Profilbild von Ritja

Ritja

Lesejury Star
offline

Ritja ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Ritja über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.10.2020

Die Geschichte war für mich eher eine Familiengeschichte als ein Thriller. Leider.

American Spy
0

Spionagethriller aus den USA sind nicht unbedingt mein Genre, aber da dieses Buch von einer jungen Frau geschrieben worden, hatte ich die Hoffnung, dass das Buch besser wird als die üblichen amerikanischen ...

Spionagethriller aus den USA sind nicht unbedingt mein Genre, aber da dieses Buch von einer jungen Frau geschrieben worden, hatte ich die Hoffnung, dass das Buch besser wird als die üblichen amerikanischen Thriller.

Lauren Wilkinson war ambitioniert und hatte viele spannende Punkte, wie z.B. Rassismus, fehlende Chancengleichheit für Frauen und besonders für Afroamerikanerinnen, in diesen Roman packen wollen. Leider ist ihr dies nur begrenzt gelungen.

Die Themen werden angerissen und manche auch gut dargestellt. Ebenso der daraus resultierende Frust des Hauptcharakters Marie Mitchell. Sie ist intelligent und sehr gut in ihrem Job, kommt aber nicht an den (weißen) Männern, die weniger Leistung zeigen, vorbei. Sie wird teilweise gemobbt und auf das Abstellgleis geschoben. Man kann den Frust durchaus spüren und auch nachvollziehen. Was meinen Lesefluss jedoch immer wieder ausbremste, war ihr Schreibstil. Für mich war er einfach nur zäh und schleppend. Die Autorin schreibt aus einer Perspektive, die interessant ist (sie schreibt ihr Leben für ihre Söhne auf), aber mir fehlte die Dynamik. Es schlich eher voran, manches wiederholte sich und wurde dann mit zwei, drei neuen Punkten erweitert. Ich fragte mich die ganze Zeit, wo der Thriller war.

Mich konnte das Buch nicht überzeugen, da aber die Autorin versucht hat, wichtige Themen einbauen und darzustellen, kommen dann doch noch zwei Sterne zusammen. Die Geschichte an sich, war für mich eher eine Familiengeschichte als ein Thriller. Leider.

Veröffentlicht am 28.09.2020

Der Krimi war leider kein Highlight.

Verlorenes Vernègues
0

Es ist der siebte Fall von Capitaine Blanc. Für mich war es der erste Fall in der Provence und auch der letzte Fall. Der Krimi war leider kein Highlight.

Der Einstieg fiel mir schwer, nicht ich weil ...

Es ist der siebte Fall von Capitaine Blanc. Für mich war es der erste Fall in der Provence und auch der letzte Fall. Der Krimi war leider kein Highlight.

Der Einstieg fiel mir schwer, nicht ich weil die Charaktere nicht kannte, sondern weil die Handlung so langsam und schleppend voranging. Es passierte auf den ersten Seiten einfach nichts besonders. Es gibt ein paar Wölfe, die ein paar Schafe reißen und natürlich auch ein paar Menschen, die entweder für oder gegen den Wolf waren. Zu wenig für einen Krimi. Die Landschaftsbeschreibungen waren ganz schön, aber ich wollte keinen Landschaftsführer, sondern einen Krimi lesen. Dank der Wölfe konnten alle Klischees und Vorurteile gegenüber den Tieren und der Jagd hervorgeholt werden, aber auch da war nichts Neues dabei. Es war ein zäher Abschnitt, den man schon in der regionalen Presse mehrfach in ähnlicher Form gelesen hat. Selbst die später noch auftauchenden Morde waren leider nicht so richtig spannend. Die Ermittlungen wirkten sehr konstruiert und etwas lieblos herunter geschrieben.

Ach, schade, aber für mich leider kein Krimi, der mich fesselte und bei der Aufklärung mitfiebern ließ.

Veröffentlicht am 16.09.2020

Enttäuschende Geschichte

Das Gewicht eines Pianos
0

Eine Geschichte, zwei Handlungsstränge, zwei verschiedene Zeiten und ein Piano.

Daraus hätte man eine rundum gute Geschichte machen können. Die Idee fand ich auch gut, weshalb ich das Buch auch lesen ...

Eine Geschichte, zwei Handlungsstränge, zwei verschiedene Zeiten und ein Piano.

Daraus hätte man eine rundum gute Geschichte machen können. Die Idee fand ich auch gut, weshalb ich das Buch auch lesen wollte. Jedoch war die Umsetzung nicht so richtig gelungen. Vielleicht lag es auch am Schreibstil der Autorin, der mich leider nicht wirklich mitnehmen konnte. Sie beschreibt die Handlung recht distanziert (wie ein Beobachter) und selbst emotionale Momente wirkten befremdlich kalt. Phasenweise habe ich mich tatsächlich gefragt, ob die Autorin ihre eigenen Charaktere leiden kann.

Die Charaktere haben leider, wie die Handlung, diese Distanz und Gefühlskälte erhalten, so dass der Funke nicht wirklich übersprang und man nicht mit den Personen zusammen die Geschichte erlebte, sondern sich eher wie ein Zaungast fühlte.

Das Zusammenführen der beiden Handlungsstränge empfand ich als zu konstruiert. Das Verhalten von Clara (Verfolgung von Greg und ihrem Piano) war für mich nicht nachvollziehbar und eher unrealistisch. Wer reist tagelang mit einer gebrochenen und eingegipsten Hand einer anderen Person hinterher? Die Art und Weise der Kommunikation zwischen den beiden Charakteren wirkte sehr aufgesetzt und wenig emotional, obwohl beide einen emotionalen Bezug zum Piano haben.

Ich bin enttäuscht. Erwartet hatte ich eine schöne runde Geschichte über ein Piano, welches zwei Familiengeschichten miteinander verbindet. Gelesen habe ich eine lieblose Geschichte über überforderte und emtionslose Charaktere, die sich anscheinend in ihrer eigenen Handlung nicht wohlfühlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.08.2020

Ich bin enttäuscht.

Das wilde Herz
0

Andrea De Carlo kannte ich als Autor bereits und habe sein Buch "Wenn der Wind dreht" sehr gemocht. Deshalb bin ich mit einer gewissen Erwartungshaltung an dieses Buch herangegangen. Ich habe mich auf ...

Andrea De Carlo kannte ich als Autor bereits und habe sein Buch "Wenn der Wind dreht" sehr gemocht. Deshalb bin ich mit einer gewissen Erwartungshaltung an dieses Buch herangegangen. Ich habe mich auf eine interessante und spannungsreiche Dreiecksbeziehung eingestellt, doch bekommen, habe ich eine sehr langatmige, teilweise recht langweilige und vorhersehbare Geschichte. Ich habe mich tatsächlich durch die Seiten kämpfen müssen.

Die Charaktere waren nicht mein Fall. Besonders genervt war ich von Craig, Mayas Mann. Er war recht wehleidig, fuhr seiner Frau über den Mund und unterdrückte sie mit seiner Art. Maya, der lebensfrohe und kreative Part in dieser Ehe, war mir schon sympathischer, aber auch sie konnte der Geschichte keinen Glanz geben. Es gab nur ein "Dahinplätschern", keine Spannung, keine überraschenden Wendungen oder fesselnde Dialoge. Dafür gab es für Geräusche ein breit aufgestelltes Vokabular wie z.B. woosh, stok, skate-stak-tank, wam. Für mich doch recht irritierend, da ich diese Beschreibungen für absolut überflüssig halte. Auch die Monologe des betrogenen Ehemanns waren einfach nur ermüdend.

Ich bin enttäuscht. Es war so anders als "Wenn der Wind dreht", wie von einem anderen Autor. Ich habe noch ein Buch von Andrea De Carlo im Regal stehen, doch nun hadere ich ein wenig, ob es sich lohnt, die Lesezeit dafür bereitzustellen.

Veröffentlicht am 22.07.2020

Konnte mich leider nicht so richtig einfangen

Sommerfrauen, Winterfrauen
0

Wie unterschiedlich doch die Geschichten von ein und dem gleichen Autor sein können. Während ich das Buch "Das kalte Blut" von Chris Kraus sehr gemocht habe, hat mich das Buch "Sommerfrauen, Winterfrauen" ...

Wie unterschiedlich doch die Geschichten von ein und dem gleichen Autor sein können. Während ich das Buch "Das kalte Blut" von Chris Kraus sehr gemocht habe, hat mich das Buch "Sommerfrauen, Winterfrauen" nicht wirklich mitreißen können. Ich bin froh, dass ich die Bücher in dieser Reihenfolge gelesen habe, denn andersherum hätte es wahrscheinlich dazu geführt, dass ich "Das kalte Blut" mit seinen 1.200 Seiten nie gelesen hätte.

Der Anfang von "Sommerfrauen, Winterfrauen" war noch gut. Ich konnte mich ganz gut in die Geschichte einlesen und war gespannt, wie Jonas seine Aufgabe, einen Sexfilm zu drehen, erfüllen wird. Doch dann kam Mah. Die Freundin von Jonas und raubte mir schon etwas den Nerv. Sie war eifersüchtig, wirkte sehr unsicher und sie zog an den Haaren den Streit herbei. Ich empfand sie als anstrengend. Die gut zu lesenden Passagen waren die Treffen mit der Tante, die nicht seine Tante war. Wenn sie von der Nazizeit berichtete, hatte ich wieder das Gefühl, den Charakteren aus "Das kalte Blut" zu begegnen. Vieles ähnelte sich und in diesem Moment hatte ich die Hoffnung, dass es doch noch gut wird. Aber dann ging Jonas wieder in seine versiffte Wohnung zu dem noch widerlicheren Besitzer und murmelte stets, dass er keinen Film über Nazischeiß machen will. Es wiederholte sich stets und ständig und wurde dadurch etwas langatmig. Der Schwung war leider recht schnell aus der Geschichte raus und die Charaktere blieben distanziert bis zum Schluss.

Schade. Ich hatte mich auf eine weitere gute Geschichte von diesem Autor gefreut und war doch diesmal froh als das Buch zu Ende war.

  • Einzelne Kategorien
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere