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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.01.2021

Bewegend

Trümmermädchen
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Klappentext:

Köln, 1941. Anna wächst bei ihrer Tante Marie und ihrem Onkel Matthias auf, einem Bäckerehepaar. Das Mädchen liebt die Backstube über alles, besonders den großen Ofen aus Vulkanstein. Doch ...

Klappentext:

Köln, 1941. Anna wächst bei ihrer Tante Marie und ihrem Onkel Matthias auf, einem Bäckerehepaar. Das Mädchen liebt die Backstube über alles, besonders den großen Ofen aus Vulkanstein. Doch mit dem Krieg kommt das Unglück: Matthias wird eingezogen und die Bäckerei bei Luftangriffen zerstört. Während Köln in Trümmern liegt und vom kältesten Winter des Jahrhunderts heimgesucht wird, schließt Anna sich in ihrer Not einer Schwarzmarktbande an und steigt zur gewieftesten Kohlediebin der Stadt auf. Als sie am wenigsten damit rechnet, verliebt sie sich – eine verbotene Liebe mit gefährlichen Folgen. Von Kälte, Hunger und Neidern bedroht, halten Anna und ihre Tante verzweifelt an dem Traum fest, die Bäckerei wiederaufzubauen. Und an der Hoffnung, dass die Männer, die sie lieben, irgendwann zu ihnen zurückkehren.


In dieser Geschichte werden die Jahre 1941-1947 und das Leben von Anna erzählt. Der wundervollen bildhaften Sprache der Autorin und Journalistin, ist es zu verdanken, dass ich mir die Umgebung und die Zerstörung des zerbombten Kölns sehr gut vorstellen konnte. Man merkt, dass dieses Buch definitiv ein Herzensbuch für die Autorin ist und sie viel darein gesteckt hat.

Die Handlungen haben mich regelrecht in den Bann gezogen und alle Empfindungen und Gefühle der Charaktere konnte ich gut nachvollziehen und verstehen, auch wenn die Umstände und das Leid nicht vollständig greifbar sind aufgrund unterschiedlicher und anderer Erfahrungen, die durch meine Vorstellungskraft begrenzt sind. Dadurch wurde für mich ersichtlich in welche privilegierter Welt ich heute lebe und wie viel Luxus wir eigentlich haben.

Die zahlreichen Gespräche mit Zeitzeugen und die umfassenden Recherchen ergänzen das Buch und lassen die unvorstellbaren Lebensbedingungen von damals authentisch und glaubwürdig in Worte zu fassen.


Zudem glänzt das Buch durch die mutige und unerschütterliche Protagonistin Anna, die den Umständen trotzt und für ihre Ziele kämpft. Sehr bewundernswert und hoffnungsvoll!

Veröffentlicht am 29.12.2020

Rasanter Thriller

Als die Nacht begann
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Ein Scharfschütze treibt sein Unwesen mitten in Berlin. Nachdem Jan und sein Team einige Opfer finden, die aus der Ferne erschossen wurden, versuchen sie eine Verbindung zwischen den Opfern herzustellen, ...

Ein Scharfschütze treibt sein Unwesen mitten in Berlin. Nachdem Jan und sein Team einige Opfer finden, die aus der Ferne erschossen wurden, versuchen sie eine Verbindung zwischen den Opfern herzustellen, doch das gestaltet sich schwieriger als gedacht, bis das Video eines Touristen Jan auf die richtige Spur bringt...

Bereits der Prolog beginnt spannungsreich und rasant, folgt daraufhin ein Bruch in der Geschichte, der mich noch neugieriger gemacht hat und mich fragen ließ, wie er mit dem weiteren Verlauf der Handlung zusammenhängt. Relativ rasch aufeinander werden Menschen erschossen, was zu einem hohen Tempo in den Ermittlungen führt, da der Täter so schnell wie möglich gefasst werden muss. Jan hat einige Freunde und Kollegen, die ihm tatkräftig zur Seite stehen. Amüsant fand ich ihre Treffen und das gemeinsame Essen, auch wenn sich nach und nach ein Schema abzeichnete und sich diese Treffen immer in gleichem Muster wiederholt haben, was mir irgendwann zu eintönig wurde. Nicht jedoch die Ermittlungen, die immer wieder in Sackgassen führten und deren Richtungsänderungen interessant und abwechslungsreich zu lesen waren. Zwar habe ich nichts gegen wenige Regel- und Gesetzesverstöße, aber in diesem Buch war mir das zu viel. Jan hat einen guten Freund, der nichts mit der Polizei am Hut hat und trotzdem kräftig mitmischt und Kontakte zu Kriminellen herstellt und sich zusammen mit Jan auch noch gesetzeswidrig verhält, was mir in der Menge negativ aufgefallen ist. So ist es keine Überraschung, dass sie immer weiter in ihren Ermittlungen kommen und alle Hindernisse leicht aus dem Weg räumen. Das war für mich zu einfach und hätte wesentlich spannender gestaltet werden können. Das Ende und die Auflösung des Falls haben mich überraschen und überzeugen können. Letztendlich ist es wie so oft in Thriller und Krimis: Die Person, die es am unwahrscheinlichsten ist, ist der Täter/die Täterin. Mit dieser Person habe ich gar nicht gerechnet und die Ereignisse überschlagen sich am Ende. Ein atemberaubender Schluss.

Fazit: Ein lesenswerter Thriller mit einigen Aspekten, die mich etwas gestört haben, ansonsten aber gut.

Veröffentlicht am 12.09.2020

Unterhaltsam und lehrreich

Das lügenhafte Leben der Erwachsenen
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Giovanna ist 13 Jahre alt und wächst in einem kultivierten und ehrgeizigen Vorzeigeelternhaus auf, alles wäre perfekt, würde Giovanna nicht eines Tages beleidigende Aussage ihres Vaters hören, die alles ...

Giovanna ist 13 Jahre alt und wächst in einem kultivierten und ehrgeizigen Vorzeigeelternhaus auf, alles wäre perfekt, würde Giovanna nicht eines Tages beleidigende Aussage ihres Vaters hören, die alles verändert. Das perfekte und wohlbehütete Leben endet jäh, als sie einige Verwandte ihres Vaters und eine ganz andere Welt kennenlernt, in einem anderen Stadtteil Neapels, der rauer und schmutziger ist...



Allein der Titel hat mich ungemein neugierig gemacht und ging mit einigen spezifischen Erwartungen an die Geschichte, die durchaus erfüllt wurden. Man lernt Giovanna über einen Zeitraum einiger Jahre kennen, sieht wie sie älter und erfahrener wird und beginnt ihr altes Leben zu hinterfragen. Diese Entwicklung mitzuerleben hat mit Freude bereitet und konnte mich unterhalten. Vor allem dieser Bruch ihres wohlbehüteten Lebens in die komplett gegensätzliche Richtung und die ganzen Perspektiven verschiedener Charaktere bringt eine gewisse Dynamik rein und ein wenig Spannung. Wenngleich sich die anderen Charaktere wenig bis gar nicht verändern, verändert sich Giovannas Sicht exorbitant und macht die Geschichte erst lesenswert.



Fazit: Ein angenehmer Schreibstil, der eine unaufgeregte Geschichte über das Erwachsenwerden mit allen Vor- und Nachteilen unterhaltsam beleuchtet und verschiedene Sichtweisen der Charaktere herausregend hervorstechen lässt.

Veröffentlicht am 23.08.2020

Starkes Debüt

Die Überlieferung der Welt
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Sechs junge Menschen. Eine Mission, die die Welt, wie sie sie kannten, für immer verändern wird. Mächtige Feinde stellen sich ihnen in den Weg. Werden sie es trotzdem schaffen und ihrer Bestimmung nachkommen?

Vorab ...

Sechs junge Menschen. Eine Mission, die die Welt, wie sie sie kannten, für immer verändern wird. Mächtige Feinde stellen sich ihnen in den Weg. Werden sie es trotzdem schaffen und ihrer Bestimmung nachkommen?

Vorab finde ich das Cover in echt wirklich wunderschön. Die einzelnen goldenen Elementen sind hervorgehoben und bieten tolle haptische Momente, wirklich hochwertig gemacht. Die Karte - sowas liebe ich ja in Fantasygeschichten - ist zwar schlicht, aber vollkommen ausreichend und sehr hilfreich beim Nachvollziehen der Geschichte.

Das Buch wird aus der Perspektive der 6 Hauptcharaktere geschildert und wechselt ständig, was eine super Dynamik ergibt und zudem Spannung aufbaut. Durch die Reise durchs ganze Land erfährt man viel über die unterschiedlichen Orte, deren Magie und ihre Besonderheiten, was Abwechslung reinbringt. Die Mission der sechs Leute wirkt anfangs etwas ungewöhnlich und für mich nicht so ganz nachvollziehbar, doch der Schein trügt und am Ende handelt es doch von was ganz anderem, als einem erst weiß gemacht wird. Die Protagonisten waren mir größtenteils sympathisch, manche mehr, andere weniger, aber insgesamt passte es. Auch die kleine Liebegeschichte hat mich nicht sonderlich gestört - normalerweise mag ich sowas eher nicht in Fantasy. Das Ende der Mission war für mich leider zu schnell abgehandelt worden. Dem wird insgesamt ein so großer Stellenwert beigemessen und am Ende offenbart sich die richtige Mission, wird kurz abgehandelt und dann endet die Geschichte irgendwie mittendrin. zwar finde ich das soweit okay, aber vermutlich könnte es andere Leser*innen stören, da das Ende doch sehr offen ist.

Fazit: Für ein Debüt sowohl sprachlich als auch von der Struktur ein rundum gelungenes Fantasywerk :)

Veröffentlicht am 05.07.2020

Runder Abschluss

Die Spiegelreisende
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Die Archen brechen ab und Teile davon verschwinden im weißen Nichts. Und Schuld trägt eindeutig der Andere. Ophelia und Thorn müssen zusammenarbeiten um ihm auf die Schliche zu kommen und die Welt vor ...

Die Archen brechen ab und Teile davon verschwinden im weißen Nichts. Und Schuld trägt eindeutig der Andere. Ophelia und Thorn müssen zusammenarbeiten um ihm auf die Schliche zu kommen und die Welt vor dem Untergang zu retten, dabei dürfen sie den Einfluss von Gott nicht unterschätzen und sehen sich von zwei Fronten bedroht. Ophelia schleust sich in das Beobachtungsinstitut für Abweichungen ein und kommt dort der Wahrheit sehr nahe, während Thorn sich seinen Einfluss zu Nutze macht. Werden sie die Welt noch rechtzeitig retten können?

Nach dem überaus aufregenden und abrupten Ende des dritten Bandes geht es endlich weiter. Das schlimmste Szenario ist eingetreten und Ophelia und Thorn müssen dem Anderen endlich auf die Spur kommen. Das Beobachtungsinstitut wirkt sehr unheimlich und unheilvoll, weswegen ich Ophelias Entscheidung sehr mutig finde. Die Geschehnisse dort sind anschaulich geschildert, auch wenn die Erklärungen oft verwirrend sind und ich ihnen oft nicht folgen konnte/kann. Das ist schon ziemlich abstrus, passt aber super zur Geschichte. Die vielfachen Stränge ergeben ein tolles Gesamtbild und bringen Dynamik in die Geschichte. Lange Zeit tappen alle im Dunkeln, nach und nach decken sie die Wahrheit auf und das Ende verblüfft mich sehr, auch wenn es nicht ganz rund für mich ist, als würde da noch etwas fehlen.

Fazit: Ein schöner Abschluss, der aber den anderen Bänden etwas nachhinkt und ein durchaus offenes Ende hat, welches mich nicht ganz zufriedengestellt hat.