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Veröffentlicht am 27.06.2020

Eine wundervolle Liebesgeschichte zum Mitfühlen

Nur einen Herzschlag entfernt
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Was macht man, wenn man plötzlich einen Roman über seine Kindheit und Jugend in den Händen hält und der Autor die erste große Liebe war? Genau diese Frage muss sich auch Emiline stellen, als sie "All die ...

Was macht man, wenn man plötzlich einen Roman über seine Kindheit und Jugend in den Händen hält und der Autor die erste große Liebe war? Genau diese Frage muss sich auch Emiline stellen, als sie "All die Straßen auf unserem Weg" von J. Colby liest und darin ihr eigene Kindheit wiedererkennt. Doch mit dem Lesen des Buches kommen nicht nur die alten, verhassten Erinnerungen wieder zum Vorschein...


Der Klappentext dieser Geschichte hat mich nicht losgelassen. Erst wollte ich es mir gar nicht holen, weil ich annahm, es handele sich um eine klischeehafte Story, doch das Buch hat mich einfach nur überrascht. Ich war von der ersten Sekunde an begeistert und wollte einfach nur wissen, wie es weitergeht.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Ich bin so durch die Seiten geflogen und konnte der Story hervorragend folgen, ohne zwischendrin unterbrechen zu müssen. Es war auch so spannend geschrieben, dass man meist an einer sehr interessanten Stelle gestoppt hat und ich allein deswegen ja schon hätte weiterlesen können. Aber auch, um zu sehen, wie Emiline auf die Ausschnitte aus "All die Straßen auf unserem Weg" reagiert und wie nah sie an der Wahrheit liegen.


Emiline war ein sehr interessanter Charakter. Mir gefällt, dass sie nicht sofort Erfolg hat mit dem Schreiben und ein wenig verloren scheint in ihrem Leben. Daher ist die Entwicklung, die sie durchmacht, auch umso spannender und richtig aufregend. Da das Buch aus ihrer Sichtweise geschrieben wurde, konnte man richtig gut mit ihr mitfühlen, was die Ich-Perspektive verstärkt hat. Ich hatte auch ein sehr detailliertes Bild vor Augen und konnte mich in sie hineinversetzen, konnte ihren Schmerz verstehen, die Trauer, die Wut und die Glücksphasen.
Jase dagegen lernt man erst sehr sehr spät richtig kennen und er kommt auch nicht in sehr vielen Szenen vor. Dennoch war er mir ein wenig unsymphatisch. Ich mochte seine selbstsichere Art nicht, die mir ganz oft zu selbstsicher war. Ich kann aber nachvollziehen, warum sich Emiline in jungen Jahren in ihn verliebt hat. Die erwachsene Version von Jase konnte mich aber nicht ansprechen, das tut der Geschichte allerdings keinen Abbruch, es macht sie nur interessanter, da man noch intensiver die Szenen zwischen den Beiden betrachtet.


Die Rückblenden im Buch, damit man die gemeinsame Geschichte von Jase und Emiline auch versteht, sind Passagen aus "All die Straßen auf unserem Weg" und auch diese Szenen wurden aus Emilines Sicht verfasst. Dabei wurde auch schnell klar, wie Jase seine Nachbarin damals gesehen hat und was er für sie empfand, es machte Emilines Reaktionen darauf aber noch intensiver, da sie jedes Mal in die Vergangenheit zurückversetzt wurde.
Die Geschichte rüttelt auch insofern an meinen Gefühlen, da Emiline nicht nur die Sache zwischen Jase und ihr bereinigen muss, sondern auch den Personen um sich herum - ihr Freund, ihre Mitbewohnerin und all die Figuren, die noch genannt werden - reinen Wein einschenken muss und damit auch neue Erkenntnisse über sich selbst erfährt. Das macht ihre Charakterentwicklung so besonders.


Das Aufeinandertreffen von Jase und Emiline erfolgt erst relativ spät, da es sich hier vorangig um die Vergangenheit und das Bereinigen der Gegenwart Emilines dreht. Ich finde das aber gut so, da man sonst vielleicht nicht genug Details erfahren und somit etwas fehlen würde.
Auch wenn ich Jase' manchmal sehr arrogante Art nicht leiden konnte, haben mir einige Szenen mit ihm auch ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Es war stellenweise also witzig.
Das Ende jedoch war etwas abrupt, auch wenn es einen Epilog gabe, der das Ganze etwas abgerundet und näher erläutert hat. Es war dennoch ein sehr schönes Ende und ich habe das Buch mit einem Lächeln beendet.


Fazit: Ein umwerfendes Buch, bei dem ich auch das Buch im Buch eins A fand. Auch wenn mit Jase manchmal nicht so sympathisch war, war es ein 5 Sternebuch für mich, welches ich nur jedem empfehlen kann und immer wieder lesen könnte.

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Veröffentlicht am 30.07.2020

4,75 Sterne - Eine umwerfende Geschichte mit einem überraschendem Ende

Mister Romance
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Dieses Buch hat mich seit Wochen angelächelt und ich bin so froh, dass ich es nun gelesen habe. Es ist eine großartige Geschichte, die ich inhaliert habe. Deren Charaktere mir im Gedächtnis bleiben werden. ...

Dieses Buch hat mich seit Wochen angelächelt und ich bin so froh, dass ich es nun gelesen habe. Es ist eine großartige Geschichte, die ich inhaliert habe. Deren Charaktere mir im Gedächtnis bleiben werden. Die zum Nachdenken anregt. Über alltägliche Themen: Liebe, Sex und auch die Bewältigung der Vergangenheit. Es bringt nichts, Geschehnisse von damals zu verdrängen, sie totzuschweigen und sich ihnen nicht zu stellen. All das lehrt mich die Geschichte von Eden und Max, neben einer grandiosen Handlung.


Fangen wir mit dem Schreibstil an: Leisa Rayven schafft es mich mit ihren Worten zu verzaubern, mich gefangen zu nehmen und mich hinzureißen. Ich habe jedes ihrer Worte inhaliert und mich darin verliert. Ich konnte das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen, da ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Die Autorin baut eindrucksvoll Spannung zwischen den Charakteren auf, nicht nur sexuell. Es gibt kein großes Drama, da man sich voll und ganz auf Edens Entwicklung und Max fokussiert. Sicher hat man im Hinterkopf, dass mehr hinter dem Ganzen stecken und sowohl Max als auch Eden mehr mit sich herumtragen, als es zunächst den Anschein hat. Aber das ist auch eher nur nebensächlich. Das Drama steht nicht im Vordergrund. Es steht die Liebe im Vordergrund.
Leisa Rayven hat wundervolle Charaktere erschaffen, die sehr witzig sind und das nicht nur zu Beginn. Die Neckereien zwischen Max und Eden halten sich bis zum Ende, auch wenn die Neckereien am Schluss eine sexuelle Note erhalten. Das tut der Geschichte keinen Abbruch. Es zeigt einfach nur, dass sie sich nicht verändern und ihr Humor auch bestehen bleibt, wenn sie sich längst näher gekommen sind. Es ist kein Balzritual, wie in vielen anderen Geschichten. Es ist ihre Natur..


Die Geschichte ist in der Ich-Perspektive aus Edens Sicht geschrieben, sodass man einen guten Einblick in ihre Gedanken erhält und ihre Handlungen nachvollziehen kann. Ich mag ihre Art sehr und fühle mich direkt mit ihr verbunden. Sie ist nicht das schüchterne Mädchen mit einer tragischen Vergangenheit. Sie ist 25, gelangweilt von ihrem Job und hat Spaß am Leben. Zudem ist sie auch noch glücklicher Single. Sie teilt sich mit ihrer Schwester Asha nicht nur die Wohnung sondern auch jeden Gedanken und jedes Ereignis und genau das liebe ich so sehr an Eden. Sie ist ein offener Mensch, sagt was ihr in den Sinn kommt und hat einen Klasse Humor. Sie ist sarkastisch, witzig und nimmt nicht alles bitterernst. Ich liebe ihre frechen Sprüche und ihren Kampfgeist, die sie zu einer großartigen Journalistin machen, die viel mehr verdient hat, als irgendwelche Clickbait Artikel zu schreiben. Eden ist eine starke Frau, die vor neuen Dingen nicht zurückschreckt und ihre Familie über alles liebt. Sie hat ein inniges Verhältnis zu ihrer Großmutter Nannabeth, die nebenbei bemerkt ebenfalls ein super Charakter ist. Im großen Ganzen ist Eden ein wahnsinnig authentischer Charakter mit extrem viel Tiefgang. Sie hat mir stets ein Lächeln auf die Lippen gezaubert.


Max Riley, dessen Pseudonym Mister Romance nicht von ihm stammt, ist einfach nur perfekt! Er ist heiß, sexy. witzig, süß, freundlich und umwerfend. Ich muss zugeben, dass ich am Anfang genauso skeptisch war, wie Eden, doch mit der Zeit bin ich ihm mehr und mehr verfallen. Er schafft es also nicht nur, dass sich die Frauen in der Geschichte in ihn verlieben, er begeistert auch die Leser, dabei erhält man nicht einmal einen Einbllick in seine Gedanken, man bekommt nur seine Handlungen mit. Die Idee hinter seinem Geschäft "Mister Romance" ist genial und verdeutlicht zugleich auch, dass Liebe nichts selbstverständliches ist und jeder Liebe, Aufmerksamkeit und Träume verdient hat. Zudem lässt sich Max nicht von Eden unterkriegen und hat dazu auch noch Manieren. Ich denke, einige Männer können sich ein Beispiel an ihm nehmen.
Eine Besonderheit der Geschichte ist, dass die Charaktere offen miteinander reden, sobald etwas unklar ist oder sie sich mal nicht ganz so gut verstehen. Es gibt kein unnötioges Drama. Max ist auch nicht der Typ, der alles verschweigt und seine Gefühle in sich hineinffrisst. Er ist ein offener Mensch, der einem sofort sympathisch ist.


Eine weitere Besonderheit sind die vielen kleinen Weisheiten, die die Autorin geschickt in die Geschichte einbaut. Normalerweise finden sich viele ansprechende Textstellen in einem Buch am Ende eines Kapitels oder eines Buches. Bei "Mister Romance" werden die zitatewürdigen Textstellen an allen möglichen Stellen im Buch verteilt. Mal tauchen sie als Gesprächsfetzen zwischen den Charakteren auf, mal als Edens Gedanken mitten im Kapitel. Außerdem findet man nicht nur tiefgründige Zitate, es sind auch lustige dabei. Einige regen auch zum Nachdenken an und beziehen sich nicht nur auf die Beziehung zwischen Eden und Max.


Das Ende kam für mich sehr überraschend. Ich hatte bis zum großen Finale keine Ahnung, wie es ausgehen würde. Das hat mir sehr gut gefallen, da sich die Spannung so bis zum Ende gehalten hat. Ich konnte das Buch auch gar nicht mehr aus der Hand legen, so dringend wollte ich wissen, wie es endet. Denn nicht nur die Beziehung zwischen Max und Eden ist interessant, auch das was um sie herum passiert, bleibt spannend. Ich bin auch schon sehr neugierig auf Ashas Geschichte, die in "Mister Secret" erzählt wird. Sie ist ebenfalls ein interessanter und einzigartiger Charakter.


Fazit: Das Cover, der Schreibstil, die Charaktere - einfach alles hat mich umgehauen. Das Gesamtpaket passt perfekt bei diesem Buch. Dennoch hat mir das gewisse Etwas gefehlt, spdass ich "nur" 4,75 Sterne vergeben kann. Trotzdem wird mir die Geschichte im Gedächtnis bleiben, da auch die Thematik an sich eine sehr besondere ist. Ich kann dieses Buch wirklich jedem empfehlen - es ist den Hype definitv wert!

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Veröffentlicht am 18.07.2020

Einzigartig - mit der richtigen Prise Romantik, Erotik und Spannung

Fallen Dreams - Endlose Sehnsucht
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Skylar Finch liebt die Musik. Doch ein weltberühmter Star zu sein, liebt sie nicht. Nachdem sich die größte Tragödie in ihrem Leben ereignet hat, haut die 22-jährige ab und lässt ihr altes Leben und damit ...

Skylar Finch liebt die Musik. Doch ein weltberühmter Star zu sein, liebt sie nicht. Nachdem sich die größte Tragödie in ihrem Leben ereignet hat, haut die 22-jährige ab und lässt ihr altes Leben und damit auch den gesamten Schmerz, einfach hinter sich. Fast 2 Jahre später wird sie von Killian O'Dea auf offener Straße angesprochen - als sie mit ihrer Gitarre auf den Straßen Glasgows um ihr Überleben singt. Sie will sich aber nicht auf den Deal mit ihm einlassen, wird dann jedoch dazu gezwungen, als sie in eine sehr gefährliche Situation gerät. Die Leidenschaft der Beiden beschränkt sich jedoch schon bald nicht mehr nur auf die Musik...


Samantha Young hat es mal wieder geschafft mit ihrem einzigartigen Schreibstil eine Geschichte zu erschaffen, die man so schnell nicht vergisst. Die Geschichte rund um Skylar und Killian hat mich am Ende sogar zu ein paar Tränen gerührt.
Bei diesem Buch fällt es kaum auf, dass man 476 Seiten vor sich hat, da sie wie in einem Rausch einfach nur an einem vorbeiziehen, während man in die Lebensgeschichte von Skylar Finch eintaucht.
Dazu kommt noch die atemberaubende Kulisse Glasgows in Schottland, ein extremer Kontrast zu anderen Romanen, die in sonnigeren Gegenden der Welt spielen. Dank der Städtewahl herrscht immer ein unvorhersehbares Wetter, welches auch Abwechslung in die Geschichte bringt und Skylars Lebensumstände sehr gut widerspiegelt. Zudem hat die Beschreibung der Stadt ein bisschen Fernweh in mir ausgelöst, was vermutlich auch daran liegt, dass die Stadt der Autorin nicht fremd ist, wo sie doch selbst in Schottland wohnt.


Aber nicht nur das Setting war etwas Besonderes. Auch Killian O'Dea ist ein Mann, den man nicht so leicht vergisst. Er ist sexy, heiß und ernst, kann aber auch romantisch, liebevoll und sehr witzig sein. Kurzum: Ich mag ihn. Er gibt einem zwar immer wieder Rätsel auf, da die Geschichte nur aus Skylars Sicht geschrieben wurde und man daher mit dem leben musste, was man von ihm oder durch andere erfahren hat, aber gerade das macht auch seinen Charme aus. Er bedrängt Skylar nicht - er nötigt sie zwar ein wenig zu dem Plattendeal, aber im Bezug auf Sex und ihre Gefühle, drängt er sich ihr nicht auf. Das hat mir gefallen. Er denkt zuerst ans Geschäft und auch wenn das zu ein paar Spannungen geführt hat, schätze ich diesen Charakterzug an ihm. Außerdem weiß er auch, was er will und ist sehr zielstrebig, wenn es darum geht, seine Ziele zu erreichen. Er verleugnet auch seine Gefühle nicht, ist ehrlich, kann aber auch sehr skrupellos sein. Was mir auch noch sehr gut gefallen hat, ist, dass er kein Badboy ist. Das hat ihn zu einem unheimlich attraktiven Mann gemacht. Einzig und allein die Tatsache, dass er einmal handgreiflich gegenüber einem anderen Mann geworden ist, hat sein Ansehen in meiner Ansicht etwas geschmälert. Aber im Endeffekt ist er einfach ein wundervoller Mann. Die Beziehung zu seiner Schwester hat mich ebenfalls sehr gerührt, war großartig zu sehen, dass er kein herzloser Mistkerl ist, wie es zu Beginn den Anschein hatte.


Skylar dagegen hatte ein paar mehr Ecken und Kanten. Im Großen und Ganzen ist sie mir sympathisch. Sie ist auch unfassbar talentiert, nicht abgehoben und beweist ungeheuer viel Mut, als sie auf der Straße lebt. Manchmal ist sie mir aber zu egoistisch, gerade wenn es sich um ihren Ex-Freund Micah dreht. Bei diesen Szenen mochte ich sie nicht so sehr. Desweiteren will sie zwar als überaus erwachsen rüberkommen, verhält sich dann aber nicht so und handelt unüberlegt. Ich kann verstehen, dass sie kein Star mehr sein möchte und erstmal ihre Ruhe braucht. Aber nachdem was ihr als Obdachlose passiert ist, hatte sie nicht nur die Möglichkeit den Deal mit Killian einzugehen. Sie wollte zwar das Geld auf ihrem Konto nicht anrühren, da man sonst gewusst hätte, wo sie sich aufhält, aber sie wäre längst über alle Berge gewesen, wenn ihre ehemaligen Bandmitglieder in Glasgow aufgetaucht wären.
Ihre Vergangenheit hat mich allerdings von Anfang an sehr neugierig gemacht und auch die Entwicklung, die sie durchmacht ist wirklich phänomenal. Am Anfang ist sie eine junge, verängstigte Frau und am Ende ist sie stark, unanbhängig und lässt sich von der Öffentlichkeit nicht mehr rumschubsen oder unterkriegen.


Allerdings gibt es ein paar Punkte, die mich stören. So erfahre ich zum Beispiel sehr wenig über Killian. Was sind seine Hobbies? Was isst er am Liebsten? Wo möchte er gerne mal hinreisen? Er erzählt Skylar zwar etwas über seine Vergangenheit, aber mehr Privates zu seiner Person kommt ihm nicht über die Lippen. Das ist sehr schade, da ich so auch nicht erkennen kann, worauf die gemeinse Liebe der Beiden aufbaut - abgesehen von ihrer Liebe zur Musik natürlich.
Das Ende kam mir auch ein bisschen zu schnell. Ich hatte viele offene Fragen, die nicht geklärt wurden, und Dinge, die sich einfach im Sande verlaufen habe. So vermisse ich zum Beispiel die Neckereien vom Anfang, die dem Ganzen Schwung gegeben haben und mich grinsen oder sogar lachen ließen. Ich finde es schade, dass dann nicht mehr auf das Thema der Obdachlosigkeit eingegangen wird und auch dem Verhältnis von Killian zu seinem leiblichen Vater hätte ich gerne noch mehr Bedeutung beigemessen.


Dafür passen Cover und Titel sehr gut zum Inhalt der Geschichte. Auch die Spannung innerhalb des Buches wurde aufrechterhalten. Nicht nur durch die Tatsache, dass Skylar drauf und dran war, die Krisen in ihrem alten Leben neu zu entfachen, das Knistern zwischen den Charakteren hat ebenfalls für Spannung gesorgt. Samantha Young hat erotische Szenen mit ins Spiel gebracht, die für neuen Wirbel und Abwechslung sorgen und die auch nicht so schnell langweilig werden. Darauf liegt allerdings nicht der Fokus. Der liegt klar auf Skylar, ihrer Karriere und ihren Gefühlen für Killian.


Fazit: Das Ende hat mich aus dem Nichts einfach zu Tränen gerührt. Es war das passende Ende für Killian und Skylar, auch wenn mir vorher natürlich schon klar war, worauf das Ganze hinausläuft. Killian ist zudem ein wahrer Traumtyp. Leider hat mir das gewisse Etwas gefehlt und ich hatte ein paar Punkte zu kritisieren, sodass ich einen Stern bei der Bewertung abziehe. Es ist und bleibt allerdings ein wirklich sehr sehr schöner Roman.

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Veröffentlicht am 30.07.2020

Erotik, Spannung und ein Cliffhanger - klare 3,75 Sterne

Sinful King
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Keira ist endlich die stolze Besitzerin der 'Seven-Sinners-Distillery' in New Orleans und kurz davor, wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Doch dann taucht eine Naczhricht zusammen mit einem Mann auf, ...

Keira ist endlich die stolze Besitzerin der 'Seven-Sinners-Distillery' in New Orleans und kurz davor, wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Doch dann taucht eine Naczhricht zusammen mit einem Mann auf, dem sie eigentlich nie in ihrem Leben begegnen wollte: Lachlan Mount. Der gefürchteste Mann in der ganzen Stadt und er hat sie als sein neues Ziel auserkoren. Um ihre Schulden bei ihm abzubezahlen, will er nur sie. Aber kann sie sich auf so einen gefährlichen Deal einlassen und am Ende immer noch in der Lage sein, ihre Gefühle unter Kontrolle zu haben?

Dieses Buch war das Zweite, welches ich von der Autorin gelesen habe. Auch hier war der Schreibstil wie immer sehr gut. Ich mochte die Art und Weise, wie die Autorin bestimmte Informationen vorenthält, um Spannung aufzubauen und den Charakteren mit ihren Worten und ihrer Schreibart Tiefe verleiht. Die Charaktere sind hervorragend ausgearbeitet, wirken authentisch und sind facettenreich

Da wäre zunächst einmal Keira, von der gleich klar ist, dass sie ihre Arbeit und die Destillerie über alles liebt. Schon als kleines Kind hat sie sich für diese Dinge interessiert und dementsprechend überzeugend wirkt sie auch im Buch. Die Destillerie ist nicht nur eine Nebenhandlung, weil sie ja irgendeiner Tätigkeit nachgehen muss. Es ist ihr Dreh- und Angelpunkt in ihrem Leben. Sie verzichtet auch auf ein großes Haus und lebt lieber in einer kleinen Wohnung in einer unsicheren Gegend, nur damit sie es nicht so weit bis zur Arbeit hat und ja sowieso die meiste Zeit dort verbringt.
Ich mochte Keira bis zu einem gewissen Grad wirklich. Sie wirkte strukturiert und hatte einen genauen Plan für ihren Job. Doch mit der Katastrophe in ihrem Privatleben hat sie das wieder wett gemacht. Dort war sie für mich weniger die starke Frau. Viel mehr kam hier das naive, leichtgläubige Mädchen rüber, dass jedes Wort eines Menschen glaubt und nicht auf Nummer sicher geht. Es gibt eine Szene, da musste ich auch mal den Kopf über ihre Naivität schütteln. Hier hat es die Autorin ein bisschen zu gut gemeint, um einen Gegensatz zu Lachlan Mount zu schaffen, den männlichen Protagonisten.

Denn unterschiedlicher könnten die Beiden nicht sein. Auch wenn sie sich ihrer Sache meistens sehr sicher sind und gerade in ihren Jobs alles geben und für alles kämpfen. Allerdings ist Lachlan nicht nur bei der Arbeit in seinem Element und beherrscht die Stadt, auch privat hat er stets die Oberhand, weiß über alles Bescheid und ist keinesfalls naiv. Keira schafft es zwar manchmal, ihn zu überraschen, aber er denkt nicht so lange über neu entdeckte Tatsachen nach, wie Keira, die sich das ganze Buch über, über irgendwelche Dinge den Kopf zerbricht.
Lachlan ist zudem skrupellos, düster, geheimnissvoll und er kennt keine Gnade. Es gibt nur einen Menschen, der sich ihm entgegensetzt: Keira. Und sie hat Glück, dass er sie will, sonst würde man sehr schnell eine Seite von ihm kennenlernen, über die es immer nur Gerüchte gibt. Ich mochte es sehr, dass er so viele Geheimnisse und es diese ganzen Gerüchte um ihn gibt. Das hat die Geschichte nur spannender gestaltet. Leider konnte ich ihn an sich nicht wirklich greifen und hatte richtige Probleme damit, mich in ihn hineinzuversetzen. Ich habe seine Beweggründe nicht verstanden und an sich wäre das auch kein Problem gewesen.
Nur gab es eben auch Kapitel aus seiner Sicht. Der Zweck dieser Kapitel ist mir selbst jetzt nicht bewusst. Ich habe nichts von Lachlan erfahren. Weder über seinen Charakter, seine Vergangenheit, noch seine Zuneigung gegenüber Keira. Weshalb Keira sich zu ihm hingezogen fühlt, verstehe ich, aber andersrum eben nicht. Meiner Meinung nach, hätte man die Kapitel aus seiner Sicht weglassen können, oder man hätte mehr davon schreiben müssen, in denen nicht einfach nur die aktuellen Gedanken und die Handlung wiedergegeben wird, sondern der Leser tatsächlich auch mit Informationen zu seiner Person gefüttert wird. Dann hätte man auch einen besseren Einblick in seine Arbeit bekommen können. So wurde diese nur angerissen, aber man weiß immer noch nichts. Sie ist weiterhin ein Rätsel, wie der gesamte Mann.

Der größte Teil wird demnach aus der Sicht von Keira in der Ich-Perspektive erzählt. Man hat einen sehr guten Einblick in ihre Gedanken bekommen und konnte dadurch nachvollziehen, warum sie sich so sehr für den Whiskey interessiert. Allgemein waren es sehr gute Kapitel, was nicht zuletzt am Schreibstil und dem Charakter lag.
Jedoch war die Story an sich ein wenig unrealistisch für mich und teilweise unlogisch. Ich fand den Ansatz und die Thematik sehr interessant, doch der Verlauf der Geschichte ist stellenweise seltsam. Ich bezweifle sehr, dass sich eine Person jemals ohne irgendwelche Fragen oder auch nur einen Anruf bei der Polizei oder sonstiges, auf so etwas einlassen würde. Auch, dass sich Keira einfach so auf den Deal eingelassen hat, ohne irgendwelche Informationen über ihr Gegenüber, die auch wahr sind, hat mich stutzig gemacht. Ich kann verstehen, dass sie ihre Familie, Freunde, Mitarbeiter und ihre Firma schützen will. aber so komplett ohne Nachfragen? Unvorstellbar!
Allgemein war es mir auch nicht düster genug. Lachlan wird vor allem von Keiras bester Freundin als sehr düsterer, skrupelloser Mann dargestellt, davon kommt allerdings nicht viel rüber. Er wirkt eher wie ein Geschäftsmann, der die ganze Stadt eben kennt und überall seine Finger im Spiel hat. Er wirkt nicht fies, oder wie ein Mann, der mit einem Fingerschnippen Keiras Familie umbringen könnte. Das fand ich ein wenig schade, da man gerade in New Orleans, mit der Destillerie und den ganzen illegalen Geschäfte spielen könnte und so einen Lachlan erschaffen hätte, der wirklich düster ist.
Abgesehen davon finde ich New Orleans großartig! Nirgends hätte die Geschichte besser hingepasst, als in die Stadt, die so viel Übernatürliches zu bieten hat und wo es anscheinend gang und gäbe ist, zuerst an Geister zu denken, als an ein altes Gebäude, wo die Balken knarren, wenn man vermeintlich alleine ist.

Wie ich es auch schon von meinem anderen Meghan Marchbuch kannte, ist die sexuelle Spannung definitv vorhanden, allerdings gab es weniger Gefühl. Das war jedoch nicht ganz so schlimm, da es sich in diesem Teil weniger um das Gefühl gedreht hat.

Fazit: Es war ein guter Einstieg in die Reihe, ich habe jedoch mehr erwartet.. Die Spannung war konstat vorhanden, sodass ich das Buch sehr schwer aus der Hand legen konnte. Auch der Cliffhanger am Ende hat mich neugierig auf den zweiten Teil gemacht. Da ich allerdings eine Kritikpunkte hatte, werden es nur 3,75 / 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 15.07.2020

Eine wunderschöne Liebesgeschichte, in die ich mich emotional leider nicht fallen lassen konnte

Trust in Me
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Die Geschichte von Avery Morgansten und Cameron Hamilton ist keine Unbekannte. Nur wird sie in "Trust in me" aus der Sicht Camerons erzählt. Grundsätzlich geht es um Cameron, dem die Frauen einfach nicht ...

Die Geschichte von Avery Morgansten und Cameron Hamilton ist keine Unbekannte. Nur wird sie in "Trust in me" aus der Sicht Camerons erzählt. Grundsätzlich geht es um Cameron, dem die Frauen einfach nicht widerstehen können. Bis er auf Avery trifft. Sie fasziniert ihn gleich von Anfang an und da er sich seines Charmes nur allzu bewusst ist, ist er überrascht, als sie ihm eine Abfuhr erteilt. Es bleibt nicht nur bei der einen. Jedoch ist keiner von Beiden bereit aufzugeben und so beginnt eine Zeit, in der sie sich ungeahnt näherkommen und feststellen, dass es doch nicht so einfach ist, wie gedacht.


Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, da ich die Geschichte von Cameron und Avery schon kannte, nur eben aus Averys Sicht. Die Story der Beiden noch einmal aus Camerons Perspektive zu lesen, war wirklich erfrischend und teilweise auch spannend, da ich einige Aspekte schon wieder vergessen hatte.
Der Schreibstil der Autorin ist einfach bemerkenswert. Auch wenn nur alltägliche Dinge beschrieben werden und es nicht so richtig spannend ist zu Beginn, schafft es J. Lynn einfach, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Ich wollte so dringend weiterlesen, wollte wissen, was noch alles passiert, obwohl ich den Großteil ja schon kannte und mir auch das Ende kein Unbekanntes ist. Ich habe das Buch sehr schnell gelesen - es praktisch eingeatmet.


Die Geschichte ist eher sehr seicht, zum Anfang unspannend und entwickelt erst nach der Hälfte eine gewisse Dramatik, als dem Leser bewusst wird, was Avery durchgemacht hat und Cameron dabei verfolgen kann, wie er versucht sie für sich zu gewinnen und hinter ihr Geheimnis zu kommen. Er hat dabei gar nichts Böses im Sinn. Er will nur herausfinden, was es mit der schüchternen, zurückhaltenden jungen Frau auf sich hat und weshalb er so fasziniert von ihr ist. Es hat mir Spaß gemacht und mein Herz erwärmt, die aufkeimende Liebe der Beiden mit anzusehen und ein völlig neues Licht auf die Situation zu haben.
Cameron ist nämlich nicht der klassische Badboy, der eine Menge Frauen abschleppt und Herzen bricht. Er ist ein junger Mann, der Spaß am College hat, verantwortungsbewusst ist und niemals einer Frau absichtlich wehtun würde. Er sieht gut aus, ist klug und witzig - er hat absolutes Freundespotenzial für mich. Doch leider kann ich mich nicht emotional in die Geschichte fallen lassen, da seine Gedanken oftmals sehr einfach und nicht tiefgründig genug für mich sind. Das macht das Ganze unromantischer, dabei ist Cameron ein sehr romantischer Mann, der keine Geste unversucht lässt, um Avery für sich zu gewinnen. Ich kann die Gefühle, die Funken zwischen den Beiden nicht so richtig greifen.
Genauso wenig kann ich Avery als Charakter greifen. Ich kann keine Verbindung zu ihr aufbauen, sie bleibt mir einfach zu lange ein Rätsel und auch zu inaktiv. Ich habe eher das Gefühl, dass die meisten Handlungen von Cameron ausgehen und nur in den entscheidenden Situationen Avery die Führung übernimmt. Ich erfahre einfach zu wenig persönliches über sie und dabei bin ich gleichzeitig auch der Meinung, dass ich nichts Neues über Cameron erfahre. Alles, was ihn betrifft, kenne ich ja schon aus "Wait for you", da hätte ich mir ein oder zwei Infos zusätzlich über ihn gewünscht.


Besonders positiv ist mir der Einbezug der Freunde der Beiden aufgefallen. Sowohl Camerons, als auch Averys Freunde sind ganz oft Teil einer Szene ohne dass es gewollt wirkt oder man Abwechslung bräuchte. Die Freunde - Jase, Ollie, Stephanie, Brittainy und Jacob - sind einfach der Geschichte und der Charaktere. Ohne sie wäre das Buch nicht das, was es ist. Zudem wird so eine heimelige, lockere Atmosphäre erzeugt, durch die ich mir wünschte, selbst Teil der Clique zu sein und solche Freunde zu haben, die für einen da sind und sich auch für dich einsetzen. Das Buch erdrückt einen deshalb nicht, auch wenn Cameron und Avery schwierige Zeiten hinter sich haben und mit Dämonen der Vergangenheit kämpfen. Hier hätte ich mir auch mehr Details zu Camerons Vorfall gewünscht und wie sich das Ganze weiterentwickelt. Der Fokus verliert sich etwas und Averys Vergangenheit drängt sich mehr in den Vordergrund, dabei hätte die von Cameron auch so viel Potenzial gehabt ausgebaut zu werden, gerade was die Folgen für ihn angeht.
Allerdings kann Cameron hier auch mit seiner umsichtigen und weichen Seite glänzen. Als er von Averys Geheimnis erfährt, ist er sich umsichtig und versteht sie. Er gibt ihr nicht das Gefühl, anders zu sein oder sie weniger zu schätzen. Er rennt bei ersten Anzeiche von Schwierigkeiten nicht davon, sondern ist bereit dafür zu kämpfen, aber auch nur solange sein Gegenüber ebenfalls bereit ist für die Sache zu kämpfen.


Leider wies mir der Inhalt einige Lücken auf, die durch das Vorwissen von "Wait for you" zwar erklärbar wären, aber mir auch jetzt noch einige Rästel aufgeben. Die Voraussetzung um diese Geschichte vollständig begreifen und auch einige Details verstehen zu können, wäre also die Geschichte aus Averys Sicht vorher zu lesen. Nur liegt das bei mir Jahre zurück und wenn ich die Handlung schon aus der einen Perspektive kenne, brauche ich sie nicht auch noch aus der anderen direkt danach zu lesen. Das fand ich eher negativ.


Wann genau sich die Beiden verlieben, habe ich auch nicht wirklich mitbekommen. Das zum einen negaitv, weil ich dadurch eben nicht die romantischen Gefühle hatte, die Avery und Cameron anscheinend verspüren.
Auf der anderen Seite hat mir das aber auch sehr gut gefallen, denn so baut die Beziehung auf einer Freundschaft auf und sie kennen sich schon eine gewissen Zeit, ehe sie zusammenkommen. Nicht so wie in anderen Fällen, in denen die körperliche Ebene zuerst kommt und man erst danach versucht, eine Freundschaft aufzubauen.
Mit dem Ende habe ich so meine Probleme. Auch hier ist es mir zu lückenhaft - mir fehlen einfach die notwendigen Informationen. Dadurch springt man von einer Szene zur nächsten, ohne einen direkten Übergang zu haben. An diesen Stellen wirkt die Geschichte abgehackt, fast sprunghaft.


Das Cover passt perfekt zur gesamten Reihe und wenigstens sorgt dieses für ein bisschen Gänsehaut, denn die erotischeren Szenen konnten mich leider nicht so ganz fesseln.


Fazit: Es ist eine sehr süße Geschichte für zwischendurch, jedoch habe ich am Ende zu viele Fragen und der Inhalt enthält einige Lücken, sodass ich ein paar Punkte abziehen muss. Auch die Tatsache, dass ich mich emotional nicht in die Geschichte fallen lassen kann, trägt zu diesem Umstand bei. Ich kann das Buch dennoch weiterempfehlen, gerade wenn man die Charaktere der Wait for you Reihe noch einmal von vorne kennenlernen möchte.

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