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Veröffentlicht am 15.12.2021

Sehr gelungen!

nICHt genug (nICHt genug-Reihe - Band 1)
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Ich mag diesen Comic-Roman sehr! Ich mag die klassische Geschichte von dem Mädchen, das mit Freundschaften zu kämpfen hat, mit niedrigem Selbstbewusstsein und das am Ende eine riesige Entwicklung durchmacht, ...

Ich mag diesen Comic-Roman sehr! Ich mag die klassische Geschichte von dem Mädchen, das mit Freundschaften zu kämpfen hat, mit niedrigem Selbstbewusstsein und das am Ende eine riesige Entwicklung durchmacht, neue Freundschaften schließt, Selbstbewusstsein erlangt und eine Erfolgserlebnis hat, also eigentlich ja ganz viele.
Natalie steht im Mittelpunkt dieses Romans, sie hat oft Zweifel über ihre (ehemals) beste Freundin und ihre Talente, ihr Aussehen und ihre Art zu sein. Was sie jedoch ausmacht und was sie gut kann, sieht sie selbst gar nicht. Bis sie mit ihrer neuen Freundin Zoe lernt, was echt Freund*innen sind und dass es besser ist sie selbst zu sein, als sich zu verstellen und um unechte Freundschaften zu kämpfen. Am besten fand ich dabei tatsächlich Zoe, die schon eine ganz klare Haltung zu haben scheint und die Katze und den Hund, die eine kleine Nebengeschichte haben, die echt lustig ist.
Die Comics sind wie kurze Geschichten zu einer großen zusammenhängenden Erzählung verbunden und ich liebe den Witz und den Charakter, der aus diesen kurzen Comicstrips entsteht! Man merkt, dass die Autorin für Zeitungen arbeitet. Ich mag die Zeichnungen, die Charaktere, die Diversität ist vorhanden, auch wenn nur in Nebenrollen, aber es ist für mich ein runder, gelungener Comic entstanden, der so schnell zu lesen ist, dass es schon fast schade ist, wenn es vorbei ist.

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Veröffentlicht am 22.08.2021

Charmant

Liebe Rock
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Timm will als Schriftsteller groß rauskommen. In seinem Wachstuchheft hält er seine Gedanken und Gefühle für Rock fest, in die er verliebt ist. Es entwickelt sich eine Dreiecksgeschichte zwischen Timm, ...

Timm will als Schriftsteller groß rauskommen. In seinem Wachstuchheft hält er seine Gedanken und Gefühle für Rock fest, in die er verliebt ist. Es entwickelt sich eine Dreiecksgeschichte zwischen Timm, Rock und Marc, die alle zusammen in einer WG mit Hund zusammenwohnen.
Um Marc zu sabotieren fallen Timm die unterschiedlichsten Dinge ein, bis er seine Dissertation zu einem Roman umarbeitet um endlich mal die Nummer 1 zu sein!
Der Roman ist wirklich witzig geschrieben und macht total Spaß zu lesen. Obwohl Timm sich durch sein Leben lügt und mit allem irgendwie durchkommt, wächst er einem ans Herz und man kann ihm gar nicht wirklich böse sein. Es ist fast als würde alles schiefgehen, was nur geht und irgendwie kann er trotzdem heil da rauskommen. Es ist super faszinierend zu lesen, wie ihm alles scheinbar mühelos zu gelingen scheint und wie alle anderen ihn lieb gewinnen obwohl er ihnen und sich selbst gegenüber sehr destruktiv handelt.
Ich mochte die Sprache des Buchs und der Tonfall, in dem Timm alles was ihm so passiert erzählt und dass man auch als Leser*in von Timm angelogen wird, bzw. die Wahrheit sich erst später aufklärt.
Ich kann das Buch auf jeden Fall empfehlen, allen die überrascht werden wollen, die auf die falsche Fährte gelockt werden wollen und die sich aus jeder Situation herausreden können. Ein charmantes Buch mit einem nicht weniger charmanten Erzähler.

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Veröffentlicht am 27.04.2021

Freundschaft und Natur

Sylvia und der Vogel
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Sylvia und der Vogel ist eine wunderschön illustrierte kurze Geschichte über die Freundschaft zwischen der Baumpflegerin Sylvia und dem Vogel Zausel. Sylvia bleibt gerne für sich und hat sich daran gewöhnt ...

Sylvia und der Vogel ist eine wunderschön illustrierte kurze Geschichte über die Freundschaft zwischen der Baumpflegerin Sylvia und dem Vogel Zausel. Sylvia bleibt gerne für sich und hat sich daran gewöhnt ihre Arbeit alleine zu machen und ist auch gar nicht unglücklich damit. Aber eines Tages nimmt sie Zausel bei sich auf, ein Vogelkind. Sie freunden sich an und irgendwann ist Zausel groß genug um mit seinem Schwarm weiterzufliegen. Sylvia bleibt zurück, aber weil sie jetzt weiß wie eine Freundschaft sein kann, beginnt sie die anderen Baumpflegerinnen kennenzulernen und fängt an sich in der Gemeinschaft wohlzufühlen.

Gemma Koomen gelingt mit ihrem sanften und nachdrücklichen Bilderbuch eine wunderbare Geschichte über Freundschaft und was geschehen kann, wenn man sich traut und auf andere Menschen zugeht. Dieses Narrativ ist eingebunden in ein Setting, das durch Naturverbundenheit und Achtsamkeit in Bezug auf die Natur bestimmt ist. Die Farben sind zurückhaltend in Grün und Brauntönen gestaltet, werden aber kontrastiert in Rot und Gelbtönen. Die Baumpfleger
innen sind divers gestaltet und es gibt viele Details zu entdecken. Ein Buch, das man gerne immer wieder (vor-)liest!

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Veröffentlicht am 28.03.2021

Liebevolle Geschcihten von Oma und Lotte

Lotte und die Freitags-Oma
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Lotte und ihre Oma erleben allerlei große und kleine Abenteuer, wenn Oma Lotte jeden Freitag aus dem Kindergarten abgeholt hat. Sie gehen zusammen auf den Wochenmarkt und essen Käse, gehen in den Zoo und ...

Lotte und ihre Oma erleben allerlei große und kleine Abenteuer, wenn Oma Lotte jeden Freitag aus dem Kindergarten abgeholt hat. Sie gehen zusammen auf den Wochenmarkt und essen Käse, gehen in den Zoo und gucken den Affen beim Nasebohren zu oder gehen mit Lottes Papa auf eine lustige Bootsfahrt. Dabei gehen sie sehr liebevoll miteinander um und passen gut aufeinander auf.

Mir haben die kleinen Details gefallen, die Lotte und ihre Oma so vertraut erscheinen lassen. Kleine Momente in denen wir lesen können wie viel Lotte ihre Oma bedeutet und andersrum und wie gerne die beiden Zeit miteinander verbringen. Die Zeichnungen sind simpel und dezent gehalten, passen aber sehr gut in diese kurzen Geschichten, die klassisch und ganz wunderbar pointiert daherkommen.

Ich habe die Geschichten von Lotte und ihrer Oma sehr genossen und ihren Witz und ihren Scharfsinn mit Vergnügen gelesen. Als Gute-Nacht-Geschichte oder Guten-Morgen-Geschichte ist dieses Buch wunderbar geeignet und wird bestimmt vielen Omas und ihren Enkel*innen, die sich in den kurzen, witzigen Geschichten wiederfinden, große Freude bereiten.

Veröffentlicht am 25.09.2020

Wahnsinnig schöner Roman über Identität

Die verschwindende Hälfte
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Stella und Desiree wachsen in einem kleinen Ort in Amerika auf, in dem Hellhäutigkeit Statussymbol ist. Der Roman dreht sich um zwei Mädchen, Zwillinge, die schwarz sind, aber 'white passing' sind, also ...


Stella und Desiree wachsen in einem kleinen Ort in Amerika auf, in dem Hellhäutigkeit Statussymbol ist. Der Roman dreht sich um zwei Mädchen, Zwillinge, die schwarz sind, aber 'white passing' sind, also als weiß gelten könnten. Die Zwillinge verlassen den Ort Mallard, als sie die Schule verlassen müssen um ihrer Mutter mit Arbeit zu unterstützen. Doch auch ihre Wege trennen sich und Stella lebt fortan als Weiße unter Weißen und bekommt ein blondes Kind mit blauen Augen, während Desiree mit einem tiefschwarzen Mann ein Kind bekommt, das ebenfalls tiefschwarz ist. Stella versucht ihre 'Blackness' zu verleugnen, was jedoch zunehmend schwierig wird. Desiree kehrt irgendwann in ihren Heimatort zurück und begibt sich auf die Suche nach ihrer Schwester.
Die verschwindende Hälfte behandelt Themen wie Rassismus, Identität und die Konstruktion von Realität auf wunderschöne und berührende Art und Weise. Sie ist bis in die Nebencharakter wunderbar besetzt und detailliert ausgestaltet. Die Geschichte entwickelt eine Dynamik, die einen nicht mehr loslässt und überrascht immer wieder mit unerwarteten, manchmal aber antizipierten Wendungen.
Alles in allem hat mich Die verschwindende Hälfte voll und ganz überzeugt. Die Geschichte hat mich nicht mehr losgelassen und die Charaktere waren echt, rund und überzeugend gestaltet. Die Sprache wirkte vertraut, klar und zeitlos. Mich hat der Roman berührt und mit seinen Charakteren und der Story überzeugt, deshalb von mir eine absolute Leseempfehlung!

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