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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.10.2016

Lang und enttäuschend

Die Stille vor dem Tod
4

Der fünfte Thriller rund um die FBI-Ermittlerin Smoky Barrett startet rasant und spannend. Es wird einiges aufgefahren, was ich in diesem Buch erwartet habe: Mord, Entführung, schockierende Szenen - nichts ...

Der fünfte Thriller rund um die FBI-Ermittlerin Smoky Barrett startet rasant und spannend. Es wird einiges aufgefahren, was ich in diesem Buch erwartet habe: Mord, Entführung, schockierende Szenen - nichts für ganz zart Besaitete. Dann wird die Handlung aber ausgebremst. Statt die begonnen Handlung fortzusetzen begibt sich der Leser mit Smoky in Therapie und auf Reisen in Smokys Seelenleben und Vergangenheit. Das bleibt dann aber oft auf einem oberflächlichen Niveau - vor allem ist es aber sehr langatmig. Schließlich wenden sich Smoky und ihr Team wieder dem Fall zu und können einen Teilerfolg erzielen. Das Ende klärt den Fall aber nicht wirklich auf und auch viele Einzelfragen bleiben offen. Das finde ich enttäuschend.

Böse ausgedrückt könnte man bei "Die Stille vor dem Tod" von Cody Mcfadyen von einer Mischung aus Perversionen und 'Psychogelaber' reden. Die etwas maue Handlung versucht der Autor durch die drastischen Gewaltszenen aufzupeppen und durch seitenlanges Gerede in die Länge zu strecken.
Smoky-Fans mögen das eventuell interessanter finden als ich.

Es war mein erster Smoky Barrett-Thriller. Ich konnte der Handlung gut folgen. Dennoch denke ich, dass man das Buch eventuell mit mehr Gewinn liest, wenn man auch schon die vorherigen Thriller kennt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Figuren
  • Handlung
  • Schreibstil
Veröffentlicht am 15.09.2016

Etwas enttäuschend

Die rubinrote Kammer
3

Pauline Peters "Die rubinrote Kammer" beginnt vielversprechend. Erzählt wird die Geschichte rund um Victoria, einer jungen Frau im Jahre 1907. Sie ist Mitglied der Londoner Gesellschaft, Suffragette, arbeitet ...

Pauline Peters "Die rubinrote Kammer" beginnt vielversprechend. Erzählt wird die Geschichte rund um Victoria, einer jungen Frau im Jahre 1907. Sie ist Mitglied der Londoner Gesellschaft, Suffragette, arbeitet als Fotografin und Reiseautorin, ist selbstbewusst - durchaus ungewöhnlich für ihre Zeit. Das weckt Interesse beim Leser. Gemeinsam mit ihrem Butler Hopkins versucht Victoria eine Mordserie aufzuklären und gleichzeitig Licht in ihre eigene Vergangenheit zu bringen. Wie sich das gehört, ist auch noch eine Liebesgeschichte integriert.

Das Buch ist dann aber eine Aneinanderreihung von unglaublichen Situationen und Zufällen. Andauernd gerät Victoria in Schwierigkeiten, aus denen sie sich selbstverständlich mit Hilfe ihrer Freunde immer wieder befreien kann. Gleichzeitig kommen sie und Hopkins mit den Ermittlungen am Mordfall gut voran - viel besser als die ermittelnden Behörden. Alle möglichen Zusammenhänge werden von den beiden problemlos erkannt, Rückschläge gibt es kaum - auch keine Zurückweisung von den zahlreichen Zeugen, auf die sie oft zufällig stoßen und die den beiden Hobby-Detektiven alle bereitwillig Auskunft geben. Trotzdem kommt erstaunlicherweise lange nicht viel auf dem Tisch, das (den Leser) Schlüsse auf den Täter ziehen lässt.
Praktischerweise treffen die Hauptpersonen, die zuvor nichts bis wenig miteinander zu tun hatten, auch immer wieder bei verschiedenen Anlässen aufeinander.
Für mich ist das etwas viel. Einzelne Aspekte mögen in der Zeit ungewöhnlich, aber möglich und dadurch auch erzählenswert sein. In diesem Fall ist es aber eine unglaubwürdige Aneinanderreihung von Besonderheiten und Zufällen, die die Geschichte äußerst unglaubwürdig und konstruiert erscheinen lassen. Eine gewisse dichterische Freiheit lasse ich durchaus gelten, aber hier wird der Bogen deutlich überspannt.
Zudem handelt es sich um einen Krimi, bei dem man eigentlich nicht mitraten kann. Der Leser erhält wenig Hinweise auf den Mörder - während der Handlung gibt es nie Verdächtige. Erst am Schluss klärt sich alles auf. Kann man als Autor so schreiben, aber ich finde es beim Lesen schöner, mitraten zu können.

FAZIT: Die Figuren sind gut beschrieben und größtenteils sympathisch. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig. Wer gerne liest, ohne die Handlung zu hinterfragen oder bei der Mördersuche mitzuspekulieren, wird gut unterhalten - für mich aber nicht das richtige.

Es ist der Autorin, die durchaus schreiben kann und sich auch intensiv mit den Umständen der Zeit auseinander gesetzt hat, zu gönnen, dass sie diese beiden wichtigen Fundamente in zukünftigen Buchprojekten gewinnbringender einsetzt.

Teil eins einer Serie.

  • Einzelne Kategorien
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Handlung
  • Lesespaß
  • Cover
Veröffentlicht am 15.09.2016

Etwas langamtig

Die Frau mit den Regenhänden
0

Wolfram Fleischhauer erzählt in seinem Buch "Die Frau mit den Regenhänden" zwei Zeitstränge, die beide in Paris spielen. Einmal Mitte des 19. Jahrhunderts, einmal Ende des 20. Jahrhunderts. Das 19. Jahrhundert ...

Wolfram Fleischhauer erzählt in seinem Buch "Die Frau mit den Regenhänden" zwei Zeitstränge, die beide in Paris spielen. Einmal Mitte des 19. Jahrhunderts, einmal Ende des 20. Jahrhunderts. Das 19. Jahrhundert fand ich hierbei spannender. Das Leben in Paris zur Zeit der Weltausstellung wurde in meiner Vorstellung lebendig.
Der Ansatz des Buches ist sehr interessant, aber insgesamt fand ich das Buch etwas langatmig - vor allem die Szenen, die in unserer Zeit spielen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schwere Kost

Die Gestirne
0

Ich hatte mich sehr auf das Buch gefreut. Leider hielt sich meine Freude nicht allzu lange. Ich kann nicht sagen, dass das Buch schlecht wäre – es ist aber einfach nicht für mich geschrieben worden. Die ...

Ich hatte mich sehr auf das Buch gefreut. Leider hielt sich meine Freude nicht allzu lange. Ich kann nicht sagen, dass das Buch schlecht wäre – es ist aber einfach nicht für mich geschrieben worden. Die Sprache, in der das Buch geschrieben ist, gefällt mir eigentlich sehr. Auch die Handlung klang eigentlich vielversprechend. Neuseeland im 19. Jahrhundert, Goldgräber, Geheimnisse – das klang spannend. War es dann aber nicht.

Aber das Buch war für mich schwer zu lesen – in zweierlei Wortsinn: das Buch ist dick und wiegt einiges – das bin ich nicht mehr gewöhnt und fand es tatsächlich störend. Zum Mitnehmen taugte es leider garnicht und auch abends im Bett war es noch etwas unbequem. Wäre es nur das würde ich sagen: Luxusproblem – und mochte ich früher nicht mal dicke Bücher sehr?!? Aber auch die Sprache und vor allem die Handlung machten das Buch für mich schwer lesbar. Böse ausgedrückt: die Handlung dümpelte vor sich hin. Angesichts des Umfangs des Buches ist erstaunlich wenig passiert. Etwas mehr Action und Spannung hätte mir besser gefallen. Zu guter Letzt konnte ich nichts mit den Astro-Anspielungen anfangen. Mir fehlt da offenbar ein gewisser Wissenshintergrund, der sich für mich auch nicht durch die Lektüre des Buches erschlossen hat.

Ich will das Buch nicht verreißen – das was mir nicht gefallen hat, kann für andere Leser gerade den Reiz dieses Buch ausmachen. Es steckt bestimmt eine Menge Arbeit im Buch (auf jeden Fall in der Übersetzung, wie ich der Bemerkung der Übersetzerin entnehme) und die hat sich bestimmt auch gelohnt. „Mein“ Buch ist es allerdings nicht. Ganz schwer hier Sterne zu vergeben.

Veröffentlicht am 21.09.2020

Enttäuschend

Kurze Geschichte des Traktors auf Ukrainisch
0

Dieses Buch strotzt vor Klischees, Vorurteilen und dazu noch Längen in der Erzählung. Auf Spannung oder eine überraschende Wendung wartet man vergebens.

Einziger Lichtblick waren die Rückblicke in die ...

Dieses Buch strotzt vor Klischees, Vorurteilen und dazu noch Längen in der Erzählung. Auf Spannung oder eine überraschende Wendung wartet man vergebens.

Einziger Lichtblick waren die Rückblicke in die bewegte Familiengeschichte vor der Migration von der Sowjetunion nach England, die von der Autorin aber kurz, fast beiläufig abgehandelt wurden.