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Veröffentlicht am 23.02.2017

Jugendfantasyroman, der alles hat

Der Kuss der Lüge
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Und wieder ein Start einer mehrteiligen Jugendfantasyreihe. Diese Reihe beginnt wie ein Märchen. Lia ist die älteste Tochter im Königshaus und soll nun mit gerade 17 Jahren einen Thronerben eines benachbarten ...

Und wieder ein Start einer mehrteiligen Jugendfantasyreihe. Diese Reihe beginnt wie ein Märchen. Lia ist die älteste Tochter im Königshaus und soll nun mit gerade 17 Jahren einen Thronerben eines benachbarten Reiches heiraten. Sie kennt ihn nicht und widersetzt sich dem Willen ihrer Eltern. sie flieht mit ihrer Zofe Pauline. In einem kleinen Küstenort finden sie Zuflucht. Anstellung und Unterkunft gibt ihnen eine Tavernenbesitzerin. Lia fühlt sich zum ersten Mal frei und glücklich. Aber ihre Herkunft kann sie nicht verleugnen und schließlich muss sie sich der Frage stellen, was wichtiger ist ihr eigenes Glück oder der Frieden eines ganzen Reiches.
Dazu kommen eine geheime Gabe und viele Geheimnisse, die Lia direkt und die Zukunft des ganzen Reiches betreffen. Für mich eine gute Mischung. Zu Beginn steht Lia, ihre Welt und ihr Charakter im Fokus. Lia war mir sofort sympathisch, einerseits hat sie strenge Eltern und mich sich dem Hofzeremoniell unterziehen, anderseits findet sie die Kraft alles hinter sich zu lassen. Nach und nach entwickelt sich dann eine Dreiecksbeziehung mit zwei jungen Männern, die beide ganz eigene Ziele verfolgen, wobei einer von ihnen den Auftrag hat Lia zu beseitigen. Die Autorin wechselt die Perspektiven so geschickt, dass ich als Leserin nie genau wusste, wer denn nun der Attentäter ist. Was die Spannung im Mittelteil des Buches für mich steigerte. Am Ende steigert sich die Handlung nochmal bis zum erwarteten bösen Cliffhanger.
Für mich ragt dieser Roman aus der Vielzahl von Jugendfantasyromanen heraus. Zum einen, da die Liebesgeschichte zwar wichtig für die Handlung ist, aber sie tritt nicht immer in den Vordergrund. Die Entwicklung Lias ist der Autorin und auch mir lieber. Dazu kommt, dass ich das Setting und die Geheimnisse, von denen man im ersten Teil leider erst wenig erfährt, sehr gut gelungen ist. Lia handelt für mich auch nachvollziehbar, sie hat auch ihre Schwächen, wird im Laufe des Romans immer stärker.
Für mich ein rundum gelungener Roman. Der spannend für mich war und gut geschrieben ohne große Längen. Ich werde die Reihe auf alle Fälle weiterverfolgen.

  • Einzelne Kategorien
  • Spannung
  • Cover
  • Fantasie
  • Abenteuer
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.02.2017

Zwei Welten

Das geträumte Land
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Für Jende Jonga sind die USA das gelobte Land. Er sieht für sich und seine Frau in Kamerun keine Perspektive und reist mit einem Touristenvisum nach New York. Mit dem gesparten Geld aus Aushilfsjobs holt ...

Für Jende Jonga sind die USA das gelobte Land. Er sieht für sich und seine Frau in Kamerun keine Perspektive und reist mit einem Touristenvisum nach New York. Mit dem gesparten Geld aus Aushilfsjobs holt er seine Frau Neni und seinen Sohn schließlich nach. Nenis Traum ist es Pharmazie zu studieren und in einer Apotheke zu arbeiten. Als Jende mit Hilfe seines Freundes den Job als Chauffeur des Bankiers Clark Edwards erhält, glauben sie endlich das große Los gezogen zu haben, endlich ein gut bezahlter und regelmäßiger Job. Durch Clark lernt Jende die reiche glitzernde Welt der reichen New Yorks hautnah kennen, aber auch die Abgründe, die sich da verbergen können. Alles rennt auf eine Katastrophe zu, denn Clark arbeitet für Lehmann Brothers und es ist das Jahr 2008. Dazu kommt, dass Jende die ganze Zeit auf das Ergebnis seines Asylantrages wartet. Was wenn er abgelehnt wird? Alles hängt an seidenen Fäden, Ausgang ungewiss. Und sind die USA wirklich das gelobte Land?
Geschickt verquickt die kamerunische Autorin zwei sehr unterschiedliche Leben in New York miteinander und zeigt auf, was Träume erreichen und wie sie scheitern können. Wunderbar stellt sie die unterschiedlichen Mentalitäten gegenüber. Bei beiden Seiten werden dadurch die Stärken und Schwächen deutlich. Das Ende hat mich ein wenig überrascht und es tat mir richtig leid die Protagonisten zu verlassen und nicht zu wissen wie es mit ihnen weitergeht, so sehr sind sie mir ans Herz gewachsen.
Der Schreibstil ist schnörkellos und frisch, auf keinen Fall langatmig. Die Autorin schafft eine Emotionalität an den Leser zu bringen ohne kitschig zu werden. Es wirkte auf mich authentisch und lebensnah. Ich bin von Seite zu Seite geflogen und litt mit den Protagonisten. Für mich ein absolutes Erfolgsdebut.

Veröffentlicht am 09.02.2017

Noch besser als der erste Teil

Die Geschichte eines neuen Namens
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Nun endlich der zweite Roman zur Neapolitanischen Saga. Es geht da weiter, wo der erste Teil geendet hat mit dem Eklat bei Lilas Hochzeit. Nur zur Anmerkung, man sollte unbedingt den ersten Teil vorher ...

Nun endlich der zweite Roman zur Neapolitanischen Saga. Es geht da weiter, wo der erste Teil geendet hat mit dem Eklat bei Lilas Hochzeit. Nur zur Anmerkung, man sollte unbedingt den ersten Teil vorher lesen, sonst ist es schwierig einzusteigen.
Es wird gleich klar, dass die Flucht in die Ehe, um aus dem bisherigen prekären Leben auszubrechen, kein glückliches Leben für Lila bescheren wird. Nun ist sie zwar finanziell versorgt, aber eine Liebesheirat ist es nicht. Ihr Mann ist gewalttätig und ein absoluter Macho. Gelungen reißt die Autorin die Fassaden der sogenannten glücklichen Ehe ein, zeigt welche Gewalt nicht nur Lila ausgesetzt ist. Es gibt keine Hilfe, jeder erträgt sein Schicksal, denn so wird es allgemein gesehen, allein. Eine Frau hat zu gehorchen und nicht aufzubegehren. Wunderbar schildert Ferrante die Gesellschaft dieser Zeit und dabei vor allem die Stellung der Frau.
Lilas Freundin Elena geht nun einen ganz anderen Weg, sie geht weiterhin zur Schule und wohnt bei ihren Eltern. Sie versucht durch Bildung ihrem bisherigen Leben zu entfliehen. Trotz der unterschiedlichen Lebenswege bleibt ihre Freundschaft bestehen. Bis ein Mann das starke Band der Freundschaft zu zerreißen droht.
Wie bereits im ersten Band besticht diese Saga vor allem durch ihre gut herausarbeitenden Charaktere. Elena und Lila sind für mich mit die vielschichtigsten Charaktere meiner zuletzt gelesenen Romane. Dazu das gut herausgearbeitete Gesellschaftsbild. Diese Punkte machten für mich auch diesen Teil zu einem Lesegenuß.
Dadurch, dass Elena und Lila in diesem Teil älter und reifer sind, konnte ich mich noch besser in sie hineinversetzen, weshalb mir dieser Band vielleicht insgesamt auch besser gefiel als der erste. Ich weiß noch nicht, ob ich wirklich schon im FerranteFever bin, aber mir wird eindeutig wärmer.

Veröffentlicht am 08.02.2017

Mitreißender emotionaler Roman

Loretta
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Erwartet habe ich einen Roadtrip, bekomme habe ich einen intensiven Einblick in einer mir bis dahin verschlossene Gesellschaft.

Loretta, ist die heranwachsende Tochter fundamentalistischer Mormonen in ...

Erwartet habe ich einen Roadtrip, bekomme habe ich einen intensiven Einblick in einer mir bis dahin verschlossene Gesellschaft.

Loretta, ist die heranwachsende Tochter fundamentalistischer Mormonen in den 70er Jahren in den USA. Für ihre Eltern zählen nur die Kirche und das Ansehen in der Gemeinde. Als Loretta sich wenige Freiheiten nimmt und sich heimlich mit einem jungen Mann trifft, verheiraten ihr Eltern sie mit dem ortsansässigen mormonischen Lebensmittelhändler. Dieser ist nicht nur schon in erster Ehe verheiratet, sondern auch viel älter als Loretta. Mit dem Vollzug der Ehe soll er immerhin bis zum 16jährigen Geburtstag von Loretta warten. Loretta kommt nun als Zweitfrau in einen neuen Haushalt, wo sie kaum Recht, sondern nur Pflichten hat.

Es öffnet sich neben der Protagonistin Loretta noch ein zweiter Handlungsstrang, der einen weiteren Blick in die Mormonengesellschaft eröffnet. Jason, auch Teenager, wächst auch bei gläubigen Mormonen auf. Seine Eltern lehnen aber die Vielehe ab und geben ihrem Jungen ein paar wenige Freiheiten mehr als sie Loretta hat. Jason großer Held ist der Motorradstuntman Evel Knievel, der selbst mir einigen kurzen Lebensberichten im Buch auftaucht.

Loretta und Jason treffen aufeinander, als Lorettas Ehemann beschließt nach dem Tod seines Vaters sein Haus zu übernehmen und zu seinem Bruder, Jasons Vater zu ziehen. Damit wird sich das Leben von Loretta drastisch ändern.

Auch wenn der eigentliche Roadtrip erst auf den letzten Seiten stattfindet, liest sich das ganze Buch wie ein Roadtrip. Loretta ist eine Figur mit Ecken und Kanten, die mir nicht wirklich sympathisch war, aber deren Gefühlswelt und Verhalten für mich nachvollziehbar war. Sie überraschte mich vor allem auch am Ende sehr.

Für mich am interessantesten waren die Einblicke in die Gesellschaft der Mormonen, welche auch durch Rückblicke auf das erschreckende Geschehen 1953 in Short Creek komplettiert wurden. Dabei bleibt der Autor im ganzen Roman relativ unaufgeregt, was manche Ereignisse für mich noch erschreckender machten.

Ein für mich überraschend guter Roman, unaufgeregt, emotional und interessant. Ich kann den Roman uneingeschränkt weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 20.01.2017

Keine neue Religion

Der Glückscoach - Entschleunigen
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Eigentlich lese ich nicht gerne Ratgeber, da ich mich dadurch manchmal etwas bevormundet fühle und viele Bücher zur Stressbewältigung auf mich oft wie eine neue Religion wirken statt mit praktischen Tipps ...

Eigentlich lese ich nicht gerne Ratgeber, da ich mich dadurch manchmal etwas bevormundet fühle und viele Bücher zur Stressbewältigung auf mich oft wie eine neue Religion wirken statt mit praktischen Tipps helfen. Aber dieses Buch hat mich allein schon mit seinem Format und Design neugierig gemacht. Es ist handlich und außen und innen schön gestaltet, mit hellen positiven Farben.
Es beginnt mit dem Bild des Surfens, Meer, Sonne Hawaii, schon mit diesen Bildern im Kopf war ich positiv auf das Buch gestimmt. Das Buch ist in verschiedene Abschnitte geteilt. Erst wird das Slowprinzip genauer erklärt, es folgt Slow in den Tag starten, im Job, im Feierabend, Zeit zu zweit, Slow am Wochenende und schließt schließlich mit einem Test inwieweit man das Slow-Prinzip schon verinnerlicht hat. Positiv bei dieser Einteilung ist für mich, dass ich einfach immer für den passenden Tages-/Lebensabschnitt mal nachschlagen kann. So konnte ich für mich im Kapitel über Slow im Job nicht so viel mitnehmen, dafür lese ich immer wieder gerne das Kapitel über Start in den Tag und habe schon einige Tipps umgesetzt.
Das Prinzip Slow, so wie ich es verstanden habe, bedeutet vor allem das Leben bewusster zu leben, sich auf die wichtigen Dinge zu konzentrieren. Dabei vielleicht auch mal langsamer an Sachen heranzugehen, nicht so viel gleichzeitig machen. Das ist nicht immer einfach in unserer heutigen Gesellschaft, wo immer verlangt wird multitaskingfähig zu sein.
Dieses Buch will nicht, dass man sein Leben von Grund auf umkrempelt. Es gibt Tipps für kleine und große Veränderungen und ich habe mir die einfach ausgesucht, die gut in mein Leben passen. Ich werde weiterhin einiges testen und schauen, mit was ich mich wohl fühle. Was dieses Buch auch besonders macht, sind kleine kreative Aufgaben in den Kapiteln und schön gestaltete Listen. Solche Praktischen Tipps helfen mir persönlich sehr, da ich gerne mit den Händen arbeite.
Für mich ein rundum gelungenes Buch, wo sicher jeder Anregungen für sein Leben findet.