Profilbild von Luna0501

Luna0501

Lesejury Star
offline

Luna0501 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Luna0501 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.09.2020

Besonders!

Ugly fat thing?
0

Ashley ist dick. Richtig dick. Ihr Leben besteht momentan aus Essen, dem Rechtfertigen von Essen, Gewichtsverlustwünschen ihrer Familie und Demütigung. Nicht nur von ihrem Umfeld, sondern die meiste Zeit ...

Ashley ist dick. Richtig dick. Ihr Leben besteht momentan aus Essen, dem Rechtfertigen von Essen, Gewichtsverlustwünschen ihrer Familie und Demütigung. Nicht nur von ihrem Umfeld, sondern die meiste Zeit von ihrer Mutter. Dabei möchte Ash einfach nur geliebt werden. Gerät die junge Frau in Stress, fängt sie an zu essen – und fühlt sich danach noch schlechter. Es ist ein verdammter Teufelskreis. Bei Ashley geht das sogar so weit, dass sie Ekel vor sich selbst empfindet. Ash kann sich nicht mal im Spiegel anschauen, hasst ihre Speckrollen und trägt nur langärmelig, warum sollte sie so jemand lieben?
Aber wer bitte gibt eigentlich den Verurteilern das Recht Menschen zu beurteilen?
Und warum lassen wir Opfer das oft auch noch zu?
Schlucken die Anfeindungen? Machen einfach, was diese Individuen uns aufdrängen ???

Das und noch so viele andere Selbstreflektionen verarbeitet Annie Stone in “Ugly fat thing?”. Ich musste oft hart schlucken, weil die Verzweiflung und das Denken ihrer Protagonistin mich so getroffen haben. Einiges kenne ich auch nur zu gut, anderes hat mich schockiert und mindestens 80% des Buches haben mich zum Nachdenken angeregt. Nicht nur das, viele Gedanken haben mein Denken zum positiven verändert. Wahrscheinlich geht es mir wie Ashley, sodass eine Veränderung immer erst in Babyschritten kommt, aber zur Hölle nochmal. Ich hab mir vor genommen, genauso um Akzeptanz und Selbstbestimmung zu kämpfen, wie Ashley. Das ein Buch mir mal so die Augen öffnen würde, hätte ich nie für möglich gehalten und ich bin Annie wirklich dankbar. Es gibt einfach ein paar Dinge, die ich jetzt besser verstehe, akzeptieren kann, und die machen mein Leben etwas leichter.

Es gibt auch ein paar Charaktere, die ich neben Ashley fest ins Herz geschlossen habe. Da ist ihre beste Freundin Staci, die immer an ihrer Seite steht. Ihr Bruder Chad, der die Kurve noch bekommt und zum Schluss echt rockt.

Da ist Jordan, der mich an jemanden erinnert und dessen Charakter Gold wert ist. Ich liebe übrigens die Entwicklung der zarten Liebesgeschichte. Denn es gibt hier keine Wunderheilung. Man kann sich nicht durch die Meinung anderer definieren und plötzlich ist alles gut. Man muss schon selbst an sich arbeiten, und der Verlauf hier ist so authentisch und echt. Das war klasse und hinterließ trotz wirklich hartem Anfang ein positives Gefühl am Ende.

Ach und Chad’s Freundin Katie, ein echter Herzensmensch, der gleichnamiges auf der Zunge trägt und für Ashley kämpft, wie eine Löwin. Jeder braucht eine Katie im Leben.

“Ugly fat thing?” war mein erstes, aber bestimmt nicht letztes Buch von Annie Stone. Ihr leichter und lockerer Schreibstil hat mich über die Seiten getragen. Trotz des schweren Themas habe ich auch einen Hauch von Humor, zarte Romantik und vor allem wahnsinnig viele positive Emotionen vermittelt bekommen.

Diese Geschichte war bestimmt nicht leicht zu schreiben und ich kann eigentlich nur noch zwei Dinge sagen:

Lest das und Danke Annie!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.09.2020

Unwerfend toll

Die Macht des Kodex
0

Nachdem am Ende von Band 2 beschlossen wurde unverzüglich zu Myra aufzubrechen, um heraus zu finden, was das mit ihrem Ehemann und dem Siegel des Karneolvogels auf dem Brief zu tun hat, finden wir uns ...

Nachdem am Ende von Band 2 beschlossen wurde unverzüglich zu Myra aufzubrechen, um heraus zu finden, was das mit ihrem Ehemann und dem Siegel des Karneolvogels auf dem Brief zu tun hat, finden wir uns dort auch Anfang des 3. Bandes direkt ein. Die Informationen häufen sich und die zufälligen Begegnungen leider auch. Doch wer denkt, damit ist die Geschichte erzählt, liegt vollkommen falsch, denn unsere Reise geht nach Spanien und dort dreht Jeanette Lagall erst richtig auf.

Endlich bekommen wir auch mehr Riki-Ramiro-Zeit, doch ist das ganze eine ausgewogene Situation zwischen Himmelhochjauchzend und Drama pur! Genau wie sich das gehört. Außerdem muss alles genau zur viktorianisch angepassten Zeit und Etikette vonstatten gehen, was mich doch öfters sehr amüsierte, weil es einfach so anders ist, als wir heutzutage reagieren würden.

Wir tauchen mehr in den besonderen Kodex der Gaukler ein, lernen ein wenig über die spanische Geschichte und vor allem kommen wir zum Ende der Zeit, in der Myra und auch Riki sich selbst und ihren Platz im Leben finden. Dabei ecken sie noch ein paar Mal an verschiedenen Stellen an und das Ende ist so anders, als ich dachte, und doch wieder nicht! Ich war hingerissen!

Es gibt einige spannende Momente, die ich so gar nicht auf dem Schirm hatte und die den Spannungsbogen immer wieder angehoben haben. Auch viele witzige Szenen waren dabei und ich trenne mich mit einem lachenden, sowie einem weinenden Auge von den mir so lieb gewonnen Charakteren. Leider mag ich euch gar nicht viel verraten, weil das die Genialität der verworrenden Handlungsstränge zu sehr offenbaren würde.

Es hat einfach rundherum Spaß gemacht die zwei Mädchen zu begleiten und dabei so besondere Menschen zu treffen. Selbst Alarico ist mir mittlerweile ans Herz gewachsen und ich werde die verrückte Gauklertruppe vermissen.

Ich habe den 3. Band genauso verschlungen, wie die ersten 2 und kann euch die historische Reihe nur empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.09.2020

Gruselig und witzig - tolle Kombi

Hex Files - Wilde Hexen
0

Ivy Wilde ist eine faule Hexe sondersgleichen. Kein Wunder, dass sie da nicht vor Freude im Dreieck hüpft als das Oberhaupt des magischen Orden der Erleuchtung sie schon wieder um Hilfe bittet – und das ...

Ivy Wilde ist eine faule Hexe sondersgleichen. Kein Wunder, dass sie da nicht vor Freude im Dreieck hüpft als das Oberhaupt des magischen Orden der Erleuchtung sie schon wieder um Hilfe bittet – und das nicht nur wegen einer Kleinigkeit. Einen Mord am Filmset “Verwünscht” soll sie helfen aufzuklären. Zum Glück ist Adeptus Winter auch wieder mit am Start und ihre Anziehungskraft geht in die nächste Runde.

Ich liebe Ivy, weil sie sich kein Stück verstellt. Sie tut das, was sie will und steht zu ihrer Meinung. Ivy hat dabei aber ein echt gutes Herz, auch wenn sie das nicht zeigen möchte. Sie ist intelligent, gewitzt und natürlich – frech wie sau. Ich liebe sie.

Raphael Winter tritt im zweiten Band zwar nur verhalten oft auf, dafür an den richtigen Stellen. Seine Präsenz ist umwerfend und wie er langsam auftaut ist so süß mit an zu sehen. Auch ihre vorsichtige Annäherung hat mich schmunzeln und grinsen lassen. Denn die Art und Weise passte zu den Charakteren.

Die Nebencharaktere sind dieses Mal mehr Quantität als Qualität, was nicht heißt, dass dieser Umstand negativ wäre. Es passt zum Setting und Verlauf, dass da kein großer Tiefgang kommt, dafür haben meine Nerven ohne Ende geflattert.
Helen Harper setzt auf einen fast schon thrillartigen Verlauf mit Mord und Blut uns grässlicher Magie. Die Vorkommnisse haben mein Adrenalin steigen lassen und ich konnte mein Herz flattern spüren. Na gut, ein wenig Ekel war sicher auch dabei und wer das ganze am Ende war hat mich aus allen Wolken fallen lassen.

Der zweite Band “Hexfiles” war jedenfalls so gut geschrieben, dass ich ihn innerhalb weniger Stunden durch hatte. Ich hab mich gebogen vor Lachen und konnte das Buch nicht aus der Hand legen.

Ich freue mich schon auf den nächsten Band!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.09.2020

Begeisterung pur

Die Stadt der Gaukler
0

Nach der großen Entscheidung der zwei Ausreißerinnen, bei der Riki den Zirkus und Myra den Schoß ihrer Eltern wählte, war ich unfassbar auf den zweiten Teil gespannt. Ramiro war mir sehr ans Herz gewachsen ...

Nach der großen Entscheidung der zwei Ausreißerinnen, bei der Riki den Zirkus und Myra den Schoß ihrer Eltern wählte, war ich unfassbar auf den zweiten Teil gespannt. Ramiro war mir sehr ans Herz gewachsen und ich musste wissen, ob er leben wird und was mit dem Karneolvogel passiert ist.
Als erstes musste ich kurz enttäuscht schlucken, da die Autorin uns das große Wiedersehen leider verwehrte. Das war schade, aber verständlich, wegen der Zeitspanne, die vergehen musste, aber die wundervollen kleinen Momente zwischen den beiden haben das wieder wett gemacht.

Wir steigen ein paar Monate nach dem Heimkehren von Riki ein und finden uns wenige Tage vor der Ankunft in der Stadt der Gaukler ein. Die Suche war von Hinweisen geprägt, das Artefakt blieb aber verschwunden. Sehr zum Missfallen unserer lieben Zirkustruppe. Ramiro´s Leben steht immer noch auf Messer´s Schneide aber so leicht gibt die Gauklerfamilie nicht auf.

Jeanette Lagall hat für diesen Aufenthalt, die große Versammlung und die neuen, liebevoll erstellten Charaktere ein geniales Setting erschaffen. Ich hab mich gefühlt, als wäre ich mitten unter den Artisten. An jeder Ecke gab es etwas zu entdecken und das Feeling war die ganze Zeit, als würde ich in einer riesigen Manege stehen.

Die Handlung wurde dieses mal mächtig gefährlich und nervenaufreibend. Sowohl emotional als auch betreffend einiger Vorkommnisse ging mir der Po auf Grundeis. Ich möchte euch hier gar nicht zu viel verraten, aber zumindest kann ich euch versichern, dass mir nicht mal ansatzweise langweilig war – es gab heftige Überraschungen. Die Autorin hat so viel aus dem Ärmel geschüttelt, worauf ich nicht mal ansatzweise gefasst war, dass das Buch ein einziges Abenteuer war.

Besonders gut fand ich die Charaktere – sowohl bekannt als auch neu. Jeanette Lagall gibt dem Leser das Gefühl liebgewonnene Freunde wieder zu treffen und in ihrer Mitte aufgenommen zu werden. Wir werden sogar den ein oder anderen unliebsamen Menschen wieder los, doch wie, war richtig hart. Ramiro tat mir am Ende furchtbar leid, auch wenn ich ihm manchmal den Hals umdrehen wollte. Verdient hat er das Mitleid nur ein bisschen.

Ich will jetzt unbedingt erfahren, was es mit Myra auf sich hat. Wie Riki aich entscheidet und… noch so einiges mehr! Für Fans von Gauklergeschichten ist dieses Buch ein Fest.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.09.2020

Außergewöhnlich schön

Never Doubt
0

Ich habe mich noch nie mit Klassikern beschäftigt. Hamlet war mit ein Begriff, und einen groben Umriss der Geschichte hätte ich wohl ziehen können, aber zu wenig um den dramatischen Effekt wirklich nachvollziehen ...

Ich habe mich noch nie mit Klassikern beschäftigt. Hamlet war mit ein Begriff, und einen groben Umriss der Geschichte hätte ich wohl ziehen können, aber zu wenig um den dramatischen Effekt wirklich nachvollziehen zu können. Ich begann also damit zuerst Shakespeare’s Original aufzusaugen. Es war nicht leicht, aber ich hab es geschafft und es war den Aufwand absolut wert. Nötig ist es jedoch nicht, denn alles wichtige hat Emma Scott durchaus verständlich erklärt.

Das Buch beginnt mit dem heftigsten Aspekt dieser Geschichte. Da es schon so zeitig raus kommt, quasi auf den ersten Seiten, rede ich darüber. Und weil es ein Thema ist, bei dem noch immer zu oft geschwiegen wird: Vergewaltigung.

Willow, das junge Mädchen, das im Theater die Ophelia spielen wird, hat eine der schlimmsten Dinge erleben müssen, die man sich als Mensch vorstellen kann. Ich betone hier definitiv das “Mensch”, denn zu viele denken, das passiert nur Frauen. Ich konnte mich den Gefühlen dieser Geschichte nicht an einem Stück stellen und habe sogar zu einem zweiten Buch gegriffen, da mich die Emotionen so umgehauen. haben. Die Situation, in der sich Willow befindet, gerade auch was ihre Eltern angeht, hat mich so unfassbar wütend gemacht, dass ich am ganzen Körper gezittert habe. Ich war so außer mir, dass ich in das Buch steigen wollte und sowohl ihre Eltern, als auch X an die Gurgel wollte. Die 17 Jährige kämpft so hart für eine neue Normalität, doch sie wird immer wieder zurück geworfen. Bis Isaac kommt, und Angie, Martin Ford, das Theater und Hamlet, sodass Ophelia Willow ihre Worte leihen konnte, um ihre Geschichte zu erzählen. Ich hatte wahnsinnigen Respekt vor ihr und wie sie das ganze verarbeitet.

Aber auch Isaac hat es nicht leichter und für ihn wäre ich genauso gesprungen. Mein Hass ging weiter. Gegen Vorurteile, gegen unfaire Behandlung und wieder gegen einen Elternteil. Ihr seht, es gibt Gemeinsamkeiten, die so dermaßen falsch sind, das ich zum Himmel schreien könnte. Schutzbefohlene sollten Verbündete sein, niemals Richter, Henker oder gar Feinde. Dieser junge Mann hat ein immenses Talent und ich war so gefangen von der Darstellung der Schauspielkunst von Emma Scott. Ich habe nie begriffen, was die Menschen so daran reizt, jemanden anderer zu sein, aber jetzt würde ich es am liebsten selbst ausprobieren.

“Never doubt” hat viele Emotionen wachgerüttelt und mich noch mehr an Nerven gekostet. Die Autorin wühlt einen regelrecht auf und zeigt uns schlimme Missstände, aber auch unglaublich innige Seelenverwandtschaft, zarte Leidenschaft, tiefe Verbundenheit und aufopferungsvolle Freundschaft. Ich hatte öfters Tränen in den Augen, aus unterschiedlichen Gründen.

Das Stück von Shakespeare wurde intensiv mit dem Hergang der Handlung verknüpft. Überall wurden Parallelen gezogen, was die Tragik und Dramatik erst richtig hervor geholt hat. Es ging mir so nahe, wie sehr Polonius Willow’s Vater ähnelt.

Ich habe so gelitten! Mein Herz blutet immer noch. Ein bisschen erträglicher wurde es durch Marty, Angie und deren Mama Bonnie. Diese Nebencharaktere sind Gold wert!

Ich kann euch nur empfehlen, das neue Buch von Emma Scott zu lesen. Es hat mich umgehauen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere