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Veröffentlicht am 02.12.2021

Schöne Lesestunden in den schottischen Highlands

Weihnachten in den schottischen Highlands
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Eigentlich möchte Willow nur ein paar ruhige Tage in ihrer Heimat, Ghaoil Castle in den schottischen Highlands, verbringen. Doch schon auf dem Weg dorthin, streikt ihr Auto und auf der Suche nach Hilfe, ...

Eigentlich möchte Willow nur ein paar ruhige Tage in ihrer Heimat, Ghaoil Castle in den schottischen Highlands, verbringen. Doch schon auf dem Weg dorthin, streikt ihr Auto und auf der Suche nach Hilfe, trifft sie auf Leo Moore. Der Leo, der wenig später auch auf Ghaoil Castle auftaucht, um die Burg zu kaufen..

Willow Mclean arbeitet als Journalistin für ein Magazin in London, wobei es sie immer wieder zu ihrer Familie in die schottischen Highlands zieht. Zu Beginn war mir Willow eigentlich noch recht sympathisch, denn sie wirkt zwar etwas zurückhaltend, aber auch sehr freundlich und hilfsbereit. Nach und nach ist sie immer mehr aufgetaut und war sich um keinen Spruch verlegen. Allerdings empfand ich ihre Art auf Dauer als etwas anstrengend und ich konnte sie nicht so ganz einordnen. Denn sie zieht häufig voreilige Schlüsse und handelt teilweise etwas unüberlegt anstatt ihre Gegenüber auf eine Sache anzusprechen.
Leo Moore, ein erfolgreicher Schauspieler aus den USA, war mir von Beginn an sympathisch. Er ist freundlich, zuvorkommend und humorvoll, wobei er manchmal etwas rastlos und einsam wirkt. Vor allem weiß er aber, was er will und kämpft dafür. So hat er sich in den Kopf gesetzt, Ghaoil Castle zu kaufen und sich einen Traum zu erfüllen. Schon bald merkt man allerdings, dass so viel mehr hinter diesem Kauf steckt.
Die Beziehung zwischen Willow und Leo hat sich meiner Meinung in einem angenehmen Tempo entwickelt und ich habe vor allem die Schlagabtausche sehr genossen. Allerdings muss ich auch sagen, dass die Gefühle teilweise nicht so ganz bei mir angekommen sind.

Wie bei zwei gegensätzlich gepolten Magneten wurden meine Lippen von ihren angezogen. Mein Blick haftete schwer und voller Vorfreude auf ihren Mund, während mein Kopf sich wie ferngesteuert auf Willow zubewegte. (Seite 162)

Neben Willow und Leo spielt die gesamte Familie Mclean eine große Rolle. Vor allem Willows Mum und Granny sind beide total herzlich und letztere hat die Stimmung immer wieder aufgelockert. Willows Dad wirkte dagegen eher distanziert und zurückhaltend. Der heimliche Star auf Ghaoil Castle war allerdings Vincent - was es mit ihm auf sich hat, müsst ihr allerdings selbst lesen. Aber auch Hazel, eine Freundin der Familie, mochte ich total gerne, denn sie hatte immer die passende Lebensweisheit auf Lager.

Weihnachten in den schottischen Highlands ist bereits der dritte Weihnachtsroman, den ich von Mila Summers lesen durfte und irgendwie ist es schon zu einer kleinen Tradition in der Vorweihnachtszeit geworden. Demnach ist mir der Einstieg in die Geschichte auch wieder sehr leicht gefallen, denn der Schreibstil der Autorin ist gewohnt locker leicht und lässt sich daher sehr angenehm lesen. Dabei wird die Geschichte abwechselnd aus der Sicht der beiden Hauptprotagonisten Willow und Leo erzählt, was mir auch hier wieder sehr gut gefallen hat. Denn so bekommt man einen guten Einblick in deren Gefühls- und Gedankenwelt. Vor allem Leos Gefühlslage wurde meiner Meinung nach sehr gut dargestellt und ich konnte so sehr mitfühlen. Meiner Meinung nach hat Mila Summers dadurch gezeigt, worauf es an Weihnachten wirklich ankommt: eine schöne Zeit mit all seinen Liebsten zu verbringen. So gab es nicht nur ab und zu tiefgründige Gedankengänge, sondern auch wirklich schöne und teilweise auch etwas kitschige Momente. Dazu hat meiner Meinung nach das Setting auf Ghaiol Castle, mitten in den verschneiten schottischen Highlands, richtig gut gepasst.

"Ghaoil Castle ist wahrlich etwas Besonderes. Und das nicht nur wegen seiner schier unüberwindbaren Mauern und seiner geschichtsträchtigen Vergangenheit. Die Menschen, die hier wohnen, machen das Haus erst zu dem, was es ist: einem warmherzigen Ort, der jedem das Gefühl gibt, ein Teil davon zu sein." (Seite 188)

Als ich das Cover das erste Mal gesehen habe, war ich sofort hin und weg. Ich finde es einfach so so süß gestaltet und vor allem finde ich es toll, dass die einzelnen Elemente, wie beispielsweise der kleine rote Flitzer von Willow, eine Verbindung zur Geschichte herstellen.

Weihnachten in den schottischen Highlands hat mir einige schöne Lesestunden bereitet, obwohl ich mit der Protagonistin Willow nicht ganz warm geworden bin. Dennoch mochte ich vor allem das winterliche Setting in den schottischen Highlands und den Rest der Familie total gerne.

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Veröffentlicht am 11.08.2021

Schönes Buch für Zwischendurch mit Wohlfühlatmosphäre, aber auch fehlender Tiefe

Wild wie der Wind
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Alva kümmert sich so sehr um andere, dass sie dabei oftmals sich selbst vergisst. Dann trifft sie auf Jo, der nach seiner gescheiterten Handballkarriere neu in Lillehamn ist und am liebsten für sich bleiben ...

Alva kümmert sich so sehr um andere, dass sie dabei oftmals sich selbst vergisst. Dann trifft sie auf Jo, der nach seiner gescheiterten Handballkarriere neu in Lillehamn ist und am liebsten für sich bleiben will. Doch die beiden kommen sich immer näher, ob sie wollen oder nicht..

Alva Solberg war mir mit ihrer freundlichen und hilfsbereiten Art schon in den beiden vorherigen Bänden total sympathisch und dieser Eindruck hat sich nur noch einmal verstärkt. Sie arbeitet als Kinderärztin in der Praxis und hilft nebenbei in der Robbenstation von Lillehamn. Alva möchte am liebsten die ganze Welt retten und jedem etwas Gutes tun. Dabei vergisst sie allerdings häufig sich selbst und steckt hin und wieder voller Selbstzweifel. Dies resultiert zum Teil auch aus ihrer Kindheit, denn neben ihrer kranken Mutter und den beiden Brüdern stand sie oftmals hinten an. Umso schöner finde ich es, welche Entwicklung Alva im Verlauf der Geschichte durchgemacht hat.
Joakim ist ein ehemaliger Handballprofi (riesiger Pluspunkt!), denn es nach einem Fehltritt nach Lillehamn zieht. Dort möchte er am liebsten unerkannt bleiben und wirkt daher auf den ersten Blick auch sehr verschlossen und distanziert, wodurch ich ihn erst nicht so ganz fassen konnte. Nach und nach öffnet Jo sich allerdings immer mehr und man merkt, dass er das Herz am richtigen Fleck trägt. Trotzdem hatte ich auch so meine Probleme mit ihm, denn obwohl ich verstehen kann, dass er mit seiner Vergangenheit nicht hausieren gehen möchte, fand ich sein Verhalten Alva gegenüber teilweise nicht schön.
Die Liebesgeschichte zwischen Alva und Jo entwickelt sich in einem sehr langsamen und gemächlichen Tempo, was allerdings total zu den beiden Charakteren gepasst hat. Und obwohl ziemlich schnelle eine gewisse Chemie zwischen den beiden spürbar war, habe ich mich doch manchmal gefragt, warum die beiden sich ineinander verliebt haben.

Zwischen seinen Fingerspitzen und der Außenseite ihres Oberschenkels waren nur ein paar Millimeter. Ein paar Millimeter und Magnus und Jos Ex-Freundin und ein ganzes Leben, in dem Alva vom Rand aus zugesehen und aufgepasst hatte, dass alle versorgt waren. (Seite 151)

Natürlich gab es auch in diesem Band wieder ein Wiedersehen mit den anderen beiden Solberg-Geschwistern, was mich sehr gefreut hat. Die Beziehung zwischen den Geschwistern wurde wieder total schön dargestellt und man hat gemerkt, wie wichtig Alva ihren beiden Brüdern ist (und anders herum). Aber auch Hanne, Alvas beste Freundin, ist sehr sympathisch und sie steht Alva immer mit Rat und Tat zur Seite. Mit Jos Familie hingegen musste ich erst warm werden. Seine Schwester und er scheinen ein gutes Verhältnis zu haben, wobei ich erstmal mit ihrem Humor warm werden musste. Seine Mutter hingegen war mir nicht gerade sympathisch. Der eigentliche Star war allerdings Wilma, ein zugelaufener Hund, den Jo bei sich auf dem Boot aufgenommen hat.

Der Einstieg in die Geschichte von Alva und Jo ist mir sehr leicht gefallen, denn der Schreibstil von Julie Birkland hat sich wieder richtig angenehm lesen lassen. Dabei wurde die Geschichte, wie bereits aus den beiden Vorgängerbänden gewohnt, aus der Erzählerperspektive erzählt, wobei Alva und Jo abwechselnd beleuchtet wurden und man so ihre Gedankengänge aktiv nachvollziehen konnte. Während die beiden anderen Bücher allerdings ernstere Themen beinhalteten, war dies bei Band drei eher weniger der Fall. Generell hatte ich das Gefühl, dass die geschaffenen Probleme eher auf der fehlenden Kommunikation zwischen den beiden Charakteren beruhten und am Ende dann auch ziemlich schnell gelöst wurden. So war die Geschichte von Alva und Jo nicht nur leichter und ruhiger, sondern kam auch fast ohne jegliche Spannung und Tiefgang aus. Dafür gab es allerdings wieder eine große Portion Wohlfühlatmosphäre aus Norwegen, Robbenliebe und auch etwas Handballcontent, wobei dies für mich als großen Handballfan noch etwas mehr hätte sein dürfen.

Als Lillehamn im Spätnachmittagslicht vor ihm lag, ertappte er sich bei einem Lächeln, und je näher die bunten Häuser kamen, desto breiter wurde es. (Seite 287)

Das Cover ist glaube ich mein liebstes Cover aus der Reihe, denn es ist einfach wieder wunderschön. Vor allem finde ich es toll, dass die kleinen Bildchen einen Bezug zu der Geschichte herstellen.

Insgesamt ist der dritte Band der Northern Love-Reihe ein schönes Buch für zwischendurch, welches wieder eine totale Wohlfühlatmosphäre versprüht und leichter ist als seine Vorgänger. Allerdings fehlt es dem Buch dahingehend leider auch etwas an Tiefe.

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Veröffentlicht am 10.05.2021

Trotz wichtiger und emotionaler Themen etwas schwächer als Band 1

Tief wie das Meer
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Espen ist nicht nur Sveas Chef, sondern die beiden pflegen auch auf ihre ganz eigene Art und Weise eine Freundschaft mit gewissen Vorzügen. Dabei wollen sich beide nicht eingestehen, dass sie eigentlich ...

Espen ist nicht nur Sveas Chef, sondern die beiden pflegen auch auf ihre ganz eigene Art und Weise eine Freundschaft mit gewissen Vorzügen. Dabei wollen sich beide nicht eingestehen, dass sie eigentlich schon längst viel mehr füreinander empfinden. Doch vor allem Espen hat seine Gründe dafür, die Svea niemals erahnen würde..

Svea Iversen kennt man schon aus dem ersten Band, denn sie arbeitet im Labor der Praxis, die den Solberg-Geschwistern gehört. Zu Beginn war sie mir mit ihrer gleichzeitig toughen offenen Art, aber doch etwas zurückhaltenden Art eigentlich echt sympathisch. Sie hatte keine leichte Kindheit und hat nie wirklich Zusammenhalt und Liebe erfahren, wodurch es ihr schwer fällt, sich zu öffnen. Obwohl sie nach und nach langsam angefangen hat, sich ihren Mitmenschen zu öffnen, konnte ich mich nie so ganz mit ihr anfreunden. Denn irgendwie kam mir ihr Verhalten teilweise doch etwas überzogen und vor allem sehr Ich-bezogen vor, was mich phasenweise sehr gestört hat.
Espen Solberg hingegen mochte ich so so gerne. Er arbeitet wie seine Geschwister als Arzt und ist ein richtiger Sunny Boy. Immer gut gelaunt, liebevoll und um keinen Spruch verlegen, lebt Espen im Hier und Jetzt und möchte das Leben voll und ganz genießen. Dabei gehört es zu seinem Lebensstil, sich nicht auf feste Beziehungen einzulassen, so wie er es auch mit Svea handhaben möchte. Doch schon bald merkt man, dass so viel mehr hinter Espens fröhlicher Art steckt, denn auch er versteckt seine Gefühle und Geheimnisse sorgfältig.
Eigentlich liebe ich Best-Friends-to-Lovers-Stories total und obwohl man zwischen den beiden von Beginn an ein gewisses Prickeln gespürt hat, blieben mir die Gefühle bei Svea und Espen etwas auf der Strecke. Insgesamt ging mir die Entwicklung leider doch etwas zu schnell.

"Svea?" Espens grüne Augen waren kaum zu erkennen. Er legte seine Stirn gegen ihre, und einen Moment standen sie einfach so da. "Für mich ist das auch neu. Ich habe auch Angst - du kannst dir nicht mal vorstellen, was ich für Angst habe." (Seite 95)

Neben Svea und Esper gab es auch ein Wiedersehen mit dem gesamten Praxisteam rund um Krister, Alva, Hanne und Annik. Mir hat dabei vor allem wieder der Zusammenhalt zwischen den Solberg-Geschwistern gefallen, denn die drei sind wirklich immer füreinander da. Als man dann noch ihren Vater kennenlernt, versteht man vollständig, woher die drei ihre tollen Werte haben. Aber auch Sveas Familie lernt man kennen. Ihren Bruder Len und seinen Freund Jonas fand ich sehr sympathisch, was man von ihren Eltern, allen voran ihrer Mutter, leider nicht behaupten kann.

Nachdem mir der erste Band der Northern Love-Reihe echt gut gefallen hat, habe ich mich schon sehr auf die Geschichte rund um Espen und Svea gefreut. Der Einstieg ist mir auch sehr leicht gefallen, denn der Schreibstil von Julie Birkland ist wieder locker leicht und lässt sich sehr angenehm lesen. Dabei hat sich bei mir auch direkt ein Gefühl von nach Hause kommen eingestellt, denn die Atmosphäre in Lillehamn konnte mich von der ersten Seite direkt wieder in den Bann ziehen. Es gab aber nicht nur wohlig warme und humorvolle Szenen, sondern es wurden auch einige ernste Themen angesprochen. Darin liegt allerdings auch mein Kritikpunkt. Zwar konnte ich die Gefühle der beiden Charaktere trotz Erzählerperspektive sehr gut nachvollziehen, habe teilweise mit ihnen gelitten, gehofft und auch das ein oder andere Tränchen verdrückt, aber irgendwie war es mir zu viel und doch zu wenig. Ich kann es leider gar nicht genau beschreiben, was mir hier gefehlt hat. Aber es wurde meiner Meinung nach erst ein wichtiges (Tabu-)Thema angeschnitten und dann doch relativ schnell nicht mehr thematisiert, weil es von einem anderen Thema, das ebenso wichtig wie schmerzhaft war, überlagert wurde. Hier hätte man wahrscheinlich mit ein paar Kapiteln mehr noch etwas mehr Tiefgang erzeugen können.

Das Cover des Buches gefällt mir wieder richtig gut und es steht seinem Vorgänger in Nichts nach. Man bekommt dadurch einfach schon total Lust nach Norwegen zu reisen und in die Geschichte einzutauchen.

Obwohl ich mich total auf die Geschichte von Espen und Svea gefreut habe und mir auch der Anfang total gut gefallen hat, war ich doch etwas enttäuscht von dem zweiten Band der Northern Love-Reihe. Denn es wurden zwar wichtige und emotionale Themen behandelt, aber irgendwie hatte ich doch so meine Probleme mit der Umsetzung und mit unserer Protagonistin Svea. Dennoch freue ich mich schon total auf den dritten Band der Reihe und vor allem auf die Rückkehr nach Lillehamn.

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Veröffentlicht am 31.10.2020

Süße und kurzweilige Geschichte für zwischendurch

Christmas Deal
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Ständig landen die E-Mails von Riley Kennedy bei ihrem Kollegen Kennedy Riley und als wäre das nicht genug kann dieser die Mails nicht ohne einen unpassenden Kommentar weiterleiten. Auf der Weihnachtsparty ...

Ständig landen die E-Mails von Riley Kennedy bei ihrem Kollegen Kennedy Riley und als wäre das nicht genug kann dieser die Mails nicht ohne einen unpassenden Kommentar weiterleiten. Auf der Weihnachtsparty des Verlages treffen die beiden das erste Mal aufeinander und statt ihm die Meinung zu sagen, lässt sich Riley auf einen Deal ein: er begleitet sie nach Hause zu ihrer Familie und dafür muss sie ihn auf die Hochzeit seines Bruders begleiten..

Mit Riley Kennedy bin ich leider nicht so ganz warm geworden. Sie arbeitet im Lektorat eines New Yorker Verlags und ist ein eher verschlossener und zurückhaltender Charakter, der aber durchaus auch sehr impulsive Momente hat. Nach und nach merkt man aber, dass ihre teils unnahbare Art von einem schrecklichen Ereignis in ihrer Vergangenheit kommt und sie Angst hat jemanden wieder so sehr in ihr Leben zu lassen.
Kennedy Riley wirkt auf den ersten Blick sehr arrogant, aber nach und nach zeigt sich immer mehr seine liebevolle, charmante und einfühlsame Art. Vor allem sein Improvisationstalent und seinen Humor mochte ich total gerne. Aber auch er zeigt immer wieder seine verletzliche Seite, denn auch er wurde in der Vergangenheit sehr verletzt.
Zwischen den beiden war von Beginn an eine gewisse Anziehung spürbar. Dennoch muss ich aber sagen, dass sich mir die Beziehung etwas zu schnell entwickelt hat und vor allem die Gefühle nicht so ganz bei mir angekommen sind.

Kennedy sah mir in die Augen, und ich konnte nicht wegschauen. Es war, als sähe er mich zum ersten Mal, als hätte er endlich das fehlende Teil meines Puzzles gefunden, als würde plötzlich alles einen Sinn ergeben. (Position 489)

Neben den Riley und Kennedy lernt man auch einige Nebencharaktere kennen, die aber meist eher im Hintergrund stehen. Dennoch waren mir die Familien der beiden eigentlich recht sympathisch und vor allem die Mütter total liebevoll. Auch Rileys beste Freundin Lilliana, die man zu Beginn kurz kennenlernt, mochte ich ganz gerne. Mein heimlicher Star der Geschichte ist allerdings Soraya. Was es mit ihr allerdings auf sich hat, müsst ihr selbst heraus finden..

Der Schreibstil von Vi Keeland und Penelope Ward lässt sich gewohnt angenehm lesen und ist nicht zuletzt Dank dem Humor der beiden Autorinnen locker leicht. Dabei schreitet die Geschichte sehr schnell voran, was nicht zuletzt auch an der geringen Seitenzahl liegt. Dennoch schaffen es die beiden Autorinnen auch ein paar tiefgründige Momente in die Geschichte einzubauen. Leider muss ich aber sagen, dass mir die Gefühle, die dabei eigentlich im Spiel sein sollten, etwas auf der Strecke geblieben sind. Dabei wird die Geschichte sowohl aus Rileys als auch aus Kennedys Sicht erzählt, wodurch man eigentlich einen guten Einblick in deren Gefühls- und Gedankenwelt bekommt und sie besser kennenlernen kann.
Auch die weihnachtliche Stimmung wollte leider nicht so ganz zu mir überschwappen, obwohl die Geschichte ja rund um die Weihnachtsfeiertage spielt und Rileys Familie ganz besonders mit dem Weihnachtsfest verbunden ist.

Manchmal lassen wir etwas zurück, ohne jedoch die Tür hinter uns ganz zu schließen. Das macht es dann sehr schwer, einen eigenen, neuen Weg zu finden. (Position 996)

Die Covergestaltung trifft nicht so ganz meinen Geschmack. Dennoch finde ich, dass die Farbgestaltung für einen weihnachtlichen Roman sehr passend ist und durch die goldenen Elemente auch sehr edel wirkt.

Alles in allem ist Christmas Deal eine süße und kurzweilige Geschichte für zwischendurch, die mir ein paar schöne Lesestunden beschert hat, aber nicht ganz überzeugend war. Dafür vergebe ich 3,5/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 30.09.2020

Trotz größtenteils sympathischer Charaktere und einem gefühlvollen Schreibstil nicht ganz überzeugend

Wenn Liebe eine Farbe hätte
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Als David sich von Everly trennt, zerschlagen sich all ihr Zukunftsträume und Everly braucht dringend einen neuen Job sowie einen Mitbewohner. Einen Job hat sie schnell gefunden: als Kellnerin im Wipe ...

Als David sich von Everly trennt, zerschlagen sich all ihr Zukunftsträume und Everly braucht dringend einen neuen Job sowie einen Mitbewohner. Einen Job hat sie schnell gefunden: als Kellnerin im Wipe Out, einem Strandcafé. Doch der Job einen Haken, denn ihr neuer Chef ist Weston, den sie schon in der High School nicht wirklich leiden konnte und dem sie einem aufregendem Kuss verdankt. Und auch Weston braucht Everlys Hilfe, denn er wurde aus seine Wohnung geworfen und sucht eine neue Bleibe..

Everly Scott mochte ich mit ihrer freundlichen, liebevollen und manchmal etwas zurückhaltenden Art eigentlich recht gerne. Sie studiert Medizin und arbeitet hart dafür. Trotzdem schafft sie es auch immer wieder sich in ihrem turbulenten Alltag mit ihren beiden besten Freundinnen Jules und Chloe zu treffen und ist immer für die beiden da. Obwohl sie in ihrem Leben schon einiges durch stehen musste, ist Everly ein starker Charakter, der aber auch immer wieder seine verletzliche Seite zeigt. Schade fand ich dabei allerdings, dass sie manchmal viel zu schnell nachgegeben hat und nicht so ganz für sich selbst eingestanden hat.
Weston Lewis lernt man zu Beginn als selbstbewussten, teils arroganten und humorvollen Sportler kennen. Nach und nach zeigt sich aber immer mehr auch ein andere Seite von ihm, denn er ist sehr einfühlsam, extrem aufmerksam und teilweise sehr verschlossen. Man merkt ihm an, dass er viel Ballast mit sich herum schleppt und ihn dies teilweise noch sehr verletzt. Obwohl Weston mir eigentlich recht sympathisch war, gab es auch viele Handlungen und Aussagen, die für mich einfach nicht nachvollziehbar waren. Vor allem, wenn er wütend/verletzt ist, schlägt er verbal um sich und landet dabei oftmals Treffer unterhalb der Gürtellinie. Auch seine Ansichten über Liebe bzw. Beziehungen und seine darauffolgenden Handlungen haben mich mit der Zeit einfach genervt.
Zu Beginn hat mir die Dynamik zwischen den beiden Charakteren richtig gut gefallen und es war eine gewisse Anziehung spürbar. Besonders gut hat mir dabei gefallen, wie sich die beiden einander gegenseitig geöffnet und unterstützt haben. Allerdings muss ich auch zugeben, dass mir das Hin und Her zwischen beiden irgendwann einfach zu viel wurde und ich mich phasenweise gefragt habe, was Everly überhaupt noch bei Weston hält.

Es ist unangebracht, mich in diesem Moment perfekt zu fühlen, nur weil ich Wes' Hand halte. Aber ich kann nichts dagegen tut, dass ein warmes Gefühl von unseren verknoteten Händen aus durch meinen Körper kriecht und sich in jeder meiner Zellen festsetzt. (Seite 146)

Neben Everly und Weston lernt man auch noch einige Nebencharaktere kennen. Vor allem Miles, Westons bester Freund, war mir mit seiner charmanten, aber unaufdringlichen und manchmal etwas klischeehaften Art sehr sympathisch. Ganz anders sah es da mit Everlys bester Freundin Jules aus, die ich von Beginn an nicht so ganz einschätzen konnte. Leider hat sich dann auch ihr wahres Gesicht gezeigt und ich fand sie einfach nur noch unsympathisch. Everlys andere beste Freundin Chloe fand ich hingegen ganz nett. Hingegen mochte ich Everlys Großmutter Olivia mit ihren Lebensweisheiten und klugen Sprüchen unglaublich gerne und sie hat die Geschichte immer wieder aufgelockert.

Nana würde bestimmt sagen: Wenn dir jemand nicht aus dem Kopf geht, dann gehört er sehr wahrscheinlich in dein Herz. (Seite 353)

Der Schreibstil von Leonie Lastella hat mir wieder richtig gut gefallen, denn er ist nicht nur locker leicht, sondern teilweise auch sehr gefühlvoll. Vor allem der Beginn des Buches hat mir sehr gut gefallen, denn es gibt viele kurze Kapitel, die abwechselnd aus Everlys und Westons Sicht erzählt werden, sodass man schnell in die Geschichte eintauchen kann. So erhält man ebenfalls einen guten Einblick in deren Gefühls- und Gedankenwelt und kann die Emotionen hautnah miterleben. Meiner Meinung nach gab es viele schöne, teilweise sehr romantische, aber auch emotionale und tiefgründige Szenen, die auch ein paar ernstere und sensiblere Themen behandelt haben, wodurch eine gute Mischung entstanden ist. Allerdings muss ich auch zugeben, dass mir viele Entwicklungen (vor allem im Mittelteil des Buches) viel zu schnell gingen, denn es passiert einfach so viel, dass die ein oder andere Entwicklung/Handlung doch etwas auf der Strecke geblieben ist. Die letzten ca. 100 Seiten konnten mich dann allerdings nochmal richtig in den Bann ziehen, denn die Geschehnisse rund um Everly und Weston wurden nochmal richtig spannend und teilweise auch emotional. Allerdings muss ich auch sagen, dass mir das Ende etwas zu abrupt war und die ein oder andere Frage noch offen geblieben ist.

Das Cover finde ich ganz schön gestaltet, obwohl die Farbwahl nicht so meins ist. Trotzdem ist es durch die reflektierende Schrift ein echter Hingucker. Außerdem finde ich, dass der Titel sehr passend zum Inhalt des Buches gewählt wurde! Schade hingegen finde ich, dass das Material des Buches nicht so ganz stabil ist und schnell Leserillen bekommen hat, obwohl ich eigentlich sehr aufgepasst habe.

Insgesamt konnte mich Wenn Liebe eine Farbe hätte von Leonie Lastella leider nicht so ganz von sich überzeugen. Zwar hat mir der Schreibstil der Autorin sehr gut gefallen und auch die Charaktere waren mir größtenteils sympathisch, aber es gab auch einige Dinge, die mich gestört haben. Meiner Meinung nach wurde hier leider etwas das Potential der Geschichte verschenkt. Deshalb vergebe ich 3,5/5 Sterne.

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