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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.10.2020

guter Stoff/gut umgesetzt

Blutsfreunde
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Der erfolgreiche Mann in den besten Jahren steht kurz vor der Hochzeit. So recht begeistert ist er von dieser totalen Veränderung in seinem bisherigen Leben nicht. Er schiebt auch in Gedanken den Termin ...

Der erfolgreiche Mann in den besten Jahren steht kurz vor der Hochzeit. So recht begeistert ist er von dieser totalen Veränderung in seinem bisherigen Leben nicht. Er schiebt auch in Gedanken den Termin immer wieder beiseite. Das ist nicht die ideale Voraussetzung für eine gute Ehe! Vorerst steht die Beerdigung eines Freundes in Stockholm im Mittelpunkt seines Denkens. Dieser Freund hat ihn zum Teilhaber seines Unternehmens gemacht, dass er nun mit der Ehefrau des verstorbenen Bekannten leiten soll. Viele kleine nebenbei eingearbeitete Bemerkungen machen den Leser neugierig auf den Fortgang der Handlung und haben mein Interesse auf jeden Fall geweckt. Kurz gesagt: Schön spannender Lesestoff in einem guten Stil.

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Veröffentlicht am 05.05.2020

interessanter Protagonist - Napoleon

Ketten und Macht - Die Napoleon-Saga 1795 - 1803
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Als ich den Titel gelesen habe, war sofort mein Interesse geweckt. Napoleon, natürlich ist das ein Begriff, der kleine Mann mit den großen Visionen und militärischen Fähigkeiten. Total angenehm überrascht ...

Als ich den Titel gelesen habe, war sofort mein Interesse geweckt. Napoleon, natürlich ist das ein Begriff, der kleine Mann mit den großen Visionen und militärischen Fähigkeiten. Total angenehm überrascht war ich dann vom Roman. Logischerweise gab es auch den ganz jungen Napoleon - einen Soldaten unter Soldaten. Einen jungen Mann, der Visionen und Grundsätze hat. Einen jungen Mann, der Freunde hat und auch bereit ist, für diese einzustehen. Den jungen Mann, der sein Temperament nicht immer im Griff hat und auch hin und wieder über die Strenge schlägt. Gerne würde ich diese Saga weiter verfolgen. Ich finde es sehr gut, wie der Autor das Thema anpackt und für den Leser aufbereitet.

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Veröffentlicht am 29.02.2020

Weimarer Republik - mehr als Geschichtsinformation

Quintus und der Feuerreiter
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Gleich zu Beginn wurde mir klar, warum die Leseprobe nicht auf der ersten Seite begann. Hier wird meiner Auffassung nach, viel geschichtliches Wissen vermittelt und manche bereits wieder vergessene Fakten ...

Gleich zu Beginn wurde mir klar, warum die Leseprobe nicht auf der ersten Seite begann. Hier wird meiner Auffassung nach, viel geschichtliches Wissen vermittelt und manche bereits wieder vergessene Fakten wach gerufen und aufgefrischt. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass bei mir von all den Fakten, die Weimarer Republik betreffend, aus dem Geschichtsunterricht nicht viel hängen geblieben ist. Wenige Charaktere aus dem Roman sind mir wenigstens namentlich ein Begriff. Andere waren vollkommen neu (die wurden im offiziellen Geschichtswissen für uns ehemalige Schüler wirklich nicht erwähnt). Der große Politikmacher Schleicher wäre mir auf keinen Fall komplett in Vergessenheit geraten. Absolut interessant ist dargestellt, wie viele der politischen Spitzen (auch der große Hindenburg) die gefährliche Lage der Erstarkung der NSDAP unterschätzt haben. Damals wie heute wurden geheime Abkommen getroffen, Intrigen gesponnen, Verbündete fallen gelassen und am Ende ging die komplette Macht an einen Adolf Hitler über. Dieser hat es verstanden, die Masse der Menschen für sich zu gewinnen, indem er versprach Deutschland aus Armut und Verfall herauszuführen. Auch damals gab es eine Rechte und eine Linke. Die Parteien der Mitte glaubten sich unüberwindlich. Falsch! (Schauen wir heute auf Thüringen - wie viele Parallelen können wir ziehen?)
In all diesen Wirren schlägt sich unser Protagonist Quintus Schneefahl sehr erfolgreich bei seiner Arbeit durch die Jahre. Nach persönlichen Enttäuschungen - mit Frauen hat er kein Glück - macht er mit Hilfe seines überragenden Intellekts und seiner Familie Karriere. Er ist und bleibt Mensch. Zwei kleine Mädchen aus sehr armen berliner Arbeiterfamilien nimmt er bei sich auf. Er heiratet seine Jungendliebe. Sie war zwischenzeitlich mit einem älteren reichen Herrn verheiratet. Sein Tod macht sie wieder frei für Quintus. Nicht nur die Liebe hat hier gesiegt, sondern auch finanziell ist die junge Familie abgesichert. Das ist besonders wichtig, als Quintus nach der Machtübernahme der Nazis arbeitslos wird. Er hat das Glück im Ausland an einer Universität eine ausgezeichnete Stellung zu finden und so der anstehenden Verfolgung durch Hitlers Polizei zu entkommen. Herr Persdorf schildert dies alles glaubhaft, nachvollziehbar und absolut gut lesbar.
Lange habe ich erfolglos gegrübelt, wer denn nun der Feuerreiter sein soll. Blitzartig kam dann die Erleuchtung. Der Feuerreiter führte das deutsche Volk in ein Feuer aus Bomben und Elend. Dieser Feuerreiter kann nur ein Adolf Hitler sein.
Was mir am Roman auch sehr gut gefallen hat, waren die beiden gleichwertigen Seiten, die bearbeitet wurden. Einerseits die deutsche Geschichte - andererseits die persönliche Chronik von Quintus Schneefahl - sind gekonnt miteinander verbunden bearbeitet.
Hinter diesem Roman steckt auf jeden Fall viele Zeit für Geschichtsforschung und Bearbeitung von Faktenmaterial. Er ist daher keine Literatur für schnelles Lesen. Der Leser muss mitdenken! Gerade das hat mir viel Spaß gemacht.
Das Cover passt genau zum Thema.

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Veröffentlicht am 29.12.2019

Schicksale

Das Geheimnis von Westbury Hall
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Wie viele Geschichten über Menschen, die den 2. Weltkrieg direkt mit erlebt haben, mag es wohl noch geben. Ich denke unendlich viele Schicksale sind da noch ungeklärt. Kaum einer von den damals Betroffenen ...

Wie viele Geschichten über Menschen, die den 2. Weltkrieg direkt mit erlebt haben, mag es wohl noch geben. Ich denke unendlich viele Schicksale sind da noch ungeklärt. Kaum einer von den damals Betroffenen lebt noch. Und wenn doch, sind diese Menschen schon so alt, dass eine ungetrübte Erinnerung oft nicht mehr vorhanden ist. Umso schöner ist die Informationsübermittlung in diesem Roman durch einen alten selbst gedrehten Filmstreifen gelöst. Eine wunderschöne, alte Villa in Italien, die scheinbar keinen Eigentümer hat, steht neben der Protagonistin Brionys im Mittelpunkt. Hier haben englische Soldaten während des Krieges eine Weile gelebt. Was damals abgelaufen ist, wird Brionys sicherlich herausfinden. Ihr Interesse ist besonders groß, da auf dem Filmchen höchstwahrscheinlich ihr Großvater zu sehen ist. Sehr interessant und mitfühlend geschrieben, zwingt der Inhalt dem Leser geradezu das Gefühl auf, mehr über die jungen Männer von damals erfahren zu müssen . Der Krieg hat ihnen auf jeden Fall die Jugend, wenn nicht sogar das Leben genommen. Eine Generation, die unseren jungen Leuten und Kindern die Augen öffnen könnte, wie gut und behütet unser Leben heute ist.
Ich finde, "Das Geheimnis von Westbury Hall" ist ein wunderschöner, zum Denken anregender Roman, der seinen Leserkreis auf jeden Fall finden wird.

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Veröffentlicht am 09.12.2019

sehr gut

Bring Down the Stars
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Preston Jacob Turner ist sieben Jahre alt, als sein Vater die Familie verlässt und nie wieder auftaucht. Der Junge leidet sehr darunter und fühlt sich im Stich gelassen. Er vergleicht sich mit einer alten ...

Preston Jacob Turner ist sieben Jahre alt, als sein Vater die Familie verlässt und nie wieder auftaucht. Der Junge leidet sehr darunter und fühlt sich im Stich gelassen. Er vergleicht sich mit einer alten Socke. Preston ist ein talentierter Junge. Er kann sehr gut schreiben und gewinnt, fünf Jahre nachdem der Vater gegangen ist, ein Stipendium an einer Schule für Kinder reicher Eltern. Wie nicht anders zu erwarten, ist er ein Außenseiter, der ständig Hänseleien ausgesetzt ist. Hier lernt er, wenigstens ein wenig, seinen Jähzorn unter Kontrolle zu halten. Eines Tages trifft er auf einen der beliebtesten Schüler der gesamten Schule. Wie auch immer, die Beiden sind sich sofort sympathisch, werden beste Freunde für lange Zeit. Jefferson Drake ist ein Sportler. Seine Eltern sind reich, haben die Achtung vor Menschen, die hart arbeiten müssen, nicht verloren. Das hat sich auf Jefferson übertragen. Er und Preston leben zusammen fast wie Brüder. Bis hierhin gefällt mir der Roman mit seiner Problemstellung sehr gut. Ich würde ihn als ausnehmend gut bezeichnen und als TOP Lesestoff empfehlen.

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