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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.09.2020

Passiert leider täglich

Wenn das Meer leuchtet
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Marie hat es nicht gerade leicht in ihrem Leben. Seit sie denken kann werden sie und ihr Bruder an der Schule gemoppt. Warum? Keine Ahnung, sie ist eben so wie sie ist. Zurückhaltend, schüchtern und ihr ...

Marie hat es nicht gerade leicht in ihrem Leben. Seit sie denken kann werden sie und ihr Bruder an der Schule gemoppt. Warum? Keine Ahnung, sie ist eben so wie sie ist. Zurückhaltend, schüchtern und ihr Selbstbewusstsein ist gleich Null. Noch größere Sorgen macht sie sich aber um ihren Bruder Collin. Nur knapp kam er nach einer Hirnhautentzündung mit dem Leben davon. Zurückgeblieben sind körperliche Defizite, die seine Mitschüler gnadenlos ausnützen. Sein täglicher Schulgang ist für ihn ein einziger Alptraum. Die Hoffnung, dass es in der neuen Schule endlich für Marie besser wird, zerschlägt sich leider sehr schnell. Ein großes Missverständnis lässt dann alles noch mehr eskalieren und dann kommt ausgerechnet Hilfe von einer Seite, die sich Marie nie hätte vorstellen können.

Mir war die Autorin Jessica Koch bisher völlig unbekannt. Das werde ich aber ganz schnell ändern. Eindringlich schreibt sie über das Thema Mobbing, dass so leider jeden Tag an unseren Schulen passiert und sich durch alle Gesellschaftsschichten zieht. Es ist erschreckend, wie weit Menschen gehen nur um vermeintlich Spaß zu haben. Die Opfer müssen diesem Treiben hilflos zusehen, sich zu wehren ist fast unmöglich. Leider wird immer noch lieber weggeschaut statt zu helfen, die Zivilcourage ist fast immer nur in der Gruppe ausgeprägt, was es natürlich für die Mobbenden einfach macht. Die Autorin hat es mit ihrem flüssigen, einprägsamen Schreibstil auf den Punkt gebracht. Die Charaktere sind gut beschrieben und man muss einfach sein Mitgefühl weitergeben. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich vergebe gerne 5 Sterne

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Veröffentlicht am 13.09.2020

Würdige Nachfolge

Das Erbe der Päpstin
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Was passiert wenn man die Idee eines Bestsellers, wie Die Päpstin, einfach weiterspinnt? Die Autorin Helga Glaesener hat es uns mit ihrem Werk Das Erbe der Päpstin eindrucksvoll gezeigt. Mit viel Liebe ...

Was passiert wenn man die Idee eines Bestsellers, wie Die Päpstin, einfach weiterspinnt? Die Autorin Helga Glaesener hat es uns mit ihrem Werk Das Erbe der Päpstin eindrucksvoll gezeigt. Mit viel Liebe zum Detail erzählt sie die Geschichte, die damals Donna W. Cross entstehen ließ, weiter. Sie hat ihre Protagonisten mit viel Liebe entstehen lassen. Der einprägsame Schreibstil und dazu die perfekte Prise Spannung lassen die Seiten nur so dahinfliegen. Die Mischung zwischen fiktiven und realen Personen wurde gut aufeinander abgestimmt und so entstand eine würdige Fortsetzung, die der Päpstin in nichts nachsteht. Man fiebert und leidet mit den verschiedenen Charakteren. Wir lernen Freya kennen, die mit ihrer Mutter und Schwester bei den Wikingern in Dänemark in Gefangenschaft lebt. Das Leben ist hart und ebenso gefährlich. Hunger und Schläge bestimmen den Alltag. Bei einem Streit eskaliert es, die Mutter stirbt und Freya und ihre Schwester Asta fliehen. Doch auch in der ehemaligen Heimat ihrer Mutter sind sie Gefahren ausgesetzt. Ihre Schwester findet ihr vermeintliches Glück, aber Freya zieht weiter nach Rom, um dort nach ihrem Großvater zu suchen. Doch das Schicksal meint es nicht besonders gut mit ihr, denn ihr Großvater Gerold wird vor ihren Augen ermordet. Wieder muss sie fliehen um den Häschern zu entgehen, wieder gehört Kälte, Hunger und Armut zu ihrem Leben. Nur schwer vorstellbar, dass sich das Leben auch für sie einmal zum Guten wenden wird. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich kann guten Gewissens für alle Freunde dieses Genres eine Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 16.08.2020

Als wäre man mittendrin

So weit die Störche ziehen (Die Gutsherrin-Saga 1)
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Das Leben der bildhübschen 16 jährigen Dora Twardy könnte gerade nicht schöner sein. Zum ersten Mal ist sie verliebt und das Glück ist auf ihrer Seite, denn ihre Liebe wird von Wilhelm von Lengendorff, ...

Das Leben der bildhübschen 16 jährigen Dora Twardy könnte gerade nicht schöner sein. Zum ersten Mal ist sie verliebt und das Glück ist auf ihrer Seite, denn ihre Liebe wird von Wilhelm von Lengendorff, dem Sohn des reichsten Gutsbesitzers vor Ort, erwidert. Das Leben besteht aus der Leichtigkeit des Sommers, Musik und Tanz. Doch noch am gleichen Tag trüben unheilvolle Schatten das junge Glück. Der 2. Weltkrieg hat begonnen und gleich in den ersten Tagen bekommt Wilhelm seine Einberufung. Für Dora ändert sich nicht viel und ihre Jugend lässt sie alles von der unbekümmerten Seite aus sehen. Lange Ausritte mit ihrem Pferd Gilda stehen für sie an erster Stelle. In Ostpreußen ist noch nicht wirklich viel vom Krieg zu spüren und das Leben läuft in eher gemäßigten Bahnen ab. Erste Risse bekommt ihre heile Welt, als nun auch ihr Vater und ihr Bruder zur Waffe greifen müssen. Sie selbst muss nach Königsberg um bei Verwandten die tote Mutter zu ersetzen. Doch hier lauert eine Versuchung ganz anderer Art, Carl, ein lebenslustiger Kriegsfotograf macht ihr den Hof. Doch das Schicksal hat andere Pläne, denn die Front kommt unerbittlich näher.

Die Autorin Theresia Graw hat es geschafft mich binnen kürzester Zeit gefangen zu nehmen. Die heile Welt, die damals in Ostpreußen herrschte und die liebevoll beschriebenen Protagonisten lassen alles vor dem inneren Auge entstehen. Man hat wirklich das Gefühl man sitzt auf der Terrasse mit dabei. Leider bleibt die Idylle nicht lange erhalten, denn was dann passiert kann man leider in jedem Geschichtsbuch nachlesen. So weit die Störche ziehen ist zwar eine fiktive Geschichte, doch so oder ähnlich hat die Familie der Autorin es leider erleben müssen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich kann eine uneingeschränkte Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 25.06.2020

Perfides Katz- und Mausspiel

Der Fahrer
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Der leitende Ermittler des 33. Hamburger Kommissariats Jens Kerner steht nicht gerne im Mittelpunkt. Doch genau das muss er über sich ergehen lassen. Seine Kollegin und liebe Freundin Rebecca Oswald hat ...

Der leitende Ermittler des 33. Hamburger Kommissariats Jens Kerner steht nicht gerne im Mittelpunkt. Doch genau das muss er über sich ergehen lassen. Seine Kollegin und liebe Freundin Rebecca Oswald hat eine Überraschungsparty geplant um seinen Geburtstag gebührend zu feiern. Doch dieser Schuss geht nach hinten los, denn sie hat auch Jens verhassten Bruder eingeladen. Zornig verlässt er das Hotel um nach Hause zu fahren. Doch schon nach wenigen Kilometern wird er auf eine Polizeistreife aufmerksam, die bei einem verlassenen Auto, dass mit offen stehender Tür am Straßenrand steht, ermittelt. Die Fahrerin ist spurlos verschwunden und auf der Kühlerhaube steht in fluoreszierender Farbe "Finde mich" und ein Hashtag prangt auf der Heckscheibe. Niemand kann zu diesem Zeitpunkt ahnen, dass schon bald ein perfides Katz- und Mausspiel beginnt. Der Entführer stellt ein Ultimatum, dass so kaum zu schaffen ist. Einige Hinweise lassen den Schluss zu, dass es der Täter auf Jens abgesehen hat. Als die Leiche von Krystina gefunden wird überschlagen sich die Ereignisse. Denn schon kurze Zeit später wird erneut eine junge Frau vermisst. Es gibt nur eine Gemeinsamkeit und das ist der Fahrdienst McDriver.



Andreas Winkelmann ist ein Garant für spannende Unterhaltung. Auch in seinem dritten Buch rund um das Ermittlerduo Kerner und Oswald hat er mich nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil, ich habe das Gefühl, dass er sich von Buch zu Buch steigert. Natürlich ist der Fahrer nichts für Zartbesaitete, aber Thrillerfans kommen hier voll auf ihre Kosten. Schon von der ersten Seite wird die Spannung kontinuierlich gesteigert. Der Autor versteht es meisterlich falsche Fährten zu legen und erst am Schluss kommt dann das große Aha. Eine absolute Leseempfehlung für alle Freunde dieses Genres und ich vergebe sehr gerne 5 von 5 möglichen Sternen

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Veröffentlicht am 29.03.2020

Gut Greifenau zum 4.

Gut Greifenau - Goldsturm
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Die Zeiten in Deutschland sind, kurz nach dem 1. Weltkrieg, nicht gerade einfach. Auch Gut Greifenau hat schwer mit den Folgen zu kämpfen. Konstantin und Rebecca versuchen sich mit allen Mitteln gegen ...

Die Zeiten in Deutschland sind, kurz nach dem 1. Weltkrieg, nicht gerade einfach. Auch Gut Greifenau hat schwer mit den Folgen zu kämpfen. Konstantin und Rebecca versuchen sich mit allen Mitteln gegen den Ruin zu stemmen. Nur durch Geldspritzen von Julius Urban, Konstantins Schwager, kann überhaupt einiges bewegt werden. Auch die Dienstboten, allen voran Diener Caspar, sehen sich plötzlich Arbeiten gegenüber, die eigentlich unter ihrer Würde sind. Das Volk hungert und die Weimarer Republik lässt kaum noch Hoffnung auf bessere Zeiten zu. Fedora von Auwitz-Aarhayn, Konstantins Mutter macht dazu auch noch Rebeccas Leben zur Hölle. Eine Bürgerliche an der Seite ihres Sohnes findet sie einfach nur empörend und das lässt sie Rebecca auch täglich spüren. Die Erleichterung ist groß, als Fedora endlich zu ihrer ältesten Tochter Anastasia abreist. Einzig Katharina, eine weitere Schwester von Konstantin, scheint es gut getroffen zu haben, mit Julius an ihrer Seite kann sie ein Leben in Saus und Braus führen. Geldsorgen sind ihr ein Fremdwort, aber auch das passt Fedora nicht. Schließlich kann dieser Neureiche und Emporkömmling niemals ihren gesellschaftlichen Stand erreichen.



Als ich damals die Trilogie rund um Gut Greifenau gelesen hatte, war ich doch etwas enttäuscht das ich mich von den liebenswerten, aber auch manchem unverschämten Protagonisten, verabschieden musste. Umso größer war meine Freude, dass es nun doch noch einen 4. Band geben sollte. Die Autorin Hanna Caspian hat wieder ihr ganzes Können in das Buch Goldsturm gesteckt. Auch hier hat sie super recherchiert und Fiktion und Wahrheit gut miteinander verknüpft. Es hat Spaß gemacht wieder in das Leben der verschiedenen Charaktere einzutauchen. Sollte es doch noch einen 5. Band geben würde ich mich darüber sehr freuen. Diese Buchreihe kann ich jedem Freund dieses Genre absolut empfehlen. Allerdings wäre es empfehlenswert, sie in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Band 1: "Gut Greifenau. Abendglanz"

Band 2: "Gut Greifenau . Nachfeuer"

Band 3. "Gut Greifenau. Morgenröte"

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