Profilbild von Kleinbrina

Kleinbrina

Lesejury Star
offline

Kleinbrina ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Kleinbrina über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gute Geschichte

Im hohen Gras
0

„Im hohen Gras“ hatte gleich zwei Premieren für mich parat: Zum einen habe ich zum ersten Mal eine Geschichte von Stephen Kings ältestem Sohn Joe Hill gelesen, zum anderen habe ich meine erste Kurzgeschichte ...

„Im hohen Gras“ hatte gleich zwei Premieren für mich parat: Zum einen habe ich zum ersten Mal eine Geschichte von Stephen Kings ältestem Sohn Joe Hill gelesen, zum anderen habe ich meine erste Kurzgeschichte des „Meister des Horrors“ gelesen. Die Geschichte ist mit ihren knapp 70 Seiten relativ kurz, aber dennoch spannend und sehr detailliert beschrieben, aber dennoch wusste ich bis zum Schluss nicht so ganz, was ich von diesem Ebook halten soll, da mich besonders das Ende sehr verwirrt hat. „Im hohen Gras“ ist erstmals 2012 im Männermagazin „Esquire“ erschienen.

Der Schreibstil ist wieder einmal großartig. Natürlich weiß ich nicht, welchen Anteil Joe Hill an der Geschichte tatsächlich hatte, aber ich finde die Zusammenarbeit der beiden Autoren mehr als gelungen. Die Geschichte wird sehr intensiv beschrieben und ich hatte stellenweise eine Gänsehaut, was ich bei Büchern nicht oft habe. Allerdings empfand ich die Geschichte auch oftmals verwirrend.

Die im sechsten Monat schwangere Becky und ihr Bruder Cal sind auf dem Weg nach Kansas, als sie die Stimme eines Kindes hören. Sie sind sich schnell einig, dass die Stimme aus dem Feld kommen muss und stapfen in das hohe Gras, um den Jungen zu helfen. Welcher Albtraum dabei aber entsteht, kann man sich kaum ausdenken, denn das Gras scheint nicht das zu sein, was man zunächst erwartet. Man merkt dabei auch schnell, wie einfach sich Menschen beeinflussen lassen und was sie bereit sind, um zu überleben.

Wer bei „Im hohen Gras“ eine Horrorgeschichte erwartet, wird nicht enttäuscht werden, denn besonders im letzten Drittel geschehen unfassbare Dinge, die dafür gesorgt haben, dass ich den E-Reader kurzzeitig aus den Händen legen musste. Die Geschichte geht unter die Hause und ließ mich geschockt zurück.

Vor allem das Ende ist sehr skurril und ich habe es nicht auf Anhieb verstanden, aber nachdem ich die letzten fünf Seiten erneut gelesen habe, bekam ich erneut eine Gänsehaut, denn erst da wurde mir das ganze Ausmaß der Geschichte wirklich klar.

Das Cover könnte passender nicht sein. Das Gras wird als hoch und gefährlich dargestellt, was es letztendlich auch ist. Auch die Kurzbeschreibung hat mich direkt angesprochen, sodass ich das Ebook unbedingt lesen wollte.

„Im hohen Gras“ hat mich nach einigen Schwierigkeiten überzeugen können. Die Zusammenarbeit zwischen Stephen King und Joe Hill hat mir sehr gut gefallen und ich werde sicherlich auch mal zu einem Werk von Joe Hill greifen. Wer Stephen King schon immer einmal antesten wollte, wird mit „Im hohen Gras“ sicherlich das richtige Werk gefunden haben. Klare Kauf- und Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannende Geschichte

Böser kleiner Junge
0

„Böser kleiner Junge“ ist für alle deutschen und französischen Leser ein Dankeschön von Stephen King, denn diese Kurzgeschichte erschien lediglich in diesen beiden Ländern. Für mich besonders toll, da ...

„Böser kleiner Junge“ ist für alle deutschen und französischen Leser ein Dankeschön von Stephen King, denn diese Kurzgeschichte erschien lediglich in diesen beiden Ländern. Für mich besonders toll, da ich dadurch noch mehr vom „Meister des Horrors“ lesen konnte. Ich muss jedoch auch zugeben, dass meine Erwartungen eher gering waren, da ich bei Kurzgeschichten allgemein etwas weniger erwarte, jedoch muss ich zugeben, dass meine leichte Skepsis absolut unbegründet war, denn Stephen King konnte mich – wie schon so oft – begeistern.

Stephen King konnte mich mit seinem packenden und teilweise recht saloppen Schreibstil wieder einmal beeindrucken und ich war von der ersten Seite an mitten im Geschehen. Die Geschichte startet ohne große Erklärungen und man wird direkt mitten hineingeworfen. Die Atmosphäre in diesem Buch ist recht düster, die Geschichte wird vom Protagonisten eher nüchtern erzählt, aber dennoch so gut beschrieben, dass ich mir alles bildlich vorstellen können. Die Figuren lernt man trotz der Kürze ausreichend kennen und somit war es eine Leichtigkeit, sich in die jeweiligen Figuren hineinversetzen zu können.

George Hallas, der wegen Mordes im Gefängnis sitzt, hat ein bewegendes Leben hinter sich. Er musste miterleben, wie seine Freunde zu Tode gekommen sind und gibt dafür dem „bösen kleinen Jungen“, wie er ihn immer nennt, die Schuld. Dieser Junge provoziert und beleidigt ihn bereits seit Jahrzehnten, wo er nur kann und ist immer dabei, wenn andere Menschen sterben. Für George ein unerträglicher Gedanke, zumal dieser Junge sonst von niemanden beachtet wird und sich auch sonst niemand an diesen erinnern kann. George Hallas steht kurz vor der Vollstreckung der Todesstrafe und möchte sich seinem Pflichtverteidiger anvertrauen und erzählt ihm die ganze unglaubliche Geschichte. Obwohl dieser ihm zuhört, glaubt er nicht daran, was George ihm erzählt, allerdings sollte er das Schicksal niemals herausfordern.

Obwohl die Geschichte sehr nüchtern erzählt wird, gefiel mir die Erzählweise sehr gut. Normalerweise favorisiere ich eher einen Schreibstil, der viele Emotionen hervorholt, jedoch hat das, was King hier gemacht hat, durchaus Hand und Fuß, sodass ich diese Geschichte unglaublich gelungen fand. Die Figuren haben allesamt ihre Berechtigung, die Geschichte hat die perfekte Länge und auch sonst wollte alles wie ein Puzzle gut zusammenpassen. Die Mischung aus Horror, Thriller und Fantasy ist dabei ebenfalls gelungen, ohne zu überladen zu wirken.

Wie bereits jetzt schon bestätigt ist, wird „Böser kleiner Junge“ verfilmt, was ich mehr als gut finde, denn die einzelnen Beschreibungen klangen so toll und waren so schön ausgeschmückt, dass ich mir so manche Szene schon wie einen Film vorgestellt habe, von daher bin ich schon sehr gespannt darauf, wie man diese Geschichte am Ende verfilmen wird. Es kann eigentlich nur toll werden!

Das Cover ist schlicht, aber dennoch schön anzusehen, da die Mütze das Hauptaugenmerk in dieser Geschichte ist. Auch wenn der Titel zunächst recht nichtssagend klingt, muss man sagen, dass dieser vollkommen ausreicht, gleiches gilt für die Kurzbeschreibung, die ebenfalls gelungen ist und mich direkt angesprochen hat.

Insgesamt ist „Böser kleiner Junge“ eine spannende und ereignisreiche Kurzgeschichte, die mich unterhalten und gleichzeitig schockieren konnte. Stephen King hat wieder einmal bewiesen, wie viel man doch aus Kurzgeschichten heraus holen kann und somit freue ich mich bereits auf viele weitere Geschichten des „Meister des Horrors“. Ich kann diese Kurzgeschichten nur jedem Leser empfehlen – auch für King-Einsteiger bestens geeignet.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannende Geschichte

Finderlohn
0

Nachdem ich „Mr. Mercedes“, den ersten Band der „Bill Hodges“-Trilogie leider nur mittelmäßig fand, war ich auf den zweiten Band „Finderlohn“ umso gespannter, denn zuletzt habe ich immer wieder gelesen, ...

Nachdem ich „Mr. Mercedes“, den ersten Band der „Bill Hodges“-Trilogie leider nur mittelmäßig fand, war ich auf den zweiten Band „Finderlohn“ umso gespannter, denn zuletzt habe ich immer wieder gelesen, dass dieser weitaus besser als der erste Band sein soll. Dies kann ich zum Glück auch bestätigen, denn mir hat „Finderlohn“ gut gefallen.

Da ich „Mr. Mercedes“ leider etwas flach und als untypisch für einen King-Roman empfand, habe ich den Autor bei „Finderlohn“ direkt am Schreibstil erkannt, denn dieser ist wieder typisch für den Autor: Sehr spannend, oftmals verwirrend und salopp, gerne mit ein paar Flüchen versehen und immer wieder geradeaus ohne etwas zu beschönigen. Die Figuren sind gut ausgearbeitet, die Dialoge sarkastisch, aber auch wahnsinnig interessant und der Verlauf der Geschichte ist fast immer unvorhersehbar.

Bei „Finderlohn“ wurde ich gleich mehrfach vom Autor überrascht, denn immer dann, wenn ich dachte, dass ich bereits alles herausgefunden habe, hat Stephen King komplett in eine andere Richtung gelenkt, sodass ich oftmals ratlos mit dem Buch in der Hand im Sessel saß und dementsprechend auch unbedingt wissen wollte, wie die Geschichte ausgeht.

Außerdem sollte angemerkt werden, dass man die Geschichte auch unabhängig von „Mr. Mercedes“ lesen kann, allerdings die Reihenfolge meiner Meinung nach einhalten sollte, da es immer wieder kleine Anekdoten gibt und Figuren aus „Mr. Mercedes“ auftauchen, die sonst unter gewissen Umständen beim Leser untergehen könnten.

Bill Hodges hat sich gut weiterentwickelt. Zwar ist er immer noch ein hartes und scharfsinniges Kerlchen, der oftmals mit seiner Art recht schroff rüberkommt, allerdings habe ich ich den alternden Detective außer Dienst trotz seiner Schwächen ins Herz geschlossen. Der Täter, Morris Bellamy, ist dem Leser von Anfang an bekannt, was aber den Reiz an der Geschichte ausmacht. Dieser ist nahezu besessen von einer Romanfigur und möchte unbedingt wissen, wie es mit seiner Lieblingsfigur weitergeht. Da der Autor allerdings keine weiteren Bücher mehr veröffentlicht, bringt er diesen kurzerhand um, weil er die Hoffnung hat, dass er in seinem Nachlass noch weitere Bücher findet, die bislang noch unveröffentlicht sind. Dass er dabei schnell geschnappt wird und im Gefängnis landet, ist dabei kein Wunder, allerdings beginnt die Geschichte erst so richtig, als dieser wieder aus dem Gefängnis frei kommt.

Auch die anderen Figuren, wovon man bereits einige aus „Mr. Mercedes“ kennt, werden gut und glaubwürdig in die Geschichte eingegliedert, sodass man hier das ein oder andere Wiedersehen hautnah miterleben darf. Neue Figuren werden ebenfalls gut in die Geschichte eingebaut, sodass Stephen King hier mal wieder vielseitige und interessante Figuren geschaffen hat, die das Ganze zu einer (fast) perfekten Geschichte machen.

Das Cover ist im selben Stil wie „Mr. Mercedes“ gestaltet, sodass beide Bände sehr gut zueinander passen. Durch den blutigen Füller gefällt mir das Cover von „Finderlohn“ sogar noch viel besser. Auch die Kurzbeschreibung hat mich begeistern können, sodass das Buch unbedingt gelesen werden musste.

Abschließend kann man sagen, dass die Geschichte rund um Bill Hodges gut weitergeführt wird und ich großen Spaß an der Geschichte hatte, da der Autor hier noch einmal eine ganze Schuppe drauf gelegt hat. Wer „Mr. Mercedes“ schon gut fand, wird „Finderlohn“ lieben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannende Geschichte

Batman und Robin haben einen Disput
0

Am 18. Januar 2016 erscheint „Basar der bösen Träume“, eine Kurzgeschichtensammlung von Stephen King, im Heyne Verlag. Um dieses Buch noch mehr zu promoten, werden nun häppchenweise einige der Kurzgeschichten ...

Am 18. Januar 2016 erscheint „Basar der bösen Träume“, eine Kurzgeschichtensammlung von Stephen King, im Heyne Verlag. Um dieses Buch noch mehr zu promoten, werden nun häppchenweise einige der Kurzgeschichten vorab als Ebook veröffentlicht. Als großer Fan von Stephen King musste ich somit einige der Geschichten direkt kaufen und habe diese auch sofort gelesen.

Nachdem ich bereits „Ein bisschen angeschlagen“ und „Moral“ gelesen und für gut befunden habe, war ich sehr auf „Batman und Robin haben einen Disput“ sehr gespannt und muss sagen, dass mich die Geschichte wieder einmal in ihren Bann gezogen hat. Der Schreibstil ist zwar wieder einmal sehr salopp, allerdings auch sehr interessant gestaltet, denn trotz der schweren Thematik bin ich nur so durch die (viel zu wenigen) Seiten geflogen und habe jedes Wort geradezu verschlungen.

Die Geschichte ist schnell erzählt: Sandersons Vater leidet an Alzheimer und wird von seinem Sohn, bereits seit in den Sechzigern, regelmäßig besucht. Da sein Vater fast nur noch in der Vergangenheit lebt und immer wieder von seiner verstorbenen Frau und seinem verstorbenen Bruder spricht, ist dies nicht zwingend leicht für Sanderson, der allerdings relativ gut mit seinem Vater auskommt, doch dann geraten sie in einen Unfall, der einiges verändern wird…

Obwohl man hier keinen Thriller oder gar Horror erwarten kann, hat sich King an den ganz alltäglichen „Horror“ gehalten, den Menschen durchleiden müssen, die jemanden mit Alzheimer kennen. Die Krankheit wird hierbei sehr ausführlich und authentisch thematisiert, sodass auch jeder, der mit der Krankheit noch nicht in Berührung gekommen ist, einen guten Einblick davon erhält.

Das Cover dürfte keine Überraschung sein, denn dies ist einfach das selbe wie auch bei „Basar der böse Träume“, was allerdings gut passt. Die Kurzbeschreibung liest sich vielversprechend und hat mich direkt neugierig gemacht.

Kurz gesagt: Stephen King hat mit „Batman und Robin haben einen Disput“ eine starke Geschichte geschaffen, die authentischer nicht sein kann und mich emotional sehr mitgenommen hat. Ich kann die Geschichte demnach nur empfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schonungslose Geschichte

Nona
0

Nachdem ich bereits einige Kurzgeschichten von Stephen King gelesen habe, musste ich auch unbedingt „Nona“ lesen. „Nona“ ist die siebte Geschichte der sogenannten „Story Selection“, bei der wöchentlich ...

Nachdem ich bereits einige Kurzgeschichten von Stephen King gelesen habe, musste ich auch unbedingt „Nona“ lesen. „Nona“ ist die siebte Geschichte der sogenannten „Story Selection“, bei der wöchentlich eine neue Kurzgeschichte veröffentlicht wird.

Das Problem ist bei Stephen King ja immer, dass sich der Autor nur selten wirklich kurz fassen kann, von daher sind Kurzgeschichten häufiger ein wenig schwierig. Dieses Problem ist auch leider bei „Nona“ aufgetaucht. Die Geschichte ist zwar interessant, allerdings wurde sich zu sehr an kleineren Details aufgehalten, was ich dann doch ein wenig schade fand. Dennoch ist die Geschichte nach bester King-Manier wieder einmal gut ausgetüftelt und konnte für kleinere Gänsehautmomente sorgen.

Die Geschichte ist schnell erzählt: Der Ich-Erzähler, der namenlos bleibt, lernt in einem Restaurant Nona kennen. Er ist direkt fasziniert von ihr, merkt aber auch, dass sie etwas ausstrahlt, dass ihn dazu bringt, die Fassung zu verlieren und gewalttätig zu werden. Nach einem Zwischenfall in einem Restaurant, trampt er gemeinsam mit Nona durch die Städte und bemerkt dabei immer mehr, dass in ihm eine Veränderung beginnt, die auch für seine Mitmenschen eine Gefahr darstellt.

Auffällig ist hierbei, dass die knapp sechzig Seiten lange Geschichte oftmals sehr brutal und wirr daher kommt, was aber vollkommen beabsichtigt ist und gegen Ende gut aufgelöst wird. Viele Figuren, allen voran der Ich-Erzähler, bleiben namenlos, sodass es manchmal schwer gefallen ist, sich voll und ganz auf die Figuren einzulassen. Dennoch bringt die Geschichte auf ihre ganz eigene Art und Weise eine Faszination mit sich, sodass ich immer mehr wissen wollte, was es mit Nona und den vielen Gewalttaten auf sich hat.

Das Cover ist kein wirklicher Hingucker und ist sehr schlicht, was sehr gut zu den anderen Geschichten der „Story Selection“ passt. Die Kurzbeschreibung liest sich dagegen sehr gut und hat mich direkt angesprochen, sodass ich der Geschichte sehr gerne eine Chance gegeben habe.

Kurz gesagt: „Nona“ ist eine an sich spannende Geschichte, bei der sich King allerdings zu sehr an kleineren Details verbissen hat und die Geschichte somit unnötige Längen mit sich brachte. Dennoch ist „Nona“ für jeden King-Fan ein absolutes Muss, sodass ich die Kurzgeschichte trotz kleinerer Schwächen empfehlen möchte.