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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.09.2020

Emotionaler Dänemark-Krimi

Helle und der falsche Prophet
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„Helle und die kalte Hand“ hatte mich begeistert und auch der dritte Fall für Kommissarin Helle Jespers aus Skagen, „Helle und der falsche Prophet“, hat mich nicht enttäuscht. Worum geht es? Eine enge ...


„Helle und die kalte Hand“ hatte mich begeistert und auch der dritte Fall für Kommissarin Helle Jespers aus Skagen, „Helle und der falsche Prophet“, hat mich nicht enttäuscht. Worum geht es? Eine enge Freundin von Helles Sohn wird tot am Strand aufgefunden. Steht die Leiche in Zusammenhang mit einem jungen Paar auf der Flucht? Helle ermittelt…
Die Spur führt zu einer obskuren Sekte. „Helle und der falsche Prophet“ ist ein Buch, das religiösen Wahn, bedingungslosen Glauben und Abhängigkeit thematisiert. Judith Arendt ist ein Pseudonym von Tanja Weber. Die Autorin hat ihren neuen Krimi wieder atmosphärisch in Szene gesetzt. Spannend, keine Frage.
Die Nebenfiguren Bengt und Jan-Cristofer, können bezüglich der Sympathie punkten. Mit Helle bin ich dagegen auch nach zwei Fällen nicht wirklich warm geworden. Die Geschichte weckt starke Emotionen beim Leser. Mir war das allerdings ein bisschen „too much“. Nichtsdestotrotz hat mir das Buch gut gefallen. Ein schöner ruhiger Ermittlerkrimi, dessen Auflösung womöglich ebenso überrascht wie schockiert.

Fazit: Fall Nr. 3 für Helle Jespers. Netter Krimi für zwischendurch.

Veröffentlicht am 23.09.2020

›Game of Thrones‹

Das Vermächtnis
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„Das Vermächtnis“ ist bereits der 19. Band aus der Gabriel Allon-Reihe. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht ...


„Das Vermächtnis“ ist bereits der 19. Band aus der Gabriel Allon-Reihe. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht es?
Ein zwölfjähriges Mädchen wird auf ihrem Schulweg entführt. Wie sich herausstellt, ist Reema eine saudische Prinzessin. Gabriel Allon, Leiter des israelischen Geheimdienstes, wird von Khalid bin Mohammed, dem saudischen Kronprinzen, um Hilfe gebeten. Reema ist seine Tochter. Doch wer steckt hinter der Entführung?
Es handelt sich um eine fiktive Geschichte, inspiriert von den Umständen von Jamal Khashoggis Tod. Er war ein saudi-arabischer Journalist, der in der saudi-arabischen Botschaft in Istanbul ermordet wurde. Es geht um den saudischen Thron, die Vormachtstellung in Eurasien, vielleicht sogar die Weltherrschaft.
„Das Vermächtnis“ ist ein echter Silva: Israel, das sind die Guten, Russland die Bösen. Wie immer, ist die Geschichte im lockeren Erzählfluss geschrieben. Ab und zu finden sich Bezüge zu den Vorgängern, erscheinen alte Bekannte, u.a. Sarah Bancroft, und Feinde, z.B. Rebecca Manning. Über das Wiedersehen mit Gabriel habe ich mich gefreut. Auch Michail Abramow und Christopher Keller sind mit von der Partie.
Spannend, keine Frage. Nur, dass der Leiter eines Geheimdienstes bei einem operativen Feldeinsatz mitmacht, das fand ich ein bisschen unglaubwürdig.

Fazit: Fall Nr. 19 für Gabriel Allon. Ein Buch, das die Ermordung von Jamal Khashoggi thematisiert.

Veröffentlicht am 23.08.2020

»Welkom« beim Elfstädtelauf

Die Tote in der Gracht
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„Mord auf Vlieland“ von Jan Jacobs hatte mich begeistert und auch „Die Tote in der Gracht“, der 2. Fall für Kommissarin Griet Gerritsen, hat mich nicht enttäuscht. Worum geht es?
Reporterin Jessica wird ...


„Mord auf Vlieland“ von Jan Jacobs hatte mich begeistert und auch „Die Tote in der Gracht“, der 2. Fall für Kommissarin Griet Gerritsen, hat mich nicht enttäuscht. Worum geht es?
Reporterin Jessica wird tot in einer Gracht entdeckt, angeblich Herzstillstand. Bald ist jedoch klar, dass es sich um eine Vergiftung handelt. Griet und ihr Team ermitteln.
Jan Jacobs hat seinen neuen Holland-Krimi bestens recherchiert und packend in Szene gesetzt. Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Heute und im Jahr 1997, als der letzte Elfstädtelauf stattfand. Das längste und härteste Schlittschuh-Rennen der Welt.
„Die Tote in der Gracht“ ist ein komplexer, vielschichtiger Krimi, der einige Überraschungen bereithält. Gut gefallen haben mir wieder die Einblicke in das Leben und die Gebräuche der Niederländer. Natürlich auch die zeitgeschichtlichen Hintergründe zum Elfstädtelauf.
Über das Wiedersehen mit Griet und Pieter habe ich mich sehr gefreut. Beide sind mir inzwischen ans Herz gewachsen. Auch ihre junge Kollegin Noemi ist wieder mit von der Partie. Eingestreut finden sich Wörter in Nederlands, was diese Krimis so besonders und einzigartig macht.
Akribische Polizeiarbeit, das ist genau mein Ding. Die Weiterentwicklung der Charaktere. Auch die Mischung aus Kriminalfall und Privatleben. Am Ende ist alles schlüssig aufgelöst. Und so bin ich schon gespannt, wie es mit Griet & Co weitergeht.

Fazit: Fall Nr. 2 für Commissaris Griet Gerritsen und ihr Team. Gut, aber nicht ganz so gut wie Band 1.

Veröffentlicht am 10.08.2020

Gauner gegen Gauner

Ein abgezockter Sauhund
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„Ein abgezockter Sauhund“ von Roland Krause ist nicht einfach nur Krimi, sondern vor allem eine stimmungsvolle Milieustudie. Worum geht es?
Der Münchener Unterweltboss Stani beauftragt den Kleinkriminellen ...


„Ein abgezockter Sauhund“ von Roland Krause ist nicht einfach nur Krimi, sondern vor allem eine stimmungsvolle Milieustudie. Worum geht es?
Der Münchener Unterweltboss Stani beauftragt den Kleinkriminellen Samson, Pauli zu finden. Denn Pauli hat etwas, was Stani haben möchte. Doch Pauli, ein Dieb, wurde ermordet. Wer ist der Täter und wo ist Paulis letzte Beute?
In einem ganz eigenen Stakkato-Stil schildert Roland Krause das Leben seiner Protagonisten. Erzählt wird die durchaus spannende Geschichte in der Ich-Perspektive aus Sicht von Samson. Das schafft Nähe.
Araber, Thai, Polen, jede Menge „Schwachmaten“, korrupte Polizisten und Daniela, eine Femme fatale. Was für eine Freakshow! Die Sprache ist derb, voller Klischees. Nichtsdestotrotz authentisch.
Dass der Autor im Finale nochmal Gas gibt, steigert das Lesevergnügen. Denn einige Überraschungen hält Roland Krause für seine Leser noch bereit. Aber am Ende ist alles schlüssig aufgelöst.

Fazit: Wunderbar schräge Geschichte aus München mit lauter skurrilen Typen und viel Lokalkolorit.

Veröffentlicht am 01.08.2020

Eine Frage der Ehre

Bluthölle (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 11)
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Nach zehn Serienkiller-Thrillern darf man mal fragen, ob das Thema nicht langsam ausgereizt ist. Da diesen Romanen doch immer das gleiche Schema zu Grunde liegt, weiß man doch, wie der Hase läuft. Unterschiede ...


Nach zehn Serienkiller-Thrillern darf man mal fragen, ob das Thema nicht langsam ausgereizt ist. Da diesen Romanen doch immer das gleiche Schema zu Grunde liegt, weiß man doch, wie der Hase läuft. Unterschiede zeigen sich meist nur noch in der Höhe des Ekelfaktors.
Es geht um Folter, Sadismus und Grausamkeit auf Bestellung. In diversen Handlungssträngen entwickelt Chris Carter eine temporeiche und spannungsgeladene Mörderjagd, die das Ermittler-Duo Hunter und Garcia geistig herausfordert, emotional belastet und in lebensbedrohliche Situationen bringt. Viele Opfer sind zu beklagen, da bleibt auch Raum für unappetitliche Details.
Wird Angela den Diebstahl der Tasche überleben? Erneut lässt uns der Autor in die tiefen menschlichen Abgründe eines Psychopathen blicken. Immer das Gleiche mit Chris Carter. Nicht gerade sehr phantasievoll, wie der Autor seine Leser bei Laune zu halten versucht.
Die letzten Seiten habe ich, ehrlich gesagt, nur noch überflogen. Zu viel Waffengedöns…

Fazit: Fall Nr. 11. für Robert Hunter und seinen Partner Carlos Garcia. Was soll jetzt noch kommen?