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Hannicake

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.11.2020

Interessante Geschichte, deren Umsetzung leider nicht ganz überzeugen konnte

Astralliebe
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Nach einem schweren Autounfall liegt Hannah im Koma. Während dieser Zeit erlebt sie das Astralwandern, das heißt sie kann sich losgelöst von ihrem Körper wie eine Art Geist durch die Welt bewegen. Dabei ...

Nach einem schweren Autounfall liegt Hannah im Koma. Während dieser Zeit erlebt sie das Astralwandern, das heißt sie kann sich losgelöst von ihrem Körper wie eine Art Geist durch die Welt bewegen. Dabei trifft sie auf Liam, der in den Nächten das Astralwandern für sich entdeckt hat und Hannah während dieser schweren Zeit zur Seite steht. Beide verspüren schnell mehr als Freundschaft. Doch was geschieht, wenn Hannah irgendwann wieder aus dem Koma erwachen sollte? Kann sie sich an Liam erinnern und fühlt sie sich dann immer noch zu ihm hingezogen?

Diese Geschichte hat eine interessante, mal etwas andere Grundidee und Konzeption. Im ersten Teil geht es viel um das Astralwandern. Im weiteren Verlauf nimmt dies nur einen minimalen Teil ein. Dort geht es eher um die Beziehung zwischen den beiden jugendlichen Protagonisten Hannah und Liam. Schnell wird an dieser Stelle klar, dass beide ihr Päckchen zu tragen haben und insbesondere Liam viel mehr ist, als er Hannah zeigt. Es ist schön, dass im zweiten Teil ernste und wichtige Themen aufgegriffen wurden, wie z.B. Trauer, Fehler, Schuldgefühle und Klischees, da diese Aspekte der Geschichte mehr Tiefe verleihen. Zu Beginn war die Tiefe leider nur bedingt vorhanden, sodass etwas beim Lesen gefehlt hat.

Das Buch hat einige überraschende Wendungen. Diese häufen sich im weiteren Verlauf, wodurch es ein wenig gehetzt wirkt und so, als ob zum Ende hin noch alles innerhalb kurzer Zeit geklärt werden muss.

Der Schreibstil ist gut zu lesen. Die Geschichte ist abwechselnd erzählt aus der Sicht von den Ich-Erzählern Hannah und Liam. Eine Kapiteleinteilung gibt es nicht, lediglich die Perspektivwechsel trennen das Buch und sorgen für ein wenig Abwechslung. Dass keine Kapiteleinteilung und somit auch keine richtige optische Strukturierung des Buches vorgenommen wurde, ist jedoch kaum störend. Zum Teil wird eine identische Szene aufeinanderfolgend aus beiden Perspektiven erzählt. Auch wenn dadurch die mitunter verschiedenen Gedanken und Gefühle der beiden Protagonisten in der dargestellten Szene verdeutlicht werden, stört es zum Teil den Lesefluss.

Liam macht immer wieder Andeutungen über sein altes Leben und wie rücksichtslos er sich damals verhalten hat. Was es damit auf sich hat und konkrete Einzelheiten, ob bzw. wie er sich wirklich geändert hat, erfährt der Leser erst gegen Ende des Buches, kann sich jedoch vorher schon einmal Theorien bilden. Hannah bleibt leider zum Teil ein bisschen blass: Der Leser erfährt nicht so viel über ihr Leben vor dem Unfall und über ihre Familie. Ein bisschen mehr Ausgestaltung wäre schön gewesen, um ein besseres Bild von ihr zu haben, und zu sehen, wie sie sich vielleicht entwickelt hat und was sie als Person ausmacht. Das hätte die Charakterdarstellung etwas runder gemacht.
Auch die Geschichte von Hannah´s Bruder Ben wird am Rande mit eingebaut, jedoch nur in Ansätzen, da der Fokus auf Hannah und Liam liegt und Ben lediglich ein Nebencharakter ist. Dennoch spielen er und seine Vergangenheit für den Fortgang der Handlung eine Rolle und ist im Gesamtzusammenhang wichtig. Hannah´s Freundin Suri ist das Licht in dieser Geschichte. Ihre schlagfertige und selbstsichere Art ist sehr schön und entlockt den Leser mehr als einmal ein Lächeln. Auch ohne sie wäre vermutlich der Fortgang der Geschichte anders verlaufen.
Somit wird deutlich, dass auch die wenigen Nebencharaktere gut mit in die Geschichte eingebaut worden sind und die Handlung sich nicht alleine auf die Protagonisten beschränkt.

Wenn man sich auf das Thema Astralwandern einlässt und eine leichte Geschichte mit manchen Emotionen sucht, die jedoch nicht immer eine große Tiefe aufweist, kann man viel Gefallen an dieser Geschichte haben, da die Idee und Gesamtkonzeption gut sind, auch wenn die Umsetzung leider an manchen Punkten nicht zu hundert Prozent überzeugen konnte. Insbesondere jüngere Leser können bei diesem Buch auf ihre Kosten kommen, jedoch muss bedacht werden, dass auch traurige und ernste Szenen enthalten sind.

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Veröffentlicht am 10.10.2020

Leicht verwirrende, aber spannend konzipierte Geschichte

107 Schläge pro Minute
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Die 18-jährige Romy kann aufgrund einer Herzerkrankung kein „normales“ Leben führen, denn sobald ihr Puls auf 107 steigt, fällt sie in Ohnmacht. An alltäglichen Dingen wie Sport oder Schulbesuchen kann ...

Die 18-jährige Romy kann aufgrund einer Herzerkrankung kein „normales“ Leben führen, denn sobald ihr Puls auf 107 steigt, fällt sie in Ohnmacht. An alltäglichen Dingen wie Sport oder Schulbesuchen kann sie nicht teilnehmen. Ihre Mutter und auch ihre Freunde sind sehr auf ihre Gesundheit bedacht und lassen nicht zu, dass irgendetwas ihren Puls steigen lässt, sodass sie sehr zurückgezogen lebt. In den letzten Jahren war ein besonderes Buch ihr Begleiter. Als sie ihren neuen Lateinlehrer Adam Schmidt das erste Mal sieht, der der Figur auf dem Cover ihres Lieblingsbuches ähnelt, ist sie überrascht, dass er sie nicht mit Samthandschuhen anfässt. Sie ist von ihm begeistert, aber zugleich auch verunsichert. Wenn sie mit ihm zusammen ist, schlägt ihr Herz schneller. Als er dann auch noch andeutet, dass mehr hinter ihrer Erkrankung steckt, ist sie verwirrt. Verstärkt wird dieses Gefühl durch seltsame Träume und durch eine mysteriöse Dame mit einem grünen Hut, die immer wieder in ihrer Nähe auftaucht.

Diese Geschichte ist anders, als der Leser vielleicht zunächst erwartet. Es geht keineswegs nur um die Gefühle einer Jugendlichen, sondern es finden auch leichte Fantasy-Elemente ihren Platz in diesem Buch. Es beinhaltet viele Überraschungen, in der vor allem die geheimnisvolle Dame eine tragende Rolle spielt.

Der Leser begleitet die Ich-Erzählerin Romy in ihrem Lebensalltag. Dabei bekommt er einen guten Einblick in ihr Innenleben. Erleichtert wird dies durch den einfach zu lesenden Schreibstil, der die Atmosphäre zumeist gut einfängt und das gesamte Setting beschreibt. Es wird einiges aus dem Lebensablauf von Romy erzählt, jedoch wäre es schön gewesen, noch mehr aus ihrem Privatleben und ihrer Beziehung zu ihren Freunden zu erfahren. Es ist jedoch auch nachvollziehbar, dass solche Situationen in einem geringeren Umfang beschrieben werden, da Romy in ihrem Leben aufgrund ihrer Krankheit nicht allzu viel erleben darf und sich ein Großteil ihres Lebens bei ihr Zuhause abspielt. Insgesamt kann der Leser sich jedoch gut in Romy´s Gedanken einfühlen und ihre Handlungen sowie ihre Verwirrungen verstehen.
Neben Romy gibt es auch viele weitere sympathische und liebenswerte Charaktere. Beispielsweise Adam schafft es immer wieder, dem Leser ein Grinsen zu entlocken und auch der Opa ist eine spannende Figur, die der Leser zunächst aufgrund seiner leicht verwirrten Art unterschätzt.

Die Handlung ist gut aufgebaut und beruht auf einer im Nachhinein logischen Konzeption. Es gibt immer wieder kleine subtile Hinweise, die den Leser näher an die Lösung des Rätsels um die Herzkrankheit bringen können. Dennoch weiß der Leser diese lange nicht zu einer Lösung zusammenzubringen und ist verwirrt. Diese kommt dadurch zustande, dass der Leser genauso wie Romy ahnungslos ist und erst nach und nach Informationen und Erklärungen erhält. Es kommen beim Lesen viele Fragen auf, die jedoch zum Ende hin zumeist gut und umfassend geklärt werden, sodass die Geschichte in sich rund ist.

Insgesamt beruht dieses Buch auf einer interessanten Grundidee und einer guten Umsetzung, die immer wieder Überraschungen bereithält und bei der bis zum Schluss nicht vollkommen ersichtlich ist, was es mit Romy´s Erkrankung auf sich hat.

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Veröffentlicht am 27.09.2020

Emotionale Geschichte, bei der der Funken leider nicht ganz übergesprungen ist

Man flucht viel mehr, wenn man tot ist
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Die 24-jährige Ivy wird nach einem schweren Unfall von jetzt auf gleich aus dem Leben gerissen und fällt für ein halbes Jahr ins Koma. Als sie dann wieder aufwacht, ist sie körperlich sehr eingeschränkt ...

Die 24-jährige Ivy wird nach einem schweren Unfall von jetzt auf gleich aus dem Leben gerissen und fällt für ein halbes Jahr ins Koma. Als sie dann wieder aufwacht, ist sie körperlich sehr eingeschränkt und hilflos. Dazu kommt, dass neben ihrem Verlobten noch der Künstler Jarik bei ihr auftaucht und behauptet, dass sie sich kennen und lieben, doch Ivy weiß nicht, woher sie ihn kennen sollte. Der Leser begleitet sie bei ihrem Kampf zurück zu einem selbstbestimmten Leben, bei dem ihr klar wird, dass nicht jeder ihrer Bekannten und Freunde so ist, wie sie ihr glaubhaft machen wollen.

Der Titel dieses Buches ist sehr ansprechend und wird im Laufe der Geschichte mehrfach aufgegriffen, was dafür sorgt, dass er treffend gewählt ist und einen guten Bezug zum Inhalt aufweist.

Die Protagonistin Ivy, aus deren Sicht die Geschichte in der Ich-Form erzählt wird, wirkt sympathisch. Sie ist jedoch so von den Einflüssen ihrer Umwelt geformt worden, dass sie ihre eigenen Bedürfnisse zurückstellt und sich dem Willen anderer beugt. Es ist schön, im Verlauf eine Entwicklung ihres Verhaltens und ihres Charakters beobachten zu können. Ivy wird gut beschrieben und wirkt somit für den Leser greifbar.
Andere Charaktere können mit gemischten Gefühlen betrachtet werden. Einige zeigen im Laufe der Geschichte ihr wahres Gesicht und werden immer unsympathischer, andere hingegen wirken freundlich und versuchen Ivy so gut es geht zu unterstützen. Von ein paar Figuren wäre es jedoch wünschenswert gewesen, dass sie häufiger in der Geschichte auftauchen, bzw. deren Gefühlsleben ein wenig mehr beleuchtet würde. Insgesamt ist die Charakterausgestaltung jedoch gut und ansprechend gelungen.

Eine positive Wirkung haben die eingeschobenen Textstücke, bei denen der Leser bis zuletzt nicht eindeutig sagen kann, ob es sich um Träume oder um Erinnerungen von Ivy handelt. Durch diese erhält der Leser die Möglichkeit, eine ganz andere Ivy kennenzulernen und zu sehen, wie lebensfroh und frei sie eigentlich sein kann. Zudem fördern diese Textstücke den Lesefluss, indem sie diesen auflockern. Insgesamt lässt sich dieses Buch gut lesen, ohne dass bei dem Leser Verständnisschwierigkeiten oder große Unklarheiten auftauchen. Die Kapitel sind kurz gehalten, was ebenfalls für ein angenehmes Lesegefühl sorgt. Die Kapitelüberschriften sind kreativ gestaltet worden, indem sie Ivy´s Namen mit diversen Stimmungen oder anderen kurzen Schlagwörtern verbinden. Dies unterscheidet sich von vielen anderen Büchern und hebt sich somit besonders ab.

In dieser Geschichte geht es um Übersinnliches bzw. Überweltliches, da Jarik behauptet, Ivy während ihres Komas als Geist kennengelernt zu haben. Dieses Element bildet jedoch, ebenso wie ein großer Handlungsverlauf, nicht den Schwerpunkt der Geschichte. Vielmehr stehen zwischenmenschliche Beziehungen und Themen wie Liebe, Vertrauen und die Psyche im Vordergrund. Nebenbei erhält der Leser Einblicke in einen Alltag, der aufgrund von körperlicher Hilflosigkeit von der Abhängigkeit von anderen Personen geprägt ist.

Die Geschichte an sich ist interessant und angenehm zu lesen. Die Idee und das Konzept sind gut, jedoch konnte mich das Buch nicht zu hundert Prozent überzeugen. Der Funke ist leider nicht komplett übergesprungen. Dieses Buch kann jedoch trotzdem gerne empfohlen werden, wenn eine kurze, unterhaltsame, humorvolle und emotionale Geschichte gesucht wird.

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Veröffentlicht am 10.02.2020

Eine Reise in die Vergangenheit des Autors

Eine kurze Geschichte vom Fallen - Was ich beim Sterben über das Leben lernte
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Als bei dem Autor eine seltene Motoneuron-Krankheit diagnostiziert wird, die körperliche Einschränkungen und einen frühzeitigen Tod bedingt, nutzt er die Gelegenheiten, die wichtigsten Fakten und Erlebnisse, ...

Als bei dem Autor eine seltene Motoneuron-Krankheit diagnostiziert wird, die körperliche Einschränkungen und einen frühzeitigen Tod bedingt, nutzt er die Gelegenheiten, die wichtigsten Fakten und Erlebnisse, die seine Krankheit mit sich bringt, aber auch Erfahrungen aus seinem Leben, aufzuschreiben - unter anderem, um seinen beiden jungen Söhnen nach seinem Tod etwas von ihm zu hinterlassen.

Es ist ein Sachbuch über den Verlauf der seltenen Krankheit, das vielmehr autobiographische Elemente des Autors enthält. Auf ehrliche, offene, unverblümte, aber auch auf humorvolle Art erzählt er dem Leser von den Hoch- und Tiefpunkten seines Lebens und von den vielen Einschränkungen, mit denen er nun leben muss. Stets präsent ist der Gedanke, dass seine Selbstständigkeit schon ziemlich früh nach der Diagnose abgenommen hat und dass der Tod schon bald eintreten kann. Angefangen mit plötzlichen unmittelbaren Stürzen begleitet der Leser den Autor auf eine Reise in seine Kindheit, Jugend sowie in seine aktuelle Lage, in der er Vater von zwei kleinen Söhnen ist, die, früher als ihm lieb ist, ohne ihren Vater aufwachsen müssen.

Der Schreibstil lässt sich zumeist gut und flüssig lesen. Es werden viele sprachliche Bilder verwendet, die das Buch auf sprachlicher Ebene qualitativ sehr wertvoll und sehr gelungen machen. Der Leser darf sich jedoch nicht davon abschrecken lassen, dass manche Metaphern nicht sofort verstanden werden, sondern konzentriert drüber nachgedacht werden muss. Im Allgemeinen sind diese jedoch anschaulich und leicht verständlich.
Der Schreibstil sorgt zumeist dafür, dass die Seiten nur so dahinfliegen. Zugleich beinhaltet er sehr tiefgründige, philosophische Gedanken und Weisheiten. Es werden viele Aspekte vermittelt, die den Leser zum Nachdenken über das Leben und die eigene Verhaltensweisen anregen. Des Öfteren kommt es vor, dass das Leben und die Welt aus einem anderen Blickwinkel betrachtet werden. Die Themen, die angesprochen werden, sind sehr facettenreich. Von alltäglichen Erlebnissen, Einschränkungen durch seine Krankheit, religiösen Aspekten, traumatischen aber auch schönen Erinnerungen ist so ziemlich alles dabei, wobei zwischenmenschliche Beziehungen an vielen Stellen im Vordergrund stehen.
Besonders gut und authentisch ist, dass keineswegs nur die schönen Seiten des Lebens oder nur die schlechten Seiten durch seine Krankheit erwähnt werden. Es ist eine gelungene Mischung aus verschiedenen Emotionen. Ebenfalls gelungen ist, dass kein Blatt vor dem Mund genommen wird. Der Autor verschweigt keine Aspekte oder umschreibt sie in angenehmer klingenden Worten, sondern stellt offen dar, was für Probleme und Nachteile er hat und wie die Krankheit auf sein Leben wirkt. Es wird deutlich, dass er versucht die Krankheit so gut es geht zu bezwingen, aber es wird nicht verschwiegen, dass sie dennoch an ihm nagt und es ihm nicht immer leicht fällt, positiv nach vorne zu schauen.

Am Anfang jedes neuen Kapitels ist ein Bild des Autors, zum Teil mit seiner Familie, zu sehen. Dies sorgt dafür, dass sich der Leser auch bildlich besser vorstellen kann, um wessen Leben das Geschilderte geht und dass es eine wahre Geschichte ist. Zudem baut es eine Nähe zum Autor auf und es wird eine fast schon persönliche Ebene erreicht, was dadurch verstärkt wird, dass der Leser so viele Einblicke in das Leben des Autors erhält.

An einigen Stellen ist es ein wenig mühsam, weiterzulesen und den Gedanken des Autors zu folgen. Es ist schade, dass vergleichsweise wenig über die Krankheit und die damit einhergehenden Beeinträchtigungen zu lesen ist. Vielmehr rekapituliert der Autor sein bisheriges Leben, was ebenfalls spannend und interessant ist, allerdings werden durch den Klappentext andere Erwartungen aufgebaut.

Nichtsdestotrotz ist das Buch zu empfehlen, jedoch sollte man sich bewusst sein, dass der Schwerpunkt nicht nur auf der Krankheit liegt, sondern es ebenfalls von Tod und dem Leben im Allgemeinen handelt. Das Buch ist auch dazu geeignet, sein eigenes Leben aus einer anderen Perspektive zu betrachten und die eigenen Verhaltensweisen zu überdenken.

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Veröffentlicht am 03.10.2019

Nette Geschichte für zwischendurch - gute Hintergrundidee, aber ausbaufähige Umsetzung

Kingdoms of Smoke – Die Verschwörung von Brigant
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Fünf Charaktere aus verschiedenen gesellschaftlichen Schichten treffen aufeinander - Prinzessin Catherine, Leibgardist Ambrose, Diener March, Dieb Edyon und Dämonenjägerin Tash.

Alle führen ihr eigenes ...

Fünf Charaktere aus verschiedenen gesellschaftlichen Schichten treffen aufeinander - Prinzessin Catherine, Leibgardist Ambrose, Diener March, Dieb Edyon und Dämonenjägerin Tash.

Alle führen ihr eigenes (mehr oder weniger selbstständiges) Leben, bis Catherine den Prinzen eines anderen Reiches heiraten soll und es zum Krieg zu kommen scheint. Ab dem Zeitpunkt treffen ihre Welten aufeinander und das Drama beginnt.

Das Buch unterliegt einer sehr guten Grundidee, in der neben kriegerischen Konflikten und Liebeskummer auch Dämonen nicht zu kurz kommen.

Dem Leser wird durch zahlreiche Beschreibungen die Welt der fünf Protagonisten Stück für Stück nähergebracht. Er erhält einen tiefen Einblick in das Leben unterschiedlicher Gesellschaftsschichten und bekommt die Spannungen, die zwischen den verschiedenen Reichen herrschen, auf authentische Weise dargestellt.

Zur Orientierung und zum besseren Verständnis ist eine Übersichtskarte der wichtigsten Orte und Reiche am Anfang sowie am Ende des Buches vorhanden. Diese verhilft dem Leser dazu, die einzelnen Reiche und Lebensweisen der einzelnen Einwohner klar voneinander abzugrenzen.

Besonders hervorzuheben ist, dass die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird. Auch wenn es zu Beginn schwierig ist, den Überblick über die einzelnen Personen zu behalten, legt sich die Verwirrung zunehmend und der Leser bekommt einen sehr guten Einblick in die Gedanken und Gefühle der einzelnen Protagonisten.

Auch wenn mir die Geschichte vom Grundgedanke und der Schreibstil als solches gefällt, hätte ich mir noch mehr Spannung gewünscht. Zwischenzeitlich hat sich die Geschichte in die Länge gezogen, ohne mich als Leser wirklich mit auf die Reise zu nehmen. Dies lässt sich aber auch zum Teil damit erklären, dass dies lediglich der Auftakt einer Trilogie ist und somit erst einmal ein Fundament geschaffen werden muss, auf das die folgenden Teile aufbauen können. Deswegen ist dies nur ein minimaler Kritikpunkt an der ansonsten gut zu lesenden und unterhaltsamen Geschichte.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dieses Jugendbuch eine schöne Fantasygeschichte ist, die sich aus unterschiedlichen Elementen aufbaut, sodass die Geschichte für jeden etwas hergibt, der kein Problem mit mehreren verschiedenen Perspektiven hat und keine action- und spannungsgeladene Story erwartet.