Profilbild von aly53

aly53

Lesejury Star
offline

aly53 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit aly53 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.10.2020

“Remember me” ist eine Story, die mich komplett überrascht und mitgerissen hat.

Remember Me – Tödliche Vergangenheit
0

“Remember me” von Annabell Nolan, ist eine Story ,die mich komplett überrascht hat.
Sie war so völlig anders ,als erwartet.
Nicht rasant, nicht voller actionreicher Szenen.
Stattdessen war da so viel Schmerz, ...

“Remember me” von Annabell Nolan, ist eine Story ,die mich komplett überrascht hat.
Sie war so völlig anders ,als erwartet.
Nicht rasant, nicht voller actionreicher Szenen.
Stattdessen war da so viel Schmerz, Zerrissenheit und die stille Frage, nach dem eigenen Ich.
Wenn ich die Stille greifen könnte, dann wäre ich hier angekommen.
Wenn sich Einsamkeit und Isolation so anfühlt, dann möchte ich niemals allein sein.

Die ersten Töne waren so leise, so qualvoll, jenseits davon, was man mit den Augen greifen oder verstehen mag.
Da ist so viel Chaos im Kopf, im Körper und im ganzen Umfeld.
Ein stiller Schrei, der niemals Erlösung erlangen kann.
So viele Fragen, aber der Nebel lichtet sich einfach nicht.
Wer ist die größere Bedrohung?
Ich oder Er?

Lee ist so ein großartiger Charakter, dass mir schier die Worte fehlen.
So feinfühlig, zerbrechlich und dem Chaos hilflos ausgeliefert.
Ich habe ihr Leben verstanden. Sie hat mich tief drinnen berührt.
Eine Geschichte, die so unfassbar schmerzvoll und schrecklich zugleich ist.
Manchmal ist es keine Frage der Schuld, manchmal ist es eine Frage der Perspektive.
Ich konnte mich so unfassbar gut in sie hineinversetzen und ihre qualvolle Zerrissenheit mit Händen greifen.
So viel passiert, rational nicht erklärbar und trotzdem da.
Die Puzzleteile lösten sich schnell auf, doch sie sah es einfach nicht.
Wollte es nicht sehen.
Es hätte ihr den Boden unter den Füßen weggezogen.

Diese Geschichte überrollt dich nicht mit ihrer Eindringlichkeit und Ausdruckskraft.
Diese Geschichte schleicht sich in dein Herz und irgendwann kannst du nicht mehr aufhören.
Irgendwann hab ich mich in Lee’s Geschichte verliebt und komplett verloren.
Sie ist so erschütternd, so qualvoll und unfassbar traurig. Eine Geschichte, die nur einen Ausgang zulässt.
Es ist nicht nötig, dass sie vor Tiefgründigkeit strotzt. Alles was man wissen muss, offenbart sich nach und nach.
Und damit auch so viel Zweifel, Wut und Hilflosigkeit.
Obwohl man tatsächlich nur Lee’s Perspektive erfährt, konnte ich mich wahnsinnig gut in beide Seiten hineinversetzen.
Denn irgendwann auf dem Weg verliert man den Halt und kann nicht mehr umkehren.
Schmerz macht die unglaublichsten Dinge mit einem. Er verändert uns ,ohne dass wir es merken.
Und das hat mich wohl am meisten erschüttert.
Denn diese Menschen sind authentisch und einfach echt. Nicht frei von Fehlern handeln sie instinktiv und kontinuierlich.
Annabell Nolan verbindet Lee’s Geschichte mit leichten Thriller Elementen und dazwischen bekommt man noch eine sanfte und unglaublich schöne Lovestory geboten.
Das Setting hat etwas traumhaftes und wunderschönes an sich.
Ein Haus am See, in dem man sich verlieren möchte.

Glück kann sich auch schmerzvoll anfühlen und einfach beleben. Sie kann Kraft schenken und dabei helfen , endlich zu leben und zu heilen.
Mich hat diese Story einfach nicht losgelassen, denn alles passiert langsam, eindringlich und voller Details.
Eine Story ,die mit unglaublich viel Emotionen durchtränkt ist, die förmlich einem Hilferuf gleicht.
Sie fühlt sich so intensiv, so tragend an, dass sie unwiderruflich mitreißt und komplett mitfühlen lässt.

Eine außergewöhnliche Story, die mich ganz tief drinnen berührt hat und nicht gehen lassen wollte.
Annabell Nolan hat so eine wunderschöne Art zu erzählen, dass es mich schier umgehauen hat.
Manchmal muss man etwas fühlen, um es wirklich verstehen zu können.

Fazit:
“Remember me” ist eine Story, die mich komplett überrascht und mitgerissen hat.
Sanft, leise und voller dunkler Nuancen.
Ich bin begeistert, ich bin ergriffen.
Charaktere, die ans Herz wachsen und so viel zwischen den Zeilen mitgeben.
Eine Story die von tiefer Traurigkeit, Wut und Zerrissenheit lebt und dennoch so wunderschön, so einzigartig ist.
Eine besondere Geschichte, die meine Gedanken nicht verlassen möchte.
Weil sie bereits so viel davon vereinnahmt.
Unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 28.09.2020

Eine gnadenlose Hetzjagd und mal wieder gerät Hogart zwischen die Fronten

Die Knochennadel
0

Nachdem mich 2015 die beiden Bände um den Versicherungsdetektiv Peter Hogart so unglaublich begeistert haben, war ich wahnsinnig glücklich darüber, dass es mit “Der Knochennadel ” nun endlich weitergeht.
Nach ...

Nachdem mich 2015 die beiden Bände um den Versicherungsdetektiv Peter Hogart so unglaublich begeistert haben, war ich wahnsinnig glücklich darüber, dass es mit “Der Knochennadel ” nun endlich weitergeht.
Nach Prag und Wien, verschlägt es ihn diesmal nach Paris. Und besonders mit der französischen Sprache schafft es der Autor eine richtige tolle Atmosphäre aufzubauen.
Wie der Titel verrät, geht es um die Knochennadel und damit bewegen wir uns hiermit in der Kunstszene. Ein Relique ,das viele Liebhaber zu ihrem eigen machen möchten. Zur Not auch mit Gewalt.
Irgendwie gerät Hogart mal wieder zwischen die Fronten und es liegt mal wieder an ihm den Fall aufzuklären.

Andreas Gruber hat einen sehr packenden, fließenden und einfach unglaublich bildhaften Schreibstil, wodurch ich das Buch in einem Zug inhaliert habe.
Bereits der Prolog ließ mein Adrenalinspiegel in die Höhe schellen und hat mich schockiert und auch sprachlos gemacht.
Dabei tauchen wir zwischendurch immer wieder in die Vergangenheit ein, dessen Ursprung unglaublich tragend und schmerzvoll ist.
Die Gegenwart beginnt sofort sehr spannend und ehe man es sich versieht, überschlagen sich förmlich die Ereignisse.

Hierbei begleiten wir vor allem Peter Hogart, weshalb er besonders viel Tiefe erhält.
Dadurch bleiben besonders die Täter im Dunkeln.
Diese waren für mich beängstigend und faszinierend zugleich.
Mich hat der psychologische Aspekt dahinter nicht losgelassen.
Ist es ein Trauma oder liegt Ihnen das Böse im Blut?
Oder ist es einfach nur Besessenheit, oder das Streben nach Gier und Macht?
Am Ende weiß ich es immer noch nicht. Vielleicht ist es auch von allem etwas.
Denn mit welcher Bosheit, Perfidität und Skrupellosigkeit hier agiert wird, hat mir immer wieder erneut das Grauen vor Augen geführt.
Menschlich ist es kaum nachzuvollziehen, denn irgendwo muss ein Schalter umgelegt worden sein.
Besonders die Antagonisten waren unglaublich gut ausgearbeitet.
Ich hab sie voller Faszination und Respekt beobachtet und konnte teilweise gar nicht in Worte fassen, wie sehr sie mich schockiert haben.
Auf die Identität kam ich recht schnell. Was der Spannung aber keinen Abbruch tat. Viel schwerwiegender war das Warum, das mir keine Ruhe ließ.
Und parallel dazu erleben wir Peter Hogart mit seiner eigenwilligen und exzentrischen Art. Besonders sein Sarkasmus hat mich immer zum lachen gebracht.
Er hat ein enorm gutes Gespür ,man hört förmlich wie seine Gedanken rumoren.
Aber nicht nur das.
Zudem sind die Charaktere einfach überaus lebendig, ausdrucksstark und authentisch.

Bereits nach 100 Seiten war ich komplett von der Rolle. Der Autor legt dabei ein unglaubliches Tempo vor, dass einem fast schwindelig wird.
Die Toten summieren sich immer mehr , was einem gnadenlosen Wettlauf gegen die Zeit nach sich zieht.
Hogart gerät enorm unter Druck und ist der Lösung kein Stück näher.
Besonders gelungen fand ich Kohlschmied und Rast, die dem Ganzen unglaublichen Charme verschafft haben.
Dafür nimmt Andreas Gruber aber auch kein Blatt vor den Mund und geht sehr detailliert zur Sache.
Aber es ist nicht die Brutalität die so immens schockiert, sondern viel mehr was es in den Seelen der Menschen auslöst.
Es gab eine Szene, die hat mir selbst alles abverlangt und ich musste schlucken.
Denn es umfasst so viel Tragik und immense Traurigkeit, dass es einfach kaum zu ertragen ist.
Bei den Wendungen die hier eingewoben wurden, habe ich irgendwann den Überblick verloren.
Aber nicht bei der Grundstory. Denn der rote Faden ist kontinuierlich ersichtlich.
Die Story ist sowie vielschichtig, als auch sehr detailliert ausgearbeitet.
Dabei werden auch die zwischenmenschlichen Aspekte nicht ausgeklammert, wodurch sich die Emotionen verstärken und man einfach unglaublich mitfiebert.
Die eigentliche Auflösung war keine Überraschung. Dennoch schafft es der Autor mit unvorhergesehenen Ereignissen noch zusätzlich Dramatik zu erschaffen.

Er webt ernste Themen ein, die definitiv beschäftigen und zu denken geben und daneben einen enorm gut durchdachten Fall, der extrem an die Grenzen bringt und einfach unglaublich gut ausgearbeitet ist.
Ein dritter Band, der mich wieder sehr begeistert hat.
Ein absolutes Highlight.
Unbedingt mehr von Peter Hogart.

Fazit:
Endlich geht es mit Peter Hogart weiter.
Mit Peter Hogart bringt er einen ebenso genialen Ermittler wie Pulaskie oder Sneijder hervor.
Bereits die ersten beiden Bände waren schon sehr genial.
Mit Band 3 bringt er einen ebenso hochkarätigen Thriller an den Start.
Gut durchdacht, vielschichtig und mit Charakteren, die dir das Grauen vor Augen führen.
Mit einer sehr faszinierenden Thematik entführt er uns in die Kunstszene nach Frankreich.
Eine gnadenlose Hetzjagd und mal wieder gerät Hogart zwischen die Fronten.
Rasant, packend und einfach überaus genial.
Trotz Vorhersehbarkeit bin ich schwer begeistert.
Unbedingt mehr von Peter Hogart.

Veröffentlicht am 27.09.2020

Schlussendlich absolut genial, dynamisch und atmosphärisch

Tödliches Wattenmeer. Ostfrieslandkrimi
0

Endlich sind Rike und Richard zurück und diesmal empfand ich die Wartezeit als ziemlich lang. Aber es hat sich definitiv gelohnt.

Hierbei handelt es um neunten Band der Faber und Waatstedt Reihe. Aber ...

Endlich sind Rike und Richard zurück und diesmal empfand ich die Wartezeit als ziemlich lang. Aber es hat sich definitiv gelohnt.

Hierbei handelt es um neunten Band der Faber und Waatstedt Reihe. Aber sie können auch einzeln gelesen werden, da die Fälle in sich abgeschlossen sind. Ich finde es jedoch ratsamer, der Reihe nach zu lesen. Da man so die Entwicklung der Ermittler und auch von Opa Knut viel besser verfolgen kann.
Diesmal gerät ihr Kollege Philipp Schorlau in den Fokus.
Philipp, der sein Singledasein liebt und nichts anderes möchte.
Als er plötzlich mit der neuen Situation konfrontiert wird, gerät sein Leben völlig aus den Fugen. Denn plötzlich legt die Vergangenheit ihre Spuren in die Gegenwart.
Wir erleben hier einen sehr emotionalen Philipp, der mir enorm gut gefallen hat.
Aber auch die Nebencharaktere waren verdammt ausdrucksstark und mit enorm viel Leben gefüllt. Besonders Melanies Geschichte, ging mir unheimlich nah.
Ein besonderes Highlight war Maxi, weil sie der Story eine ganz herzerwärmende und eigene Note gab.

Die Story begann unglaublich spannend.
Eine Yacht voller Blut und eine Frau,die ihren Mann ermordet haben soll.
Vom Opfer fehlt jedoch jegliche Spur.
Auf den ersten Seiten kann man sich ein enorm gutes Bild machen.
Die seelische Anspannung, diese Panik unglaublich gut spürbar und dennoch hatte ich in Gedanken sofort die Auflösung parat.
Was allerdings keine Überraschung darstellt.
Dafür war die Ausarbeitung dessen sehr vielschichtig und extrem wendungsreich.
Man begleitet nicht nur die Ermittlungen, denn es bekommt eine persönliche Note.
Das hat es sofort tragischer und dramatischer gemacht.
Elke Nansen greift hier tief in die psychologische Ebene ein.
Dadurch wirkt der eigentliche Fall nicht mehr ganz so klar und einfach.
In Wirklichkeit ist er viel verworrener als angenommen.
Man taucht dafür in die Vergangenheit ein, aber auch die Gegenwart hält so einiges an Überraschungen parat.
Die einzelnen Konstellationen zueinander müssen entwirrt und sortiert werden.
Was aber gar nicht so einfach ist, da jeder seine Leichen im Keller hat.
Schlussendlich geraten auch die Ermittler in Bedrängnis, weil Ihnen die Zeit davonläuft.

Für mich war es extrem emotional. Weil Philipp involviert war und man deutlich gespürt hat, wie sehr sich Rike, Richard und Opa Knut eingesetzt haben.
Dadurch bekommt es eine ganz eigene Dynamik.
Man gerät in einen Strudel aus Arroganz, Niederträchtigkeit und purer Gier.
Über die Kaltblütigkeit dahinter war ich wirklich erschüttert und teilweise wirklich sprachlos.
Eiskalt, ohne mit der Wimper zu zucken, werden Intrigen gesponnen und aufs heftigste manipuliert.
Das ganze trägt eine Spur von Besessenheit, Missgunst und fehlen jeglicher Empathie.
Diese Niedertracht hat mich wirklich fassungslos gemacht und auch ins Grübeln gebracht.
Auch wenn ich gestehen muss, das es verdammt gut durchdacht war.
Dennoch reagiert man darauf, was unbedacht bleibt und eine Welle aus Enttäuschung, Schmerz und Wut hervorbringt.

Auch wenn ich das Endprodukt schon erahnt habe, war es dennoch eine ganz andere Sache, wenn es tatsächlich eintritt.
Es gab jedoch noch eine Überraschung, die ich definitiv nicht geahnt habe und die mich verdammt schmerzlich traf, wenn ich es auch verstehen und nachvollziehen konnte.
Rike und Faber decken hier nicht nur einen verdammt brillanten und gut durchdachten Kriminalfall auf. Man erfährt auch etwas mehr über Philipp, wodurch man ihm ein Stück weit näher kam.
Opa Knut zeigt uns wieder wie einfühlsam und erfahren er ist.
Zudem bekommen wir es hier mit Charakteren zutun, die keinesfalls perfekt sind und so einiges auf dem Kerbholz haben.
Ich bin wieder sehr begeistert und hoffe, wir müssen nicht so lange auf den Nachfolger warten.

Fazit:
Faber und Waatstedt gehen in die neunte Runde.
Und das mit einem verdammt brillanten und gut durchdachten Kriminalfall, der kalt erwischt und enorm an die Nieren geht.
Ich bin absolut begeistert von dieser vielschichtigen Story, ganz besonders weil Philipp in den Fokus gerät.
Dadurch wird es sehr emotional und tragend.
Rasant, packend und einfach unglaublich spannend.
Mich hat die Kaltblütigkeit dahinter enorm erschüttert. Ich war wie vor den Kopf geschlagen.
Schlussendlich absolut genial, dynamisch und atmosphärisch.
Ich möchte am liebsten sofort den nächsten Band lesen.
Ein richtiges Highlight.

Veröffentlicht am 27.09.2020

Sexy, sinnlich, dominant und amüsant zugleich

Sehnsüchtig - Gefunden
0

So ganz spontan hab ich es gewagt und mich in das nächste Abenteuer mit Maron und den Chevalier Brüdern gestürzt .
Gott, wie hab ich es vermisst.
Obwohl der letzte Ausflug in diese Reihe ,eine ganze Weile ...

So ganz spontan hab ich es gewagt und mich in das nächste Abenteuer mit Maron und den Chevalier Brüdern gestürzt .
Gott, wie hab ich es vermisst.
Obwohl der letzte Ausflug in diese Reihe ,eine ganze Weile her ist, so hatte ich doch überhaupt kein Problem wieder hineinzufinden.
Es ist so prägnant, dass man sie einfach nicht vergisst.

DC Odesza schreibt dabei sehr sinnlich, fesselnd, humorvoll und einfach unglaublich bildhaft.
Doch Vorsicht, hierbei handelt es sich um den 4. Band der “Sehnsüchtig ” Reihe, bei der man die Reihenfolge unbedingt beachten sollte.
Ich hab die Brüder, als auch Maron ab erster Sekunde geliebt. Ebenso Jane, die mich jedesmal zum lachen brachte.
Alle Charaktere verfügen über unglaublich viel Ausdruck und Intensität, dabei ist vor allem toll, dass man verschiedene Perspektiven erfährt.
In Maron konnte ich mich jedoch immer am besten hineinversetzen, da sie nach wie vor im Fokus steht.
Die Facetten ,die in ihr stecken sind unglaublich. Eine Frau die unglaublich wandelbar und einnehmend ist.
Ich liebe ihre Herzenswärme, ihre dominanten, aber dennoch verletzlichen Züge. Ich liebe es, dass sie nichts als selbstverständlich hinnimmt und lieber kämpft und Stärke sowie Mut unter Beweis stellt.

Dieser Band ist nicht nur unglaublich amüsant, verrucht und sinnlich zugleich.
Denn die Autorin schlägt hier mitunter ernste Themen an, mit denen ich wirklich zu kämpfen hatte.
Maron hat dabei einiges durchzustehen, was sie hart an ihre Grenzen treibt.
Aber nicht nur sie.
Auch Dorian, Gideon und Law erleben einen Wandel, der es extrem in sich hat und niemanden schützt.
Auf die Art sieht man auf sehr eindrucksvolle Art und Weise welche Verbundenheit sie inne haben.
Dabei werden Konflikte ausgetragen, es scheppert ordentlich und auch vor Missverständnissen und Manipulationen wird nicht Halt gemacht .
Dabei wird recht deutlich, welch leichtes Opfer Maron darstellt.
Auch wenn sie alles ist, aber mit Sicherheit kein Opfer.

Ernsthaft. Ich weiß nicht, was ich sagen, geschweige denn fühlen soll.
Dieser Band ist Himmel und Hölle zugleich.
In einem Moment schwebt man auf Wolken, im nächsten Moment ist man völlig am Ende und jeglicher Kräfte beraubt.
Ich hab diese Story so tief gefühlt und einfach gelebt.
Es gibt explizite Szenen. Viele. Sie sind verwegen, leidenschaftlich, sinnlich. Aber auch sehr amüsant und charismatisch zugleich.
Aber dann ist da noch so viel mehr.
Eine Ernsthaftigkeit, die mir den Atem raubte und mich völlig erschüttert und sprachlos gemacht hat.
Denn hier tritt eine Entwicklung ein, die ich so nicht habe kommen sehen.
Die mir gezeigt hat, wie manipulativ und perfide diese Welt ist.
Das jeder nur an seinen eigenen Vorteil denkt und sich nicht darum schert, was es mit der Seele anderer Menschen anrichtet.
Gott, das macht mich so unfassbar wütend.
Wo bleibt da die Menschlichkeit?
Wo Vertrauen und Zuversicht.
Woher nimmt man sich dieses Recht, solch Entscheidungen zu fällen?
Wo bleibt Gewissen? Wo Anstand?
Und mein Gott, dieser Cliffhanger.
Diesmal ist er wirklich extrem und ich muss einfach wissen, wie es weitergeht.
Dieses Ende. Wow. Es hat mir einfach nur Tränen in die Augen getrieben.

Letztendlich ein extrem wandelbarer vierter Part ,der nicht nur extrem anheizt, sondern auch schmerzlich und voller Dramatik und Tragik ist.
Ich bin absolut begeistert.

Fazit:
Für Maron und die Chevaliers geht es in die vierte Runde.
Sexy, sinnlich, dominant und amüsant zugleich.
Ein vierter Band, der mich nicht nur extrem zum lachen und Augen verdrehen brachte, sondern auch leise Töne anschlug, die mein Innerstes nicht losließen.
Nur damit ich am Ende vor Wut hätte schreien können.
Vorsicht: Hier wartet ein verdammt mieser Cliffhanger auf euch. Und das sagt die Person, die Cliffhanger liebt.
Ich liebe diese Reihe einfach nur unglaublich.
Hier wird nicht verurteilt, hier steht vor allem Menschlichkeit im Vordergrund.
Es wird aber auch verdammt gut klar gemacht, dass nichts im Leben umsonst ist.
Ein absolutes Highlight

Veröffentlicht am 27.09.2020

Sehr spannend, bewegend und absolut atmosphärisch

Inselwelle. Ostfrieslandkrimi
0

Ich kann es gar nicht glauben, aber es ist mein erstes Buch mit der rüstigen Ermittlerin Gretje Blom.
Fakt ist: entweder man liebt sie oder sie nervt einen zu Tode.
Bei mir ist ersteres der Fall. Ich liebe ...

Ich kann es gar nicht glauben, aber es ist mein erstes Buch mit der rüstigen Ermittlerin Gretje Blom.
Fakt ist: entweder man liebt sie oder sie nervt einen zu Tode.
Bei mir ist ersteres der Fall. Ich liebe ihren Humor, ihre etwas spezielle Art und vor allem ihren Dialekt, der mich immer wieder zum schmunzeln bringt. Aber die ostfriesische Atmosphäre auch sehr gut hineinbringt und damit eine absolute Wohlfühlatmosphäre hineinzaubert.
Gretje hat etwas, von einer geliebten Großmutter, bei der du einfach, nur du sein kannst. Die dich aufbaut und zusammen mit dir, deine Kämpfe austrägt. Allein das ist schon Gold wert.
Gretje lebt ganz nach dem Motto: Nicht lange schnacken, sondern zupacken.
Und das zieht sie bis aufs Blut durch.
Dadurch gerät sie nicht selten in brenzlige Situationen, aber Gretje findet immer ein Hintertürchen.
Dies ist zwar schon der sechste Band aus der Reihe um Gretje Blom. Dennoch fiel mir der Einstieg überhaupt nicht schwer. Was daran liegt, dass die Fälle in sich abgeschlossen sind.
Ein weiterer Pluspunkt, wir erfahren auch etwas aus ihrem Privatleben, was sie nur umso sympathischer und greifbarer macht.
Denn Gretje ist eben auch nur ein Mensch.

Rita Roth hat einen sehr angenehmen und fließenden Schreibstil. Verbunden mit einer sehr humorvollen Note, war ich einfach nur vollkommen gefesselt und begeistert.
In diesem Band geht es um einen toten Musiker.
Alleine wie Gretje sich am Anfang einbringt, ist einfach nur der Knaller. Daneben die Bühnenperformance spektakulär, so dass ich wirklich nur mit offenem Mund dagesessen habe.
Der Mord geschieht nicht sehr detailliert, dafür erfährt man alles ,was man wissen muss. Die Perspektiven erfolgen hier aus der Sicht der Ermittler und natürlich von Gretje.
Richtig toll hätte ich gefunden, wenn man dort die Hauptcharaktere mit eingebunden hätte, das hätte zusätzlich noch für Spannung und Nervenkitzel gesorgt.
Richtig gelungen fand ich hier die Ermittlungen. Denn einerseits ermittelt die Polizei und auf der anderen Seite Gretje. Was eine wirklich gute Mischung ergab.
Konflikte bleiben natürlich nicht aus, aber man spürt regelrecht ,wie es um die Gefühle der Personen bestellt ist.
Die übrigen Charaktere fand ich überaus authentisch und mit Tiefe versehen. Einige stechen mehr heraus, als andere. Was jedoch seinen Grund hat.
Ich hatte mich schon früh auf den Täter festgelegt. Wurde jedoch komplett an der Nase herumgeführt.

Der Kriminalfall hat mir in seiner Ausarbeitung enorm gut gefallen. Denn die Autorin legt auch viel Wert auf die zwischenmenschlichen Belange.
Dadurch kristallisieren sich einige Verbindungen besonders heraus.
Von verletzten Stolz, Eifersucht und Tragik ist alles dabei, was zusätzlich noch für Dramatik sorgt.
Ebenso wird der Druck, dem man in der Musikbranche ausgesetzt wird, sehr gut vor Augen geführt. Ein paar Klischees dürfen auch nicht fehlen, was es für mich sogar noch glaubhafter gemacht hat.

Auch mit den Emotionen wird hier richtig toll umgegangen. Voller Feingefühl und Eindringlichkeit zeigt uns die Autorin ,die Menschen dahinter und löst damit eine Welle aus Traurigkeit, Mitgefühl, aber auch Wut und Resignation aus.
Dadurch kann man sie emotional sehr stark wahrnehmen und ihre Handlungen nachvollziehen.
Im Endeffekt ist es ein sehr lockerer und charismatischer Ostfrieslandkrimi, der zwar nicht besonders nervenzehrend ist, dafür aber einiges mit Charme und Humor wett macht.
Perfekt für zwischendurch.

Fazit:
Gretje kann es nicht lassen.
Frei nach dem Motto: Nicht lange schnacken, sondern zupacken, greift sie ordentlich durch.
Ein Ostfrieslandkrimi der vor allem durch ostfriesisches Flair und ganz viel Charme und Humor besticht.
Ein großer Kreis an Verdächtigen und jeder hätte ein Motiv.
Sehr spannend, bewegend und absolut atmosphärisch.
Unbedingt mehr davon.