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Bianste

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.11.2020

Es wird viel gepupst

Das Eismonster
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Elsie wächst in einem unerträglichen Waisenhaus auf. Als sie es gar nicht mehr aushalten kann, flieht sie von dort, verspricht den andern Kindern aber, dass sie sie nicht vergessen wird und sie auch da ...

Elsie wächst in einem unerträglichen Waisenhaus auf. Als sie es gar nicht mehr aushalten kann, flieht sie von dort, verspricht den andern Kindern aber, dass sie sie nicht vergessen wird und sie auch da rausholt … am Ende feiern alle Kinder mit Queen Victoria Silvester.
Dazwischen spannt sich ein Bogen an unerwarteten, witzigen, skurrilen, übertriebenen, liebevollen, abartigen usw. Ereignissen, die sich schneller entwickeln, als man die Seite umblättern kann.
Forscher haben in der Arktis ein eingefrorenes Wollhaarmammut in perfektem Zustand gefunden und nach London ins Naturhistorische Museum gebracht. Dort wird es ausgestellt. Doch Elsie, die sich mit der Putzfrau Uschi angefreundet hat, findet, dass es traurig aussieht und sorgt dafür, dass es wieder zum Leben erweckt wird. Das gelingt, doch damit ist das Abenteuer noch lange nicht zu Ende. Das Mammut will zurück nach Hause.
Dabei erhält Elsie unerwartete Unterstützung. Dabei geht auch so einiges kaputt, aber was tut man nicht alles, um einen Freund zu retten?
Unterstützt von grafisch gesetzten Wörtern und zahlreichen Illustrationen in Schwarz-Weiß blättert Walliams ein Feuerwerk an actionreichen Szenen auf, bei denen einem manchmal vor Schreck die Luft weg bleibt, man meistens aber herzlich lachen kann.
Es wird viel gepupst, und das dient meistens einem wirklich guten Zweck.
Fazit: Ein Buch voller skurriler Abenteuer mit liebenswerten Figuren, die ihr Möglichstes tun und dabei immer auch das Wohl anderer im Auge haben.

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Veröffentlicht am 14.10.2020

Warmherzig durch den Sturm

Das Wörterbuch des Windes
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Eigentlich diente die Reise der Versöhnung. Der Künstler Henrik und seine Frau Swea befinden sich auf Island, gesponsert vom Vater der Frau, der großen Wert darauf legt, dass die beiden zusammen bleiben, ...

Eigentlich diente die Reise der Versöhnung. Der Künstler Henrik und seine Frau Swea befinden sich auf Island, gesponsert vom Vater der Frau, der großen Wert darauf legt, dass die beiden zusammen bleiben, da er nicht unerhebliche Summen in den Erfolg des Schwiegersohns als Künstler investiert hat.
Doch die Reise hat noch gar nicht richtig angefangen, die beiden sind gerade dabei die ersten Sehenswürdigkeiten Islands anzuschauen, als Swea bemerkt, dass auf dem Handy ihres Mannes der Anruf einer anderen Frau eingeht und in Verbindung mit dem Foto, dass die Anruferin sendet, versteht sie sofort, dass ihr Mann sie erneut betrügt.
Sie schmeißt ihn aus den Wagen und fährt davon.
Gleichzeitig erleben die Leser mit, wie ein alter Isländer, Einar, ein verletztes Pferd kauft und mühsam zu seinem Haus zurückbringt. Es gerade aus Deutschland zurückgekehrt, verbirgt irgend ein schmerzhaftes Geheimnis und sieht sein Haus seit vielen Jahren zum ersten Mal wieder. In der Garage lebt ein Untermieter, Jón, der durch die Finanzkrise Islands alles verloren hat.
Swea muss dem verletzten Pferd ausweichen, das dem alten Mann entlaufen ist, und landet mit ihrem Auto im Graben.
Sie bleibt. Sie will herausfinden, was sie eigentlich selbst wirklich will und wer sie ist. Auf diesem Weg begegnen ihr viele isländische (und auch ausländische) Personen, an denen sie ihr eigenes Bild vom Leben prüfen kann.
Sie lernt, dass nicht der erste Eindruck immer der richtige ist und dass man gelegentlich durchaus einmal ein paar Fehler machen kann, ohne selbst als Person völlig unmöglich zu werden.
Die Geschichte wird immer spannender, je länger sie andauert – und das sind immerhin fast 600 Seiten. Die Leserin erfährt viel über das Leben auf Island und erkennt Gebäude, Cafés, Museen und andere Sehenswürdigkeiten, die im Roman eine Rolle spielen, problemlos wieder.
Auch wenn man den Ausgang des Buches durch den Klappentext eigentlich bereits kennt, ist es überraschend, spannend und an einigen Stellen auch unerwartet, wie die Handlung sich entwickelt. Immer wieder tun sich mehrere Möglichkeiten auf, wie es mit Swea weitergehen könnte, aber auch die Lebensgeheimnisse von Einar und Jón werden nur langsam offenbart. Am Ende des Romans bleibt ein Gefühl zurück, Freunde getroffen zu haben
Fazit: Ein romantischer Liebesroman, nicht nur über Menschen, sondern auch über Island, der mit Klischees spielt und eine ganz eigene Melodie entwickelt.


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Veröffentlicht am 09.10.2020

Nina traut sich was

Der kleine Gruselshop – Geister, Spinnen, freche Kraken
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Nina ist neun Jahre alt und wünscht sich ein Fahrrad. Das ist nicht gerade billig. Also möchte sie ein wenig Geld verdienen und betritt den Gruselshop von Herrn Schrull. Der sucht nämlich dringend eine ...

Nina ist neun Jahre alt und wünscht sich ein Fahrrad. Das ist nicht gerade billig. Also möchte sie ein wenig Geld verdienen und betritt den Gruselshop von Herrn Schrull. Der sucht nämlich dringend eine Aushilfe. Doch gerade ist er völlig außer Gefecht gesetzt, denn er wurde mit Juckpulver bestreut. Er lacht und windet sich auf dem Boden. Zwar ist Nina überaus erstaunt über all die Dinge, die sie in dem Laden entdeckt, doch sie hat vom Geisterjungen Eddi erfahren, dass es ganz hinten im Laden irgendwo ein Gegenmittel gibt. Gemeinsam dringen sie bis dorthin vor …
Das Buch ist gleichzeitig ein wenig gruselig und äußerst witzig. Es macht große Freude, gemeinsam mit Nina die außergewöhnlichen Angebote des Gruselshops zu entdecken. Natürlich verstecken sich dort auch ein paar Gegenspieler, Spinnen zum Beispiel oder die Krake Gisbert.
Der Text an sich ist recht kurz. Atmosphäre schaffen die gruselig-humorvollen Illustrationen von Teemu Juhani.
Schön sind auch die Wortschöpfungen für die Angebote im Laden: Feenköttel, Dunkelheit, praktisch abgepackt, Hexenschmerle usw., weil man unwillkürlich darüber nachdenkt, wer diese Dinge wohl wofür brauchen könnte. Oder was man selbst damit anstellen würde?
Fazit: Eine humorvolle Geschichte für Erstleser, die nicht nur den Text für sich entdecken wollen, sondern auch Lust haben, sich mit irrwitzigen Ideen auseinanderzusetzen und Bildwelten zu erkunden.

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Veröffentlicht am 09.10.2020

Sam Wu hat KEINE Angst

Sam Wu - Hat KEINE Angst vor Geistern
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Bei einem Klassenausflug ist Sam etwas passiert, worüber er lieber schweigt – er hat sich vor Schreck in die Hose gemacht – obwohl er eigentlich nur zeigen wollte, wie besonders mutig er ist. Das ist gründlich ...

Bei einem Klassenausflug ist Sam etwas passiert, worüber er lieber schweigt – er hat sich vor Schreck in die Hose gemacht – obwohl er eigentlich nur zeigen wollte, wie besonders mutig er ist. Das ist gründlich schief gegangen.
Sam hat ziemlich viel Angst, eifert aber seinen großen Bildschirmhelden nach – den Space Blasters. Die sind nicht nur mutig, sondern finden auch immer eine Lösung für alle Probleme.
Sam kommt auf die Idee, dass er seinen Mut beweisen könnte, wenn er ein gefährliches Haustier besitzt. Auf abenteuerlichen Wegen kommt er zu einer Schlange – und das Unheil beginnt.
Doch Sam wäre nicht Sam, wenn er sich nicht durchbeißen würde. Hierbei wird er von seinen besten Freunden, Zoe und Anton, aber auch von seiner jüngeren Schwester Lilli unterstützt. Sie stehen zu ihm, unterstützen ihn, lassen sich auf seine Ideen ein und probieren aus, was er sich vorstellt.
Gleichzeitig helfen sie ihm gegen seinen größten Widersacher, Ralf-Philip, der Sam als Opfer auserkoren hat und sich immer über ihn lustig macht.
Neben der wirklich überraschenden Geschichte ist besonders das Layout des Buches ein Highlight. Mit zahlreichen Illustrationen, Betonungen im Text, Denkblasen etc. wirkt es comicartig, oder eben wie Sams Tagebuch, in das er nicht nur geschrieben hat.
Viel Spaß bereitet auch die erfundene Fernsehserie „Space Blasters“, deren Fan Sam ist. Obwohl nur wenig davon erzählt wird, kann man sie sich gut vorstellen und weiß, was Sam fasziniert.
Die 18 Kapitel sind – auch durch die zahlreichen Illustrationen – recht kurz, so dass auch Leseungeübte gut vorankommen und sich amüsieren können.
Fazit: Ein Buch über Angst und Freundschaft und den Weg zu sich selbst ohne pädagogischen Zeigefinger – eher für Jungs.

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Veröffentlicht am 09.10.2020

Luis will dazugehören

Luis und Lena - Die Zahnlücke des Grauens
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Luis muss mit seiner Mutter umziehen. Er hat in seiner alten Schule nicht die besten Erfahrungen gemacht, hatte aber doch einen besten Freund, auf den er sich verlassen konnte. Nun muss er neue Freunde ...

Luis muss mit seiner Mutter umziehen. Er hat in seiner alten Schule nicht die besten Erfahrungen gemacht, hatte aber doch einen besten Freund, auf den er sich verlassen konnte. Nun muss er neue Freunde gewinnen und setzt alles daran, dass dies auch klappt.
Leider macht sein krampfhaftes Bemühen Vieles zunichte, was unter anderem auch daran liegt, dass Luis schon ein wenig speziell ist mit seiner Vorliebe für Fakten und die Wissenschaft.
Auch ist seine Mutter nicht so ganz einfach. Sie sorgt sich ständig um ihn und zwingt ihn, uncoole Dinge zu tun, wie warme Jacken anzuziehen und einen Helm zu tragen.
Luis gibt trotzdem nicht auf und wird tatsächlich ein „Wildschwein“, so nennt sich die Jungenclique aus seiner Klasse. Leider kostet ihn das einen Zahn und das sorgt für zusätzliche Probleme, denn plötzlich taucht eine resolute Zahnfee auf, die seinen Zahn einfordert. Wer will schon zugeben, dass er Zauberwesen sehen kann, die es – rein wissenschaftlich betrachtet – gar nicht geben kann? Luis jedenfalls nicht.
Dieses Buch ist insofern etwas Besonderes als es nicht die allseits bekannten Klischees wiederholt, sondern völlig andere Akzente setzt – und damit ist nicht das Auftauchen der Zahnfee gemeint. Gut und Böse gibt es im eigentlichen Sinn nicht. Alle Verhaltensweisen sind erklärlich und werden auch erklärt, sodass die anderen Charaktere damit umgehen, darauf reagieren können.
Der Text ist der Zielgruppe angepasst und flüssig zu lesen. Er ist humorvoll, ohne sich über jemanden lustig zu machen.
Die Illustrationen von Daniel Stieglitz sind ebenso humorvolle Strichzeichnungen, die einzelne Elemente aus dem Text herausnehmen und übertreiben.
Das Einzige, was mich so gar nicht angesprochen hat, ist das Cover. Es ist rot, zeigt Lusi und Lena in einem weißen Kreis, umrahmt von der Schrift in Weiß und Blau. Am unteren Rand in Weiß eine Szene beim Eishockey Spielen.
Auf mich wirken Luis und Lena dümmlich und obwohl Luis Zahnlücke deutlich zu sehen ist, weckt der Unteritel „Zahnlücke des Grauens“ keinerlei Interesse, das Buch zu lesen. Das gelingt jedoch dem Klappentext.
Fazit: Ein spannendes Abenteuer für Jungen und Mädchen, die Lust auf eine humorvolle Geschichte mit Überraschungen und einigen unerwarteten Erkenntnissen haben.

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