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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.09.2020

Aphephosmophobie

Still!
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"Kopfkino geht ganz ohne Ton." [80]

Mariella redet nicht. Mit keinem. Dass sie mit ihrer Stille von der Norm abweicht, fordert die Mitmenschen heraus und offenbart, dass es gar nicht so einfach ist mit ...

"Kopfkino geht ganz ohne Ton." [80]

Mariella redet nicht. Mit keinem. Dass sie mit ihrer Stille von der Norm abweicht, fordert die Mitmenschen heraus und offenbart, dass es gar nicht so einfach ist mit dieser Situation umzugehen. Nur Stan akzeptiert Mariella ohne jegliche Vorbehalte. Es entsteht eine Freundschaft, die sich über die Grenzen hinwegsetzt.
„Still!“ von Dirk Pope ist ein Roman, der leise daherkommt. Das Werk begeistert sprachlich, lässt die Leser * innen in Mariellas Gedankenwelt mit abtauchen und fesselt. Nicht nur der Schreibstil weiß zu begeistern, sondern auch die kurzen Kapitel, welche die poetische Stimmung gut darstellen. Hinzu kommen die Dialoge zwischen der Protagonistin und Stan. Optisch heben sich diese ab, wirken frisch und durchdacht und zeigen auf eindrucksvolle Weise, dass eine Kommunikation auch nonverbal prima funktioniert und immer sehr pointiert sein kann.
Sprachgewaltig hat mich das Buch mitgenommen und nicht nur gegen Ende hin auch sehr berührt. Es ist ein feines Stück Literatur, welches mit leisen Tönen daherkommt, auffällt, nicht nur wegen des schönen Covers, und zu begeistern weiß.

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Veröffentlicht am 14.09.2020

Gefühle

Baby ist da
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„Baby ist da“ von Danielle Graf und Katja Seide ist ein wunderschönes Pappbuch, welches sich thematisch damit beschäftigt, wenn ein Kind ein Geschwisterchen bekommt. Es zeigt auf eindrucksvolle Weise, ...

„Baby ist da“ von Danielle Graf und Katja Seide ist ein wunderschönes Pappbuch, welches sich thematisch damit beschäftigt, wenn ein Kind ein Geschwisterchen bekommt. Es zeigt auf eindrucksvolle Weise, dass das größere Kind die neue Situation verarbeiten muss und sich Sorgen macht an welcher Stelle es nun steht und wie die Bedürfnisse der Kinder befriedigt werden können. Nicht nur, dass das Buch sehr schön illustriert ist, es zeigt auch dem größeren Kind, dass es mit seinen Gefühlen nicht allein ist.
Sehr schön ist auch der begleitende Text für die Eltern auf den letzten beiden Seiten des Buches. Er gibt noch einmal Informationen und Hilfen, so dass auch die neue Situation und aufregende Zeit für alle zu einem positiven Erlebnis wird.

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Veröffentlicht am 14.09.2020

Der Ruf der Leere

Dry
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„Vom Standpunkt der Behörden aus sind ruhiggestellte Menschen, die still und leise sterben, viel einfacher zu händeln als wütende Menschen, die um ihr Leben kämpfen.“ [76]
Wenn „Argwohn in alle Richtungen ...

„Vom Standpunkt der Behörden aus sind ruhiggestellte Menschen, die still und leise sterben, viel einfacher zu händeln als wütende Menschen, die um ihr Leben kämpfen.“ [76]
Wenn „Argwohn in alle Richtungen die beste Strategie“ [234] ist, dann wird es nicht trocken beim Lesen. Obwohl „Dry“ von Shusterman ja genau eben diese Trockenheit zum Thema hat.
Das Buch ist nicht nur vom Schreibstil, von der postapokalyptischen Vision so fesselnd, sondern auch die Gefühle der Verzweiflung, die Emotionen, der Ernst der Lage werden so anschauend und spannend zu den Lesern * innen transportiert, dass man sich mitten im Geschehen sieht. Man bekommt einen guten Einblick wie sich die Lage binnen kürzester Zeit zu etwas Bedrohlichem, welches ständig größere Ausmaße annimmt, wächst. Atmosphärisch dicht beschreibt Shusterman ein Szenario, das gar nicht mal so abwegig ist.
An diesem Buch hat mir vor allem gefallen, dass die Wendungen so packend geschrieben sind. Tauchen sie doch mit dem Fortgang der Geschichte in immer kürzeren Abständen auf. Die Spannung und das Unheil nehmen dramatisch zu.

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Veröffentlicht am 03.09.2020

Vorurteile

Lotti und Otto (Band 2)
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„Lotti und Otto“ von Collien Ulmen-Fernandes ist eine Geschichte über zwei junge Otter und deren Abenteuer. Wie das bezaubernde Cover bereits verrät, geht es diesmal um "echte Kerle", alte Vorurteile und ...

„Lotti und Otto“ von Collien Ulmen-Fernandes ist eine Geschichte über zwei junge Otter und deren Abenteuer. Wie das bezaubernde Cover bereits verrät, geht es diesmal um "echte Kerle", alte Vorurteile und neue Freunde.
Ein Dikdik zieht mit seiner Familie in die Waldsiedlung. Noch bevor es jemand überhaupt gesehen und sich mit ihm unterhalten hat, werden wilde Gerüchte von den Tieren über die neuen Bewohner in die Welt gesetzt. Aus einem harmlosen Tier wird somit auf einmal ein Monster.
Die Botschaft hinter der Geschichte zeigt, dass nicht nur Wolf und Co Vorurteile und Ängste haben, sondern auch, dass Otto nicht ganz frei von Vorurteilen ist und schließlich alle diese vorgefertigten Meinungen revidieren müssen. Die beiden Otterfreunde zeigen, dass man unvoreingenommen an eine Sache rangehen muss und die Dinge stets hinterfragen sollte. Denn die Wahrheit sieht meist ganz anders aus.
Mit dem Thema, der Botschaft und den wunderschönen Illustrationen, die unter anderem sehr schön die Ängste zeigen, kann man nach dem Lesen des Kinderbuches auch wunderbar mit seinem Kind nochmals darüber diskutieren. Auch, dass „echte Kerle“ ein buntes Blumen-T-Shirt tragen und backen können.
Kinder ab 4 Jahren können der Geschichte ohne Probleme folgen. Die Illustrationen sind durchdacht und gelungen. Außerdem wird die Atmosphäre auf eine bezaubernde Weise zu den kleinen Zuhörern transportiert. Mit seinem knapp 23 * 30 cm großen Format kommen die Illustrationen, welche sehr detailreich sind, von „Lotti und Otto“ auch sehr schön zur Geltung.

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Veröffentlicht am 02.09.2020

Hilfe, ich kann katzisch!

Mirella Manusch – Hilfe, mein Kater kann sprechen!
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Die Autorinnen Christin-Marie Below und Anne Barns schicken Mirella nach Sonnenuntergang raus, um Abenteuer zu erleben. Nanu, wieso denn das? Mirella ist kein normales Mädchen. Sie ist ein Vampirmädchen ...

Die Autorinnen Christin-Marie Below und Anne Barns schicken Mirella nach Sonnenuntergang raus, um Abenteuer zu erleben. Nanu, wieso denn das? Mirella ist kein normales Mädchen. Sie ist ein Vampirmädchen und dass ihr nichts zustößt, dafür haben die beiden ihr Kater Langstrumpf zur Seite gestellt. Vampire haben nämlich immer einen Beschützer.
„Mirella Manusch - Hilfe, mein Kater kann sprechen!“ ist eine bezaubernde Geschichte rund um das Vampirmädchen Mirella. Nicht nur, dass die Protagonistin und ihr Kater zwei liebevolle, taffe und lustige Charaktere sind denen man gerne lauscht, ihren Aktionen und kleinen Abenteuern folgt, sondern auch die Geschichte im Ganzen kann mit den Themen Freundschaft, Vertrauen und Hilfsbereitschaft punkten. Und so hilft Mirella den Tieren im Zoo, da sie die Sprache der Tiere versteht und auf ihre Sorgen eingehen kann. Dumm nur, dass sie ihre Verwandlung zur Fledermaus nicht jedem sagen darf. Hier heißt es: bloß nicht verplaudern, denn da hat der Vampirrat etwas dagegen.
Es ist der Auftakt einer zauberhaften Kinderbuchreihe um die kleine Vampirin Mirella Manusch. Für Zuhörer innen ist das Buch schon ab 5 Jahren geeignet, zum eigenständigen Lesen ab 8 Jahren. Der Text wird durch wunderschöne Illustrationen ergänzt, so dass Zuhörer innen und Leser innen auch visuelle Unterstützung erhalten und sich Mirella, Kater und Co. besser vorstellen können.
Da es sich um den ersten Band einer neuen Reihe handelt, werden noch nicht alle Geheimnisse verraten. Das ist aber auch nicht schlimm. So dürfen sich die kleinen Zuhörer
innen schon auf den nächsten Band freuen.

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