Profilbild von Maloda

Maloda

aktives Lesejury-Mitglied
offline

Maloda ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Maloda über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.12.2023

Ein toller Krimi Noir

Taormina
0

Taormina ist ein verstörend guter Krimi noir, der von einem französischen Ehepaar erzählt, das einen Kurzurlaub in Sizilien verbringt, genauer gesagt in Taormina, einer wunderschönen Stadt an der Ostküste ...

Taormina ist ein verstörend guter Krimi noir, der von einem französischen Ehepaar erzählt, das einen Kurzurlaub in Sizilien verbringt, genauer gesagt in Taormina, einer wunderschönen Stadt an der Ostküste Siziliens. Die Tage in Italien sollen die belastete Beziehung wieder in Harmonie bringen. Am Flughafen geht es mit einem Mietauto weiter. Auf dem Weg zu Unterkunft ereignet sich in der Dunkelheit völlig unerwartet ein Aufprall mit dem Mietauto, der ihr Leben für immer verändern wird. Was folgt, ist eine fesselnde Erzählung, die den Leser in die düstere Welt der Geheimnisse und moralischen Dilemmata entführt.
Die malerische Kulisse bildet den Hintergrund für eine Geschichte, die von Anfang an mit Spannung und Geheimnissen gefüllt ist. Die Protagonisten, ein Ehepaar auf der Suche nach Entspannung, geraten unerwartet in eine Situation, die ihre moralischen Grenzen auf die Probe stellt.
Zentraler Punkt in der Handlung ist der dumpfe Aufprall mit dem Mietauto. Mit was oder wem sind sie zusammengestoßen? Nach einem kurzen Stopp entscheiden die beiden sich, ohne auszusteigen, einfach weiterzufahren. Diese Entscheidung führt zu einem schweren Konflikten, die die Beziehung des Paares auf die Probe stellt und den Leser dazu bringt, über die eigenen moralischen Werte nachzudenken.
Die Charakterentwicklung ist ein weiterer Höhepunkt des Buches. Der Autor gelingt es, die inneren Kämpfe und Zweifel der Protagonisten auf eine realistische Weise darzustellen.
Die Handlung ist geschickt konstruiert und hält den Leser bis zur letzten Seite in Atem. Die Spannung wird durch unerwartete Wendungen und Enthüllungen aufrechterhalten, die den Leser dazu bringen, das Buch nicht aus der Hand legen zu können. Der Krimi-Aspekt des Buches ist gut ausgearbeitet und sorgt für zusätzliche Spannung und Intrigen.
"Taormina" ist ein Buch, das nicht nur als Krimi Noir überzeugt, sondern auch moralische Fragen aufwirft. Es regt an, über die eigenen Entscheidungen und die Konsequenzen, die sie mit sich bringen, nachzudenken. Die Geschichte ist sehr gut geschrieben, die Charaktere sind glaubwürdig und die Handlung ist mitreißend. Für Fans von Krimis und Noir-Literatur ist dieses Buch definitiv empfehlenswert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.02.2022

Sehr hilfreich und leicht umsetzbar

Maria Lohmanns Säure-Basen-Kochbuch
0

Das Buch gibt es schon länger. Vor kurzem ist es noch mal komplett überarbeitet erschienen, nach dem neuesten Stand der Forschung. Deshalb habe ich es mir noch mal neu zugelegt.
Der erste Teil erklärt ...

Das Buch gibt es schon länger. Vor kurzem ist es noch mal komplett überarbeitet erschienen, nach dem neuesten Stand der Forschung. Deshalb habe ich es mir noch mal neu zugelegt.
Der erste Teil erklärt kurzweilig und sehr differenziert die Ursachen und Auswirkungen eines aus der Balance geratenen Säure-Basen-Stoffwechsels. Das Buch gibt keine Diät vor, sondern löst das Problem ohne langweilige oder fade Gerichte. Alltagstauglich, mit Genuss, satt und zufrieden! Genuss nach Basenart – ein Widerspruch? Nicht bei diesen Säure-Basen-Kochbuch mit über 140 Rezepten, unkompliziert und dennoch inspirierend. Ob mit einer Basenbowl in den Tag starten, mittags ein buntes Gemüseragout aus dem Wok und abends mit einer wärmenden Kürbissuppe den Tag sanft ausklingen lassen. So genussvoll kann die basische Ernährung sein!
Flexibel und alltagstauglich: Der Tages- und Wochenplan unterstützt bei der Vorbereitung.
Basenpower auf einen Blick: Die Sterne-Skala an den über 140 Rezepten zeigt an, wie stark basisch jedes Gericht ist.
Zutatencheck leicht gemacht: Die Lebensmitteltabelle bietet einen Überblick über den Säure- bzw. Basenwert zahlreicher gängiger Zutaten.

Warum so sauer?
Unser Säure-Basen-Haushalt
Die dynamische Balance von Säure und Basen
Eine Übersäuerung verläuft schleichend
Unser Ziel: Basenreserven aufbauen, Säuren loswerden

Basenfreundliche Ernährung ist gesund
10 Tipps für basisches Kochen und Essen
Einkaufs- bzw. Vorratsliste
Kleine Warenkunde, die Top-Basenspender
Mineralwasser hat Basen-Power
Basische Teerezepte
So unterstützen Sie die Entsäuerung

Exkurse
Mein 3-Sterne-Basentag
9 Fragen rund um den Säure-Basen-Haushalt
Machen Sie den Test – sauer oder nicht?
Meine Top Ten der basischen Lebensmittel
1, 2 oder 3 Entlastungstage
Mein Säure-Basen-Plan für eine Woche

Die Genießer-Rezepte
Genial und vielseitig: Meine basischen Genuss-Rezepte leicht gemacht!

Frühstücksideen und Getränke
Basisches Sprungbrett in den Tag: Meine Lieblings-Frühstücksrezepte kann man knabbern, trinken, mixen oder schlürfen.

Kleinigkeiten
Heiß geliebte, wohltuende Kleinigkeiten, zu jeder Tageszeit, daheim und unterwegs!

Hauptgerichte
100 % Basen-Garantie! Vegetarische Gerichte, Fisch, Fleisch oder Pasta, - mit meinem Kombi-Trick ist alles möglich. Familie, Freunde und Gäste sind begeistert, versprochen.

Feine Desserts, Brot und Kuchen
Süßes und pikantes Gaumenglück - wunderbar basisch.

Maria Lohmanns Säure-Basen-Kochbuch
Der Klassiker mit über 140 einfachen Rezepten zum Entgiften und Wohlfühlen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 27.02.2022

Der unterschätzte Held

Kühn hat Ärger
0

Kommissar Martin Kühn wohnt mit seiner Frau und den beiden Kindern in dem kleinen Kosmos Weberhöhe im S-Bahn Bereich von München. Er ist Beamter ohne große Aufstiegsaussichten, zahlt den Kredit für das ...

Kommissar Martin Kühn wohnt mit seiner Frau und den beiden Kindern in dem kleinen Kosmos Weberhöhe im S-Bahn Bereich von München. Er ist Beamter ohne große Aufstiegsaussichten, zahlt den Kredit für das Haus ab und am Monatsende reicht es einfach nie. Zusätzliche Sorgen um seinen pubertierenden Sohn, der im Einflussbereich von Rechtsradikalen steht und die Entfremdung zu seiner Frau belasten zusätzlich, es ist zum Überlaufen. Unklare Prostatabeschwerden quälen ihn außerdem. In seiner Krise lässt er sich von einem Coach sinnlose Tipps geben. Es gibt einfach immer weniger gute Tage
Da trifft es sich, dass er, der einfache Polizist und Berufspendler in dem reichen Grünwald in der ungemein wohlhabenden Familie der van Hautens ermitteln muss. Ein junger Mann, Sohn libanesischer Einwanderer, ist ermordet worden. Der Gegensatz könnte größer nicht sein: Amir wohnt mit seiner Mutter, einer Kassiererin und seinem Bruder in einem Wohnsilo in Neuperlach. Er ist Schulschwänzer und Kleinkrimineller. Ein Zufall führt ihn in die feinen Kreise nach Grünwald. Scheinbar begegnet die Familie ihm voller Respekt und Zuneigung, doch was ist daran echt und welche Dynamik setzt die Begegnung in Gang? Kühn muss es herausfinden.
Die wiederholten Begegnungen mit den der reichen Familie setzen Kühn mehr zu, als er sich zunächst eingestehen will. Er fragt sich, warum diese Leute reich und trotzdem sympathisch sind. Kühn genießt ihre noble Aufmerksamkeit und trifft auf eine scheinbar harmonische und glückliche Familie, die ihre Wohltätigkeit und Toleranz zelebriert.
Unglaubliche gesellschaftliche Gegensätze treffen aufeinander. Wie kann man so reich sein? Natürlich, das geht nur durch Erben. Menschen, die nicht arbeiten, geben ihr riesiges Vermögen einfach immer weiter an die nächste Generation. Schon ab dem 1. Lebensjahr bekommen die Kinder in diesen Kreisen von ihren Eltern pro 80.000 Euro steuerfrei geschenkt. Damit sind bei ihrer Volljährigkeit bereits Millionäre. Während die Mitte der Gesellschaft, wie sie Kühn repräsentiert, große Steuerlasten auf ihren Schultern tragen müssen. Tiefsinnige Gesellschaftskritik im Gewand eines spannenden Krimis.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.09.2020

Mit Wut im Bauch geschrieben

Schäfchen im Trockenen
0

Resi, die Hauptakteurin, ist Schriftstellerin und lebt mit ihrer Familie in Berlin. Ihr Büro befindet sich in der kleinen, viel zu engen Wohnung; ein Zwei-Quadratmeter-Verschlag neben der Küche.
Zusammen ...

Resi, die Hauptakteurin, ist Schriftstellerin und lebt mit ihrer Familie in Berlin. Ihr Büro befindet sich in der kleinen, viel zu engen Wohnung; ein Zwei-Quadratmeter-Verschlag neben der Küche.
Zusammen mit ihren Schulfreunden ist Resi vor vielen Jahren mit einem Koffer voller Träume nach Berlin gezogen. Resi stammt aus einfachen Verhältnissen, ihre Freunde nicht – aber das spielt scheinbar lange Zeit gar keine Rolle. Geld, Kapital oder Immobilien, nein, das lehnen die selbst ernannten Linksliberalen zunächst ab. Resi glaubt diese Lebenslüge ihrer Clique.
Aber Zeiten ändern sich: Mit den Jahren stellt sich eine Midlife-Crisis ein. Wie will man leben? Ja, jetzt zeigt sich die gesellschaftliche und soziale Herkunft. Resi hat nichts im Rücken, ihr ehemaliger Freund stammt hingegen aus reichem Elternhaus und ihre Freundin hat wohl nicht ganz zufällig einen wohlhabenden Arzt als Ehemann auserkoren.
Den Prenzlauer Berg, einst heruntergekommenes, aber kreatives Viertel vor dem Mauerfall, haben mittlerweile gutverdienende Hipster entdeckt, die die Mieten in die Höhe treiben und für Menschen wie Resi unerreichbar machen.
Von den linken Träumen und den politischen Ansprüchen bleibt nur eine Lebenslüge. Gerne nehmen sie das Erbe und das Geld ihrer Familien entgegen Resi beschreibt dieses wohlstandverwahrloste Milieu in einem Roman schonungslos, der Aufsehen erregt. Ihre Kumpel erkennen sich und fühlen sich bloßgestellt. Resi wird für diese schonungslose Darstellung bestraft. Als Nestbeschmutzerin kündigt ihr einstiger Kumpel ihrer sechsköpfigen Familie eingeschnappt den Untermietvertrag. Zum Schluss bleibt Resi konsequenterweise nur der Umzug an den Stadtrand, Prenzlauer Berg ist für nicht mehr finanzierbar. Ihre Freunde hingegen haben ihre Schäfchen längst ins Trockene gebracht. Sie leben in komfortablen Baugruppen-Eigenheimen ihr selbstverliebtes Hipsterleben im Szeneviertel selbstgefällig weiter und lügen sich in die Tasche mit ihrer ach so liberalen Gesinnung im gemachten Nest.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.12.2023

Mein Lieblingsbuch von Heinrich Böll

Gruppenbild mit Dame
0

Das Buch Gruppenbild mit Dame von dem deutschen Nobelpreisträger Heinrich Böll ist nach meiner Meinung sein bestes Buch, wenn auch nicht sein bekanntestes Buch. Erschienen ist es 1971. Hauptperson ist ...

Das Buch Gruppenbild mit Dame von dem deutschen Nobelpreisträger Heinrich Böll ist nach meiner Meinung sein bestes Buch, wenn auch nicht sein bekanntestes Buch. Erschienen ist es 1971. Hauptperson ist die junge Frau Leni Pfeiffer, geboren 1922.
Sie lernt während des 2. Weltkrieges den sowjetischen Kriegsgefangenen Boris kennen und lieben. Sie bekommen einen Sohn, doch ihr Glück währt nicht lange. Boris gerät in ein Lager der Amerikaner und kommt darin um.
Im Laufe des Buches übernimmt rasch ein Verfasser, der sich stets abgekürzt ironisch als „Verf.“ ins Gruppenbild einbringt, die Schilderungen des Lebens von Lena in Form von Zeugenerinnerungen und Recherchen. Und so entsteht nach und nach um die Gestalt der Leni Pfeiffer herum ein spannendes Panorama Deutschlands im 20. Jahrhundert über viele Jahrzehnte. Ein großer Roman über die deutsche Vorkriegs- und Nachkriegsgeschichte. Ein Klassiker, der jungen Menschen das gesellschaftliche und politische Leben in Deutschland zwischen 1920 und 1980 veranschaulicht.
Inzwischen ist die mehr oder weniger mittelose Lena achtundvierzig Jahre alt und ihr geliebter Sohn sitzt im Gefängnis, weil er auf seine Weise ein an der Mutter begangenes Unrecht korrigieren wollte. Lena ist eine ungewöhnliche und sonderbare Frau. „Sie ist schweigsam und verschwiegen... Sie ist nicht verbittert und sie ist reuelos, sie sie bereut nicht einmal, dass sie den Tod ihres ersten Mannes nie betrauert hat; (...) sie weiß wahrscheinlich einfach nicht, was Reue ist. "
Leni hat 32 Jahre gearbeitet, 5 Jahre als ungelernte Hilfskraft im Büro ihres Vaters, 27 Jahre als Gärtnereiarbeiterin. Ihr erhebliches Immobilien-Vermögen, ein großes Mietshaus, hat sie leichtfertig unter der riesigen Inflation aus den Händen gegeben. 1941 war Lena drei Tage lang mit einem Berufsunteroffizier der deutschen Wehrmacht verheiratet war. Daraus bezieht sie eine Kriegerwitwenrente, dazu hat sie Sozialrente beantragt. Leni geht es bescheiden, besonders seit ihr Sohn im Gefängnis sitzt. Warmherzig, berührend und zeitlos politisch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere