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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.10.2020

Weniger wäre hier mehr gewesen

INFINITUM – Die Ewigkeit der Sterne
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Neue Welten zu untersuchen ist alles, wovon die junge Forscherin Kira Navarez jemals geträumt hat. Doch ein harmloser Auftrag auf einem fernen Planeten lässt Kiras Traum zum größten Albtraum der Menschheit ...

Neue Welten zu untersuchen ist alles, wovon die junge Forscherin Kira Navarez jemals geträumt hat. Doch ein harmloser Auftrag auf einem fernen Planeten lässt Kiras Traum zum größten Albtraum der Menschheit werden: Bei der abschließenden Untersuchung des Planeten, der in Kürze kolonialisiert werden soll, stürzt Kira in eine Felsspalte - und entdeckt etwas, das kein menschliches Auge zuvor erblickt hat. Es wird sie vollständig und für immer verwandeln. Kira ist allein. Wir sind es nicht. Und wir müssen einen Weg finden, um zu überleben.

Wie viele andere Fans habe ich lange auf ein neues Buch von Paolini gewartet und mich sehr über „Infinitum“ gefreut. Da ich den Sprecher Simon Jäger sehr gut finde, habe ich mir trotz 32std Länge, das Hörbuch gekauft und mit großen Erwartungen gestartet.
Simon Jäger ist wie immer super. Er liest die Geschichte mit immer passender Intensität und Stimmlage und eigentlich ist es nur ihm zu verdanken, dass ich überhaupt 7std gehört habe.
Das Buch ist mehr Sci-Fy als ich erwartet hätte. Trotzdem wollte ich mich darauf einlassen. Leider passte aber alles insgesamt nicht.
Paolini hat eine spannende Idee durch viel zu viele lange Gespräche und wissenschaftliche Fakten und zu wenig Handlung erstickt. Die Charaktere bleiben alle auch nach mehreren hundert Seiten (oder eben Stunden) immer noch oberflächlich und platt. Nicht mal zu Kira konnte ich wirklich eine Bindung aufbauen, obwohl sie eine merkliche Entwicklung durchmacht.
Das Buch hat von Anfang an immer wieder unglaublich lange Stellen, die leider nicht von umso handlungsreicheren Stellen abgelöst werden. Das Ganze zieht sich einfach träge hin.
Man merkt, dass der Autor viele gute Ideen hatte und versucht hat, all diese in einem Buch zu vereinen. Dazu hat er auch wirklich gut recherchiert aber leider hat er es zu gut gemeint. Ich habe das Gefühl, dass entweder weniger mehr gewesen wäre oder diese Geschichte eigentlich ein Mehrteiler werden sollte.
Nach dem es mich vor den weiteren 25std gegraut hat, habe ich das Buch schweren Herzens abgebrochen. Ich bin ein riesen Fan der Eragon-Reihe aber dieses Buch konnte mich überhaupt nicht überzeugen. Für richtige Sci-Fy-Fans ist es da vielleicht eher geeignet.

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Veröffentlicht am 26.07.2020

Zu gewollt humorvoll und klischeehaft

Thirty
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Bella Edwards' Leben ist ein einziges Chaos. Während ihre Freundinnen auf Facebook ihr ach so erfüllendes Leben feiern, ist Bella nicht mal ansatzweise da, wo sie mit fast dreißig sein wollte. Vor allem ...

Bella Edwards' Leben ist ein einziges Chaos. Während ihre Freundinnen auf Facebook ihr ach so erfüllendes Leben feiern, ist Bella nicht mal ansatzweise da, wo sie mit fast dreißig sein wollte. Vor allem der Mann fürs Leben fehlt noch. Hals über Kopf fliegt sie von London nach New York zu ihrer Freundin Esther. Die hat die rettende (oder völlig absurde?) Idee: dreißig Dates in dreißig Tagen. So macht Bella sich auf einen verrückten Trip von New York bis nach San Francisco mit dem Ziel: den Einen finden. Zwischen diversen Blind Dates, charmanten und weniger charmanten Typen, findet Bella zwar nicht den Mann fürs Leben, aber tatsächlich das Eine, was sie glücklich macht. Und vielleicht, nur vielleicht, gibt es ja doch noch Hoffnung auf den Einen.

Der Klappentext „Thirty – 30 Dates, in 30 Tagen“ klang für mich zunächst vielversprechend. Die Story verheißt einige amüsante und gefühlvolle Lesestunden und im Grundprinzip bekommt man genau das, wenn man denn den Schreibstil mag.
Leider hat der Schreibstil meinen Geschmack überhaupt nicht getroffen. Alles war mir ein bisschen zu aufgekratzt, zu bemüht auf lustig oder schrullig gemacht und mit viel zu vielen Klischees behaftet. Mit Bella bin ich auch nicht warm geworden. Sie ist mir zu unstet und für ihr Alter, ein bisschen zu unreif.
Was ich eigentlich als sehr interessante Idee empfunden hatte, war die Aufforderung ihrer Freundin Esther, dass sie ihr über jedes Date einen Bericht schreiben soll, denn Bella wollte mal Autorin werden. Leider unterscheiden sich diese Berichte erzähltechnisch überhaupt nicht vom Rest des Buchs. Alleine die Überschriften und die Verabschiedung bei den Berichten, macht darauf aufmerksam. Da hätte ich wirklich mehr erwartet, hatte mich das doch ein wenig an Sex and the City erinnert.
Langweilig ist die Geschichte aber nicht. Es passiert viel hintereinander weg. Ein Date nach dem anderen und zwischendurch noch einige Szenen mit Freunden oder Familie. Trotzdem zog es sich für mich, da ich irgendwann etwas genervt war und mich einfach nicht mitreißen lassen konnte.
Für mich war es leider absolut nicht das richtige Buch, auch wenn die Grundidee mir gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 08.03.2020

Langweilig und wirr

Sweet Sorrow
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Manches im Leben strahlt so hell, dass es erst aus der Entfernung wirklich gesehen werden kann. Die erste große Liebe ist so eine Sache, die immer noch leuchtet, auch wenn sie längst verglüht ist. Und ...

Manches im Leben strahlt so hell, dass es erst aus der Entfernung wirklich gesehen werden kann. Die erste große Liebe ist so eine Sache, die immer noch leuchtet, auch wenn sie längst verglüht ist. Und jeder ist der Hauptdarsteller dieser Geschichte im Leben. Auch Charlie Lewis. Nichts an ihm ist ansonsten besonders. Er sieht durchschnittlich aus, seine Noten sind in Ordnung, selbst die Scheidung seiner Eltern ist nur normal unglücklich. Dann begegnet er Fran Fisher, und seine Welt steht Kopf. Plötzlich findet er sich mittendrin in der ältesten und immer neuen Geschichte: die erste große Liebe. Und zwar recht wörtlich, denn Fran macht zur Bedingung für weitere Treffen, dass er sich mit ihr einer Laientheatergruppe anschließt, Romeo und Julia, was sonst. In den langen, hellen Nächten des Sommers nach dem Schulabschluss macht Charlie die schönsten, peinlichsten, aufregendsten und unvergesslichsten Erfahrungen seines Lebens. Und steht dann zwanzig Jahre später vor der Frage, ob er sich traut, seine erste große Liebe wiederzutreffen.

Eigentlich mag ich die Bücher von David Nicholls sehr gerne. Eigentlich. Leider konnte mich „Sweet Sorrows“ überhaupt nicht abholen.
Für mich war der Schreibstil ziemlich wirr und irgendwie langweilig und langatmig. Die Hauptfigur Charlie und eigentlich fast alle um ihn herum, waren mir eher unsympathisch als alles andere. Lediglich Fren fand ich recht nett.
Auch die Handlung plätschert nur langsam vor sich hin und so richtig passiert eigentlich nichts.
Ich habe das Buch nur bis zur Hälfte gelesen und dann abgebrochen, weil es für mich zunehmend zu einer Quälerei wurde.
Ich finde es sehr schade, denn der Klappentext verspricht eigentlich eine Liebesgeschichte. Leider bekommt man eher ein melancholisches Drama. Viel Gefühl ist bei mir nicht angekommen.
Ich denke, der ein oder andere wird diesen eher bodenständigen Schreibstil mögen und auch mit den etwas raueren Figuren gut auskommen aber für mich ist dieses Buch leider eine Enttäuschung.
Schade, denn die Idee hat mir wirklich gut gefallen. Nur leider hat es am Ende nicht gereicht.

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Veröffentlicht am 29.09.2019

Eine absolute Enttäuschung

Einer wird sterben
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Eines Morgens steht es plötzlich da. Das schwarze Auto. Mitten in der ruhigen Blumenstraße in einem gehobenen Wohnviertel. Darin ein Mann und eine Frau, die reglos dasitzen. Stundenlang, tagelang. Nach ...

Eines Morgens steht es plötzlich da. Das schwarze Auto. Mitten in der ruhigen Blumenstraße in einem gehobenen Wohnviertel. Darin ein Mann und eine Frau, die reglos dasitzen. Stundenlang, tagelang. Nach und nach macht diese stumme Provokation die Anwohner nervös. Allen voran Stella Johannsen, die sich immer und immer wieder die eine Frage stellt: Was wissen sie? Über die schreckliche Nacht vor sechs Jahren, als Stella und ihr Mann Paul einen schweren Unfall hatten. Einen Unfall, bei dem ein Mensch starb.
Sind sie deswegen hier? Was werden sie tun? Und wie viel Zeit bleibt Stella noch?

Ich hatte von diesem Buch ein psychologisches Verwirrspiel erwartet. Ein bisschen so wie Fitzeks „Das Paket“. Wo immer mehr komische Dinge auftauchen und man sich nie sicher ist, ob es Zufall ist oder nicht. Leider hatte ich bei diesem Buch hier die ganze Zeit das Gefühl, dass dies zwar versucht aber nicht erreicht wurde.
Die Ereignisse in dem Buch haben mich überhaupt nicht packen können. Die Geschichte hat sich einfach nur gezogen und die merkwürdigen Ereignisse waren alle irgendwie blass. Für mich kam nie wirklich Spannung auf. Ich wusste zwar nicht was wirklich los ist aber nach knapp hundert Seiten hat es mich auch nicht mehr interessiert. Ich wollte das Buch nur noch hinter mich bringen.
Auch dieses Gefühl des „Sich-Zuspitzens“ ist nicht aufgekommen. Dazu fand ich Stella einfach nur anstrengend. Sie ist hysterisch und Nerv tötend und ihre Art hat mein Denken leider schon früh in eine passende Richtung gebracht. Ich konnte in keinster Weise mit ihr sympathisieren. So ging es mir aber mit allen Figuren in diesem Buch. Niemand war wirklich sympathisch. Aber man lernt auch keinen von ihnen wirklich kennen. Nicht mal Stella oder Paul. Alles bleibt blass und grau und zieht sich wie Kaugummi.
Erst die letzten 50 Seiten bringen ein wenig Spannung mit sich. Doch irgendwie ist das Ende für mich viel zu konstruiert und an den Haaren herbeigezogen.
Ich bin sehr enttäuscht und hatte mir definitiv mehr und anderes erhofft.

Veröffentlicht am 27.11.2018

Wenig Thriller, sehr speziell

Chicago
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Chicago in den Zwanzigerjahren des vorigen Jahrhunderts: Gangs kontrollieren die gesamte Stadt und liefern sich erbitterte Kämpfe um ihr Territorium. Mittendrin Mike Hodge, Lokalreporter der Chicago Tribune. ...

Chicago in den Zwanzigerjahren des vorigen Jahrhunderts: Gangs kontrollieren die gesamte Stadt und liefern sich erbitterte Kämpfe um ihr Territorium. Mittendrin Mike Hodge, Lokalreporter der Chicago Tribune. Wobei Mike vortrefflich darüber streiten könnte, ob die größeren Ganoven nicht doch im Rathaus oder bei der Polizei sitzen. Er weiß viel und hat sich mit allen Mächtigen bereits angelegt. Als seine Geliebte Annie vor seinen Augen ermordet wird, ist ihm klar, dass ihm dadurch eine Lektion erteilt werden soll. Aber von wem? Mike schwört, Annies Tod zu rächen. Und so begibt er sich auf Spurensuche in der Chicagoer Unterwelt.

Direkt vorweg: Ich habe das Buch nach wenigen Kapiteln abgebrochen, da es völlig anders ist als ich erwartet habe und leider überhaupt nicht meinen Geschmack trifft.
Nun, was habe ich erwartet? Erwartet habe ich einen Thriller, der sich mit der Mafia in Chicago beschäftigt. Erwartet habe ich die 20er Jahre, Männer in Anzügen und Hüten und einen Journalisten, der sich durch den Mafiasumpf schlägt.
Bekommen habe ich in den ersten Kapiteln wirre Zeitsprünge, plötzlich auftauchende Personen ohne nähere Erklärungen, komplizierte, geschwollene und fast schon poetische Dialoge voller Gleichnissen und Analogien und dazu wenig Handlung. Von Thriller fehlte jede Spur.
Gut, vielleicht hätten sich ein paar meiner Erwartungen noch erfüllt, wenn ich drangeblieben wäre und weitergelesen hätte. Doch leider entspricht dieses Buch so gar nicht meinem Geschmack und wäre daher für mich eine Qual, wenn ich noch mehr dieser Kapitel lesen müsste. Ich hätte mir eine spannendere, klarere Handlung und realistischere Dialoge gewünscht und dazu, vielleicht noch Charaktereigenschaften die mir nähergebracht werden und die ich nicht erraten muss.
Vielleicht ist mein literarischer Horizont nicht passend für dieses Buch. Vielleicht weil ich Bücher bevorzuge, bei denen ich nicht in einer Tour nachdenken und mich konzentrieren muss. Vielleicht ist es aber auch einfach nicht das passende Buch für mich.
Ich denke jedoch, wenn jemand auf verschlungene, komplizierte Handlungen und Dialoge und etwas „künstlerische“ Bücher steht, der ist hier an der richtigen Stelle.