Reise zu den Sehnsuchtszielen der Deutschen
Zwölf Monate Freiheit„Zwölf Monate Freiheit“ ist ein Reise-und Erfahrungsbericht zweier sehr sympathischer Männer, die sich ein Sabbatjahr zum Reisen und Erleben erarbeitet haben.
Nun denkt man, eine komplette Weltreise müsste ...
„Zwölf Monate Freiheit“ ist ein Reise-und Erfahrungsbericht zweier sehr sympathischer Männer, die sich ein Sabbatjahr zum Reisen und Erleben erarbeitet haben.
Nun denkt man, eine komplette Weltreise müsste in einem ganzen Jahr schon drin sein. Aber wenn man nicht von Land zu Land hetzen möchte, muss man Prioritäten setzen. Diese liegen im vorliegenden Buch bei den Sehnsuchtszielen der Deutschen: Südafrika/Namibia, Australien, Neuseeland, Thailand und Südspanien.
Der Leser bekommt nicht nur Einblicke in ferne Länder, sondern auch in die Charaktereigenschaften des Autors und seines Ehemannes. Das macht den Reisebericht angenehm persönlich. Die beiden sind richtiggehend rührend zusammen, und man gönnt ihnen ihre intakte Ehe tausendfach.
Die Reiseroute wurde teils spontan, teils geplant gewählt, was spannend war. Lob und Kritikpunkte hielten sich die Waage. Der Autor reflektierte immer wieder das eigene und fremde Handeln und setzte sich, wenn er genügend Input bekam, intensiv mit den Gastländern auseinander. Nicht immer fiel es allerdings leicht, Kontakt zur einheimischen Bevölkerung aufzubauen.
Der Schreibstil des gelernten Opernsängers ist sehr angenehm, teils poetisch.
„wie eine süße Schalmei im Getöse hämmernder Maschinen“. Eine schöne Metapher.
„Wer noch nie schottische Highlands, irische Wiesen, karibische Strände, die Alpen oder die Fjorde Norwegens gesehen hat, wird all dies in Neuseeland auf der Fläche so groß wie Großbritannien finden.“ Was für ein wunderbarer Satz, der das Neuseeland-Kapitel treffend wiedergibt.
Der Mix aus Landschaftseindrücken, Menschen, Politik, Geschichte und Fakten über die bereisten Länder hat die Lektüre kurzweilig und angenehm gemacht.
Das Buch ist mit qualitativ hochwertigen Fotografien des Autors gespickt. Davon hätten es gerne mehr sein können.
Sollte der Autor einen Folgeband über ein weiteres Sabbatjahr schreiben, würde ich es sehr gerne lesen.