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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.08.2017

Eine ergreifende Liebesgeschichte über das Loslassen einer großen Liebe

Wie die Luft zum Atmen
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[a̱t·men] Verb (jmd. atmet (irgendwie))


Es mag jetzt ein wenig kitschig klingen, aber bei diesem Buch hatte ich von Anfang an das richtige Gefühl im Bauch. Bevor ich überhaupt den ersten Satz gelesen ...

[a̱t·men] Verb (jmd. atmet (irgendwie))


Es mag jetzt ein wenig kitschig klingen, aber bei diesem Buch hatte ich von Anfang an das richtige Gefühl im Bauch. Bevor ich überhaupt den ersten Satz gelesen hatte, wusste ich schon, dass ich diese Geschichte lieben werde. Und ja, diese berührende Liebesgeschichte ich wirklich wunder, wunderschön und auch verdammt traurig.

Die Story selbst beginnt mit einigen klassischen Klischees und auch die Charaktere scheinen auf den ersten Blick nach einem stereotypen Konzept aufgebaut zu sein. Dieser Eindruck wird von einer mehr als ergreifenden Hintergrundgeschichte verdrängt und in Kombination mit einem einnehmenden und kraftvollen Schreibstil entwickelt sich rasend schnell ein einnehmender Sog und es entlädt sich eine ganze Bandbreite an Gefühlen, die unter die Haut gehen.

Brittainy C. Cherry erzählt in „Wie die Luft zum Atmen“ eine Geschichte über das Loslassen einer großen Liebe – von Abschied, Trauer und die Angst vor dem Vergessen. Dieser unbeschreibliche Schmerz, der beide Protagonisten am Weiteratmen hindert, wird durch die Worte der Autorin spürbar. Gleichzeitig wiegt sie diese bedrückenden Emotionen mit hoffnungsbringenden Momenten auf, baut neue Chancen ein und schickt federleichte Zeichen, die zeigen, wie wichtig es ist, tief Luft zu holen, um sich in der tiefsten Trauer nicht selbst zu verlieren.

Dass die emotionale Geschichte im letzten Drittel richtig spannend wird und einige schockierende Geheimnisse ans Tageslicht bringt, hat mich ehrlich überrascht. Obwohl viele Zufälle ineinandergreifen, die nicht immer glaubwürdig erscheinen, nimmt die Story zum Schluss noch mal ordentlich Fahrt auf.

Ich habe die Liebesgeschichte von Tristan und Elizabeth, die übrigens komplett in sich abgeschlossen ist, sehr gerne gelesen. Sie macht deutlich, dass man sein Herz nicht daran hindern sollte, sich zu verlieben, auch wenn die Gesellschaft es von einem verlangt.

Es fühlt sich jetzt ein bisschen falsch an, auch etwas Negatives zu schreiben. Dennoch haben mich, abgesehen von den vielen Zufällen, manche Formulierungen gestört. Oft wurde es für mein Gefühl einfach zu metaphorisch und einige Sätze waren mir echt zu kitschig – „Küss mich mit deiner Finsternis“ ist nur ein Beispiel.

Mein Fazit: Eine Liebesgeschichte fernab von 0815

"Wie die Luft zum Atmen" ist eine tiefgründige und schmerzerfüllte Liebesgeschichte, die den Protagonisten neue Hoffnung bringt und zeigt, dass man stets seinem Herzen folgen sollte.
Trotz kleiner Schwächen ist diese herzzerreißende Story in meinen Augen ein Must-Read für alle Liebesroman-Liebhaber.

Veröffentlicht am 18.08.2017

Eine großartige Fortsetzung mit kleinen Einstiegsschwierigkeiten

Das Herz des Verräters
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Anfang des Jahres habe ich den ersten Band dieses Jugendfantasy-Vierteilers in einem Atemzug verschlungen. Schon vor dem übermächtigen Cliffhanger am Ende stand für mich fest, dass ich die Fortsetzung ...

Anfang des Jahres habe ich den ersten Band dieses Jugendfantasy-Vierteilers in einem Atemzug verschlungen. Schon vor dem übermächtigen Cliffhanger am Ende stand für mich fest, dass ich die Fortsetzung dieses fabelhaften Märchenabenteuers einfach lesen muss.

Die Story knüpft nahtlos an das offene Ende aus Band 1 an und man ist sofort wieder mitten im Geschehen. Doch nach den ersten interessanten Kapiteln kam schnell die Ernüchterung, da die eigentlich so rasante Story zum Stillstand kam. Zumindest für mein Gefühl. Trotz der großartigen Haupt- und Nebencharaktere fühlte ich mich leicht gelangweilt und habe wirklich lange gebraucht, mich mit dieser Entwicklung anzufreunden.

Allerdings verflog die aufkeimende Langeweile wieder, als das letzte Drittel des Buches begann. Auf einmal legte die Story dermaßen an Geschwindigkeit zu, dass ich aufpassen musste, mich nicht zwischen den Seiten zu verlieren. Die überraschenden und nicht vorhersehbaren Entwicklungen überschlugen sich förmlich, sodass man nicht anders kann als die Realität und alle Pflichten für eine Weile zu vergessen, um diese Geschichte zu Ende zu lesen.

Wie zu erwarten war, endet auch dieser zweite Teil in einem gemeinen Cliffhanger. Doch dieses Mal ist die Situation nicht so verfahren. Denn allein die Tatsache, dass ein dritter Teil im Anschluss folgen wird, beantwortet die große offene Frage am Schluss direkt.

Ohne zu viel über die Story selbst zu verraten, versuche ich nun ein wenig über die Dynamik in diesem Roman zu erzählen:
Die Charaktere machen in dieser Fortsetzung allesamt eine enorme Entwicklung durch und ganz begeistert bin ich von dem sogenannten Love-Interest, das von vielen Lesern so gefürchtete Liebesdreieck, in dem die Protagonistin Lia gefangen ist. Mich begeisterte dieser Konflikt wirklich sehr, da ich nach dem langen Rätselraten in Band 1 eine Schwäche für beide Kerle (Prinz und Attentäter) habe. Ich bin sehr gespannt, wie sich dieser Konflikt zwischen den Dreien entwickeln wird.

Besonders beeindruckt hat mich erneut die großartige Kulisse, die Mary E. Pearson hier erschaffen hat. Die fiktive Welt wird durch ihre Beschreibungen vor dem inneren Auge real und die Atmosphäre, die zwischen den Zeilen zu greifen ist, ist unbeschreiblich. Einfach nur magisch und anziehend.
Für mich gehört diese Fantasyreihe schon jetzt zu meinen Lese-Highlights des Jahres!

Veröffentlicht am 22.05.2017

Großes Kopfkino ---Band 2

Die fremde Königin
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Nach „Das Haupt der Welt“ veröffentlicht Rebecca Gablé mit „Die fremde Königin“ ihren zweiten historischen Roman mit deutschem Hintergrund und entführt ihre Leser erneut ins frühe deutsche Mittelalter, ...

Nach „Das Haupt der Welt“ veröffentlicht Rebecca Gablé mit „Die fremde Königin“ ihren zweiten historischen Roman mit deutschem Hintergrund und entführt ihre Leser erneut ins frühe deutsche Mittelalter, zur Regierungszeit von König Otto I., dem vermutlich mächtigsten Mann der Christenheit zu seiner Zeit.

Doch wie sagt man so schön: „Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau“ und diese starke Frau ist das tragende Fundament in diesem Roman. Rebecca Gablés Begeisterung für die junge, burgundische Königin Adelheid, die im Schatten des Königs ihre Klugheit zu nutzen weiß und frischen Wind in die deutsche Politik und Kultur bringt, ist zwischen den Zeilen deutlich spürbar und sie setzt ihr mit diesem großartigen Roman ein ehrenvolles Denkmal.

Obwohl wir Leser den Beginn der deutschen Geschichte aus der Sicht der jungen Königin erleben, bietet der fiktive Charakter Gaidemar die interessantere Perspektive und bildet den roten Faden in dieser Handlung. Der heimatlose Prinzenbastard verliebt sich unsterblich in die hübsche Königin und wir Leser sind stets an seiner Seite. Gemeinsam mit ihm verlieren wir unser Herz, die Heimat, die Berufung, beobachten die gefährlichen Ränkespiele der Adeligen, der Könige und Möchtegernherrscher und bestreiten blutige Schlachten, stets mit der Bemühung, den Treueeid gegenüber dem König nicht zu brechen.

Auch wenn ich mich nur noch bruchstückhaft an die Ereignisse des 1. Bandes erinnern kann, gelang mir der Einstieg in diese Fortsetzung mühelos. Die vergangenen Ereignisse haben, für mein Gefühl, keine direkten Auswirkungen auf die neue Handlung und wenn doch, dann schaffen kurze Rückblenden stets Abhilfe. Den ersten Band braucht es also nicht, um die Geschichte zu verstehen. Dennoch kann ich jedem interessierten Leser nur raten, die Gablé-Bücher immer in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Es gibt so viele scheinbar unwichtige Details, die sich erst im Verlauf entwickeln und es ist immer von Vorteil, wenn man beim Lesen einer Fortsetzung etwas Hintergrundwissen mitbringt und in etwa weiß, wie die Vorfahren der aktuellen Charaktere zueinander gestanden haben bzw. wer gegen wen intrigiert hat.

Dank Rebecca Gablés englischen Mittelalterromanen bin ich, was die englische Geschichte betrifft, bestens bewandert. Was die frühe deutsche Geschichte jedoch angeht, bin ich wahnsinnig schlecht informiert. Ehrlich gesagt, wusste ich bis dato rein gar nichts über die Herrschaftszeit der „Ottonen“. Selbst das Wort „Ottonen“, war für mich ein unbekanntes Fremdwort.
Meine Unwissenheit machte die Handlung komplett unvorhersehbar und jede historische Entwicklung, jede Entmachtung, jeder Sieg, jede Niederlage, jeder Tod war für mich eine richtige Überraschung und jede Schlacht ließ mich gespannt mitfiebern.

Obwohl die Charaktere wieder mal einnehmend, facettenreich, ja einfach perfekt gezeichnet wurden, muss ich gestehen, dass mir der Flair des ersten Bandes, der einen noch einnehmenderen Hauptcharakter und noch stärkere Duelle hervorgebracht hat, etwas besser gefallen hat.



Fazit

Rebecca Gablé schafft es erneut mit einer beeindruckenden Leichtigkeit, die trockenen Fakten der deutschen Geschichte in einen unterhaltsamen, gar schillernden Roman zu verwandeln. Durch ihre perfekt gezeichneten Figuren, ihrer zugänglichen Sprache, ihrem feinen Gespür für den perfekten roten Faden und ihre akribische, fundierte Recherchearbeit versetzt sie ihre Leser nach nur wenigen Sätzen zurück in die Vergangenheit, sodass dieser später meint, ein Teil der deutschen Geschichte gewesen zu sein.
Ich freue mich schon jetzt sehr auf den nächsten Gablé-Roman!!!

Veröffentlicht am 17.08.2020

Eine leicht erzählte, tiefgründige Geschichte

Meine wunderbar seltsame Woche mit Tess (Filmausgabe)
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Ich liebe die niederländische Nordsee und genau dort, am sonnenüberfluteten Strand von Texel, spielt die Geschichte des 10-jährigen Samuel, einem nachdenklichen Jungen, der über den Tod, sich selbst und ...

Ich liebe die niederländische Nordsee und genau dort, am sonnenüberfluteten Strand von Texel, spielt die Geschichte des 10-jährigen Samuel, einem nachdenklichen Jungen, der über den Tod, sich selbst und sein Dasein nachdenkt. Er hat viele seltsame Fragen auf der Seele und lernt genau zum richtigen Zeitpunkt die merkwürdige Tess kennen und erlebt eine wunderbar seltsame Zeit, in der er lernt, wie wichtig es ist, Erinnerungen zu sammeln und gemeinsame Momente zu erleben.

Die Autorin Anna Woltz versprüht mit dieser wundervollen und absolut kindgerecht erzählten Geschichte eine sommerliche Wohlfühl-Atmosphäre, die akutes Meerweh verursacht.

Sie begegnet ihren Lesern auf Augenhöhe, bringt sie mit ihrer humorvollen Art zum Lächeln und sensibel spricht sie große Fragen an, die auch im Nachhinein zum Nachdenken anregen.

Die emotionale Entwicklung, die Samuel im Laufe der Handlung macht, ist schön mit anzusehen. Er erkennt, was er in der Zukunft wirklich braucht, um glücklich zu sein, und diese Erkenntnis ist für die jungen Leser gut nachvollziehbar.

Samuel wirkt durch seine großen Gedanken für seine 10 Jahre deutlich reifer, aber immer noch authentisch. Dass er sehr lockere Eltern hat und viele Freiheiten genießt, gefällt den erwachsenen Lesern vielleicht nicht so sehr, die jungen Leser hingegen finden die abenteuerlichen Alleingänge des Protagonisten natürlich cool.
Im Gegensatz zu Samuel ist die 11-jährige Tess durch ihre dominante und forsche Art nicht so zugänglich. Sobald man jedoch ihr Geheimnis erfährt, bekommt man eine Verbindung zu ihr.

»MEINE WUNDERBAR SELTSAME WOCHE MIT TESS« hat mich positiv überrascht. Die Geschichte versprüht eine sommerliche Atmosphäre, ist humorvoll erzählt und die Autorin Anna Woltz macht den jungen Lesern einfühlsam deutlich, wie wichtig es ist, im Jetzt zu leben und Erinnerungen zu sammeln.
Dieses Kinderbuch ist eine Empfehlung für Kinder ab 9 Jahren. Zum Vor- und Selberlesen.

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Veröffentlicht am 01.12.2019

Ein herzerwärmender und moderner Weihnachtswunder-Klassiker

Die Vanderbeekers retten Weihnachten
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»DIE VANDERBEEKERS RETTEN WEIHNACHTEN« ist eine herzerwärmende Geschichte, die ich bestimmt noch mal lesen werde und ich freue mich schon jetzt auf den zweiten Band, der im März 2020 erscheinen wird.

Passenderweise ...

»DIE VANDERBEEKERS RETTEN WEIHNACHTEN« ist eine herzerwärmende Geschichte, die ich bestimmt noch mal lesen werde und ich freue mich schon jetzt auf den zweiten Band, der im März 2020 erscheinen wird.

Passenderweise ist dieses weihnachtliche Buch in 24 Kapitel aufgeteilt und es versprüht eine besinnliche und gemütliche Atmosphäre, in der man sich schnell wohlfühlt.

Die locker-leicht geschriebene und detailreiche Geschichte erzählt von den Vanderbeekers, einer amerikanischen Familie mit fünf Kindern. Kurz vor Weihnachten erhalten sie von ihrem mürrischen Vermieter die Kündigung ihrer schönen Wohnung und das nahende Weihnachtsfest ist für alle schlagartig im Eimer. Da hecken die Kinder einen herzerweichenden Plan aus, der ihren Vermieter irgendwie umstimmen soll.

Trotz der Vorhersehbarkeit der Handlung macht das Weiterlesen große Freude und das Vorlesen ist umso leichter. Die individuellenIdeen, die die Kinder jeweils haben, sind charmant, lustig und süß. Gemeinsam fiebert man mit ihnen mit und hofft, dass sich die Bemühungen der Kinder am Ende lohnen und sich der griesgrämige Vermieter zu einem Sinneswandel bewegen lässt.

FAZIT

»DIE VANDERBEEKERS RETTEN WEIHNACHTEN« ist eine klassische und gleichzeitig moderne Weihnachtswundergeschichte, die herzerwärmend, berührend und charmant ist. Karina Yan Glaser fängt das nostalgische Weihnachtsgefühl, das man als Kind gespürt hat, perfekt ein und zeigt, wie wundervoll es ist, in einer großen Familie aufzuwachsen, die stets zusammenhält und wie wichtig es ist, stets über den Tellerrand hinaus zu schauen.