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Veröffentlicht am 15.09.2016

Gute Geschichte

Wir sehen uns GESTERN
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Da Kurzgeschichten bei mir immer gut ankommen und ich Carlsens neuestes Label „Bittersweet“ sehr interessant finde, musste ich unbedingt sämtliche Kurzgeschichten haben und selbstverständlich auch lesen. ...

Da Kurzgeschichten bei mir immer gut ankommen und ich Carlsens neuestes Label „Bittersweet“ sehr interessant finde, musste ich unbedingt sämtliche Kurzgeschichten haben und selbstverständlich auch lesen. Den Anfang macht bei mir die hochgeschätzte Tanja Voosen, die schon lange nicht mehr nur als Geheimtipp gilt. Meine Erwartungen waren hoch und ich bin froh, dass ich dabei nicht enttäuscht wurde.

Die knapp achtzig Seiten lange Geschichte handelt von Mallory, einer durch und durch organisierten Schülerin, die in ihrem Leben nichts dem Zufall überlässt. Obwohl die Geschichte nur so kurz ist und ich mir sicher bin, dass diese auch mit gut und gerne 150 Seiten mehr funktioniert hätte, werden die jeweiligen Figuren gut beschrieben und ich konnte mich in Mallory sehr gut hineinversetzen. Dazu sind die Dialoge oftmals sehr humorvoll und sarkastisch, sodass ich das ein oder andere mal wirklich lachen musste.

Besonders die Figuren sind mehr als gut gelungen, sodass ich sie ins Herz geschlossen habe. Hierbei sticht Mallory besonders heraus, denn sie trägt ihr Herz auf der Zunge und ist dabei nicht auf den Kopf gefallen. Sie ist humorvoll, intelligent und durch und durch liebenswert, allerdings besitzt sie auch so manche Macke, die sie jedoch nur noch sympathischer macht. So ist sie verrückt nach Autos, was für ihr Alter doch eher ungewöhnlich ist, dazu ist sie von ihrem Kalender abhängig, da sie sich an alle Termine hält und zudem nichts dem Zufall überfallen möchte, sodass sie im Leben nur selten überrascht werden kann. Dies geschieht jedoch ausgerechnet dann, als ein Neuer an ihre Schule kommt und ihr den Kopf verdreht – auch wenn sie sich dies nur schwer eingestehen möchte. Was sie dabei jedoch nicht ahnt: So ganz unbekannt ist ihr der Neue nicht…

Neben Mallory konnte mich auch ihre Großmutter überzeugen, die für ihr Alter noch recht jugendlich erscheint und einen besonders guten Humor besitzt. Sie überredet ihre Enkelin zu einem Diary-Slam, bei dem man alte Tagebücher aus seiner Kindheit und Jugend vor Publikum vorliest und dafür – wenn es gut läuft – auch Feedback erhält. Dabei erfährt man besonders lustige und auch peinliche Momente aus ihrer Kindheit, wo sich aber sicherlich auch viele Leser drin wiedererkennen werden.

Neben den lustigen Themen wie dem Diary-Slam oder auch die kleine Liebesgeschichte, die in der Geschichte thematisiert wird, gibt es aber auch ein paar ernstere Themen, wie z.B. Druck, den man sich selbst macht. Was bereits Mallorys Schwester an Druck erleben musste, scheint nun auch fast schon Mallory zu betreffen, da sie sich selbst immer unter Druck setzt und aufgrund von finanziellen Problemen fast schon wie besessen für die Schule lernt, um ein Stipendium zu erhalten. Dabei ist besonders schön zu sehen, wie ihre Großmutter reagiert und ihre Enkelinnen unterstützt, damit man sieht, dass das Leben nicht nur aus Arbeit bestehen muss.

Das Cover ist auf den ersten Blick relativ schlicht, allerdings gefällt es mir von der Farbgestaltung und mit den vielen Punkten richtig gut. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen, sodass ich von Anfang an wusste, dass ich dieses Ebook unbedingt lesen muss.

„Wir sehen uns GESTERN“ ist insgesamt eine unterhaltsame Geschichte, die mich zum Schmunzeln, aber auch zum Nachdenken anregen konnte. Wer früher oder auch jetzt noch selbst Tagebuch schreibt, wird sich zudem in der ein oder anderen Situation wiedererkennen können. Ich kann die Kurzgeschichte demnach nur empfehlen und freue mich auf viele weitere Werke von der Autorin.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Toller Auftakt

Himmelblau (Elfenblüte, Teil 1)
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Elfen gehören zu meinen liebsten Fabelwesen, von daher war ich schon sehr auf „Himmelblau“, dem ersten Band der „Elfenblüte“-Reihe gespannt und habe das Buch quasi in einem Rutsch durchgelesen, da es mir ...

Elfen gehören zu meinen liebsten Fabelwesen, von daher war ich schon sehr auf „Himmelblau“, dem ersten Band der „Elfenblüte“-Reihe gespannt und habe das Buch quasi in einem Rutsch durchgelesen, da es mir so gut gefallen hat.

Ich muss zugeben, dass ich auf den ersten Seiten ein paar kleinere Probleme mit dem Schreibstil hatte, denn obwohl sich dieser sehr flüssig und leicht lesen lässt, hatte ich dennoch ein paar Schwierigkeiten mit den oftmals blumigen Beschreibungen und den Dialogen, die sich manchmal wie aus einer anderen Zeit lesen. Dennoch fand ich die Geschichte sehr faszinierend, sodass ich das Buch kaum aus den Händen legen konnte. Wer sich also auf einen eher ungewöhnlichen Schreibstil einlassen kann, wird durchaus seine Freude an dem Buch haben.

Auch die Figuren sind sehr gut ausgearbeitet, sodass man sie im Laufe der Zeit sehr gut kennen lernt. Im Fokus stehen hierbei Alahrian und Lillian, aus deren Sicht die Geschichte abwechselnd erzählt wird. Alahrian, ein eher ruhiger, unscheinbarer Schüler, der von einigen Menschen für sein Verhalten gemieden wird, war mir von Anfang an sympathisch. Seine Vergangenheit und all das, was er bereits erleben musste, haben mich sehr berührt, sodass er schnell zu meiner Lieblingsfigur in der Geschichte wurde. Dazu hat er als Elf einige Eigenarten an sich, die ich sehr unterhaltsam fand. Auch Lillian, die gemeinsam mit ihrem Vater in ein bayrisches Dorf gezogen ist und dort zunächst gar nicht sein wollte, hat mir ebenfalls direkt gefallen. Obwohl sie keine großen Geheimnisse hat und einfach nur ihre Musik und Bücher liebt, merkt man doch sehr schnell, dass auch sie ein ganz besonderer Mensch ist, der oftmals Dinge entdeckt, die für andere Menschen unsichtbar bleiben.

Trotz der Tatsache, dass die Freundschaft zwischen Lillian und Alahrian oftmals ein einziges Hin und Her ist, da viele Geheimnisse zwischen ihnen stehen, empfand ich ihre Geschichte alles andere als nervig oder gar klischeehaft. Sicherlich gibt es hier und da Momente, die man bereits aus anderen Büchern in ähnlicher Form her kennt, allerdings hat mich dies in keinster Weise gestört.

Auch die anderen Figuren, wie z.B. Anna-Maria, Lillians Freundin und Tochter des Bürgermeisters oder auch Morgan, Alahrians allseits beliebter Bruder und Rockstar des Dorfes, haben mir gut gefallen. Zwar gibt es auch hier und da so manches Klischee, allerdings hat es sehr gut zu ihnen gepasst, sodass ich auch sie ins Herz schließen konnte.

Die angedeutete Liebesgeschichte zwischen Lillian und Alahrian ist voller Geheimnisse, Missverständnissen und Frustmomenten, die beide gleichermaßen emotional, aber auf ihre ganz eigene Art und Weise erleben. Während Lillian sich eher verkriechen möchte und Trost in der Musik findet, ist Alahrian eher der Verdrängungstyp, der manche Dinge einfach nicht wahr haben möchte. Als Leser möchte man so manches Mal „Jetzt sag es ihr doch!!!“ brüllen, allerdings empfand ich auch die ewig andauernden Spannungen als sehr unterhaltsam.

Das Cover ist einfach wunderschön und hat mich direkt angesprochen, sodass ich bereits da wusste, dass ich das Ebook unbedingt lesen möchte. Die Kurzbeschreibung, die ebenfalls sehr gelungen ist, hat ebenfalls dazu beigetragen, dass das Buch unbedingt auf den Reader musste.

Insgesamt ist „Himmelblau“ ein gelungener Auftakt der „Elfenblüte“-Reihe, der mich mit interessanten Figuren und einem teilweise blumigen, aber dennoch unterhaltsam Schreibstil überzeugen konnte. Der zweite Band „Sonnengelb“ ist bereits ebenfalls ausgelesen, sodass ich schon jetzt zugeben muss, dass diese Reihe Suchtpotential besitzt. Ich kann dieses Ebook nur empfehlen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannende Geschichte

Schlusstakt
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Obwohl ich sämtliche Bücher von Arno Strobel besitze, ist „Schlusstakt“ leider erst das erste Buch, das ich auch tatsächlich lese. Aufgrund der tollen Kurzbeschreibung waren meine Erwartungen an das Buch ...

Obwohl ich sämtliche Bücher von Arno Strobel besitze, ist „Schlusstakt“ leider erst das erste Buch, das ich auch tatsächlich lese. Aufgrund der tollen Kurzbeschreibung waren meine Erwartungen an das Buch entsprechend hoch und ich bin froh, dass ich hierbei nicht enttäuscht wurde – ganz im Gegenteil, denn ich wurde an vielen Stellen überrascht und konnte das Buch nur selten aus den Händen legen.

Arno Strobel hat bei diesem Jugendthriller eine eher einfache, jedoch sehr angenehme Sprache verwendet, die mir durchaus gefallen hat und dafür gesorgt hat, dass das Buch viel zu schnell ausgelesen wurde. Die Dialoge konnten mich überzeugen, die Figuren selbst wurden sehr gut ausgearbeitet und auch die Insel, auf der die Geschichte spielt, wird ausreichend beschrieben, sodass ich mir vieles bildlich vorstellen konnte.

Obwohl man bereits durch gewisse Castingformate einen guten Einblick in das Leben der dort teilnehmenden Kandidaten enthält, bleibt vor dem Fernseher dennoch immer ein bitter Nachgeschmack, denn man fragt sich, wie viel dabei erfunden ist und was alles der Wahrheit entspricht. Arno Strobel hat hier mit „Schlusstakt“ eine Situation geschaffen, die durchaus realistisch ist und die heutige Fernsehlandschaft perfekt hineinpasst. Die Knebelverträge, die vielen Regeln und die Tatsache, dass Talent allein nicht ausreicht, wird ebenso realistisch dargestellt, wie auch die Figuren und ihre jeweiligen Erlebnisse.

Ich muss zwar gestehen, dass ich am Anfang mit Vicky nicht ganz warm wurde, da sie mir sehr naiv erschien, allerdings besserte sich dies im Laufe der Geschichte. Auch ihre Mitbewohnerinnen und gleichzeitig Konkurrentinnen Maike, Ivana und Carolin sind ebenfalls gelungen, genauso wie die Jury, die vom Aufbau her sehr an „Deutschland sucht den Superstar“ erinnert: Ein Macho, der immer den Ton angeben möchte, ein Mitläufer, dem es gar nicht mehr um die Sendung an sich geht, eine gute Seele, die für die Kandidaten einsteht und ein weiterer Juror/Jurorin, der/die nicht das ist, was er/sie zu sein scheint.

Der Fall rund um Carolin wird spannend und schonungslos erzählt und ich habe mich tatsächlich dabei ertappt, wie ich eine Gänsehaut bekam. Interessant ist auch, wie jeder mit dem Fall umgeht. Während die Kandidaten eher allesamt geknickt wirken und einige mit der Show sogar pausieren wollen, scheint es der Jury und der Produktion lediglich um gute Quoten zu gehen, sodass die Show ohne große Diskussionen weitergeführt werden muss.

Die Auflösung des Falls hat mich zum Teil überraschen können, vor allem, da ich selbst lange Zeit jemand anderes in Verdacht hatte. Es ist von daher besonders schön, dass hierbei am Schluss sämtliche Fragen beantwortet wurden. Der Sieger der Show war dagegen fast schon zu erahnen, da es zu den typischen „Hier, ich hab Schicksal und bin ein Opfer“-Casting Stars gepasst hat. Dennoch: Sehr gut gemacht!

Das Cover ist wunderschön und stimmig. Die Insel und das Meer werden gut dargestellt, sodass ich mir einiges direkt bildlich vorstellen konnte. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen und hat mich dazu animiert, das Buch direkt zu lesen.

Insgesamt konnte mich Arno Strobels „Schlusstakt“ mit interessanten Figuren, einer schonungslosen Sicht auf die heutigen Castingshows, sowie spannenden Ereignissen begeistern, sodass ich sicherlich noch weitere Bücher von ihm lesen werde. Ich kann dieses Buch uneingeschränkt empfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannende Geschichte

Schlusstakt
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Obwohl ich sämtliche Bücher von Arno Strobel besitze, ist „Schlusstakt“ leider erst das erste Buch, das ich auch tatsächlich lese. Aufgrund der tollen Kurzbeschreibung waren meine Erwartungen an das Buch ...

Obwohl ich sämtliche Bücher von Arno Strobel besitze, ist „Schlusstakt“ leider erst das erste Buch, das ich auch tatsächlich lese. Aufgrund der tollen Kurzbeschreibung waren meine Erwartungen an das Buch entsprechend hoch und ich bin froh, dass ich hierbei nicht enttäuscht wurde – ganz im Gegenteil, denn ich wurde an vielen Stellen überrascht und konnte das Buch nur selten aus den Händen legen.

Arno Strobel hat bei diesem Jugendthriller eine eher einfache, jedoch sehr angenehme Sprache verwendet, die mir durchaus gefallen hat und dafür gesorgt hat, dass das Buch viel zu schnell ausgelesen wurde. Die Dialoge konnten mich überzeugen, die Figuren selbst wurden sehr gut ausgearbeitet und auch die Insel, auf der die Geschichte spielt, wird ausreichend beschrieben, sodass ich mir vieles bildlich vorstellen konnte.

Obwohl man bereits durch gewisse Castingformate einen guten Einblick in das Leben der dort teilnehmenden Kandidaten enthält, bleibt vor dem Fernseher dennoch immer ein bitter Nachgeschmack, denn man fragt sich, wie viel dabei erfunden ist und was alles der Wahrheit entspricht. Arno Strobel hat hier mit „Schlusstakt“ eine Situation geschaffen, die durchaus realistisch ist und die heutige Fernsehlandschaft perfekt hineinpasst. Die Knebelverträge, die vielen Regeln und die Tatsache, dass Talent allein nicht ausreicht, wird ebenso realistisch dargestellt, wie auch die Figuren und ihre jeweiligen Erlebnisse.

Ich muss zwar gestehen, dass ich am Anfang mit Vicky nicht ganz warm wurde, da sie mir sehr naiv erschien, allerdings besserte sich dies im Laufe der Geschichte. Auch ihre Mitbewohnerinnen und gleichzeitig Konkurrentinnen Maike, Ivana und Carolin sind ebenfalls gelungen, genauso wie die Jury, die vom Aufbau her sehr an „Deutschland sucht den Superstar“ erinnert: Ein Macho, der immer den Ton angeben möchte, ein Mitläufer, dem es gar nicht mehr um die Sendung an sich geht, eine gute Seele, die für die Kandidaten einsteht und ein weiterer Juror/Jurorin, der/die nicht das ist, was er/sie zu sein scheint.

Der Fall rund um Carolin wird spannend und schonungslos erzählt und ich habe mich tatsächlich dabei ertappt, wie ich eine Gänsehaut bekam. Interessant ist auch, wie jeder mit dem Fall umgeht. Während die Kandidaten eher allesamt geknickt wirken und einige mit der Show sogar pausieren wollen, scheint es der Jury und der Produktion lediglich um gute Quoten zu gehen, sodass die Show ohne große Diskussionen weitergeführt werden muss.

Die Auflösung des Falls hat mich zum Teil überraschen können, vor allem, da ich selbst lange Zeit jemand anderes in Verdacht hatte. Es ist von daher besonders schön, dass hierbei am Schluss sämtliche Fragen beantwortet wurden. Der Sieger der Show war dagegen fast schon zu erahnen, da es zu den typischen „Hier, ich hab Schicksal und bin ein Opfer“-Casting Stars gepasst hat. Dennoch: Sehr gut gemacht!

Das Cover ist wunderschön und stimmig. Die Insel und das Meer werden gut dargestellt, sodass ich mir einiges direkt bildlich vorstellen konnte. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen und hat mich dazu animiert, das Buch direkt zu lesen.

Insgesamt konnte mich Arno Strobels „Schlusstakt“ mit interessanten Figuren, einer schonungslosen Sicht auf die heutigen Castingshows, sowie spannenden Ereignissen begeistern, sodass ich sicherlich noch weitere Bücher von ihm lesen werde. Ich kann dieses Buch uneingeschränkt empfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gute Geschichte

#Skandal
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Ich habe bereits ein paar Bücher von Sarah Ockler gelesen und muss sagen, dass ich dabei mal begeistert war, aber auch schon enttäuscht wurde. Von daher war ich schon sehr gespannt auf ihren neuesten Roman ...

Ich habe bereits ein paar Bücher von Sarah Ockler gelesen und muss sagen, dass ich dabei mal begeistert war, aber auch schon enttäuscht wurde. Von daher war ich schon sehr gespannt auf ihren neuesten Roman „

Skandal“, denn dieser klang wieder einmal sehr interessant, sodass ich das Buch unbedingt lesen wollte. Nun, meine Erwartungen wurden zwar nicht ganz erfüllt, allerdings war die Geschichte am Ende doch ganz gut gelungen.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Die Autorin hat mal witzige, mal eher traurige Dialoge geschaffen, die wohl jeder Jugendliche in irgendeiner Art und Weise schon einmal erleben musste, bzw. durfte. Dazu sind die Figuren gut ausgearbeitet, denn jede war an sich nicht nur vielseitig, sondern bekam auch immer irgendwo eine Macke, über die man sich als Leser herrlich aufregen konnte. Leider muss ich jedoch auch sagen, dass mir die Figuren, allen voran Lucy, nicht immer sympathisch waren, denn obwohl die Autorin sich sehr viel Mühe gegeben hat, empfand ich manche von ihnen schon als sehr oberflächlich. Dies ist für die Art der Geschichte sicherlich so beabsichtigt, allerdings hat mir hier die Tiefe gefehlt.

Ansonsten ist der Schreibstil aber wirklich gut gelungen. Die Facebook-Einträge kommen gut zur Geltung, die Geschichte liest sich locker und flott und auch sonst mag hier vieles gut zusammenpassen. Die Autorin nimmt das Thema „Mobbing“ und „Gefahren im Internet“ sehr genau unter die Lupe, warnt ihre Leser auch in gewisser Art und Weise, erhebt dabei aber nie mahnend den Zeigefinger, was mir besonders gut gefallen hat. Dennoch wird die Art und Weise, wie Lucy mit ihrem gehackten Account in die Ecke getrieben wird, authentisch erzählt, sodass sich hier wohl jeder in sie hineinversetzen kann – unabhängig davon, ob man sowas selbst schon einmal erleben musste oder eben nicht.

Gleichzeitig geht es hier nicht nur um Cybermobbing, sondern auch um das zerrüttete Verhältnis zwischen Lucy und ihrer älteren Schwester, die durch eine Soap Opera zum großen Star wurde. Durch ihr Star-Dasein und ihr leicht skurrile Art ist das Verhältnis zu Lucy schwer zerrüttet, sodass es lange dauert, bis die zwei ungleichen Schwestern sich wieder annähern. Außerdem ist auch noch Freundschaft ein großes Thema, denn schnell wird hier klar, wer tatsächlich zu Lucy hält und wer sich direkt abwendet, um selbst über sie herzuziehen. Weiterhin ist es schön zu sehen, dass ausgerechnet die Leute auf ihrer Seite stehen, von denen man es zunächst nicht erwartet hat, denn man erkennt hierbei auch sehr schön, dass Vorurteile schnell verfliegen, wenn man erst einmal die Augen für Neues offen aufhält.

Das Cover trifft nicht so ganz meinen persönlichen Geschmack, ist aber für die Geschichte durchaus passend, denn schließlich geht es auch dort um stellenweise heimlich aufgenommene Fotos. Die Kurzbeschreibung ist gelungen und hat mich direkt angesprochen, von daher wollte ich das Buch unbedingt lesen.

Insgesamt hat mir „

Skandal“ bis auf einige Schwächen gut gefallen, sodass ich das Buch vor allem denjenigen empfehlen möchte, die sich für das Thema „Mobbing“, bzw. „Cybermobbing“ interessieren, denn hier wird eine authentische Geschichte erzählt, die nahezu jeden treffen könnte, der im Internet unterwegs ist.