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Veröffentlicht am 26.09.2020

Damals...

Doggerland
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Ich habe mich in meinen gelesenen Büchern schon durch viele verschiedene Epochen geturnt, aber 8000 Jahre in der Vergangenheit war ich bisher tatsächlich noch nie. Umso gespannter war ich auf Doggerland, ...

Ich habe mich in meinen gelesenen Büchern schon durch viele verschiedene Epochen geturnt, aber 8000 Jahre in der Vergangenheit war ich bisher tatsächlich noch nie. Umso gespannter war ich auf Doggerland, ob die Steinzeitmenschen so wären, wie ich sie mir vorgestellt habe, wie die Dörfer dort sind, die Lebewesen, einfach alles.

Als Leser begleitet man Leya und Lex nicht nur von außen in die Steinzeit, sondern erhält dadurch, dass sie beide wechselnd aus ihrer Ich-Perspektive berichten, auch persönliche Einblicke in das Geschehen, darf an ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben und kann sich so ein noch besseres Bild von allem machen. Zudem gibt es eine dritte Perspektive, nämlich von Alif, dem Steinzeitjungen, welche ich persönlich am lehrreichsten fand.
Dank Alif wurde man langsam an die Steinzeit und ihre Neuartigkeit gewöhnt, konnte sich mit den dort herrschenden Gewohnheiten und der Lebensweise der Bewohner vertraut machen und vor allem dem Vokabular, welches sich in vielen entscheidenden Punkten von unserem unterscheidet.

In Leyas Perspektive habe ich mich jedoch mit Abstand am wohlsten gefühlt, einfach weil sie mir schon von Beginn an super sympathisch war. Ruhig, klug, umgänglich, genau meine Kragenweite.
Ihren Bruder Lex dagegen wollte ich ab und zu packen und ihm sein grausiges Zocker-Vokabular aus dem Wortschatz schütteln. Im ersten Drittel war ich wirklich kurz davor, seine Kapitel nur noch zu überfliegen, aber im Laufe der Geschichte macht der Junge eine beeindruckende Entwicklung durch.

Das Abenteuer von Lex, Leya und Alif hat mir im Grunde genommen echt gut gefallen. Es kommt oft Spannung auf und gegen Ende nimmt die Geschichte ordentlich an Rasanz zu. Das fesselt enorm und das für mich überraschende Ende setzt dem Ganzen noch die Krone auf.

Abgesehen von der außergewöhnlichen Reise in die Vergangenheit einerseits voller Gefahren und andererseits auch voller neuer Freundschaften wird in der Geschichte auch auf akute Probleme aufmerksam gemacht. Ganz weit oben steht der Umweltschutz, im Moment aktueller denn je. Wie das sensible aber auch wichtige Thema für Kinder und Jugendliche einfach und ansprechend verpackt wurde, gefiel mir. Im Anschluss an das Buch kann jeder dann für sich selbst überlegen: In was für einer Welt möchte ich leben? Was bin ich bereit, dafür zu tun, dass es eine lebenswerte Zukunft wird, die auf mich wartet?

Mein Fazit:
Nach einigen erheblichen Startschwierigkeiten mit einem der Protagonisten bin ich gut in die Geschichte reingekommen und habe mich in der Steinzeit auch erstaunlich wohl gefühlt. Die Reise durch die Zeit war unterhaltsam, lehrreich, spannend und authentisch, und ist sehr zu empfehlen für alle, die mal einen kleinen Abstecher in die Vergangenheit machen und dabei auch noch was über unsere Zukunft lernen wollen.

Veröffentlicht am 17.09.2020

Rekorde für die Ohren

Guinness World Records 2021
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Die Guinness World Records kennt vermutlich nahezu jeder. Ich hatte zwar bisher nur eines der Bücher, aber ich weiß noch genau, wie ich mit Staunen durch die Seiten und Rekorde geblättert habe, immer wieder ...

Die Guinness World Records kennt vermutlich nahezu jeder. Ich hatte zwar bisher nur eines der Bücher, aber ich weiß noch genau, wie ich mit Staunen durch die Seiten und Rekorde geblättert habe, immer wieder aufs Neue fasziniert von den Leistungen der Menschen, Tiere und teilweise sogar Planeten. Jedes Mal, wenn ich zufällig sah, dass im Fernsehen ein neuer Rekordversuch übertragen wird, hing ich gebannt an der Mattscheibe und habe mitgefiebert und gehofft, der Versuch wäre erfolgreich.

Als es im Vorfeld hieß, die Rekorde gebe es bald auch als Hörbuch, war ich zunächst skeptisch. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie man viele Seiten teils doch etwas nüchterner Fakten ansprechend vertonen könnte, sodass man als Zuhörer am Ball bleibt und dem Ganzen auch problemlos folgen kann, ohne sich mit Informationen überladen zu fühlen.
Doch je länger ich darüber nachgrübelte, desto neugieriger wurde ich auch. Zudem wird damit geworben, dass die Rekorde auf abwechslungsreiche Art und Weise in Form von Dialogen besprochen, auf Stadionsprechermanier erzählt oder musikalisch untermalt erzählt werden. Das hat mich gelockt und so habe ich mich am Ende doch für das Hörbuch entschieden.

Und ich habe es definitiv nicht bereut! Klar, ich muss einräumen, dass ich mir 90% der Rekorde nicht habe merken können. Aber das hätte ich auch nicht gekonnt, wenn ich sie mir durchgelesen hätte, selbst wenn da die Chance besteht, es direkt noch einmal nachzuschlagen und es besser zu visualisieren. Generell bin ich der Lern-Typ, der Dinge gelesen besser behält als gehört, aber das ist ja auch von Person zu Person unterschiedlich.

Manche Themenbereiche wie zum Beispiel das Sonnensystem, Kultur und Gesellschaft sowie Sport haben mich nicht besonders interessiert, aber das haben sie auch beim Buch nie. Bei diesen Teilbereichen bin ich dann zugegeben etwas abgeschweift beim Hören, aber dafür haben mich die menschlichen Rekorde, das Gaming und die Popkultur umso mehr fasziniert. Die Kapitel über die Größen- und Altersrekorde habe ich sogar mehrmals angehört, das sind die Zahlen immer unvorstellbar.

Die Rekorde wurden von verschiedenen Sprechern vorgetragen, sowohl männliche als auch weibliche, ab und zu hat man sogar einen Quasi-Promi dazwischen gehabt wie zum Beispiel Oliver Rohrbeck aus „Ich einfach unverbesserlich“ oder Sportler, die über ihre Karriere berichten. Die ständigen Sprecherwechsel haben für viel Abwechslung gesorgt und die auditive Gestaltung um den gesprochenen Inhalt herum hat mir ebenfalls gut gefallen. Durch Soundeffekte und Hintergrundmusik wurde meine Aufmerksamkeit meist recht erfolgreich bei der Stange gehalten, manchmal hatte die Vortragsweise allerdings etwas von einer Dokumentation ohne Bild, da war es dann wiederum etwas trocken, das Geschehen zu verfolgen, zum Beispiel ganz am Anfang, als es um das Sonnensystem ging. Aber bei umfassenderen, abwechslungsreicheren Themen wie Videospielen, war ich gedanklich voll bei der Sache.

Was ich ebenfalls eine gute Idee fand, allerdings aufgrund von mangelndem Enthusiasmus nicht ausprobiert habe, waren die Rekorde, die man im Selbstversuch nachspielen kann. Man bekommt eine detaillierte Anweisung mit Regeln und der exakten Vorgehensweise, damit der Versuch so originalgetreu wie möglich durchgeführt werden kann, und kann sich dann austoben. Manche Rekordversuche dauern auch nur 30 Sekunden, wenn also jemand spontan ist, wird fix das Hörbuch pausiert, und man kann seine Fähigkeiten umgehend testen.

Mein Fazit:
Manche Themenbereiche empfand ich als nicht so spannend und an einigen Stellen war die Vortragsweise sehr trocken. Leider konnte mein Gedächtnis die Fülle an Fakten kaum verarbeiten geschweige denn sich merken, aber ich habe während des Hörens definitiv Spaß gehabt. Viele Rekorde, so skurril sie auch waren, fand ich extrem faszinierend, auch wenn ich denke, dass man sich mit dem Print, wenn man wirklich alles detailliert erfassen möchte, eher einen Gefallen tun würde als mit dem Hörbuch. Dennoch ein kurzweiliger Hörspaß, den ich genossen habe. Für ein bisschen Information nebenbei gut geeignet, sowohl für große als auch für kleine Fans. Besonders die Junior-Hörer dürften an den Soundeffekten ihren Spaß haben!
Ch habe mir schon vorgenommen, das Hörbuch beizeiten noch einmal anzuhören, um mich dann auf die Fakten zu konzentrieren, die beim ersten Durchgang durchgerutscht sind.
4 von 5 Sternen bekommen die Rekorde für die Ohren von mir!

Veröffentlicht am 17.09.2020

Bitte einmal Band 2 für mich

Panterra Nova – Die Suche
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Um 2040 herum hat sich die Erde bereits beträchtlich verändert. Technik gilt als verzichtbar, ja sogar unerwünscht, das hat die MEO, eine weltweite Organisation in Gange gebracht. Chris lebt währenddessen ...

Um 2040 herum hat sich die Erde bereits beträchtlich verändert. Technik gilt als verzichtbar, ja sogar unerwünscht, das hat die MEO, eine weltweite Organisation in Gange gebracht. Chris lebt währenddessen das Auf und Ab eines normalen 17-Jährigen Teenagers, bis er feststellt, dass er besondere Fähigkeiten hat, die nicht nur Vorteile mit sich bringen. Er gerät zwischen die Fronten aus Hütern, die Leute wie ihn beschützen, und Jägern, die seinesgleichen nach dem Leben trachten. Als er auch noch in den Händen eines fanatischen Aktivisten landet, der Chris' Besonderheit missbrauchen will, steht die Welt des Jungen endgültig Kopf. Platz für Mädchen sollte er in seinen Gedanken bei dem Durcheinander eigentlich nicht mehr haben.. oder doch?

Die Geschichte um Chris wird abwechselnd aus seiner Ich-Perspektive in der Gegenwart im Jahr 2041 erzählt und aus der Sicht auf Andreas Autenburg ab 2026, wo man die Anfänge von MEO miterlebt. Besonders, dass aus der Sicht von einem Jungen erzählt wird, gefällt mir, das empfinde ich jedes Mal als willkommene Abwechslung.
Der Schreibstil ist locker und jugendlich, wenn Chris beschreibt, was passiert, und man kann sich gut in seine Gedanken hineinversetzen und mit ihm mitfühlen. Es wird häufig Slang und Umgangssprache benutzt, nicht nur von Chris und seinen Freunden, sondern auch unter den Anhängern und Handlangern von Andreas Autenburg.

Autenburg wirkt anfangs noch wie ein engagierter junger Mann, der die Welt einfach ein bisschen besser machen will. Im Laufe der Zeit entwickelt er sich jedoch zu einem kalten, egoistischen, gewissenlosen Idealisten, der seine Ziele um jeden Preis durchsetzen will und dafür große Opfer in Kauf nimmt.
Chris trifft seine neue Fähigkeit wie ein Schlag. Erst später wird ihm klar, dass sie, wenn er nicht vorsichtig ist, auch eine akute Gefahr für ihn darstellt, und er begibt sich auf die Flucht, begleitet von seiner besten Freunden Jenna. Am Anfang mimt er noch den harten Kerl, doch im Laufe des Buches wird er mit immer neuen Geheimnissen konfrontiert, die ihm zunehmend zu schaffen machen und ihn in die Knie zwingen. Dazu kommt noch seine Freundschaft zu Jenna, die sich zunehmend schwieriger gestaltet, denn eigentlich ist er ja in eine andere verliebt..
Für meinen Geschmack waren die meisten Charaktere gut ausgearbeitet. Andreas Autenberg fasziniert mich am meisten, auch wenn er sozusagen der „Böse“ ist, Chris gibt sich zwar mutig, hat für einen so harten Typen allerdings einen sehr schwachen Magen, wenn es mal brenzlig wird.
Jenna ist mir mit ihrem vorlauten, frechen Mundwerk ebenfalls sympathisch, auch sie sich die Angewohnheit, nach ihrer Ponysträhne zu pusten, definitiv abgewöhnen sollte, wenn es sogar beim Lesen schon nervt.

Die Idee mit der Organisation, die solch drastische Ziele verfolgt, habe ich so noch nie gesehen. Natürlich gibt es in vielen Geschichten verrückte Wissenschaftler, die Menschen mit Besonderheiten für ihre Zwecke einspannen möchten, doch ein Ziel wie das von Andreas Autenburg, war neu für mich. Es ist faszinierend, wie MEO die Welt verändert hat, auch wenn ich das für unsere Zukunft für unwahrscheinlich halte. Bei einigen der Technologien bin ich mir nicht sicher, ob man sie in dem Maße tatsächlich bauen und einsetzen könnte, ich habe es während des Lesens einfach hingenommen. Im Nachhinein fragt man sich aber doch: „Ginge das tatsächlich oder ist das alles Fiktion?“
Die Liebesgeschichte spielt zu Beginn keine nennenswerte Rolle und das gefällt mir tatsächlich sehr gut. Es war nie kitschig, aber dass Chris später derart in Probleme verstrickt, hätte ich nicht erwartet, vor allem da ich seinen Charakter nicht mal für so begehrenswert halte.

Mein Fazit:
Faszinierende Idee einer Panterra Nova – komplett neuen Welt. Die Charaktere konnten mich nicht komplett überzeugen, doch die Technologie hat mich begeistert und nachdenklich gemacht. Wie wird unsere Welt wohl in Zukunft aussehen? Nun, hoffentlich nicht wie in diesem Roman, denn das könnte uns in Schwierigkeiten bringen.

Veröffentlicht am 07.09.2020

Steht im Schatten des ersten Teils

Noras Welten
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Nach „Durch den Nimbus“ war ich eine Zeit lang größter Madeleine Puljic Fan. Mich hat an Band eins einfach alles fasziniert, die Figuren, die Welt(en), die Liebesgeschichte, die ich von Beginn an in der ...

Nach „Durch den Nimbus“ war ich eine Zeit lang größter Madeleine Puljic Fan. Mich hat an Band eins einfach alles fasziniert, die Figuren, die Welt(en), die Liebesgeschichte, die ich von Beginn an in der Form mal so gar nicht hatte kommen sehen, einfach alles.
Doch so sehr ich den ersten Teil auch vergöttert habe, so sehr hatte ich vor dem zweiten, als der dann da war, Angst, er könne meinen Erwartungen vielleicht nicht gerecht werden. Gerade falls einem ein Buch gut gefällt, ist es für die Fortsetzung meist schwer, dort heranzukommen, selbst wenn das Buch an sich meist wirklich nicht schlecht ist. Es ist halt nur nicht so überragend wie der Vorgänger und genau das ist mir bei dieser Reihe passiert.

Eldinor als Welt hatte es mir besonders angetan und das war auch einer der Gründe, weshalb mir der zweite Teil nicht ganz so gut gefallen hat, wie der erste. Ein großer Teil der Handlung hat nämlich nur noch indirekt mit der Welt zu tun, in der ich mich im ersten Band so wohl gefühlt und die ich sehr liebgewonnen habe. Zwar mochte ich die Ausflüge, die Nora gezwungenermaßen unternimmt, aber ich habe mich stets nach Eldinor zurückgewünscht.

Zudem hat mich das Buch einfach nicht so überrascht und gefesselt wie der Vorgänger. Die Geschichte an sich mochte ich, die Verfolgungsjagd des Wächters war wirklich spannend, doch die Stimmung war eine andere. Gehetzter, irgendwie unruhiger. Und ich habe mich einfach nicht so heimisch gefühlt, wie ich gehofft hatte, dass es der Fall sein würde.

Abgesehen davon, dass meine sehr hohen Erwartungen nur in Teilen erfüllt worden sind, war das Buch aber wirklich lesenswert. Es war rasant, wir lernen viele neue Figuren kennen, die das Geschehen ordentlich aufmischen, und treffen alte Bekannte, die zumindest ich für meinen Teil gern weiterhin verdrängt hätte, und bekommen natürlich wieder diverse Arten von Magie präsentiert.

Mein Fazit:
Kommt nicht an Teil eins heran, aber das macht das Buch nicht weniger lesenswert. Ich freue mich schon sehr auf Band drei und kann es nach diesem fiesen Ende kaum erwarten!
Vier von fünf Sternen gibt es von mir.

Veröffentlicht am 25.08.2020

Kleine Schwächen

Celestial City - Akademie der Engel
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Celestial City ist ein Buch, was meine Meinung extrem gespalten hat. Ich liebe die Idee hinter diesem Buch, das Thema Engel und Dämonen, die Menschen mit magischen Kräften, die Teilung der Gesellschaft ...

Celestial City ist ein Buch, was meine Meinung extrem gespalten hat. Ich liebe die Idee hinter diesem Buch, das Thema Engel und Dämonen, die Menschen mit magischen Kräften, die Teilung der Gesellschaft in Dämonen- und Engelsberührte oder eben Menschen ohne jegliche Fähigkeiten.
Dieses ganze Konstrukt an sich mochte ich sehr.

Brielle und Lincoln als Protagonisten waren allerdings der erste Punkt, an dem ich etwas ins Wanken geraten bin. Einerseits finde ich Bri unglaublich sympathisch, sie ist taff und lässt sich nichts gefallen. Dadurch dass sie in Demon City aufgewachsen ist, hat sie sich ein dickes Fell zugelegt und dennoch ihren Humor nicht verloren, doch trotz ihrer vermeintlich reifen 18 Jahre Lebenserfahrung benimmt sie sich häufig wie ein hormongesteuerter kleiner Teenager, der zum ersten Mal verknallt ist und seine Gefühle nicht unter Kontrolle hat. Das hat mich sehr genervt, ihr ständiges Gehechel und Gesabber hinter Lincoln her hat sie einfach verzweifelt und bedürftig wirken lassen, auch von eindeutigen Abweisungen lässt sie sich leider nicht abschrecken. Im Gegenteil, sie reagiert trotzig und kindisch, weil sie nicht bekommt, was sie will.
Lincoln dagegen, dem die Abneigung anfangs so deutlich ins Gesicht geschrieben stand, kann aufs Fingerschnippen seine Gefühle umkrempeln, was leider nicht besonders glaubhaft wirkte.

Was für mich ebenfalls zu kurz kam, war Brielles schulische Ausbildung im Bezug auf die Magie. Die Stellen, an denen sie etwas Zeit investieren muss, um etwas zu erlernen, weil es Mühe und Übung erfordert, sind leider alle so stark gerafft, dass zwischen Brielles anfänglichem Scheitern und dem Beherrschen der jeweiligen Fähigkeit maximal eine Seite vergeht, wenn dann überhaupt näher darauf eingegangen wird. Ich hätte sehr gern intensiver beim Erlernen der Kontrolle ihrer Magie zugeschaut, verstanden, wie was funktioniert, generell mehr über ihr schulisches Werden erfahren. Stattdessen liegt der Fokus oft auf dem Zwischenmenschlichen, wer mag wen, wer mag wen nicht, wer geht auf wessen Party, etc. pp. und so weiter.

Allerdings hat mir das Buch, so übermächtig meine Kritikpunkte auch zunächst aussehen mögen, im Großen und Ganzen sehr gut gefallen. Brielle erzählt aus ihrer Ich-Perspektive, was einem einen perfekten Einblick in ihre Gedanken ermöglicht, die an der ein oder anderen Stelle wirklich unterhaltsam zu lesen waren. Durch die jugendliche Sprache und den unkomplizierten Schreibstil kam ich sehr schnell durch die Seiten und musste mich am Ende der gesetzten Leseabschnitte förmlich zwingen, eine Pause einzulegen.
Ich mochte auch die Rasanz, die Action, die an einigen Stellen das Geschehen aufmischt. Die Konflikte zwischen Gut und Böse, hell und dunkel. Brielle und ihre Freunde sind eine eingeschworene Gemeinschaft, mir hat es Freude bereitet, das Vertrauen und die Verbundenheit der kleinen Gruppe wachsen zu sehen, schließlich wurden sie häufig genug auf die Probe gestellt.

Mein Fazit:
Das Setting habe ich geliebt und die Grundidee hinter der Geschichte auch. Die Liebesgeschichte konnte mich allerdings nicht überzeugen und ich hätte mir weniger Teenie-Probleme und mehr Magie-Ausbildung gewünscht. Meine positiven Gefühle dem Buch gegenüber überwiegen jedoch, daher gibt es 4 von 5 Sternen.

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