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Veröffentlicht am 31.08.2020

Ein unvergleichlicher Spaß

Ans Vorzelt kommen Geranien dran (Die Online-Omi 14)
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Nachdem Renate Bergmann ihren Urlaub im letzten Jahr mit Gertrud auf einem Kreuzfahrtschiff verbracht hat, geht es in diesem Jahr mit Ilse und Kurt auf den Campingplatz. Immerhin kann sie sich durchsetzen ...

Nachdem Renate Bergmann ihren Urlaub im letzten Jahr mit Gertrud auf einem Kreuzfahrtschiff verbracht hat, geht es in diesem Jahr mit Ilse und Kurt auf den Campingplatz. Immerhin kann sie sich durchsetzen und es wird in einem Wohnmobil übernachtet. Ilse erwartet auf dem Campingplatz eine Überraschung: Der miesepetrige Platzwart ist niemand anderes als ihr alter Schüler Günter Habicht. Das Trio erlebt viele spaßige Abenteuer und setzt auch gern mal alle Platzbewohner in Aufregung!

Renate Bergmann alias Torsten Rohde nimmt den Leser mit "Ans Vorzelt kommen Geranien dran" mit in einen sehr unterhaltsamen Urlaub. Auf lockere Art erzählt Renate von ihren Erlebnissen, die wirklich zum Lachen und durchaus auch mal spannend sind. Denn eines ist ja klar: Gerade Kurt tappt von einem Fettnäpfchen ins nächste. So steht er immer parat, um beim Anfeuern der Grills der Nachbarschaft zu helfen und seine Chaosfahrt mit dem "Campingbus" als Ilse verschwunden war - da bleibt kein Auge trocken. Renate erzählt auf einzigartige Weise von Toilettengängen, rosa Klopapier, Sonnencreme und den Campingnachbarn. Da wird über eine Unmenge an Gartenzwergen berichtet, einem Pony, das Tochter Kirsten während eines Besuches seelisch heilen will und den Eigenarten der Mitmenschen. Hier wird nichts ausgespart und alles mit viel Humor dargestellt. Man bekommt richtig Sehnsucht nach Urlaub! Geschrieben ist das Buch wie gewohnt auf lockere Art - so, wie Renate "der Schnabel gewachsen ist". Sie nimmt kein Blatt vor den Mund, ist dabei jedoch stets höflich und nie ausfallend. Sie nimmt die Gesellschaft aufs Korn - und genau dafür liebe ich ihre Bücher!

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Veröffentlicht am 26.08.2020

Spannende Fortsetzung

INSEL
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15 Jahre vor den Ereignissen in Band 1, "Dunkel", ist Hulda auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Ihr neuer Fall führt sie auf eine abgelegene Insel, auf der vier Freunde ein Wochenende in einer Jagdhütte ...

15 Jahre vor den Ereignissen in Band 1, "Dunkel", ist Hulda auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Ihr neuer Fall führt sie auf eine abgelegene Insel, auf der vier Freunde ein Wochenende in einer Jagdhütte verbringen. Nur drei von ihnen überleben das Wochenende. Hulda stellt bei ihren Ermittlungen fest, daß es bereits Jahre vorher einen ähnlichen Fall gab...

Mit "Insel" erzählt Ragnar Jonasson die Geschichte Huldas in umgekehrter Reihenfolge, rückwärts!, weiter. Hier wird es sofort spannend. Der Mord in der Vergangenheit ist mysteriös und weist viele Spuren auf, so daß man als Leser sehr gefesselt wird. Hulda erscheint in diesem Buch erst nach einiger Zeit, was der Spannung nicht schadet. Jedoch wird es dann erstmal noch spannender. Besonders schön ist hier der Spagat gelungen, privates einzubringen ohne den Krimi aus den Augen zu verlieren. Man erfährt zwar viel über Hulda, hat jedoch nicht das Gefühl durch diese Informationen von der eigentlichen Handlung abgelenkt zu werden. Dies ist eine Kunst, die Ragnar Jonasson perfekt beherrscht. Man verliert nie den roten Faden und hat einen Spannungsbogen, der bis zum Schluß anhält. Hulda ist eine Frau, die weiß, was sie will und sich durchsetzt. Dabei hat sie es nicht keicht - was sie absolut sympathisch und authentisch erscheinen läßt. Ihre Entwicklung beeindruckt. Durch seinen perfekten, locker-leichten Schreibstil verschafft Ragnar Jonasson dem Leser Freude und Spaß an diesem Buch.

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Veröffentlicht am 23.08.2020

Einfach wunderbar!

Das Kind der Wellen
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Als Lisas Tochter während des Urlaubs im Ferienhaus der Familie in der Nordsee ertrinkt, bricht für sie eine Welt zusammen. Lisa bekommt ihr Leben nicht mehr in den Griff. Sie beschließt, allein erneut ...

Als Lisas Tochter während des Urlaubs im Ferienhaus der Familie in der Nordsee ertrinkt, bricht für sie eine Welt zusammen. Lisa bekommt ihr Leben nicht mehr in den Griff. Sie beschließt, allein erneut in genau dieses Ferienhaus zu ziehen, um Antwort auf die Frage: "Warum?" zu finden. Irgendwann stellt sie fest, daß im Haus Renovierungsarbeiten durchgeführt werden müssen. Sie holt sich Hilfe bei dem Schreiner Lars und seinem Sohn Jonas. Die Arbeit hilft ihr, wieder neuen Lebensmut zu fassen. Eines Tages findet Lisa in einem alten Ofen einige Zeichnungen und Teile einer Geschichte von einer Meerjungfrau, die ein Kind rettet. Lisa ist sehr betroffen, denn das alles erinnert sie sehr an ihre kleine Tochter. Gemeinsam mit Jonas forscht sie in der Vergangenheit, ob diese alte Geschichte einen wahren Kern hat. Was sie dabei herausfinden, rührt Lisas Herz und hilft ihr, den Verlust der Tochter zu akzeptieren.

"Das Kind der Wellen" von Rebecca Martin hat mich sehr berührt. Die Autorin schreibt in einer sehr einfühlsamen Sprache über den Kampf von zwei Frauen mit dem Verlust ihres Kindes fertig zu werden. Man kann gar nicht anders, man leidet mit ihnen. Die Gefühlsregungen werden hier hautnah vermittelt. Das Regionale kommt hier ebenfalls nicht zu kurz. Die manchmal so kauzige Art der Bewohner der Nordseeküste wird gut dargestellt. Einfach immer gerade heraus und trotzdem mit viel Herz. Dadurch ist eine sehr sympathische Geschichte entstanden. Die Spannung zieht sich durch das gesamte Buch bis zur letzten Seite und der Schluß geht ganz besonders ans Herz!

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Veröffentlicht am 18.08.2020

Ein Tag, der die Welt veränderte

Und auf einmal diese Stille
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11.9.2001. Strahlend blauer Himmel über New York, es hätte ein schöner Tag werden können. Doch dann kamen die Flugzeuge und nichts war mehr so, wie es sein sollte.. Die Welt hielt den Atem an und schaute ...

11.9.2001. Strahlend blauer Himmel über New York, es hätte ein schöner Tag werden können. Doch dann kamen die Flugzeuge und nichts war mehr so, wie es sein sollte.. Die Welt hielt den Atem an und schaute fassungslos zu, wie Menschen aus den brennenden Twin Towers sprangen, bevor diese zusammenbrachen. Garrett M. Graff gibt in seinem Buch "Und plötzlich diese Stille" all denen eine Stimme, die damals vor Ort waren. Hier wird jeder gehört - vom Arbeiter über Feuerwehrmänner und Poizisten bis hin zu Politikern. Besonders ergreifend empfand ich die Stimmen der Angehörigen, die ihre Liebsten dort verloren haben. Sie alle teilen in kurzen Sätzen ihre persönlichen Erlebnisse mit dem Leser. Dabei geht der Autor chronologisch vor, so daß alles noch einmal wie ein Zeitstrahl vor dem Auge abläuft. Ich habe dieses Ereignis selbst im TV erlebt, hatte das Fernsehen, ohne von den Vorkommnissen zu wissen, eingeschaltet und dachte: Wer denkt sich denn so einen kranken Film aus? Bis ich Sekunden später merkte, dies ist die kranke Realität. Mit diesem Buch kommt alles wieder hoch und man muß schon oft tief durchatmen und sich eine Träne aus dem Auge wischen. Dieses Buch ist sehr gefühlvoll und läßt während des Lesens die Frage aufkommen, warum manche Menschen Glück hatten und andere nicht. Warum vergißt jemand ausgerechnet an diesem Tag seinen Büroschlüssel - und überlebt deshalb? Solche Zufälle beschäftigen. Wie fühlt sich jemand, der mit seinem Ehepartner telefoniert und miterleben muß, wie derjenige beim Einsturz ums Leben kommt? Solche Schicksale lassen einen auch nach Ende des Buches nicht mehr los. Und genau damit hat Garrett M. Graff sein Ziel erreicht - 9/11 darf nicht in Vergessenheit geraten.

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Veröffentlicht am 16.08.2020

Ein Reisebericht, der Mut zum Aufbruch macht

Auf dem Meer zu Hause
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Thomas Käsbohrer war 20 Jahre als Verleger tätig, als sein Berufsleben plötzlich ein Ende fand. Anstatt zu Verzweifeln erfüllte er sich seinen Lebenstraum - mit seinem Segelboot "Levje" kreuzt er von nun ...

Thomas Käsbohrer war 20 Jahre als Verleger tätig, als sein Berufsleben plötzlich ein Ende fand. Anstatt zu Verzweifeln erfüllte er sich seinen Lebenstraum - mit seinem Segelboot "Levje" kreuzt er von nun an jedes Jahr mehrere Monate über die Meere. Mit seinem Buch "Auf dem Meer zu Hause" nimmt er den Leser mit auf seinen Törn entlang der europäischen Küste. Man erlebt mit ihm die schönen Seiten des Segelns, lernt fremde Regionen und die Besonderheiten der Bewohner kennen. Thomas Käsbohrer läßt den Leser durch seinen Schreibstil alles perfekt miterleben. Man bekommt ein rundes Bild der Landschaften und erhält ganz nebenbei auch Einblicke in die geschichtlichen Entwicklungen der Regionen. Die Bewohner werden auf herzliche Art und Weise beschrieben, man hat das Gefühl, hier guten Freunden vorgestellt zu werden. Man trifft auf sympathische, hilfsbereite Menschen, die zufrieden mit ihrem Leben sind. Und auch Thomas Käsbohrer strahlt eine beneidenswerte Zufriedenheit aus. Man merkt, er ist mit sich im Reinen und genießt die Zeit mit "Levje". Auf wunderbare Weise vermittelt er die Schönheit des Segelns - die Ruhe und Verbundenheit mit der Natur und ihren Gewalten. Man bekommt Lust, ebenfalls zu so einem Törn aufzubrechen. Bei all der Schönheit verschweigt der Autor aber nicht die Schattenseiten des Segelns, die zum Teil durch eigene Schuld, zum Teil durch die Unbillen der Natur entstehen und durchaus auch gefährlich sein können. Aber auch diese Situationen werden mit viel Skipperbegeisterung beschrieben.

Dieses Buch ist rundum gelungen und zeigt, daß jedes Ende ein neuer Anfang sein kann, aus dem man das Beste für sich machen kann.

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