Profilbild von Ameland

Ameland

Lesejury Star
offline

Ameland ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Ameland über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.10.2020

Zurück in die siebziger Jahre

Still ruft der See
0

Bei diesem Krimi wurde ich zurück katapultiert in meine späte Jugend der siebziger Jahre. Durch die Erwähnung des damaligen Liedguts oder anderer Artefakte wie Telefon mit Wählscheibe oder dem VW-Käfer ...

Bei diesem Krimi wurde ich zurück katapultiert in meine späte Jugend der siebziger Jahre. Durch die Erwähnung des damaligen Liedguts oder anderer Artefakte wie Telefon mit Wählscheibe oder dem VW-Käfer wurden viele – teils bereits verschüttete – Erinnerungen bei mir geweckt. Ein anderer Grund warum ich mich bei diesem Buch so wohl gefühlt habe, ist, dass er in meiner unmittelbaren Heimat spielt.

Die drei Protagonisten unterscheiden sich nicht nur altersmäßig auch vom Charakter her sind sie sehr verschieden. Die treibende Kraft ist Lieselotte Larisch, die forsch und nicht sehr diplomatisch ans Werk geht. Theo Kettling ist eher der schüchterne Typ und wirkt öfters etwas geistesabwesend. Sabine ist die dritte im Bunde und scheint eine Mischung der anderen beiden Mittstreiter zu sein.

Der Schreibstil ist einfach und flott zu lesen. Ständig wechselnde Schauplätze und unverhoffte Aktionen der Beteiligten sorgen neben der notwendigen Spannung auch für witzige Szenen.

Insgesamt ein unblutiger Krimi, der mich trotz meiner Vermutung zum Ende noch überraschen konnte. Ich habe mich mit diesem Buch gut unterhalten und auch wohl gefühlt. Von mir gibt’s dafür vier Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.09.2020

Fantasievolle Geschichte für Jungs und Mädels

Lillys magische Schuhe, Band 2: Die verbotenen Stiefel (zauberhafte Reihe über Mut und Selbstvertrauen für Kinder ab 8 Jahren)
0

„Die verbotenen Stiefel“ ist bereits der zweite Band aus der Reihe von Lillys magischen Schuhen. Er kann aber problemlos ohne Vorkenntnisse gelesen werden, da wichtige Ereignisse erwähnt werden.

Sören ...

„Die verbotenen Stiefel“ ist bereits der zweite Band aus der Reihe von Lillys magischen Schuhen. Er kann aber problemlos ohne Vorkenntnisse gelesen werden, da wichtige Ereignisse erwähnt werden.

Sören wird in seiner Klasse gemobbt, sein Klassenlehrer bemerkt es nicht und von seinen Eltern wird er unter Druck gesetzt. Seine einzige Freude ist seine Aufgabe als Hundepate im Tierheim. Ob Lillys magische Schuhe da helfen können? Aber lest selbst.

Lilly ist ein sehr engagiertes und sympathisches Mädchen, das mit einer bunten Menagerie zusammenlebt. Diese magischen Geschöpfe machen den Reiz des Buches aus.

In dieser Geschichte geht es nicht nur um Freundschaft und füreinander einstehen, sondern auch Mobbing ist ein Thema. Ich finde es wichtig, dass bereits junge Kinder darauf aufmerksam gemacht werden welche Auswirkungen Mobbing auf andere Kinder hat.

Der Schreibstil ist überwiegend der Zielgruppe entsprechend. Ich bin mir nur nicht sicher, wie die jungen Leser mit dem stark, französisch angehauchtem Deutsch von Monsieur Archibald zurechtkommen.

Schade, dass die schönen Illustrationen innerhalb des Buches nur in schwarz-weiß und nicht farbig gestaltet wurden.

Insgesamt eine fantasievolle und spannende Geschichte mit einem guten Schuss Humor. Von mir gibt’s dafür vier Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.09.2020

Anders als erwartet, aber gut

Das Hospital der Hoffnung
0

Aufgrund des Klappentextes hatte ich einen historischen Roman erwartet, in dem drei junge Menschen unterschiedlicher Herkunft und Gesellschaftsschichten die Hauptrolle spielen und versuchen, ihren jeweiligen ...

Aufgrund des Klappentextes hatte ich einen historischen Roman erwartet, in dem drei junge Menschen unterschiedlicher Herkunft und Gesellschaftsschichten die Hauptrolle spielen und versuchen, ihren jeweiligen Traum zu realisieren.

Das Hauptaugenmerk liegt aber auf dem Neubau des Hospitals de Sant Pau. Maria, Aurora und Lluís sind hier mehr Mittel zum Zweck, aber auch ihr Werdegang quasi vom Säugling bis ins späte Erwachsenenalter ist interessant und spannend. Und zum Schluss offenbart sich noch ein über Jahre gehütetes Familiengeheimnis.

Tania Juste ist es gelungen, anhand der Geschichte des Hospitals in Verbindung mit den Protagonisten die sozialen und politischen Verhältnisse Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts intensiv und bildhaft zu vermitteln. Gleichzeitig konnte ich mir ein Bild von dem Stand der Medizin und den Fortschritten in besagtem Zeitraum machen.

Beeindruckt hat mich die akribische Recherche, die die Autorin betrieben hat. Nicht nur der Bau des Krankenhauses ist historisch belegt, auch viele der erwähnten Ärzte und Künstler hat es gegeben.

Auch wenn ich mit ganz anderen Erwartungen an diesen historischen Roman herangegangen bin, so hat mich die Geschichte zwar überrascht aber auf keinen Fall enttäuscht. Ich habe bei der Lektüre einige interessante Fakten erfahren und meinen Wissensschatz erweitern dürfen. Von mir gibt es daher vier Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Gefühl
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Handlung
Veröffentlicht am 25.08.2020

Sehr starkes Ende nach seichtem Beginn

So weit die Störche ziehen (Die Gutsherrin-Saga 1)
0

Ich habe in diesem Roman so meine Probleme mit der jungen Hauptfigur Dora Twardy gehabt. Sie wächst in Ostpreußen auf dem Gutshof der Familie auf. Sie ist es gewohnt, fast immer ihren Willen zu bekommen ...

Ich habe in diesem Roman so meine Probleme mit der jungen Hauptfigur Dora Twardy gehabt. Sie wächst in Ostpreußen auf dem Gutshof der Familie auf. Sie ist es gewohnt, fast immer ihren Willen zu bekommen und hofiert zu werden, denn sie ist auch von der Natur mit gutem Aussehen gesegnet. Sie ist auf ihren Vorteil bedacht, oberflächlich, gedankenlos und es fehlt ihr meistens an Empathie für ihre Mitmenschen.

Sympathischer wird sie mir gegen Ende der Geschichte. Denn spätestens als der Krieg auch Ostpreußen mit aller Gewalt erreicht, verändert sich ihr Verhalten. Sie lernt was Not, Elend und Angst bedeuten und beweist in diesen Situationen Mut und Stärke, wird zur Stütze ihrer Familie. Gerade diese Ausgestaltung und Wandlung des Charakters lässt Dora aber sehr realistisch erscheinen.

Die Geschichte plätschert zu Beginn mehr oder minder so dahin, ohne mich wirklich zu packen. Aber ab dem Zeitpunkt als Königsberg bombardiert wurde, hat sie mich gefesselt und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Theresia Graw hat hier ein sehr persönliches Buch geschrieben, denn sie hat die Flucht ihrer Familie aus Ostpreußen in eine fiktive Geschichte einfließen lassen. Aufgrund des starken Endes gibt’s von mir vier Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.08.2020

Gelungene Fortsetzung mit einem aktuellen Thema

Helle und die kalte Hand
0

Helle und die kalte Hand ist bereits der zweite Fall mit der Ermittlerin Helle Jespers. Ich lese Reihen ja am liebsten chronologisch, aber da der Fall in sich abgeschlossen ist, kann man diesen Krimi auch ...

Helle und die kalte Hand ist bereits der zweite Fall mit der Ermittlerin Helle Jespers. Ich lese Reihen ja am liebsten chronologisch, aber da der Fall in sich abgeschlossen ist, kann man diesen Krimi auch separat lesen. Durch kurze Einfügungen erfährt man alles wissenswertes.

Helle Jespers, Anfang fünfzig, ist eine gute Ermittlerin, die sich auch mal von ihrem Bauchgefühl oder besser ihrer Intuition leiten lässt. Ich persönlich finde ihren Charakter gewöhnungsbedürftig. Sie stößt ihre Mitmenschen oft vor den Kopf.

Was ich mag ist die Mischung aus Privatleben und Ermittlungsarbeit. Außerdem wird die Besonderheit dieses Landstrichs in Dänemark und seiner Bedeutung sowohl in Polizeikreisen als auch bei Touristen sehr gut vermittelt. Ich konnte mir sehr gut vorstellen gegen welche Windmühlen Helle in ihrem Job anzukämpfen hat.

Nicht nur Helle Jespers ist ein bemerkenswerter Charakter, auch die anderen Rollen sind interessant besetzt. Es ist eine bunte und teilweise brisante Mischung.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zügig zu lesen. Wechselnde Schauplätze und Akteure tragen ebenfalls zum Flow bei.

In diesem Fall hat Judith Arendt ein eigentlich seit Jahren aktuelles Thema aufgegriffen, an dem sich die Geister scheiden. Mir hat auch die Fortsetzung gut gefallen und vergebe gerne vier wohlverdiente Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere