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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.10.2020

Mitreißende Fortsetzung

Wunderjahre
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"Wunderjahre" ist nach "Libellenjahre" der zweite Band der Warthenberg-Saga. In dieser Fortsetzung steht Eva Rosanowski, die Tochter von Constanze von Warthenberg und ihrem Mann Clemens Rosanowski, im ...

"Wunderjahre" ist nach "Libellenjahre" der zweite Band der Warthenberg-Saga. In dieser Fortsetzung steht Eva Rosanowski, die Tochter von Constanze von Warthenberg und ihrem Mann Clemens Rosanowski, im Zentrum der Ereignisse. Eva freut sich darauf, endlich einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen. Doch dann sorgt das Schicksal dafür, dass ihr Leben eine unverhoffte Wendung nimmt. Obwohl sie versucht, sich mit ihrer Situation abzufinden, kann sie dem neuen System, das im Ostteil Berlins eingeführt wird, nur wenig abgewinnen. Für Eva wird schon bald klar, dass sie ihre Zukunftspläne nur in Westdeutschland verwirklichen kann. Doch auch dort meint es das Schicksal nicht immer gut mit ihr...

Der erneute Einstieg in die Saga gelingt beinahe mühelos. Denn der Autorin gelingt es hervorragend, kurze Rückblicke in die Ereignisse des ersten Teils so in die aktuelle Handlung einfließen zu lassen, dass man alles wieder präsent hat und dadurch den weiteren Verlauf genießen kann. 

Handlungsorte und Protagonisten werden so authentisch beschrieben, dass man beim Lesen sofort die passenden Bilder dazu im Kopf hat. Deshalb kann man sich ganz auf die Handlung einlassen und beobachten, welchen steinigen Weg Eva vor sich hat. Obwohl das Schicksal oft zuschlägt, wirkt die Geschichte glaubwürdig und nicht übertrieben oder gar zu dick aufgetragen. Das liegt sicher mit an dem eindringlichen Schreibstil der Autorin, der dafür sorgt, dass man mit den Charakteren mitfiebert. Dadurch fliegt man förmlich durch das Buch und mag sich kaum vom Gelesenen lösen. Die politischen Ereignisse der damaligen Zeit bilden außerdem eine glaubhafte Hintergrundkulisse, die zum Nachdenken und Erinnern anregt. 

Eine mitreißende Fortsetzung, die durch lebendige Charaktere und eine authentische Hintergrundkulisse überzeugt. 

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Veröffentlicht am 05.10.2020

Wunderbarer Roman

Und die Welt war jung
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"Und die Welt war jung" ist der Auftakt der zweibändigen Drei-Städte-Saga von Carmen Korn. Die Handlung trägt sich in den Jahren 1950 bis 1959 zu. Man beobachtet also ein Jahrzehnt über drei Familien, ...

"Und die Welt war jung" ist der Auftakt der zweibändigen Drei-Städte-Saga von Carmen Korn. Die Handlung trägt sich in den Jahren 1950 bis 1959 zu. Man beobachtet also ein Jahrzehnt über drei Familien, die miteinander verwandt oder befreundet sind, in den Städten Köln, Hamburg und San Remo. 

Es gelingt der Autorin von Anfang an, den damaligen Zeitgeist so glaubwürdig zu beschreiben, dass man ihn durchgehend wahrnimmt. Die Protagonisten sind normale Leute, mit denen man sich mühelos identifizieren kann. Sie alle haben den Krieg zwar überlebt, tragen aber noch immer an den Folgen. Am Anfang sollte man aufmerksam lesen, um die Personen kennenzulernen und ihre Beziehungen untereinander zu verstehen. Es gibt allerdings ein Personenregister, das diesen Einstieg erleichtert. Die Handlung trägt sich abwechselnd in den jeweiligen Heimatstädten der Akteure zu und wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Da die Wechsel aber immer mit dem jeweiligen Handlungsort und dem Datum gekennzeichnet sind, fällt es schon nach wenigen Seiten leicht, die Übersicht zu behalten. 

Die Probleme und Sorgen wirken äußerst lebendig. Obwohl es zu einigen Schicksalsschlägen und Verwicklungen kommt, wirkt das Ganze nicht überfrachtet oder unglaubwürdig. Man kann sich mühelos auf die Handlung einlassen und den damaligen Zeitgeist genießen. Der Schreibstil ist äußerst angenehm lesbar. Man fühlt sich schon nach wenigen Seiten wohl und beobachtet gespannt, welche Veränderungen dieses Jahrzehnt für die Protagonisten bringt. Dabei wachsen einem die unterschiedlichen Charaktere schnell ans Herz. Dadurch fliegt man förmlich durch die Seiten und mag sich am Ende des Buchs kaum von den liebgewonnenen Protagonisten trennen. 

Ein wunderbarer Roman, mit Charakteren, die einem ans Herz wachsen. 

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Veröffentlicht am 30.09.2020

Atemberaubend spannend

Rache, auf ewig (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 3)
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Auf Sylt wird die Leiche eines angesehenen Geschäftsmannes gefunden. Die Todesart ist einfach unglaublich. So etwas haben die Ermittler noch nie gesehen. Denn der Mann wurde offenbar in einem Gewächshaus ...

Auf Sylt wird die Leiche eines angesehenen Geschäftsmannes gefunden. Die Todesart ist einfach unglaublich. So etwas haben die Ermittler noch nie gesehen. Denn der Mann wurde offenbar in einem Gewächshaus festgehalten, bis ihn, der unter ihm wachsende Bambus, mit seinen spitzen Sprossen durchbohrte und dabei qualvoll tötete. Die Fallanalytiker Rabea Wyler und Jan Grall werden als externe Berater zu diesem außergewöhnlichen Fall herangezogen. Schon bald schlägt der Täter erneut zu...

Nach "Der Alphabetmörder" und  "Rapunzel, mein" ist "Rache, auf ewig" bereits der dritte Fall, bei dem die beiden Fallanalytiker Rabea Wyler und Jan Grall ermitteln. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ermittlungen sicher auch dann folgen, wenn man die Vorgänger nicht gelesen hat. Allerdings sind die Vorkenntnisse hilfreich, um zu verstehen, warum die beiden als externe Berater arbeiten und warum die vorherigen Ermittlungen tiefe Spuren bei beiden hinterlassen haben. 

Der Einstieg in den aktuellen Fall gelingt mühelos. Ohne langatmiges Vorgeplänkel befindet man sich mitten im Geschehen und beobachtet, wie der Geschäftsmann im Gewächshaus festgehalten und relativ emotionslos darauf hingewiesen wird, dass der unter ihm sprießende Bambus bald für seinen qualvollen Tod verantwortlich sein wird. Das Interesse an diesem Fall wird dadurch sofort geweckt. 

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Da diese häufig an entscheidenden Stellen wechseln, nimmt der Thriller bereits früh ein hohes Tempo auf. Es gibt zwar immer mal wieder kurze Atempausen, in denen man sich sammeln kann, doch danach zieht der Autor das Tempo sofort wieder an. Der Täter schlägt auf seinem Rachefeldzug gnadenlos zu und rechnet mit seinen Opfern ab. Beim Lesen sollte man deshalb nicht zu zartbesaitet sein, da die Situationen, in denen die Leichen aufgefunden werden, so realistisch beschrieben werden, dass sofort das Kopfkino anspringt und man die entsprechenden Bilder vor Augen hat. Auch wenn man, durch die wechselnden Perspektiven, etwas mehr weiß, als die Ermittler, bleibt der Fall rätselhaft. Man kann sich nie sicher sein, welche Wendung die Handlung auf den nächsten Seiten nimmt, denn es kommt immer wieder zu Überraschungen. Das Ganze gipfelt schließlich in einem Finale, das einem den Atem raubt. 

Ein atemberaubend spannender Fall für Rabea Wyler und Jan Grall, der durch ein hohes Tempo dafür sorgt, dass man förmlich durch die Seiten fliegt!

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Veröffentlicht am 26.09.2020

Ein absolutes Wohlfühl-Buch

Eine Weihnachtshochzeit im Schnee
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Rosies Nachricht, dass sie Weihnachten ihren Freund Dan in Aspen heiraten will, schlägt in ihrer Familie in England ein wie eine Bombe. Denn es ist nicht nur wenig Zeit bis dahin, sondern die Familie hat ...

Rosies Nachricht, dass sie Weihnachten ihren Freund Dan in Aspen heiraten will, schlägt in ihrer Familie in England ein wie eine Bombe. Denn es ist nicht nur wenig Zeit bis dahin, sondern die Familie hat Dan bisher nicht kennengelernt. Bei Rosies älterer Schwester Katie, die als gestresste Ärztin in der Notfallaufnahme arbeitet, schrillen deshalb sofort die Alarmglocken. Auch wenn sie eigentlich als Trauzeugin eingeladen ist, schmiedet sie den Plan, diese überstürzte Hochzeit mit allen Mitteln zu verhindern. Doch das ist nicht das einzige Hindernis, das der romantischen Weihnachtshochzeit im Wege steht, denn Maggie und Nick, die Eltern der beiden, leben seit Monaten getrennt voneinander und wollen sich scheiden lassen. Doch das haben sie beiden Töchtern bisher verschwiegen. Als wäre das nicht genug, stellen sich auch bei Braut Rosie erste Zweifel ein, ob die schnelle Hochzeit wirklich die richtige Entscheidung ist. Eins ist jedoch klar: Dieses Weihnachtsfest wird jedem Familienmitglied auf ewig in Erinnerung bleiben.

"Eine Weihnachtshochzeit im Schnee" ist ein turbulenter, aber dennoch einfühlsam erzählter Familienroman, der in der Weihnachtszeit angesiedelt ist. Das verschneite Aspen liefert dafür die perfekte Hintergrundkulisse. Denn der Autorin gelingt es einfach hervorragend, Handlungsorte und Protagonisten so zu beschreiben, dass man beinahe das Gefühl hat, selbst durch den verschneiten Ort zu stapfen, den Schnee auf der Haut zu spüren und die weihnachtlichen Düfte wahrzunehmen. Man kann sich dadurch mühelos auf die Geschichte einlassen und in ihr versinken. 

Sie wird wieder aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, wobei die Mutter Maggie, die Braut Rosie und die große Schwester Katie abwechselnd im Zentrum der Ereignisse stehen. Dadurch bekommt man nicht nur einen Einblick in die Gedanken, Gefühle, Sorgen und Nöte der jeweiligen Hauptakteurin, sondern kann außerdem beobachten, was sie füreinander empfinden und wie die jeweiligen Handlungen aufeinander wirken. Die Autorin hat wunderbare Charaktere erschaffen, mit denen man sich identifizieren kann. Zusammen mit der verschneiten Hintergrundkulisse und der besonderen Atmosphäre, die zwischen den Zeilen schwebt, entwickelt sich die Geschichte mit jeder gelesenen Seite, zu einem wahren Wohlfühlbuch. Man kann die Bedenken, Sorgen und Nöte der Protagonisten nachempfinden, aber auch gemeinsam mit ihnen lachen oder in ganz speziellen Situationen humorvoll mit den Augen rollen. Denn die Tage bis zur Hochzeit sind äußerst turbulent, aber dennoch mit einer wohldosierten Prise Romantik und ein wenig Weihnachtszauber fein abgestimmt. 

Ein einfühlsam erzählter Weihnachtsroman, der durch eine wunderbare Hintergrundkulisse und lebendige Charaktere überzeugt! Ein absolutes Wohlfühl-Buch!

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Veröffentlicht am 23.09.2020

Faszinierende Fortsetzung

Vortex – Das Mädchen, das die Zeit durchbrach
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"Das Mädchen, das die Zeit durchbrach" ist nach "Der Tag, an dem die Welt zerriss" der zweite Band der Vortex-Trilogie. Dieser Folgeband schließt beinahe nahtlos an das Ende des ersten Teils an. Um der ...

"Das Mädchen, das die Zeit durchbrach" ist nach "Der Tag, an dem die Welt zerriss" der zweite Band der Vortex-Trilogie. Dieser Folgeband schließt beinahe nahtlos an das Ende des ersten Teils an. Um der komplexen Geschichte folgen zu können, sollte man die Bände in der richtigen Reihenfolge lesen.

Der erneute Einstieg ins Geschehen gelingt relativ mühelos, denn die Autorin streut wichtige Hintergrundinformationen aus dem ersten Teil harmonisch in die Handlung ein, so dass man die damalige Ereignisse wieder präsent hat. Varus Hawthorne setzt noch immer alles daran, seine Vortexläufer in die Vergangenheit zu schicken, um den Urvortex zu beeinflussen. Elaine, Bale und ihre Freunde wollen diesen Plan vereiteln und springen ebenfalls in die Vergangenheit. Dabei geraten sie nicht nur in Gefahr, sondern decken außerdem Geheimnisse auf.

Die Handlung startet zunächst etwas gemächlich. Allerdings hat man so die Chance, die Nebencharaktere dieser Reihe näher kennenzulernen. Es gelingt der Autorin wieder hervorragend, die Welt, die sie in der fernen Zukunft erschaffen hat, faszinierend zu beschreiben. Dadurch wirkt diese Hintergrundkulisse so lebendig, dass man sie beim Lesen förmlich vor Augen hat und ganz in die abenteuerlichen Ereignisse eintauchen kann. Die Charaktere sind facettenreich und authentisch. Man kann mit ihnen mitfiebern und folgt dabei gebannt den Wendungen, die die Handlung nimmt. Nicht nur für die Hauptcharaktere Elaine und Bale hält dieser Band einige Überraschungen bereit. Dadurch steigert sich die Spannung im Verlauf des Geschehens stetig. Die Mischung aus Fantasy, Spannung, Action und ein wenig Liebe ist so gelungen, dass man das Buch kaum noch aus der Hand legen mag. Am Ende gibt es eine Wendung, die man so nicht erwartet hat und die dafür sorgt, dass man am liebsten sofort weiterlesen würde. Die Neugier auf den Finalband wird dadurch definitiv geweckt.

Eine faszinierende Fortsetzung, die dafür sorgt, dass man am liebsten sofort zum Finalband greifen möchte.

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