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Veröffentlicht am 21.10.2018

Rezension zu "Rilke Projekt - Wunderweiße Nächte" von Schönherz & Fleer

Rilke Projekt - Wunderweiße Nächte
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Das Duo Schönherz & Fleer hat mit dem „Rilke Projekt – Wunderweiße Nächte“ etwas Tolles geschaffen. Ich kann diese CD wirklich nur jedem ans Herz legen, der sich gerne berieseln lassen möchte. Dafür ist ...

Das Duo Schönherz & Fleer hat mit dem „Rilke Projekt – Wunderweiße Nächte“ etwas Tolles geschaffen. Ich kann diese CD wirklich nur jedem ans Herz legen, der sich gerne berieseln lassen möchte. Dafür ist gar kein Vorwissen oder ähnliches notwendig. Viel wichtiger ist eine heiße Tasse Tee, eine Kuscheldecke und Zeit – denn diese CD ist perfekt für die aktuelle Herbst-/ Wintersaison. Mir persönlich waren nur sehr wenige Texte von Rilke bekannt, wirklich beschäftigt habe ich mich bisher mit keinem seiner Werke und daher fand ich diese CD einen wundervollen Einstieg, der mich auf jeden Fall neugierig auf mehr gemacht hat.

Die einzelnen Werke werden auf verschiedene Arten vorgetragen – gesprochen oder gesungen –, von verschiedenen Sprechern – männlich und weiblich – und mit schöner und passender Musik hinterlegt. Das Ganze ist ein vielfältiges und stimmiges Gesamtwerk. Mir haben alle Stimmen sehr gut gefallen, es war angenehm ihnen zu lauschen und jeder hat dem jeweiligen Werk seinen eigenen Touch gegeben. Um wirklich in die CD einzutauchen, muss man sich Zeit nehmen, die Werke sind meiner Meinung nach nicht für zwischendurch geeignet. Ich musste sie ein zweites Mal hören und dabei ist mir aufgefallen, dass ich manche Texte ganz anders aufgenommen habe. Beim ersten Mal habe ich mich einfach berieseln lassen, die Worte und die Musik auf mich wirken lassen und beim zweiten Mal habe ich viel mehr auf die Worte geachtet, bin tiefer in die Texte eingestiegen. Die Musik macht das gewisse Etwas dieser Komposition aus, für mich ist es etwas komplett Neues gewesen, mal etwas ganz anderes und es konnte mich sofort überzeugen. Beim ersten Hören hatte ich noch den Eindruck, dass die Musik bei einzelnen Werken ein klein wenig zu laut sei, aber beim zweiten Hören, bei dem ich mich mehr auf den Text konzentriert habe, hat sich dieser Eindruck nicht bestätigt. Bei der Musik hat mir auch sehr gefallen, dass die Melodie auch noch nach dem Gedicht, Brief, … weiterging und man so noch ein wenig in der Stimmung gefangen gehalten wurde, nachdenken konnte, den Text auf sich wirken lassen konnte. Und das sollte man wirklich tun.

Auch das Cover muss noch eine lobende Erwähnung finden, da es wirklich sehr gelungen ist. Die ausgewählte Berglandschaft, die im Nebel liegt und insgesamt in grau, schwarz und weiß gehalten ist mit der goldenen Schrift wirkt sehr edel und es passt zum Inhalt der einzelnen Texte. Der CD liegt ein Textbuch bei, das auch sehr hilfreich ist, wenn man sich genauer mit den Texten auseinandersetzen möchte.

Insgesamt war es eine sehr schöne Erfahrung. Ich freue mich, dass ich bei dieser Hörrunde dabei sein durfte. Ich werde das Rilke Projekt auf jeden Fall weiterempfehlen und selbst auch nach weiteren ähnlichen Projekten Ausschau halten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Musik
  • Stimme
  • Umsetzung
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 05.06.2017

Rezension zu "Die Buchspringer" von Mechthild Gläser

Die Buchspringer
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Rezension zu „Die Buchspringer“ von Mechthild Gläser

Klappentext:

Auf Schir Khans Rücken durch das Dschungelbuch jagen, mit Goethes Werther die Hexen aus Macbeth bekämpfen und mit Elizabeth Bennet für ...

Rezension zu „Die Buchspringer“ von Mechthild Gläser



Klappentext:

Auf Schir Khans Rücken durch das Dschungelbuch jagen, mit Goethes Werther die Hexen aus Macbeth bekämpfen und mit Elizabeth Bennet für den gut aussehenden Mr Darcy schwärmen … Nie hätte Amy gedacht, dass sie den Figuren aus ihren Lieblingsbüchern so nah sein könnte! Doch sie ist eine Buchspringerin, und damit ist es ihr möglich, wirklich und wahrhaftig in jede Geschichte einzutauchen, die sie schon immer einmal selbst erleben wollte. Amy testet ihre neue Fähigkeit ausgiebig – bis in der Buchwelt plötzlich gar nichts mehr so ist, wie es sein sollte.

Meine Meinung:

Wer wünscht sich nicht, in seine Lieblingsgeschichten zu springen und die Charaktere kennenzulernen, die Gegenden zu erkunden und hautnah dabei zu sein, wenn die Lieblingsszene spielt?!

Der Titel ist mir im Buchladen gleich ins Auge gefallen, auf dem Cover sind schon ein paar Buchfiguren abgebildet und auch die kleine Inhaltsangabe verfügt über ein paar Charaktere. Es hat mich gleich neugierig gemacht, welche Charaktere noch auftauchen werden im Buch und welche ich erkenne, ob ich die Bücher auch schon gelesen habe. Und das war auch beim Lesen einer meiner Lieblingsaspekte, immer wenn Amy durch die Bücherwelt spaziert und Figuren um sie herum beschrieben werden, war ich am Rätseln, welche Buchfigur sie jetzt getroffen hat oder an ihr vorbeigegangen ist. Denn wenn sie in der Bücherwelt ist, bleibt sie meist nicht nur in einem Buch. Die Bücher grenzen aneinander an und sie kann sich dort frei bewegen.

Die Grundidee gibt es sicher schon öfter, ich habe zum Beispiel an die Tintenwelt von Cornelia Funke gedacht. Aber die Umsetzung finde ich sehr gelungen: eine Mischung aus Familie, Freundschaft, Liebe, Spannung. Ich muss zugeben, ich habe etwas gebraucht, um in das Buch hineinzufinden, das mag aber auch an anderen Umständen gelegen haben. Als ich das Buch zwei Tage später wieder in die Hand genommen habe, konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen und habe es in einem Zug durchgelesen. Mechthild Gläser hat einen wunderbaren Schreibstil, der mich total gefesselt hat: lebendig und flüssig.

Es beginnt mit Amy und ihrer Mutter die von zu Hause aufbrechen und auf die verregnete, fast verlassene Shetlandinsel reisen, auf der Amys Mutter aufgewachsen ist. Von dem großen Geheimnis ihrer Familie hatte Amy bis dato keine Ahnung, sie weiß nicht, dass sie eine Buchspringerin ist. Doch im Laufe der Geschichte werden noch weitere Geheimnisse aufgedeckt, das Buch nimmt an Spannung immer weiter zu.

Zu Beginn lernt Amy mit ihrer Gabe umzugehen, sie ist ein neugieriges Mädchen. Sie hat in der Vergangenheit gelernt, wie schnell einer einen enttäuschen kann. Das hat sie geprägt. Im Laufe der Geschichte wird sie selbstsicherer und setzt sich für ihre Freunde ein. Sie beschützt das Vermächtnis ihrer Familie. Man kann ihr Handeln gut nachvollziehen und sich in sie hineinversetzen. Will ist ebenfalls Buchspringer, er lebt schon lange auf dieser einsamen Insel und hat sich von seiner Familie zurückgezogen. Er ist eher ein Eigenbrötler, den ein Schicksalsschlag total durcheinanderbringt. Aber zum Glück ist da Amy, die hartnäckig bleibt und gemeinsam machen sie sich an die Arbeit, die Buchwelt zu retten. Auf der Insel gibt nicht viele weitere Charaktere, aber alle haben ihren Wiedererkennungswert, jeder hat seine Eigenart, keiner dürfte fehlen. Und auch die Buchfiguren sind klasse beschrieben, der ein oder andere überrascht einen.

Nach jedem Kapitel folgt eine Seite, auf der in alter Schrift ein kleiner Abschnitt einer anderen Geschichte abgedruckt ist. Die Abschnitte passen alle zusammen und ergeben zusammen eine eigene Geschichte. Im Laufe der Geschichte wird deren Hintergrund aufgeklärt und ich finde es wirklich eine klasse Idee, dem Leser so Stück für Stück einen Teil der zweiten Geschichte zu geben und uns rätseln zu lassen, was es damit auf sich haben könnte.

Das Ende hat mich auf jeden Fall überrascht, aber beim näheren Betrachten ist es genau richtig. Von mir aus könnte es sehr gerne einen zweiten Teil geben. Das Buch bekommt von mir 5 von 5 Sternen, ich kann es nur jedem weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 02.12.2021

Rezension zu „Heartbreak Boys“ von Simon James Green

Heartbreak Boys
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Rezension zu „Heartbreak Boys“ von Simon James Green

Klappentext:

Für Jack und Nate sollte der Prom ganz besonders werden, doch was die beiden nicht wissen: Ihre festen Freunde haben eine Affäre. Am ...

Rezension zu „Heartbreak Boys“ von Simon James Green

Klappentext:

Für Jack und Nate sollte der Prom ganz besonders werden, doch was die beiden nicht wissen: Ihre festen Freunde haben eine Affäre. Am Ende des Abends sind Nate und Jack Single - und ihre Ex-Freunde offiziell zusammen. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, zelebrieren die frisch Verliebten ihre Beziehung auf Instagram. Also beschließen Jack und Nate auf ihrem eigenen Account @TheHeartbreakBoys zum Gegenangriff überzugehen. Dabei schlittern sie von einer kuriosen Situation in die nächste. Ob sie gemeinsam ihren Herzschmerz überwinden können?

Meine Meinung:

Ich habe das Cover gesehen, ich habe den Titel gelesen und ich wusste, dieses Buch möchte ich unbedingt lesen. Und ich wurde auf gar keinen Fall enttäuscht! Das Buch konnte mich von Seite zu Seite immer mehr fesseln. Jeder Abschnitt wurde besser. Der Spannungsbogen ging steil aufwärts
Das Cover hat mich auf jeden Fall neugierig gemacht, aber der Moment, in dem ich wirklich aufmerksam wurde, war der Titel.
Wir verfolgen in diesem Buch die Geschichte von Jack und Nate. Den beiden wurde das Herz gebrochen, als ihr jeweiliger Freund sie sitzen gelassen hat. Und um noch eins drauf zu setzen, sind die beiden Exfreunde jetzt ein Paar. Das lassen Jack und Nate nicht auf sich sitzen, die beiden tun sich zusammen. Der Sommer bietet ein großes, abwechslungsreiches und überraschendes Abenteuer in Form eines Roadtrips. Und das alles wird auf Social Media festgehalten, ein kleiner – oder auch größerer – Wettkampf beginnt.
Ich wurde vom Fortgang der Geschichte sehr überrascht, im positiven Sinne. Man macht sich selbst ja Gedanken, wie es weitergehen könnte und da gab es recht zu Beginn direkt eine Wendung, die ich nicht erwartet hätte, die aber ganz viel zu der Geschichte beigetragen hat. Sie hat so viel zu bieten, eröffnet so viele Möglichkeiten, die der Autor auch ausgenutzt hat.

Das Buch ist abwechselnd aus der Sicht von Jack und der Sicht von Nate geschrieben, das ermöglicht dem Leser beide Hauptcharaktere kennenzulernen. Für mich ist das immer ein großer Pluspunkt in einem Buch. Die Kapitel waren ziemlich unterschiedlich in der Länge, sodass man manche Situationen auch aus der Sichtweise von beiden erlebt hat. Man kommt den Hauptcharakteren so einfach näher, lernt sie intensiver kennen und kann manche Handlungen viel besser verstehen. Jack und Nate sind auch sehr unterschiedlich, da war es besonders hilfreich. Für mich ist keiner von beiden zu kurz gekommen, es war genau die richtige Mischung.
Der Schreibstil ist einfach fantastisch, es ist mit so viel Humor gefüllt. Ich habe häufig ein Grinsen im Gesicht gehabt, aber auch öfter mal laut lachen müssen. Als Leser waren manche Situationen einfach zu genial. Man hat vielleicht auch mitgefühlt, wäre selbst nicht gerne in der ein oder anderen Situation gewesen, aber von außen betrachtet – einfach genial. Und auch die unterschiedlichen Sichtweisen waren gut geschrieben, dem jeweiligen Charakter treu und gerecht. Ich konnte mich gut hineinversetzen.
Die Geschichte war ein bunter Mix aus Liebe, Freundschaft und auch Familie. Gerade das Einbringen der kritischen Betrachtungsweise von Social Media fand ich gelungen und überraschend.
Die beiden Jungs sind so unterschiedlich, man könnte sagen wie Feuer und Eis. Jack ist energiegeladen, extrovertiert und offen, wohingegen Nate eher unsicherer und verschlossen ist. Das bietet viel Diskussionsbedarf. Aber die beiden hat früher eine Freundschaft verbunden und diese Blume fängt langsam wieder an zu blühen. Gerade diese Entwicklung zwischen den beiden Jungs ist dem Autor sehr realistisch gelungen. Es gab andere Momente, da dachte ich, das passiert wohl eher nur in Büchern oder Filmen. Aber die Entwicklung der Charaktere und der Beziehungen untereinander, fand ich glaubwürdig. Es hatte das richtige Tempo.
Das Ende kam dann doch ganz schön plötzlich, ich hätte mir gerne noch ein oder zwei Kapitel gewünscht, vielleicht auch ein kurzer Blick in die Zukunft. Es ist zwar kein offenes Ende, aber es fehlt mir doch noch etwas. Oder es wurde so die Möglichkeit geschaffen, sich noch Handlung für einen zweiten Band zu sichern. Darüber würde ich mich sehr freuen.

Insgesamt betrachtet ist Heartbreak Boys ein tolles Buch, es hat eine schöne Message, viele lustige Momente und ganz liebenswerte Hauptcharaktere mit genialen Dialogen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 30.12.2017

Rezension zu „Weihnachten in Briar Creek“ von Olivia Miles

Weihnachten in Briar Creek
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Rezension zu „Weihnachten in Briar Creek“ von Olivia Miles

Klappentext:

Wenn Kara Hastings ihre kleine Bäckerei vor dem Ruin retten will, muss sie den weihnachtlichen Dekowettbewerb von Briar Creek gewinnen. ...

Rezension zu „Weihnachten in Briar Creek“ von Olivia Miles



Klappentext:

Wenn Kara Hastings ihre kleine Bäckerei vor dem Ruin retten will, muss sie den weihnachtlichen Dekowettbewerb von Briar Creek gewinnen. Nate Griffin hat ihr da gerade noch gefehlt. Der arrogante – und unverschämt attraktive – Großstädter tritt mit der Frühstückspension seiner Tante gegen sie an. Leider ist er bekannt dafür, immer zu bekommen, was er will. Dabei kann er Weihnachten nicht ausstehen! Kara sagt dem Grinch den Kampf an – auch wenn dieser ihr Herz bei jeder Begegnung zum Schmelzen bringt …

Meine Meinung:

Zuerst einmal: Vielen Dank, dass ich bei der Leserunde dabei sein durfte!

Ich wollte diesen Winter unbedingt ein paar Weihnachts-/Winterbücher lesen. Da war ich sofort begeistert, als ich die Leserunde zu „Weihnachten in Briar Creek“ entdeckt habe. Das Cover verspricht eine winterliche Liebesgeschichte: Ein Liebespaar steht mitten in einer Winterlandschaft und rundherum Schneeflocken. Und das Cover verspricht nicht zu viel.

Es ist der fünfte Teil aus der Briar Creek Reihe, man muss jedoch die vorherigen Bände nicht unbedingt gelesen haben, um alles verstehen zu können. Im Laufe der Geschichte tauchen Charaktere auf, deren Geschichte man in den vorherigen Teilen verfolgen kann. Ich werde die anderen vier Bücher ganz sicher noch lesen, sie sind schon auf meiner Wunschliste gelandet, denn ich habe mich total in Briar Creek verliebt. Mir gefällt die Idee, auf diese Weise ein kleines Dorf und seine Bewohner mit jedem Band näher kennenzulernen und mehr über das Dorf zu erfahren. Aber auch nach diesem Band sind noch offene Geschichten, Potential für mehr besteht also auf jeden Fall.

Vom Inhalt her habe ich mir eine schöne und irgendwie auch kitschige Liebesgeschichte im Winterwunderland erhofft und wurde nicht enttäuscht, gerade was das Winterwunderland betrifft. Olivia Miles hat einen so tollen, lebhaften und detailreichen Schreibstil. Sie hat das Dörfchen so schön beschrieben, da hatte ich beim Lesen das Gefühl, selbst in Briar Creek spazieren zu gehen und ein Teil des Dorflebens zu sein. Man konnte sich die ganzen Weihnachtsdekorationen und all die leckeren Kekse so gut vorstellen, da hat man selbst Lust auf Dekorieren und Plätzchen backen bekommen. Und auch wenn ich leider aufgrund des Weihnachtsstresses auch mal nur ein paar Seiten lesen konnte, war ich jedes Mal sofort wieder drin und total versunken für diesen kurzen Augenblick. Für die Weihnachtszeit ist dieses Buch also perfekt geeignet, wer da nicht in Weihnachtsstimmung kommt - ich weiß auch nicht.

Die beiden Hauptcharaktere sind Kara und Nate. Auf den ersten Blick wirken die beiden total unterschiedlich - Nate kommt aus der Großstadt, hat Erfolg im Job und ist absolut kein Weihnachtsfan, während Kara im kleinen und beschaulichen Briar Creek wohnt, sich bei der Auswahl ihres Jobs in der Vergangenheit nicht so leichtgetan hat und Weihnachtsfan mit all seinen Traditionen ist. Aber im Laufe des Buches erfährt man, was die beiden geprägt hat in ihrer Vergangenheit und gemeinsam helfen sie sich, diese Steine der Vergangenheit zu verarbeiten und mit einem neuen Blick aufs Leben zu schauen. Die Entwicklung während des Buches hat mir sehr gut gefallen. Es war so eine schöne Mischung aus Familie, Freundschaft und Liebe. Mit Kara bin ich aber erst später im Buch warm geworden, mich haben ihre sich ständig wiederholenden Gedanken zum Single-Dasein zu Beginn der Geschichte ein wenig genervt. Und ich muss sagen, dass mir das Ende zu plötzlich kam, es war nicht zwangsläufig alles vorauszuschauen, aber das Ende ging mir dann doch zu schnell. Das war ein zu großer Wandel, der sich nur ein wenig angekündigt hat und dann schon plötzlich auf der Bühne stand. Das sind aber wirklich nur kleine Kritikpunkte, da es einfach eine so schöne, weihnachtliche Geschichte war.

Auch die Nebencharaktere waren klasse. Besonders gelungen fand ich Nates Tante, die die Pension in Briar Creek führt und ihre Finger ein wenig mit im Spiel hatte. Ich freue mich schon, welche von den Nebencharakteren in den anderen Teilen näher kennenzulernen.

Ich kann das Buch wirklich nur jedem empfehlen, der auf der Suche nach einer schneebedeckten, zuckersüßen Liebesgeschichte ist. Das Buch hat 4,5 von 5 Sternen absolut verdient.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Setting
  • Figuren
  • Gefühl
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 16.10.2020

Rezension zu „what I like about you – Mitten ins Herz“ von Marisa Kanter

What I Like About You
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Rezension zu „what I like about you – Mitten ins Herz“ von Marisa Kanter

Klappentext:

Es gibt eine Million Dinge, die Halle Levitt und ihren besten Freund Nash verbinden. Sie lieben Bücher, können stundenlang ...

Rezension zu „what I like about you – Mitten ins Herz“ von Marisa Kanter

Klappentext:

Es gibt eine Million Dinge, die Halle Levitt und ihren besten Freund Nash verbinden. Sie lieben Bücher, können stundenlang reden ... Und trotzdem verschweigt Halle ihm, wer sie wirklich ist. Denn online heißt Halle Kels - ist berühmte Buchbloggerin und hat alles, was ihr im echten Leben fehlt: Freunde, eine tolle Community, Selbstvertrauen und natürlich Nash. Dann wechselt sie für ihr Abschlussjahr an eine neue Schule, und plötzlich steht Nash leibhaftig vor ihr - da ist Chaos vorprogrammiert!

Meine Meinung:

„What I like about you“ konnte mich von Beginn an fesseln, ich bin nur so durch die einzelnen Abschnitte geflogen und war immer neugierig, wie es weiter geht.

Das Cover empfinde ich, nachdem ich das Buch gelesen habe, als ziemlich passend. Die beiden Hauptcharaktere Halle und Nash sind abgezeichnet. Halle versteckt sich hinter einem Buch und Nash ist in sein Handy vertieft – das fasst den Inhalt ganz grob zusammen: Bücher, Buchblog und Internetfreundschaft. Doch es steckt noch so viel mehr in diesem Buch, es hat mich positiv überrascht, wie viele Themen in diesem Buch vereint wurden. Die Autorin hat verschiedene Themen in die Hauptstory eingeflochten: von LQBTQ über Trauer und Verlust bis zum Judentum. Manche wurden länger als andere aufgegriffen oder auch nur angeschnitten. Hin und wieder hätte ich gerne mehr zu diesen Nebenthemen gelesen.

Ein großer Pluspunkt dieses Buches ist für mich der Schreibstil. Es liest sich durchgängig locker und leicht, ich habe jeden Abschnitt in einem durchgelesen. Zur Abwechslung gibt es zwischendurch Chatverläufe, Blogbeiträge von Halle, E-Mails und ähnliches. Diese Umsetzung hat mir sehr gut gefallen, so erhält man auch einen Einblick in die Onlinewelt der Hauptcharaktere, die einen wichtigen Part im Leben von ihnen einnimmt. Mein einziger Kritikpunkt: Ich hätte gerne mal ein Bild von Halles Cupcake-Kreationen gesehen, um es sich noch besser vorstellen zu können.

Denn Halle hat einen Buchblog und kombiniert dies mit passenden Cupcakekreationen für ihre Beiträge. Sie hat sich ein Pseudonym für ihre Rezensionen erstellt und nennt sich online Kels. Dort ist sie ein ganz anderer Mensch, sie ist viel selbstsicherer und hat Freunde. Offline ist ihr Leben nicht so leicht, sie ist oft umgezogen und nie lange an einem Ort geblieben. Doch das ändert sich jetzt, als sie und ihr Bruder Ollie bei ihrem Großvater einziehen und sie das letzte Schuljahr dort absolvieren wird. Das ständige Umziehen hat seine Narben hinterlassen: Was bedeutet eigentlich Freundschaft? Wie verhalte ich mich am besten? All dies lernt Halle in ihrem letzten Jahr in der Offlinewelt kennen. In der Onlinewelt ist das viel einfacher. Sie versteckt sich dort gerne, man kann seine Beiträge genau überdenken und sich eine Person erschaffen, die man gerne sein möchte. Doch was passiert, wenn Online- und Offlinewelt aufeinanderstoßen: ganz einfach - Chaos. Sie hatte eigentlich geplant, ihre Identität später zu offenbaren. Aber welcher Plan läuft schon so, wie man es sich wünscht? Und all diese Stolpersteine zu verfolgen macht dieses Buch sehr spannend. Man fiebert mit, möchte die Charaktere manchmal einfach nur schütteln, weil man mit deren Plan nicht einverstanden ist oder freut sich so, wenn etwas Unerwartetes eintritt.

Halle macht dabei eine große Wandlung durch, zu Beginn des Buches hat sie zwei Persönlichkeiten: Halle und Kels. Es ist nicht immer leicht, sich in ihre Situation hineinzuversetzen, manchmal möchte man sie auch einfach schütteln. Aber das macht für mich auch ein gutes Buch aus. Man muss sich nicht in jeden hineinversetzen können, Menschen sind so unterschiedlich und handeln genauso unterschiedlich. Aber ich konnte Halles Handeln meist nachvollziehen – ob ich auch so handeln würde, ist eine andere Sache. Es war auf jeden Fall spannend zu verfolgen, wie Halle und ihr Charakter erblüht sind: von der geschlossenen, zurückgezogenen Knospe bis zur strahlend blühenden Blüte.

Dabei steht ihre Familie ihr zur Seite: ihre Eltern reisen jobbedingt viel in der Welt und es ist das erste Mal, dass die Kinder sie nicht begleiten. Durch ihre Abwesenheit tauchen die Eltern nur wenig auf, meist in Form des Familienchats. Und der hat mir immer sehr gut gefallen, denn ich habe trotzdem das Gefühl, die beiden kennengelernt zu haben. Auch ein Chatverlauf sagt manchmal schon mehr über die Charaktere aus. Das ist der Autorin gut gelungen.

Ihr kleiner Bruder Ollie ist (fast) immer eine Unterstützung für sie. Die beiden haben eine ganz tolle Geschwisterbeziehung, sind immer füreinander da. Ollie ist mitten in seiner Findungsphase, auch auf dem Weg erwachsener zu werden, zeitweise könnte man denken, er ist der Ältere des Geschwisterpaares. Er war mir auf alle Fälle sehr sympathisch und ich habe mich immer gefreut, wenn er in einer Szene aufgetaucht ist.

Die vierte Person der Familie bildet ihr Großvater, liebevoll Gramps genannt, bei dem Halle und Ollie einziehen. Gramps hat vor noch nicht all zu langer Zeit seine geliebte Frau verloren und ist noch tief in dieser Trauer gefangen, weiß noch nicht, wie er damit am besten umgehen kann. Im Laufe der Geschichte können wir seine Entwicklung verfolgen, miterleben, was ihm guttut und was ihn zurückwirft. Auch Halle hatte eine sehr enge Verbindung zu ihrer Großmutter, so dass es schön war, mitzuverfolgen, wie die Familie zusammenhält und gemeinsam ihren Weg geht. Alle wachsen im Laufe des Buches.

Die eigentliche Hauptperson neben Halle ist jedoch Nash, eigentlich ist er Kels bester Freund, denn sie kennen sich nur online, haben sich noch nie persönlich gesehen, verfolgen aber gemeinsam ein Ziel und es steuert auf das erste Treffen hin. Doch dann der Umzug von Halle und plötzlich steht Halle Kels bestem Freund gegenüber. Dieser ahnt nichts. Da die Geschichte ausschließlich aus Halles Sicht geschrieben ist – mit Ausnahme natürlich der Chats etc – fällt es nicht ganz so leicht, sich in Nash hineinzuversetzen, weil man ihn nicht so sehr kennenlernt wie Halle. Aber es ist trotzdem spannend, die ganze Geschichte auch aus seiner Sicht zu betrachten.

Die weiteren Nebencharaktere fand ich cool: von ihren Onlinefreundinnen bis zu Nashs Freundesclique „Le Crew“. Es war eine bunte Mischung aus verschiedenen Charakteren, die man mehr oder weniger kennenlernt. Wobei Sawyer wohl mein Favorit ist, ich fand ihn so sympathisch und irgendwie niedlich.

Das Ende kam dann doch ganz schön plötzlich, ich hätte mir gerne noch ein oder zwei Kapitel gewünscht, vielleicht auch ein kurzer Blick in die Zukunft. Es ist zwar kein offenes Ende, aber es fehlt mir doch noch etwas.

Insgesamt betrachtet, hat mir das Buch gut gefallen, es war spannend zu verfolgen, wie Halle die Bedeutung von Freundschaft erfährt, sich weiterentwickelt und auch selbstbewusster wird. Die Onlinewelt und die zwei Persönlichkeiten spiegeln wider, wie es sicherlich auch bei (vielen) anderen ist. Es ist leicht, online eine ganz andere Person zu sein. Und umso schöner war es zu verfolgen, dass Halle versteht, dass sie selbst genug ist.

Ein tolles Buch für zwischendurch mit schöner Message und einer tollen Mischung aus: Emotionen, Freundschaft, Familie, Liebe, Spannung, Trauer und einem fantastischen Schreibstil.

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