angela allerdings gewusst, was da auf sie zukommt, hätte sie wohl die Finger von der teuren Tasche gelassen. Denn der Beklaute ist ein Profikiller, der nun weitere Personen auf seine Abschussliste geschrieben hat…

Ich habe bereits einige Bücher von Chris Carter gelesen beziehungsweise die Geschichte als Hörbücher gehört und doch wird es mir nie langweilig. Jede Geschichte ist individuell und einzigartig, auch wenn es vielleicht mal Ähnlichkeiten in den Abläufen oder Morden gibt. Die Grausamkeiten scheinen dem Autoren nicht auszugehen, ebenso wie es ja auch immer weiter Menschen gibt, die Verbrechen begehen und ihren schrecklichen Gelüsten nachgehen.

Mir hat der Schreibstil des Autoren wieder gut gefallen und ich war von Anfang an gespannt auf die Geschichte und die Entwicklungen. Das Buch ist flüssig zu lesen und die Spannung in der Handlung steigert sich immer weiter. Am Ende habe ich so mitgefiebert, dass ich das Buch gar nicht mehr weglegen konnte.
Zunächst begleitet man die Taschendiebin, die schon einiges in ihrem Leben mitgemacht hat. Doch was sie nun erlebt, hätte sie niemals erwartet. Auf das Tagebuch eines Mörders zu stoßen, ist auch alles andere als Alltäglich. Angela lässt sich nicht gern Vorschriften machen und nimmt den Ernst der Lage vermutlich auch nicht so wahr, wie sie es sollte. Damit bringt sie sich selbst, aber auch die Ermittler zusätzlich in Gefahr, denn mit ihrem Gegner ist alles andere als zu spaßen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, in dem jeder ein Druckmittel parat hält. Doch wer wird wohl die besseren Karten haben?

Von Hunter und Garcia hat man in den vorangegangenen Büchern schon einiges erfahren und einige ihrer Eigenschaften und Eigenarten finden auch hier wieder Erwähnung. Es wurde insgesamt aber nicht ganz so persönlich, wie in manch anderen Büchern. Mich hat das nicht gestört, da die Ereignisse rund um die Morde sehr vielseitig sind und es nie langweilig wird. Ich erfahre aber auch immer gern etwas über die Ermittler, mit denen man unterwegs ist, da ihre Persönlichkeit meistens ja auch Einfluss auf die Entwicklungen und ihre Arbeit hat.
Man kann die Thriller alle gut unabhängig voneinander lesen, da die Fälle in sich abgeschlossen sind und man kein Vorwissen zu den Figuren benötigt. Ich habe auch noch nicht alle Werke gelesen und konnte der Handlung trotzdem gut folgen. Es ist auf jeden Fall spürbar, dass die Ermittler gut aufeinander abgestimmt sind und teilweise die Gedanken des jeweils anderen fortführen können. Ich mag die beiden Detectives gern, sie sind alles andere als perfekt, aber sehr ehrgeizig und geben nicht schnell auf. Sie packen selbst mit an und scheuen weder Dreck noch andere Widrigkeiten. Gut gefallen hat mir auch die Kooperation mit anderen Einheiten des LAPD, die zum Vorankommen mit einbezogen werden. So taucht man gleich noch etwas tiefer in die Strukturen der Polizei ein.
Die Wege der Ermittlungen sind im Verlauf des Buches unterschiedlich, denn umso mehr sie über ihren Täter erfahren, umso mehr Fragen werden auch aufgeworfen, bis sich nach und nach ein schlüssiges Bild ergibt, mit dem ich in der Form zu Beginn nicht unbedingt gerechnet habe. Doch auch dieses hilft nur bedingt dabei, den Verbrecher festzunehmen, so durchdacht und gut organisiert, wie er vorgeht. Ich fand es sowohl interessant als auch gruselig zu verfolgen, wie durchtrieben, brutal, blutig und absolut grauenvoll die Morde geschehen sind und wie scheinbar unbeteiligt die Aufzeichnungen darüber wirken.
Während nach und nach die alten Verbrechen aufgerollt werden, müssen sich alle auch mit den aktuellen Entwicklungen beschäftigen und das Team des LAPD gerät sehr schnell mit ins Visier. Durch die Perspektivwechsel kann man die parallel laufenden Stränge verfolgen und erhält Einblicke in unterschiedliche Bereiche der Handlung, die sich alle bedingen und irgendwann auch ineinander übergehen. Die Szenenwechsel sorgen für zusätzliche Spannung und Dynamik in der Geschichte, die Spannung steigert sich immer weiter, auch weil die Gefahr für alle Beteiligten deutlich zunimmt. Einige Passagen sind wieder blutig und heftig, geschont wird man da als Leser nicht unbedingt.
Fazit

Wieder ein spannender, blutiger Thriller aus der Feder von Chris Carter. Es gibt zahlreiche Morde, die im Buch aufgerollt werden. Einige erlebt man direkt mit, von anderen wird rückblickend berichtet, was sie aber nicht weniger erschreckend, brutal und grausam erscheinen lässt. Das Tempo steigert sich im Verlauf des Buches, ich habe bis zum Ende mitgefiebert und wollte unbedingt wissen, wie es ausgehen wird.

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Veröffentlicht am 28.07.2020

sehr emotional und bewegend

Wie die Ruhe vor dem Sturm
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Manche Menschen laufen ein Leben lang einander vorbei, ohne einander wahrzunehmen, andere lernen sich auf ungewöhnliche oder zufällige Weise kennen, begegnen sich durch Freunde, in schwierigen oder fröhlichen ...

Manche Menschen laufen ein Leben lang einander vorbei, ohne einander wahrzunehmen, andere lernen sich auf ungewöhnliche oder zufällige Weise kennen, begegnen sich durch Freunde, in schwierigen oder fröhlichen Lebenslagen. Doch egal in welcher Situation jemand in das Leben tritt und wie schwerwiegend, umwerfend, erfüllend oder intensiv die Verbindung ist, nicht jeder von ihnen wird für immer bleiben.
Als Eleanor und Greyson sich kennenlernten, wollte Elli eigentlich nur ihre Ruhe haben und den Abend irgendwie überstehen. Grey ließ allerdings nicht locker und fing ein Gespräch mit dem introvertierten Mädchen an und wollte auch danach noch Zeit mit ihr verbringen, egal wie deutlich sie machte, dass sie es für keine gute Idee hielt. Ihre Bindung ist intensiv, ehrlich und wunderschön. Durch den Lauf ihrer Leben verlieren sie sich aus den Augen, um sich Jahre später zufällig wieder zu begegnen. Doch Eleanor ist nicht mehr die Elli von damals und Greyson nicht mehr der Grey, der er einmal gewesen war…

Ich hab schon andere Bücher der Autorin gelesen, die mir sehr gut gefallen haben und auch dieses Werk hat mich wieder überzeugt. Schon lange habe ich nicht mehr so viele Tränen beim Lesen eines Buches vergossen. Die Story hat mich mitten ins Herz getroffen und einfach nicht wieder los gelassen. Nach dem Lesen des Klappentextes hätte ich auch gar nicht unbedingt erwartet, dass es so extrem emotional werden würde.
Das Buch ist in zwei Abschnitte eingeteilt, zwischen denen einige Jahre Zeit vergeht. Schon im ersten Teil der Geschichte wird es sehr traurig und bewegend, ich habe sehr mit der Protagonistin gefühlt und konnte ihren Schmerz ebenfalls fühlen. Durch den einfühlsamen, emotionsgeladenen Schreibstil kamen all ihre Empfindungen intensiv bei mir an. Und als ich dann dachte, im zweiten Teil des Buches könnte es nun ja vielleicht etwas ruhiger werden, was die Gefühlsgewalt angeht, kam es noch ein Mal anders. Gut gefallen hat mir dabei auch, dass es unterschiedliche Protagonisten mit den Schicksalsschlägen trifft und nicht immer nur eine Person leiden muss.
Auch wenn ich den ersten Abschnitt als noch intensiver und aufwühlender empfunden habe, so war die Gefühlslast im zweiten Bereich des Buches ebenfalls sehr hoch. Und trotz all der Traurigkeit und der erdrückenden Gedanken, der Schuldgefühle und Sorgen, schafft es die Autorin immer wieder auch sehr schöne, hoffnungsvolle und einfach zauberhafte Momente in die Handlung einzuweben. Das hat dieses Buch für mich wirklich besonders gemacht und ich konnte es kaum weglegen.

Eleanor und Greyson waren sympathische Protagonisten, die im Verlauf der Geschichte beide eine deutlich Wandlung durchlaufen. Aufgrund der Nähe zu den Figuren und den detaillierten Einblicken, kann man auch gut nachvollziehen, wieso es dazu gekommen ist, was sie geprägt, beschäftigt und belastet hat, aber auch was sie hat wachsen lassen. Durch die wechselnden Perspektiven kann man sowohl Grey und Elli und erfährt so auch, was sie erleben, wenn der andere nicht integriert ist. Die Passagen von Elli überwiegen etwas, aber die von Greyson sind insgesamt nicht weniger intensiv, wenn auch durch andere Dinge geprägt. Viel Zeit im Buch verbringen die Charkatere auch gemeinsam, so dass man von beiden detaillierte Eindrücke bekommt.
Obwohl zwischen den Abschnitten in der Geschichte viele Jahre vergehen und die Charaktere dem Jugendalter entwachsen, haben sie keinesfalls vergessen, was zwischen ihnen war und was passiert ist. Und doch ist eben einfach nichts mehr, wie es war und man kann auch nicht einfach dahin zurückgehen. Sie sind längst nicht mehr, wer sie damals waren, auch wenn ein Teil in ihnen sich danach sehnt, vielleicht doch wieder so sein zu können. Neben ihnen sind Shay und Landon immer wieder in die Handlung integriert. Als jeweils beste Freunde eines Protagonisten sind sie mit den Leben von Elli und Grey verwoben und ich fand es schön zu sehen, dass sie auch im Erwachsenenalter noch an der Seite ihrer Freunde stehen.

Es gab ein paar Ausdrücke, die sich durch das ganze Buch gezogen haben und die sowohl Zuspruch, als auch Nähe geben, selbst wenn es eine räumliche Trennung gab. Mir hat dieses wiederkehrende Element sehr gut gefallen, es war ein Stück Kontinuität und doch waren die Situationen anders, aber es stand auch einfach für die Bindungen der einzelnen Figuren zueinander. Auch wenn sich die Entwicklungen, die im zweiten Abschnitt des Buches auf den Leser warten angekündigt haben, so war der Weg bis dahin dann doch anders, als ich es erwartet und mir vorgestellt hatte. Sehr viel aufwühlender, bewegender, steiniger, trauriger, aber trotzdem wunderschön zu verfolgen.
Fazit

Mich haben die geballten Emotionen im Buch schier umgehauen. Ich war sehr ergriffen und habe mit den Figuren gefühlt, mit ihnen gelitten und geweint, gehofft und gelächelt. Der Schreibstil ist wundervoll, gefühlsintensiv und schafft es trotz der Schicksalsschläge und traurigen Momente auch die kleinen Lichtblicke rüber zu bringen. Ich mochte auch die beiden Charaktere sehr gern, die zum einen gut miteinander harmonieren, aber auch ihre Mauern haben, hinter denen sie sich mit all ihrem Schmerz vergraben und über die es nicht leicht hinüber zu kommen ist. Nun freue ich mich schon auf das nächste Buch der Reihe, in dem es dann um andere Charaktere gehen wird, die man hier schon kennenlernen durfte.

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Veröffentlicht am 26.07.2020

schönes Bilderbuch mit viel Natur

Lotta entdeckt die Welt: Im Wald
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Lotta, ihr Opa und Hund Zottel entdecken den Wald. Dort gibt es viele unterschiedliche Dinge zu sehen und zu hören. Seite für Seite erleben die drei, wie vielfältig und bunt es zugeht.

Das Buch ist sehr ...

Lotta, ihr Opa und Hund Zottel entdecken den Wald. Dort gibt es viele unterschiedliche Dinge zu sehen und zu hören. Seite für Seite erleben die drei, wie vielfältig und bunt es zugeht.

Das Buch ist sehr stabil und damit auch gut geeignet für Kinderhände. Den Großteil der Seite nehmen die Bilder an, die eine Mischung aus Fotografie und Illustrationen sind. Dadurch werden die Dinge, die man entdecken „soll“ noch mehr hervorgehoben. Die Gestaltung der Seiten gefällt mir sehr gut.
Neben den im Text angesprochenen Aspekten kann man auf den Seiten noch weitere Sachen entdecken, vor allem unterschiedliche Tiere. So kann man sich auf den Buchseiten auch länger aufhalten, als der Text selbst andauert. Die Texte sind leicht formuliert und nicht zu voll an Informationen. Schön finde ich auch die Gestaltung der Wörter entsprechend ihrer Bedeutung. So ist „klein“ zum Beispiel eben klein geschrieben. Allerdings ist das wohl eher schön für die Erwachsenen, die es lesen und nicht für die Kids selbst. Es verleitet jedoch dazu diese Wörter beim Vorlesen auch anders zu betonen, wodurch es dann noch lebendiger wird.
Schön fand ich auch, dass Lotta und ihr Opa sehr achtsam mit der Natur umgehen. Sie sehen und entdecken viel, erkunden, was es zu sehen gibt, bemühen sich aber die Tiere nicht zu stören und achten auch auf ganz junge Pflanzen, die noch viel wachsen müssen.

Ein schönes Buch für kleine Naturentdecker, das man auch gut mehrfach durchblättern kann. Auf den Seiten gibt es viel zu entdecken und es macht ja auch Spaß einige Dinge einfach immer wieder zu „erleben“.

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Veröffentlicht am 08.07.2020

facettenreicher Auftakt, interessante Figuren

Stolen 1: Verwoben in Liebe
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Abby ist unfreiwillig in Darkenhall gelandet und ist nun gezwungen, sich einzufügen, wenn sie die letzte Chance, die sich ihr bietet, nutzen möchte. Doch das Eingliedern in die Gemeinschaft der Schule ...

Abby ist unfreiwillig in Darkenhall gelandet und ist nun gezwungen, sich einzufügen, wenn sie die letzte Chance, die sich ihr bietet, nutzen möchte. Doch das Eingliedern in die Gemeinschaft der Schule fällt ihr nicht besonders leicht. Viele der „Problemkids“ stammen aus reichen Familien, was sie in den unterschiedlichsten Situationen raushängen lassen. Und auch wenn Abby weiß, dass sie öfter Mist gebaut hat, so verstehen doch die meisten einfach gar nicht, warum sie getan hat, was sie getan hat. Sie sehen nur das Ergebnis und verurteilen sie dafür. Um nicht in den Jugendknast zu wandern, muss sie sich nun in Darkenhall beweisen und an den Maßnahmen teilnehmen, die ihr helfen sollen, ein besserer Mensch zu werden. Und eigentlich war es auch gar nicht Abbys Plan wieder aus der Reihe zu tanzen und schon in den ersten Tagen gegen zahlreiche Regeln zu verstoßen, jedoch machen es ihr die Tremblay-Brüder schwer, sich auf das zu konzentrieren, was eigentlich angebracht wäre. Schnell wird klar, dass in Darkenhall nichts so läuft, wie an normalen Schulen und dass auch Abby alles andere als normal ist…

Mich hat das Cover sofort angesprochen und nach dem Lesen muss ich sagen: es passt richtig gut zur Geschichte. Man kann es mit einem wichtigen Element im Buch verknüpfen und ich vermute auch ganz stark, dass die Darstellung mit den „Weben“ zu tun hat, die in der Handlung eine zentrale Rolle einnehmen. Das war aber nicht der Grund, wieso ich zum Buch gegriffen habe. Ich habe schon andere Geschichten der Autorin gelesen, die ich sehr mochte und auch diese Reihe hat mich neugierig gemacht. Der Klappentext verrät für meinen Geschmack schon fast wieder etwas zu viel… ich lese Klappentexte allerdings meistens gar nicht unbedingt vor dem Lesen eines Buches, außer ich bin sehr unsicher, ob ich es überhaupt lesen will, so dass ich nicht im Vorfeld gespoilert wurde.

Im Buch gibt es unterschiedliche Handlungsstränge, die man aufgrund von Perspektivwechseln auch verfolgen kann. Alle diese Stränge haben Berührungspunkte, einige sind recht schnell klar, andere Verbindungen werden erst im Verlauf der Geschichte aufgedeckt. Durch die Wechsel wird die Dynamik im Buch erhöht und einem entgeht nicht so viel, als wenn man nur Protagonistin Abby begleiten würde. Es wird jedoch auch nicht so viel verraten, dass die Spannung genommen werden würde. Ich fand es auf jeden Fall interessant auch in die Köpfe der anderen ein wenig schauen zu können, sie zu begleiten und damit zu erfahren, was sie planen und beabsichtigen. Dabei bleiben einige Dinge noch offen und vage, so dass ich neugierig auf den nächsten Band geworden bin. Alle Hinweise, die man bekommt, erhöhen zeitgleich aber auch die Spannung im Handlungsverlauf des ersten Bandes und ich wollte immer wissen, wie es nun weiter geht, mit Abby, mit den Tremblay-Brüdern, aber auch mit den anderen Charakteren.

Der Schreibstil ist angenehm, flüssig und hat mich von Beginn an gut mitgenommen. Abby berichtet aus der Ich-Perspektive, in den anderen Kapiteln, die nicht aus ihrer Sicht sind, gibt es einen personalen Erzähler. So kann man gut auseinander halten, ob man mit der Protagonistin unterwegs ist, oder die Geschichte gerade aus einer anderen Sichtweise erlebt. Abby lernt man so zwar am intensivsten kennen, ich fand Bastian und Tristan jedoch auch sehr interessant und hoffe darauf, auch über sie noch mehr zu erfahren, in den nächsten zwei Büchern. Besonders die Dunkelheit, die Bastian umgibt, finde ich faszinierend, auch wenn es für ihn ein manchmal nicht so leicht zu ertragendes Erbe ist. Tristan hat es nicht ganz so hart getroffen, aber auch hinter seine Fassade kann man im Laufe des Buches ein wenig mehr schauen. Auch wenn er sich stets cool und souverän gibt, so hat doch auch er Seiten, die ganz anders sind, die er eben nur nicht jedem zeigt.
Für Abby war es in der Vergangenheit nicht immer leicht und sie weiß auch, dass sie Fehler gemacht hat, auch wenn niemand so richtig verstehen will, wieso sie einige der Dinge getan hat. Durch die Ich-Perspektive erhält man da detaillierte Einblicke, die deutlich machen, dass sie gar nicht unbedingt aus Boshaftigkeit agiert, sondern durchaus gute Absichten mit ihren Vergehen verfolgt. Abby ist nicht immer eine einfache Protagonistin und ich mochte auch nicht jeden ihrer Charakterzüge bis ins kleinste Detail, sie ist aber interessant und insgesamt konnte ich ihr Verhalten, in Anbetracht der Dinge, die sie weiß, die sie erfährt und sie aus der Bahn werfen und die Geheimnisse, die die anderen noch vor ihr haben, auch meistens nachvollziehen. Ohne ihre Fehlentscheidung wären die Geschehnisse wohl deutlich ruhiger verlaufen und auch wenn ich mich gefragt habe, wieso sie sich verleiten lässt, so spürt man eben auch ihre Zerrissenheit und Unsicherheit und all diese Zweifel und Fragen, lenken sie wohl von dem ab, was richtig gewesen wäre. Dass Abby alles andere als perfekt ist, hat mir eigentlich ganz gut gefallen, auch wenn man vielleicht nicht jede Reaktion mag. Ich bin gespannt, wie sie sich weiter entwickeln wird.

Umso weiter das Buch voran schreitet, umso komplexer und facettenreicher wird die Handlung. Die Charaktere legen ein paar ihrer Masken ab, Intrigen und Verrat werden deutlich und die Gefühle sind teilweise am überkochen. Jede Figur hat mit eigenen Sorgen, Ängsten und Hoffnungen zu kämpfen und doch müssen sie zusammen arbeiten, wenn sie ihr Ziel erreichen wollen. Besonders faszinierend fand ich all die Aspekte rund um die verschiedenen Weben. Sie sie entstehen, wie man sie lesen oder nehmen kann und wieso einige es müssen, weil sie sonst selbst leiden.
Fazit

Die Mischung im Auftakt hat mir sehr gut gefallen. Es ist nicht alles perfekt, aber die Figuren sind interessant, die Weben sind klasse und auch die Verstrickungen, die so nach und nach aufgedeckt wurden, mochte ich sehr. Neben den spannenden Entwicklungen bleibt auch noch Raum für die Gedanken und Gefühle der Protagonisten und auch wenn sie noch nicht für alles eine Lösung haben, so hatte ich doch den Eindruck, dass sie offener dafür geworden sind, sich dem zu stellen, was da auf die unterschiedlichen Weisen auf sie zukommt. Ich bin sehr neugierig, wie es weitergehen wird, was noch alles passiert und ob am Ende für den einen oder anderen ein Happy End zu erwarten ist.

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