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Veröffentlicht am 23.02.2021

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Die Tierolympiade - Leserabe ab Vorschule - Erstlesebuch für Kinder ab 5 Jahren
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Manchmal ist die Lust, sich mit Buchstaben und dem Lesen lernen zu beschäftigen schon bei Kindern im Kindegartenalter vorhanden. Dafür hat Ravensburger die Vor- Lesestufe entwickelt die, Kindern ab 5 Jahren ...

Manchmal ist die Lust, sich mit Buchstaben und dem Lesen lernen zu beschäftigen schon bei Kindern im Kindegartenalter vorhanden. Dafür hat Ravensburger die Vor- Lesestufe entwickelt die, Kindern ab 5 Jahren mit ihren Eltern gemeinsam erstes Lesern erleben lässt. Einige Hauptwörter werden im Text durch Bilder ersetzt, so wächst das Verständnis, dass jedes Wort eine Einheit bildet, bezieht die Kinder leicht in den Leseprozess ein und weckt die Neugier auf das Lesen lernen.
Die Illustrationen sind sehr schön, kinderfreundlich und bunt gestaltet. Die, durch Bilder ersetzten Hauptwörter sind einfach und gut zu verstehen. Wenn doch mal etwas unklar ist, hilft die Wörterliste am Ende des Buches weiter. Die Geschichte über 3 tierische Zoobewohner, die sie die Langeweile an einem trüben Tag ohne Besucher vertreiben ist toll erzählt. Spaß, Freude und auch Enttäuschungen kommen vor, doch unter wahren Freunden gibt es keine Verlierer. Die Sätze sind kurzgehalten damit die kleinen „Leser“ dem Inhalt, trotz der Konzentration auf ihre Aufgabe folgen können. Bebilderte Hauptwörter werden regelmäßig wiederholt um sie zu festigen. Die Schrift ist schön groß gegliedert und simpel dargestellt, so ist das Buch zum späteren Lesestart immer noch eine tolle Lernhilfe. Durch die Unterteilung der Geschichte in drei Kapitel gibt es die Möglichkeit pausen einzulegen um nicht gleich zu überfordern. Wer Lust und Laune hat liest eben weiter. Ich, als der Vorlesende Erwachsene bin ab und an über den richtigen Stopp gestolpert, also auch gemeinsames lesen ist am Anfang ungewohnt. Wir mochten beide diese Möglichkeit zu lesen, die Bild/ Wort Assoziationen und dass wir direkt ins Abenteuer starten konnten ohne groß vorher etwas zu üben. Zum Abschluss lieferten die Rätsel am Ende der Geschichte tolle Denksport Aufgaben in Sachen Buchstaben, Aufmerksamkeit und Logik.
Fazit: ein tolles Buch für Kinder im KiTa-/ Vorschulalter, die das selber Lesen kaum erwarten können. Ein schöner, abenteuerlicher Einstieg in das gemeinsame Lesen.

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Veröffentlicht am 23.02.2021

Home Sweet Home

Zimmer 103
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Viviane Delaney macht die Nachtschicht an der Rezeption des Sun Down Motel in Fell, einem kleinen Vorort an der Route 6. Hier ist in der Nacht nicht viel los, so ist die Arbeitszeit für Viv immer einsam ...

Viviane Delaney macht die Nachtschicht an der Rezeption des Sun Down Motel in Fell, einem kleinen Vorort an der Route 6. Hier ist in der Nacht nicht viel los, so ist die Arbeitszeit für Viv immer einsam und lang. Doch mit jeder Schicht wächst ihr Angst vor einer geheimnisvollen Bedrohung. 35 Jahre später zieht es Carly Kirk wie magisch das stark gelalterte Sun Down Motel. Sie will endlich die Wahrheit über ihre, vor langer Zeit verschwundene Tante herausfinden. Doch scheinbar ist dieses Motel selbst ein rastloser Ort und was diese Wände schon gesehen haben ist weit außerhalb Carlys Vorstellungskraft.

Zimmer 103 ist in 2 Zeitebenen aufgeteilt. 1982, die wir mit Viv erleben und 2017, in der wir Carly begleiten dürfen. Beide Mädchen landen im Sun Down Motel und können sich den Vorkommnissen dort nicht entziehen. Jede geht auf die Suche nach der Wahrheit, doch gibt es hinter all diesen Erscheinungen überhaupt eine logische Erklärung? Fell ist eine eher morbide Stadt, mit einigen Leichen im Keller und sowohl Carly, als auch Viv scheinen hierher zu gehören. Beide sind als Charakter sehr klug aber auch etwas verschroben gezeichnet, was sofort die Sympathie des Lesers weckt. Eben das nette, lesende Mädchen von nebenan, mit einem Hang zu True Crime Fällen. Das Buch war von Anfang an durchweg spannend, nicht zuletzt durch die grandios eingearbeiteten Wendungen, viel Spielraum für Vermutungen und den schwer vorhersehbaren Ausgang der Story. Der Mix aus Spukgeschichte und Ermittlungen war rundum gelungen. Der Switch zwischen den Zeiten brachte immer wieder neuen Wind und trieb die Geschichte unaufhaltsam voran. Die Länge der Kapitel war gut angepasst und das Ende oft mit einem Cliffhanger versehen. Es fiel schwer gegen Ende das Buch aus der Hand zu legen. Einziges Manko: beide Charaktere verschwammen ab und an miteinander. Aufgrund der Ähnlichkeit beide musste ich manchmal im nach hinein sondieren wer von beiden was erlebt hat, beziehungsweise wer wen getroffen hat. Das Tat der Story und der Spannung jedoch keinen Abbruch. Die düstere Atmosphäre war einfach viel zu mitreisend und sorgte für einige atemlose Momente.

Fazit: eine fulminante, spannende und gruselige Story, bei der man die ein oder andere Überraschung erlebt.

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Veröffentlicht am 16.02.2021

Manche Geister Ruhen nie

Die stillen Gefährten
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1865. Elsie könnte nicht glücklicher sein, sie hat den reichen Rupert Bainbridge geheiratet. Zusammen wollen sie den alten englischen Landsitz der Familie beziehen. Doch Rupert verstirbt und Elsie findet ...

1865. Elsie könnte nicht glücklicher sein, sie hat den reichen Rupert Bainbridge geheiratet. Zusammen wollen sie den alten englischen Landsitz der Familie beziehen. Doch Rupert verstirbt und Elsie findet sich alleine in diesem großen, seit Jahren aufgegebene Haus wieder. Einzig die distanzierte Dienerschaft und Ruperts Cousine leisten ihr Gesellschaft. Ihr und dem ungeborenen Kind unter ihrem Herzen. Das Anwesen hält jedoch so einige Geheimnisse bereit, unter anderem eine, seit Jahrzehnten, verschlossene Tür. Als diese sich wie von Geisterhand für Elsie öffnet findet sie außer jeder Menge Staub auch ein 200 Jahre altes Buch und eine merkwürdig lebensecht anmutende Holzfigur. Ein sogenannter „Stiller Gefährte“ und tatsächlich, Elsie ist von nun an gar nicht mehr so allein im Haus.

Laura Purcells Inspiration zu unheimlichen historischen Romanen entstand aus der Faszination der Engländerin, für die düstere Seite der königlichen Geschichte.
Elsie, von ihrer eigenen Familiengeschichte stark gebeutelt ist einsam in ihrer Trauer in diesem alten Haus, doch bald wünscht sie sich nichts sehnlicher, als alleine zu sein. Selbst die Dorfbewohner haben schon seit vielen Generationen Angst vor diesen Mauern und bald muss Elsie lernen was wahrer Aberglauben bedeutet. Die Story ist sehr ausgewogen und keinesfalls als reiner „Haunted House“ Roman zu betrachten. Die düstere Atmosphäre zieht zwar so unerbittlich herauf wie Nebel, doch der Fortlauf dieser ausgefeilten Erzählung wird nicht zum Opfer einer reinen Jagd nach Adrenalin. Es gibt zwischendrin immer wieder Momente zum Aufatmen, in denen sich jedoch die Fäden der Vergangenheit zu einem unerbittlichen Henkersseil verknüpfen. Laura Purcell legt viel Wert schafft einen Mix aus weitreichender Story und Gänsehaut Situationen, mit Adrenalin Kicks in denen man sich fühlt als würde man mit unwohlem Gefühl die dunkle Kellertreppe emporsteigen. Eine faszinierende und zugleich beängstigende Information war, dass es die Stillen Gefährten tatsächlich gegeben hat. Was bedrohliche Szenen noch schauriger wirken lies, wenn man diese „Gefährten“ einmal zu Gesicht bekommen hat. Durch den Wechsel zwischen unterschiedlichen Orten und Zeitebenen bleibt die Spannung immer erhalten, weil man den dunklen Geheimnissen unbedingt auf die Spur kommen möchte. Das Buch ist wie ein Mosaik aufgebaut, da es erst gegen Ende seine Komplexität Preis gibt, dem Leser aber genug Spielraum lässt für eigene Interpretation. Die Geschichte ist in sich gut durchdacht und fügt sich in seinen verschiedenen Ebenen wie Puzzleteile in einander. Der Schreibstil ist sehr flüssig, wohl proportioniert und gut angepasst an die jeweilige Zeit. Sowohl der Hintergrund als auch die Story selbst haben eine stimmige Gewichtigkeit und geben dem Buch eine gewisse Tiefe. Die ausgearbeiteten Charaktere fügen sich harmonisch in das Gesamtbild. Ich konnte das Buch kaum aus den Händen legen.

Fazit: eine rundum einnehmende Geschichte, die sowohl mit mysteriösem, atmosphärisch dunklem Feeling, sowie einer verhängnisvollen Familiengeschichte aufwartet, dem Leser jedoch genug eigenen Spielraum zur Interpretation lässt. Optisch wie Inhaltlich sehr empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 14.12.2020

Verloren im Mädchenwald

Der Mädchenwald
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Elissa ist ein kleines, kluges 13-jähriges Mädchen, dass für ihr Leben gerne Schach spielt. Die Züge des Gegners voraus zu ahnen und zu parieren, fällt ihr leicht, doch was während eines Schachturniers ...

Elissa ist ein kleines, kluges 13-jähriges Mädchen, dass für ihr Leben gerne Schach spielt. Die Züge des Gegners voraus zu ahnen und zu parieren, fällt ihr leicht, doch was während eines Schachturniers passiert, damit hätte niemand rechnen können. Ihre härteste Partie wird sie nicht auf einem Brett ausfechten, sondern in einem dunklen Keller, tief unter der Erde. Als Elijah auftaucht, hält sie ihn für ihre Rettungsleine, doch viel zu schnell muss sie feststellen, dass er nicht das erste Mal in diesem Verließ ist. Jetzt kommt es auf jeden einzelnen ihrer Züge an. Sie zu retten will er ihr nicht versprechen, stattdessen versichert er, dass er wieder kommen wird…
In seinem Buch merkt man, dass dem Autor Sam Lloyd weder der Wald, noch das Geschichten ausdenken fremd ist. Das Setting und die Atmosphäre sind sehr stimmig und einnehmend, da seine Darstellungen sich sehr greifbar festsetzen. Für sein Thriller Debüt, hat er sich zwei sehr eigenwillige Protagonisten ersonnen. Von 0815 Charakteren hier keine Spur. Elissa ist ein unfassbar kluges Mädchen, hat jedoch psychische Ticks und bewältigt Situationen anders, doch nicht minder fähig. Elijah ist ein so mannigfaltiger Charakter, dass er bis zum Schluss den Leser grausig fasziniert obwohl er kaum begreifbar bleibt. Nie weiß man welche Tendenz die Story nimmt, da Lloyd geschickt manipuliert und die Wahrheit nur Stück für Stück Preis gibt. Er zieht mit den wechselnden Perspektiven und der unsicheren Entwicklung seiner Figuren den Leser immer weiter in den Bann. Ab einem gewissen Punkt ist es schier unmöglich das Buch aus der Hand zu legen. Nicht nur die Spannung und die Abgründe sind überwältigend, zum Schluss reißen einen die Emotionen zusätzlich von den Füßen. Sam Lloyd schafft es, dank seines starken Ausdrucks und der aufwühlenden Schreibweise den Leser völlig im geschehen abtauchen und am Ende sogar darin unter gehen zu lassen. Bis zum Schluss bleibt so vieles unklar, da nichts und niemand trauen kann, sich selbst am allerwenigsten. Von Anfang bis Ende stieg die Spannung stetig an und trotz der Verstrickungen, passten die Puzzleteile letztendlich ineinander.
Fazit: atemberaubendes Thriller Debüt, welches durch sein Kaleidoskop artiges Verwirrspiel, jede Menge Spannung und auch Emotionen punkten konnte.

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Veröffentlicht am 13.09.2020

Leidenschaftliche Aufklärung über die Entomologie

Wenn Insekten über Leichen gehen
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Mittlerweile bekannt durch jede Menge Krimis und Serien, wo eine Leiche ist, sind auch Insekten nicht weit und manchmal liefern sie sogar nützliche Hinweise. Doch was steckt wirklich hinter dem Berufsfeld ...

Mittlerweile bekannt durch jede Menge Krimis und Serien, wo eine Leiche ist, sind auch Insekten nicht weit und manchmal liefern sie sogar nützliche Hinweise. Doch was steckt wirklich hinter dem Berufsfeld der Entomologen? Ist Fliege gleich Fliege und wie sollen diese, zumeist als lästig wahrgenommenen Zeitgenossen zur Klärung beitragen? Marcus Schwarz gibt einen umfangreichen Einblick in seine Tätigkeit.
Durch seine Arbeit, am Rechtsmedizinischen Institut in Leipzig, als forensischer Entomologe, kommt auch Marcus Schwarz mit dem ein oder anderen Tat- beziehungsweise Leichenfundort in Berührung. Dabei ist seine Arbeit weitaus komplexer als es in Büchern oder Serien dargestellt wird. Oft wissen einfach zu wenige an der Ermittlung beteiligte, dass ein Entomologe, gerade bei der Leichenliegezeit Bestimmung entscheidende Hinweise liefern kann. Dazu muss er aber überhaupt und vor allem rechtzeitig hinzugezogen werden. Neben einer Vielzahl an verschiedenen Fliegenarten, geht der Autor auch auf andere Gattungen der Insektenwelt, deren Eigenheiten und Spezialisierungen ein. Käfer, Parasiten, Wespen und Ameisen, um nur einen Teil der Vertreter zu nennen. Oft gibt es auch Beispiele an Fällen, in denen das entsprechende Insekt den entscheidenden Hinweis lieferte. Manchmal räumt er sogar mit dem ein oder anderen entstandenen Mythos auf. Zum großen Teil spielt jedoch die Entomologie, also die Insektenkunde und die Besiedlung von totem Material die Rolle. Die Fälle dienen zur Veranschaulichung und haben eine eher untergeordnete Rolle. Auch der Forstwissenschaft wird hier Raum gegeben, da Marcus Schwarz dank seines Studiums auch diesbezüglich schon seine Hilfe zur Klärung von Ermittlungen beisteuern konnte. Für mich war die große Bandbreite an Unterarten, ihre Spezifikationen und deren Zusammenhang mit der Verwertung von totem Gewebe unglaublich Interessant. Dabei bildet sich ein eigener Mikrokosmos, der noch bis nach dem letzten Besucher die Zersetzung nutzt. Auch seine Experimente, im Zuge seiner Abschlussarbeit waren sehr informativ und wissenswert. Man spürt, er geht in seiner Arbeit auf, spricht und informiert oft und gern darüber. Durch die Einteilung in einzelne Kapitel ließ es sich wunderbar lesen. Zu dem verlor es, trotz des zum Teil ernsten Themas und dem wissenschaftlichen Hintergrund nie ganz den Humor.
Fazit: speziell für Kriminalermittler sehr wissenswert, doch auch für Fans von forensisch orientierter Literatur und alle, die schon immer mehr über die Welt der Insekten erfahren wollten.

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