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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.02.2021

Jugendkrimi geht nach hinten los...

Wer sich umdreht oder lacht ...
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Meine Meinung:

Dieses Buch lag halb angefangen auf meinem Sub. Ich habe es irgendwann begonnen und nie zu Ende gelesen. Irgendwann habe ich mich dann aber doch mal aufgerafft, weil es mich regelrecht ...

Meine Meinung:



Dieses Buch lag halb angefangen auf meinem Sub. Ich habe es irgendwann begonnen und nie zu Ende gelesen. Irgendwann habe ich mich dann aber doch mal aufgerafft, weil es mich regelrecht genervt hat, dass es so ungelesen rumlag. Ich habe dann auch nochmal von vorne angefangen und ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht genau, warum ich damals nicht weiter gelesen habe. Der Schreibstil ist nämlich wirklich in Ordnung. Wir erleben mal die alltägliche Sicht auf das Geschehen und bekommen dabei meist Mandys Sicht geschildert. Es gibt aber auch immer mal wieder einen Einblick der Opfer am Tag ihres Todes. Das ist wirklich spannend und teilweise richtig brutal, weil man miterlebt, wie die Mädchen umgebracht werden.

Sehr gut hat mir hier gefallen, dass die sozialen Medien - also Instagram, Snapchat, YouTube - eine Rolle spielen und integriert werden. Das ist einfach nah an der heutigen Zeit, zumal es eben auch häufig darum geht, wie die Mädchen sich im Internet präsentieren oder präsentiert haben.

Von dem Krimifall an sich, kann man meiner Meinung nach halten, was man will. Die Auflösung ist in Ordnung, nicht völlig überraschend, aber doch gut. Es wird an einigen Stellen wirklich spannend und die Geschichte lässt sich durchgehend gut lesen. Für Jugendliche, die gerade mit Krimis beginnen oder mal in das Genre reinschnuppern möchten, ist das sicherlich ein guter Beginn.

Ich habe aber auch einiges zu kritisieren.

Titel:
Der Titel hat einfach rein gar nichts mit der Geschichte zu tun. Sowas finde ich einfach richtig schade. Ich finde, wenn der Titel nichts aussagt, dann fühlt es sich für den Leser an, als wäre das Ganze irgendwie nicht so wichtig. Schwer zu beschreiben. Fakt ist, der Titel passt nicht und das finde ich leider unpassend.

Darstellung von Freundschaft und Liebe:
Das ist wirklich ein Thema, was mir an der Geschichte besonders negativ aufgefallen ist. Mandy hat nämlich furchtbare Freundinnen und ist selber irgendwie auch keine wirklich gute. Die Darstellung dieser Mädchenclique ist zwar in Teilen authentisch, weil die Mädels in dem Alter eher mit sich selbst zu kämpfen haben und demnach nicht noch den Kampf anderer mitkämpfen können, aber trotzdem finde ich die Darstellung nicht sonderlich gelungen. Keins der Mädchen hört den anderen wirklich zu. Auch wenn das vielleicht authentisch ist, hätte ich mir einfach was anderes gewünscht - und wenn es nur dafür ist zu zeigen, wie Freundschaft wirklich funktioniert.
Ähnlich ist es auch bei der ersten Liebe bzw. dem ersten Sex. Ich will dabei nicht zu viel verraten und auch wenn die Umstände im Buch später etwas genauer erklärt werden, fand ich die Darstellung von Mandys erster Schwärmerei/Liebe(?) und ihrem ersten Sex absolut unpassend. Wenn ich mit 13/14/15 dieses Buch gelesen hätte und diese Darstellung der ersten Liebe und des ersten Verliebtseins....mich hätte das damals glaube ich abgeschreckt, weil Mandy so uninteressant für ihren "Partner" ist und so wenig wichtig für ihn erscheint. Auch wenn ich das erste Verliebtsein und den ersten Sex gar nicht für so wichtig erachte (WENN das Ganze denn in einer gesunden Umgebung und unter gesunden Umständen geschieht), aber dieses fast banale Niederschreiben dieser ersten Liebe fand ich irgendwie unsäglich traurig.


Fazit:



Wenn man als Jugendlicher gerade mit Krimis beginnt oder in das Genre reinschnuppert, ist dieses Buch vielleicht ein guter Anfang. Inhaltlich hat es aber einige Schwächen und verliert insbesondere bei der Darstellung von Freundschaft und Liebe. Ich konnte dem nur wenig abgewinnen und vergebe daher leider nur 2 Sterne!

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Veröffentlicht am 18.01.2021

Um gruselig zu sein, reichen keine Kinder

Lieblingskind
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Meine Meinung:

Ich bin völlig ohne Erwartung an diese Geschichte rangegangen. Aufgrund des Lockdowns musste ich mir im Supermarkt ein Buch kaufen, weil ich bei meinem Freund leider keins mehr hatte. Viel ...

Meine Meinung:



Ich bin völlig ohne Erwartung an diese Geschichte rangegangen. Aufgrund des Lockdowns musste ich mir im Supermarkt ein Buch kaufen, weil ich bei meinem Freund leider keins mehr hatte. Viel Auswahl gab es nicht, aber "Lieblingskind" hatte ich bei einigen Leuten und auf sozialen Medien schon mal gesehen ohne aber den Inhalt zu kennen. Daher hab ich es einfach mal mitgenommen.

Genauso habe ich also auch angefangen zu lesen - ohne den Inhalt zu kennen und ohne etwas zu erwarten. Positiv überrascht wurde ich durch die düstere Tiefsinnigkeit. Der Protagonist ist sehr negativ, sehr von Leid geprägt und sieht deshalb nur die dunklen Seiten des Lebens. Aber gerade das hat mich irgendwie oft zum Nachdenken angeregt und mich häufig tief berührt.

Ein Zitat möchte ich gerne mit euch teilen:

Das ist das Dumme am Leben. Es sagt einem vorher nicht Bescheid. Es gibt einem niemals auch nur den kleinsten Hinweis, dass irgendein Augenblick der entscheidende ist. Dann bliebe einem ein wenig Zeit, sich darauf vorzubereiten. Und es lässt einen nie wissen, dass man etwas festhalten sollte – erst wenn es zu spät ist.

Solche kleinen Absätze haben mich irgendwie emotional sehr getroffen, an eigene Momente denken lassen, die man verloren hat oder in denen man gerne gewusst hätte, dass es das letzte Mal ist, dass man dies so erlebt. Das fand ich teilweise richtig stark und sehr ergreifend.

Die Geschichte an sich ist aber... wirklich furchtbar!! :D Die Autorin versucht eine düstere und sehr gruselige Stimmung zu erzeugen, schafft das meiner Meinung nach aber nur bedingt. Sie versucht dies über kleine gruselige Kinder zu realisieren, die plötzlich merkwürdig werden und Angst einjagen. Das alles wäre ja legitim, wenn die Geschichte irgendeiner Logik folgen würde oder eine Wendung am Ende das Ganze erklären würde. Aber das passiert nicht. Man wird stark im Dunkeln gelassen, soll einfach nur gegruselt werden und bekommt keine Erklärung geliefert. Das ist für mich leider zu wenig und dadurch alles andere als gruselig, sondern einfach nur unlogisch und unkreativ.



Fazit:



Leider versucht die Autorin durch altbekannte Tricks (kleine Kinder, in die scheinbar der Teufel gefahren ist) einen Gruselfaktor zu erzeugen, der aufgrund der fehlenden Logik aber einfach nicht wirkt. Mir hat lediglich die düstere Tiefsinnigkeit des Protagonisten gefallen. Alles andere war ein absoluter Flop. 2 Sterne!

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Veröffentlicht am 28.10.2020

Und dafür der ganze Stress?

Splitter
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Meine Meinung:

Ich hab schon etliche Fitzeks gelesen. Meist greife ich zu seinen Büchern, wenn ich mal Lust auf einen leicht-lockeren Krimi habe, der mich zum Nachdenken anregen, aber auch nicht zu kompliziert ...

Meine Meinung:



Ich hab schon etliche Fitzeks gelesen. Meist greife ich zu seinen Büchern, wenn ich mal Lust auf einen leicht-lockeren Krimi habe, der mich zum Nachdenken anregen, aber auch nicht zu kompliziert sein soll. Sebastian Fitzek überzeugt da einfach mit einer klar strukturierten, leicht zu lesenden Art, wobei auch immer ein Funken Humor mitspielt. Mir gefallen seine Werke aber auch nicht immer. Manchmal merkt man einfach zu sehr, dass er einen bewusst in eine Richtung drängen will und weil man nicht anders kann, geht man diese Richtung mit, nur um am Ende festzustellen, dass man eh nie selbst auf die Lösung gekommen wäre. Das ist sicherlich mal ganz nett, aber aus dem Grund braucht man meiner Meinung nach Pausen zwischen seinen Büchern. Sonst wird es ermüdend.

So war es auch bei "Splitter". Die Thematik war mir von Beginn an zu wirr. Ich mochte dieses Experiment nicht, die Ereignisse überschlugen sich, es waren viele Extreme dabei. Ich hab eigentlich nicht gelesen, um des Lesens Willen, sondern um die Auflösung zu wissen und endlich fertig zu sein - das ist kein gutes Zeichen. Die Auflösung war für mich dann auch noch unverhältnismäßig.... Der ganze Stress dafür? Hätte man das nicht einfacher haben können? Ihr werdet verstehen, was ich meine, wenn ihr es lest... Für mich war das einfach zu viel für zu wenig.



Fazit:



Ein Fitzek, der mich dieses Mal leider nicht überzeugen konnte. Für mich war das ganze Chaos einfach zu viel für zu wenig. Der ganze Stress für das Ergebnis? Ich kann leider nicht mehr als 2 Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 30.09.2020

Offline im Nirgendwo

Offline - Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle.
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Meine Meinung:

Ich habe dieses Buch im Urlaub gelesen und bin der Meinung, dass es als Urlaubslektüre wirklich perfekt geeignet ist. Es geht um eine kleine Reisegruppe, die sich einem Experiment unterzieht ...

Meine Meinung:



Ich habe dieses Buch im Urlaub gelesen und bin der Meinung, dass es als Urlaubslektüre wirklich perfekt geeignet ist. Es geht um eine kleine Reisegruppe, die sich einem Experiment unterzieht und 5 Tage ohne jegliche Kommunikationsmöglichkeit nach außen an einen verlassenen Ort reist. Die Idee ist wirklich sehr gelungen und in der heutigen Zeit gar nicht mal so undenkbar, aber die Umsetzung ist teilweise nicht so wie ich es mir vorgestellt hätte.

Vorweg: man kommt ziemlich gut in die Geschichte rein und die recht kurzen Kapitel lassen sich schnell und angenehm lesen. Wir begleiten die Protagonistin Jenny und lernen quasi aus ihren Augen die einzelnen Mitreisenden kennen. Das fand ich sehr gelungen, weil Jenny eine sehr angenehme und analytische Protagonistin ist, der man gut folgen kann und auf die man sich gut einlassen kann.

Nicht so gut gefallen, hat mir dagegen der inhaltliche Verlauf. Ich hatte das Gefühl solch eine Art von Krimis (Gruppen, in denen nach und nach jemand verschwindet oder ermordet wird und Personen, die sich alle gegenseitig verdächtigen) schon häufiger gelesen zu haben. Dadurch war es für mich einfach nicht wirklich etwas Neues. Die Gruppendynamik war für mich sehr logisch und damit oft vorhersehbar. Auch die Auflösung war für mich keine wirkliche Überraschung. Vielleicht habe ich diese Art von Geschichten wirklich schon zu oft gelesen... Ich bin nämlich schnell drauf gekommen, wie die Lösung sein könnte und lag auch nicht ganz falsch.


Fazit:



Als Urlaubslektüre handelt es sich um einen sehr angenehmen Krimi, der sich gut lesen lässt. Wenn man diese Art von Geschichte noch nicht kennt, ist es sicherlich sehr spannend und überraschend. Ich kenne solche Krimis inzwischen einfach zu Genüge. Daher war die Lösung für mich sehr logisch und vorhersehbar. Ich vergebe solide 2 Sterne!

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Veröffentlicht am 22.07.2020

Narzissmus - super spannendes Thema!

Kalte Seele, dunkles Herz
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Meine Meinung:

In "Kalte Seele, Dunkles Herz" geht es um zwei vermisste Schwestern, die mit einer narzisstischen Mutter aufwachsen. Eine der Schwestern kehrt plötzlich zurück und erzählt nach und nach ...

Meine Meinung:



In "Kalte Seele, Dunkles Herz" geht es um zwei vermisste Schwestern, die mit einer narzisstischen Mutter aufwachsen. Eine der Schwestern kehrt plötzlich zurück und erzählt nach und nach ihre Geschichte. Die große Frage, die dabei immer im Raum schwebt "Wo ist deine Schwester Emma?". Diese Frage wird dann im Detail beantwortet und langsam werden wir so an die Auflösung herangeführt. Dabei erhalten wir Einblicke in das Familienleben und lerne beide Schwestern von Grund auf kennen.

Grundsätzlich gefällt mir das Thema Narzissmus und insbesondere weiblicher Narzissmus sehr gut. Es ist ein sehr komplexes Thema, mit dem man sich ewig beschäftigen kann. Die Autorin hat sich meiner meiner Meinung nach sehr intensiv mit dem Thema beschäftigt und lässt viele Facetten des Narzissmus einfließen. Natürlich geht der psychologische und wissenschaftliche Aspekt des Themas etwas unter, weil es sich eben um einen Roman handelt, der Spannung und Dramatik benötigt. Die Idee der Geschichte finde ich wirklich ganz gut, die Umsetzung ist aber nicht so richtig gelungen. Teilweise dümpelt das Geschehen so vor sich hin. Das liegt daran, dass Cass sich in sehr vielen Details verliert und es anstrengend ist, ihren Ausführungen zu folgen. Natürlich soll man so auf die Folter gespannt werden, aber da die Kapitel zusätzlich sehr lang sind, war das für mich teilweise sehr langatmig. Dadurch habe ich mich teilweise wirklich durch das Buch gequält, auch wenn ich die Auflösung ganz interessant und sehr passend finde. Ich merke aber auch, dass mir der Inhalt einfach nicht wirklich im Gedächtnis bleibt und keinen bleibenden Eindruck hinterlässt.



Fazit:



Das Thema Narzissmus gilt hier als Aufhänger und die Autorin lässt viele Facetten der Störung einfließen. Der wissenschaftliche Aspekt geht durch die benötigte Dramatik für so einen Roman natürlich etwas verloren. Außerdem verliert sich die Protagonistin oft in Details, was das Lesen teilweise sehr anstrengend macht. Die Auflösung ist zwar gelungen, aber der Weg dahin ist holprig. Bei mir hinterlässt die Geschichte keinen bleibenden Eindruck, daher kann ich nur 2 Sterne vergeben.

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